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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188607046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-04
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.07.1886
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— 546 — nach der Elbe zur Besichtigung de: Wiesen, die 1^ Stunde In Anspruch nahm. Nach der Rückkehr stattete der Fürst auch dem Pfarrhause noch einen Besuch ab, wo er die der Schönhauser Kirche von einem Bismarck« Verehrer gespen deten goldenen AbendmahlSaeräthschasten in Augenschein nah«. Wohl 20 Minuten bewunderte der Fürst sichtlich erfreut die kostbaren «eräthe; einem Vorschläge, zur Auf bewahrung der Geräthe einen eisernen Aasten anjuschaffen, stimmte er sofort zu. Nachdem der Fürst noch mit dem Schulzen Kunnau, den er zu sich hatte rufen lasten, ge sprochen, begab er sich zu dem Diner im alten Schlosse. Während der Tafel wurde dem Fürsten durch den Admi nistrator Kohnert mitgethetlt, daß man ihn in Stendal zur Besichtigung der altmärkischen Gewerbe- und Industrie- Ausstellung erwarte, worauf derselbe erwiderte, die ihm so knapp bemessene Zeit hinderen ihn daran ; es sei ihm kaum möglich "gewesen, seine Besitzungen in Augenschein zu neh men. 10 Minuten vor 9 Uhr erschien der Fürst auf dem Bahnhofe und unterhielt sich bis zur Ankunft des Zuges in leutseliger Weise mit mehreren Damen und Herren. Um 9 Uhr brauste der Expreßzug heran, der den Reichskanzler wieder nach Berlin zurüMhren sollte. Unter Hochrufen seitens der versammelten Menschenmenge besti g Fürst Bis marck den Salonwagen, in dem er ein prachtvolles Rosen bouquet vorfand, das in Stendal sür ihn in den Wagen gelegt sein soll. Unter weiteren Hochrufen setzte sich der Zug in Bewegung. Vor der Abreise waren dem Fürsten auch schon Blumenspenden zu Theil geworden. Fürst Bismarck hat seinen Aufenthalt in Schön hausen abgekürzt und ist schon am Mittwoch von dort zu rückgekehrt. Er gedenkt sich nur wenige Tage in Berlin aufzuhalten, um dann, wie bekannt, in Begleitung der Frau Fü.sttn zum Kurgebrauch nach Kisflngen sich zu begeben. Wie Lie „Nat.-Ztg." bemerkt, soll daun die Kur in Gastein fortgesetzt werden. ES ist nicht unmöglich, daß der Fürst in das letztgenannte Bad kommt, bevor der Kaiser dasselbe verlosten hat. Der Kaiser wird am 18. Juli in Gastein erwartet, und da voraussichtlich auch in diesem Jahre die dortige Kur des Monarchen drei Wochen in Anspruch neh men soll, so dürste der Kaiser etwa am 9. August die Heim reise antreten. Eine gleichzeitige Anwesenheit des Kaisers und les Fürsten Bismarck in Gastein hat seit dem Jahre 1865 nicht stattgefunden. Königsberg. Lin gräßliches Unglück ereignete sich in der Nacht zum Dienstag auf der Ostbahnstrecke bei Düringhofen. Die Passagiere des Personenzuges von Königsberg nach Berlin hörten plötzlich einen Hülferuf er schallen. Als man nach der Ursache forschte, fand man, laut Blättermeldung, daß eine alte 76jährige Polin, dir auf der Reise zu ihrem in Nordamerika lebenden Sohn be griffen war, auf nicht aufgeklärte Weise aus dem Zuge ge fallen war — ob aus dem Fenster oder von der Außen plattform aus, ließ sich nicht seststellen; der auf den Gegenschienen gerade daherbrausende Kourierzug hatte dir Frau sofort zermalmt, so daß man nur noch ihre gräß lich verstümmelte Leiche fand. München, 1. Juli. Der Landtag ist heute durch den Prinzregenten in Gegenwart aller Prinzen, Minister, Gesandten und Würdenträger feierlich geschloffen worden. Im Auftrage des Ministers des Innern verlas der Ne- gterungskommistar Tr. v. Müller den Landtagsbescheid, besten Schlußpassus lautet: „Indem Wir diesen Abschied erltzeiten, ist es Unserem Herzen ein unabweisbares De- dürfniß, inmitten beider Kammern öffentlich auszusprechen, daß die allgemeine Theilnahme des ganzen Landes in den schmerzbewegten Tagen, in denen nach Gottes Rath und Willen über Uns und Unser Königshaus so tiefes Weh und so herbe Trauer verhängt ward, Uns aufs Innigste ergriffen hat und Uns die Quelle großen Trostes in so bitteren Stunden schwerster Heimsuchung geworden ist. Aus voller Seele damen Wir für die rührenden Beweise treuester Anhänglichkeit, welche Uns aus allen Theilen des Königreiches und aus allen Schichten der Bevölkerung zu- gegangeu sind. Wir werden, treu dem abgelegten Eide, die Verfassung stets zur Richtschnur sür die Uns auferlegts Verwaltung des Staates nehmen und glauben in der neuerdings bethätigten engen Verbindung zwischen dem bayerischen Volke und seinem angestammten Herrscherhause die zuversichtliche Gewähr dafür erblicken zu dürfen, daß mit Gottes Hülfe unter Unserer Regentschaft dem bayeri schen Staate in festem Verbände mit dem deutschen Reiche, Zeiten des Glückes und Segens beschießen sein werden." Aus München wird heute Mittag von „W. T. B." gemeldet: Das „Fremdenblatt" will wissen, das Ministe rium Lutz hätte gestern Abend seine Entlastung eingereicht; dieselbe sollte spätestens heute früh dem Prinzregenten un terbreitet werden. Ueber den bereits telegraphisch erwähnten Eisenbahn- zufammenstoß am Faulenberg wird der „Franks. Ztg." aus Würzburg mitgetheilt: Der Stuttgart-Berliner Schnellzug stieß heute Mittag ^,12 Uhr mit dem von Bamberg um 1 Uhr 20 Min hier etntreffensollenden Postzug zwischen hier und Rottendorf auf freier Strecke zusammen. Der Zusam menstoß war ein furchtbarer. Man hat bis jetzt 10 Todte, rc. 10 Schwerverletzte und eine noch nicht bestimmbare Anzahl leicht Verwundeter konstatirt. Der Zugführer Apfe- lein ist todt, schwer verletzt der Posttnspektor Wiedemann, leicht verletzt die bayerischen Abgeordneten Sauerbrey und Stellner und Bahnmeister Wttman (Oberndorf.) Die schwer Verletzten wurde in'- Spital gebracht, sämmtliche Ctvil- und Militärärzte, Professoren und Assistenten der Sanitätskom pagnie find mit 6 Transportwagen an der Unglücksstelle. Artillerie sperrte durch Carbon den Platz, das Chaos ist unbeschreiblich. AfrateerskH» Paris, 1. Juli. Deputirtenkammer. Der Abg. Brice warf dem Kriegs Minister Boulanger vor, fremden Haker für dir Armee angekauft zu haben. Der KriegSmtnister erwiderte, der französtsche Hafer sei ungenügend und halte sich nicht so lange wie fremder. Wenn man aufhöre, fremden Hafer für die Armee anzukaufen, so würden nach trägliche Kredttforderungen nolhwendig werden. Die Kammer nahm darauf mit 273 gegen 265 Stimmen eine Tagesordnung an, in welcher gesagt wird, die Kammer sei überzeugt, daß di« Regierung bemüht sein werde, der französischen Landwirtschaft de« größten Antheil an den Haferlteferungen für die Armee vorzubehalten. Italic«. Rom, 24. Juni, «u- Anlaß der beim königlich italienischen Hofe für Ludwig H. von Bayern angeordneten Trauer wird e- interesflren, zu erfahren, daß der Battcan eine Hoftrauer irgend welcher Art überhaupt nicht kennt. Abgesehen davon, daß sich Trauerabzetchen für das Priester gewand nicht wohl eignen würden, wird als Grund ange geben, daß die Kirche den Tod, dem die Seligkeit folge, nicht als einen Gegenstand der öffentlichen und allgemeine» Trauer auffaffen könne. Und da er diplomatischer Brauch ist, daß die auswärtigen Vertreter eine- Staates de» Traueranordnungen desjenigen Hofes folgen, bet dem sie beglaubigt find, so begegnen wir der überraschenden That- sache, daß beim To»e eines Papstes nicht einmal die am päpstlichen Hofe beglaubigten Diplomaten Trauer anzu legen pflegen. Den Tod eines Souveräns, zu dem der päpstliche Hof in diplomatischen oder sonstigen Beziehungen gestanden, pflegt der Papst persönlich in einen Conststorium den Carcinälen mitzuthetlen und daran die Bitte zu knüp fen, daß die Anwesenden ihre Fürbitten für des Ver storbenen Erlösung aus dem Fegefeuer mit den feinigen vereinigen möchten. Obwohl keine kanonische Vorschrift dem Papste verbietet, einem verstorbenen Herrsche» schon vor dem betreffenden Co»ststorium einen TrauergotteSdisnst zu Theil werden zu lassen, so ist das doch seil 300 oder 400 Jahren nicht mehr vorgekommen. Ausdrücklich verboten ist es da gegen ein Conststorium abzuhalten, ohne daß dabet Cardt- näle, Erzbischöfe oder Bischöfe zu ernennen wären. Die Ehrenbezeigungen, die seitens des BatieanS verstorbenen Herrschern zu Theil zu werden pflegen, lassen daher bis weilen recht lange auf sich warten. Dem Tode des Königs Alfons XII. von Spanien war ebenso wie jetzt dem Tode des Königs Ludwig ein Conststorium gar nicht lange vvr- hergegangen. Damals beeilte Leo XUI. die Besetzung einiger Bischofssitze, die also zur Abhaltung des Consistori- ums den gewünschten Anlaß gab. Wttgtand Der Telegraph gtebt die ersten Resultate des englischen Wahlfeldzuges bekannt. Dieselben gestalten sich für die Konservativen günstiger, als für das Ministerium. Weiter- gehends Schlußfolgerungen aus ihnen zu ziehen, wäre natürlich ein müsstgeS Beginnen. Doch treten die Gegner des Kabinets sehr selbstbewußt auf, besonders im Hinblick darauf, daß nahezu alle hervorragenden Persönlichkeiten der liberalen Partei sich von Hrn. Gladstone losgesagt haben, so daß er sich nur mehr auf den äußersten Flügel der Partei stützen kann, welcher die Aufhebung des OberhaufeS, das allgemeine Stimmrecht und ähnliche radikale Forderungen, die von den Konservativen und den gemäßigten Liberalen in gleicher Weise verworfen werden, auf seine Fahne geschrie ben hat. Selbst die Radikalen der alten Schule, wie Herr Bright, haben sich in entschiedener Weise gegen die irische Politik Gladstones ausgesprochen und Parteien, die sich Zestern nahezu in allen politischen Fragen als Gegner gegenüberstanden, verbinden sich gegenwärtig um dis Ein heit des bctttischen Reiches zu erhalten. Aus diesen Momenten folgern die Gegner Glaostones, daß die Neu wahlen ein konservatives Kabinet an'S Ruder bringen werden; demselben werde dann die schwierige und un dankbare Aufgabe zufallen, die revolutionären Tendenzen, die im Falle des Rücktrittes des Herrn Gladstone zu Tage treten dürften, zu unterdrücken. Rus Gnchsru. — Ueber den Aufenthalt Sr. königl. Hoheit des Prin zen Friedrich August in Belg, ad wird vcn dort gemeldet: „Prinz Friedrich August von Sachsen besichtigte in Beglei tung des Königs die Stadt Belgrad und die Festung, wo die historischen Merkwürdigkeiten, darunter das alte Waffen museum, in Augenschein genommen und die Ehrenrompagnte eingehend inspicirt wurde. In Begleitung des Personal- Adjutanten Baron Wagner besuchte der Prinz dann das städtische Museum und den großen Marktplatz, wo der Gast die malerischen Trachten der zu Markte gekommenen serbi schen Bauern und Bäuerinnen mit großem Interesse betrach tete. Um 11 Uhr wurde im alten Konak ein Dejeuner genommen und sodann begaben sich die Herrschaften nach Topschtder. Nachmittags jagten der König und der Prinz im Htrschparke. Um 8 Uhr AoendS war großes Galadiner im neuen Konak. An dem Diner «ahmem 25 Personen Theil, darunrer der österreichisch-ungarische Gesandte Graf Khevenhüller, der deutsche Gesandte Graf Bray sammt Grä fin Brav, der englische Minister-Resident Herr v. Windham sammt Gemahlin und Tochter, der belgische Gesandte Herr v. Bartoleny sammt Tochter, die serbischen Minister Gara- schanin, HorvatovicS und FranaffovicS, General Leschjanin, Baron Wagner, der Belgrader FestungScommandant Kosta Proties und Eisenbahn-Dtreetor Richter sammt den betref fenden Damen. König Milan hat dem Prinzen daSGroß- kreuz des Takowo- und dem Baron Wagner da» Comman- deurkreuz desselben Ordens verliehen. Bon Belgrad begab sich der Prinz nach Orsova-Mehadia. In dem Jahresbericht der Sewerbekammer zu L eipzt g für das Jahr 1885, der soeben erschienen ist, heißt eS: An Versuchen, Arbeitseinstellungen in Scene zu setzen, hat es im Berichtsjahre nicht gefehlt. Zu wirklicher Ausführung gelangte indessen nur der diesbezügliche Plan der Former. Muthwillig begonnen, war brr völlig resultatlose Verlaus vorauszusehen. Der Verlust, den die betreffenden 190 Ar beiter erlitten, mag sich auf 16,000 Mark belaufen haben. Bezüglich der Sonntag-arbett ergab sich als Resultat der von den Innungen, gewerblichen Corporation«» rc. beant worteten Fragen, „daß mit Ausnahme einiger Betriebe, bet denen eine Unterbrechung der Arbeit au- betriebstechnischen Gründen unzulässig ist, die gewerbliche Arbeit an Sonn- and Festtagen nicht regelmäßig, sondern nur periodisch stattfindet, sowie daß VerbotSbeschränkungen, als dermalen »m Königreich Sachsen bestehen, nicht allein als nachtheilig, sondern überyaupt als nicht durchführbar zu bezeichnen waren. — Ueber die von der Gewerbekammer mehrfach angeregte Errichtung gemeinschaftlicher Verkaufsstellen für Erzeugnisse des Handwerk- sagt der Bericht, daß dieselbe sich in Leipzig, wenn auch langsam, mehr und mehr Bahn breche. Zwickau. Tagesordnung zu der am Donnerstag, den 8. Juli 1886 stattfindenden öffentlichen Sitzung de- Kreis - Ausschusses. I. R«cur» de» Restaurateur» C. W. Herzog in Crimmitschau gegen seine Abschätzung zu den dortigen Lommunanlagen. 2. Recur» de» Posamentenfabrikant A. Spindler in Buchholz »u den Communanlagen daselbst. 8. Abänderung de» Anlagen > Regulativs für Zwickau. 4. Übernahme einer bleibenden Verbindlichkeit auf di» Stadtgr- meinde Lößnitz durch die Gustav Günther Stiftung. S. Recur» de» Handelsmannes A. F. Geßner lin Treuen gegen di» S. R«eur» de» SchankwirtHS S«mnitz»r ^Abschätzung zu d»n 7. Rrcur» d«S Web»rS A. S»idel Communanlagrn das. 8. Regulativ über Erhebuna ein», Schankgewerbesleuer in Seher. S. Nachtrag zum Anlagm-Regulativ für Stollberg. 10. Recur» de» Fabrikant Müller in Lengenfeld gegen feine Ab schätzung zu den dortigen Communanlagen. 11. Differenz zwischen den OrtSarmenverbänden von Wildenfels und Aue, wegen Erstattung vonsSchulgeld fürdi» Goldhahnschr« Kinder. 12. Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit aus die Stadtgr- meinde Eibenstock durch eine Schleußenh.rstellung. Oertltche Rugelegeahetteu. Schneeberg, 3. Juli. Ueber den Besuch Ihrer Majestät unserer allverehrten Königin in Schwarzenberg und Schneeberg können wir folgende« mittheilen: Ihre Majestät die Königin reist am Dienstag früh 5 Uhr in Dresden ab, die Rrisr geschieht über Zwickau, und die Ankunft in Schwarzenberg erfolgt 10. Uhr 20 Minuten Vormittags. Nach dem Empfange Ihrer Ma jestät durch die Vertreter der Behörden und nach der Vor stellung der Behörden selbst wird einige Zett darauf der Besuch der Obererzgebirgtschen Frauen-Jndustrieschule in Schwarzenberg, welche bekanntlich vor einigen Jayren auf Anregung und Dank der reichen Unterstützung Ihrer Ma jestät begründet ward, sich anschließen, und ebenso wird Ihre Majestät die Klöppelschule daselbst besichtigen. Nach de« Diner erfolgt zu Wagen Lie Abreise über Aue? nach Schneeberg, woselbst Ihre Majestät gegen */,8 Uhr Abends anlaugen wird. Nach dem Enpsanze Ihrer Majestät durch die Spitzen der Behörden erfolgt der Einzug Ihrer Majestät der Königin in die Stadt, wobei von den Schülern rc. Spalier gebildet wird und ehrfurchtsvollste Be grüßung der geliebten Königin durch eine Jungfrau in Aussicht genommen ist. Zu Ehren der Anwesenheit Ihrer Majestät in Schneeberg soll nach vorhergegangener Vorstel lung der Behörden ein Fackelzug mit Ständchen, an dem auch Bergleute in ihrer alten so kleidsamen Tracht thetl- nehmen werden, sowie am andern Tage früh in der Nähe des StM'schen Hotels eins Morgenmustk veranstaltet wer den. Am Vormittage des Mittwoch wird Ihre Majestät Sich die Borstandsdamen des Schneeberger ÄlbertS- und des Frauenvereins vorstellen lassen. Hieran schließt sich der Besuch der Waisenanstalt Amalienstift und unserer schönen St. Wolfgangsktrche, in welcher der Seminarchor eine Mo tette zum Vortrage bringen wird. Ihre Majestät die Kö nigin wird sodann mit Allerhöchst Ihrem Besuche im Bür gerschulgebäude die Königl. Spttzenklöppel-Musterschule, die Königl. Gewsrbezeichenschule und die Klöppelschule erfreuen und Sich dann nach zwei der bedeutendsten industriellen Etablissements (Stickerei-, Spitzen- und Koufeltionsbranche) Schneebergs verfügen und daselbst die Erzeugnisse der Etab lissements in Augenschein nehmen. Geplant ist ferner noch der Besuch der Klöppelschule in Neustädtel. Nachmittags nach 4 Uhr wird Ihre Majestät die Rückreise durch Extra zug nach Dresden antreten. In den Städten, die Ihre Majestät durch Allerhöchst Ihre Anwesenheit beehrt und hocherfreut, werden schon Veranstaltungen zur Schmückung getroffen, damit sich dieselben im Festgewanve der geliebten Königin zeigen und deren Bewohner die Liebe und Ver ehrung für unsere allverehcte Königin u i) unser Königs haus bekunden. Hartenstein, 2. Juli. Wie wir jetzt erst vernehmen, hat der hiesige Stadtgemetnderath am vergangenen Diens tag in nicht öffentlicher Sitzung beschlossen, die Bewtrth- schaftung der Restaurationslo alitäten des hiesigen Raths- kellerS vom 1. Oktober 1886 ab aus 6 Jahre Herrn Re staurateur Anton Landgraf aus Lößnitz zu übertragen. Hoffen wir, daß auch Herrn Landgraf, de« der Ruf eine» strebsamen und intelligenten Wtrthes vorangeht, den bis herigen guten Ruf des hiesige« Rathskeller- wahren und vor allen Dingen den sich von, Jahr zu Jahr in hiesiger Stadt mehrenden Sommerfrischler« einen recht angenehmen Aufenthalt bereiten wird. Hartenstein, 3. Juli. Ein Akt der Pietät wird vom hiesigen Mtlttärveretn heute als am Gedenktage der Schlacht von Königgrätz, dadurch vollzogen, daß derselbe dem am 3. Juli 1841 zu Hartenstein geborenen und in obenge- nannter Schlacht am 3. Juli 1866 für da« Vaterland gefallenen Julius Junghans am hiesigen Kriegerdenkmal eine würdige Gedenktafel aus Serpentin errichten läßt, welche am mor gende« Nachmittage durch besondere Feier geweiht und an die Stadtgemeinde Hartenstein übergeben werden soll. Lößnitz. Wie man hört, hält der hiesige Rosen verein sein diesjähriges Rosenfest im Gasthaus „zum grünen Thal" in Niederlüßnttz ab. Die Wahl de» Ortes ist jeden falls eine glückliche, denn ersten» ist derselbe für Fremde von der Haltestelle au- in 5 Minuten zu erreichen, dann bietet da» Lokal mit seinem schattigen «arten einen höchst angenehmen Aufenthalt und endlich ist die Bewirthunz dort eine anerkannt ausgezeichnete. Da nun der Rosenverein auch alle- aufbteten wird, das Fest so schön wie möglich zu gestalten, so ist gewiß bet günstiger Witterung auf zahlreichen Besuch zu rechnen. Feuilleton. * Vom Musketier zum Chef des SeneralstabS der preußschen Armee. Am 21 Juni fand in dem Dorfe Groß- Schönebeck (Provinz Brandenburg) und gleichzeitig auf de«
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