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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188612105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18861210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18861210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-10
- Monat1886-12
- Jahr1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.12.1886
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die Heimsuchungen mitempfunden, vo« de«« Bayer« t« Frühling diese» Jahre» st- schmerzlich aetroffe« fühlte, u«d «icht «imder freudig v«d dankbar al» in Bayern selbst vnrd« aller Orten i« Reiche di« hohe Wet»heit empfunden, mit welcher die besonnene und feste Hand de» Prinz-Regen, tm sei« Sand und sei« Volk durch eine Episode schwerer Trübsal und Verwirrung hindurch zu geleite« verstanden hatte. Ist ja doch Bayern al» lebendige» Blied de» Deut« sche« Reiche» in Leid und Freud mit diese« ewig verbun den und besitzt in den unvergänglichen Verdiensten, welche Boyern» Herrscherhaus tbenso wie die tapferen Söhne die se» Lande- sich um die Schöpfung diese» Reiche» erworben habe«, ein verdoppelte» Anrecht auf Liebe und Treu« vo« Reiche. Und Liebe und Treue, st« quellen den Brüdern im Süden heute au» der nordischen Hauptstadt de» Reicht» um so reicher entgegen, je freudiger man hier in dem Besuche de» erlauchten Regenten ein neue» Unterpfand der Einig, kett begrüßt, in welcher die deutschen Stämme, einigen Sinne» mit ihren Fürsten und Führern, allein den Muth und die zur Erfüllung der hohe« Aufgaben unserer Ration zu finden im Stande sind." Berlin, 8. Dezember. Bei dem heutigen Saladiner saß der Prinz-Repent zwischen dem Kaiferpaar. Se. Maj. der Kaiser trank aus den Prinz Regenten, dankte für besten Besuch und schloß mit dem Wunsche, daß Beive sür immer und ewig gute Freunde bleiben wollten. Letztere Worte sprach Se. Maj. der Kaiser mit besonderer Wärme. — Se. Königliche Hoheit der Prtnzregent von Ba yern hat gestern in engeren Kreisen sich dahin geäußert, daß ihn insbesondere die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers auf de« Bahnhofe tief gerührt habe. In wärmsten Worten gedachte der Hohs Herr der überaus freundschaftlichen und herzlichen Aufnahme, die ihm die Kaiserliche Familie bereitet hat. Sehr sympathisch hat den Regenten nach seinem eigenen Geständnisse auch der Empfang berührt, den er bet der Ber liner Bevölkerung gefunden; über Hoffen und Erwarten günstig waren die Eindrücke de» ersten Tages. Nachdem gestern Nachmittag alle ceremonivsen Begrüßungen erledigt Ware«, ist der Prtnzregent in Sivil unter den Linden spa zieren gegangen. Völlig unbehelligt vom Publikum, va» ihn nicht erkannte, nahm der hohe Herr, der nur von ei nem Adjutanten begleitet war, Gelegenheit, unsere schönste Straße mit ihren Palästen und glänzenden Läden und mit ihrem ganzen großstädtischen Treiben kennen zu lernen. Oesterreich» Wien, 7. Dezember. Bet der Ankunft der bulgarischen Deputation auf dem hiesigen Bahnhofs fand keinerlri De monstration statt. Die Deputatton will morgen beim Grafen Kalnoky und bet Lobanow vorsprechen. Wien, 8. Dezember. Gutem Vernehmen nach wird dl« bulgarische Deputation morgen Nachmittag vom Grafen Kalnoky empfangen werden. Arautreich. Paris, 7. Dezember. Präsident Trevy konferirte gestern Nachmittag mit Ferry, Brisson und Boiffet, und hatte später eine längere Unterredung mit Floquet. — Alle Sruppensührer, so wird der »Boss. Ztg." gemeldet, die Grevy empfing, bezeichneten Floquet als geeignetsten Minister- Prästdenten; man bezweifelt kaum mehr, daß Floquet er- «annt wird. — Die republikanische Linke des Senats be schloß, keine Budgetposten zu streichen, durch deren Wegfall die Verwaltung zerrütt-t würde; die äußerste Linke de» Senats erklärte in ihrer Versammlung, daß in der Lage Nichts Beunruhigendes sei und man die Möglichkeit einer Kammerauflösung noch gar nicht zu besprechen brauche. Die Deputtrtenkammer tagte, um ihre geistige Freiheit und zu gleich ihuMnabhängtgkeit von der BollzugSgewalt darzu- thun; sie nahm das Gesetz über den Berkaus der Kronjuwelen an und verwarf einen Antrag Michelins aus VerfassungS- revifion; sie wollte auch die Budgetberathung fortsetzen, ver tagte fich jedoch auf FreppelS Antrag. Pari», 8. Dezember. Wie es h ißt, hätte Floquet dem Präsidenten Grevy geralhen, Goolet mit der Bildung eines KabinelS zu beauftragen. I« Falle dieser ablehne, werde er den Auftrag übernehmen. Pari-, 8. Dezember. Goblet lehnte den Auftrag de» Kabinett ab. Grevy berief daher nochmal» Floquet. — Die telegraphtfchen Verbindungen stad tu Folge starker Stürme vielfach erschwert, thetlweise gänzlich-Unterbrochen. Belgien. Brüssel, 7. Dezember. Repräsentantenkammer. Bei der Berathung des Budgets des KrtegSministeriumS erklärte der Finanzmtntster, daß die Kriegsstärke der Armee schon mehr als 130 000 Mann betrage, daß Kredite zur Ber- befferung der Infanteriewaffen gefordert werde« würden «üd daß, obwohl die Hauptstütze der natto«alen Berthet- dtgung Antwerpen bleiben müsse, eS doch nothwendtg wer de« könnte, die Fortt, welche die MaaS-Lintee vertheidigen, zu verbessern. England j London, 7. Dezember. Prinz Alexander jvon Batten berg traf heute Abend hier ein und wurde auf dem Bahn- Hofe vom General Duplat als Vertreter der Königin und dem Herzog von Teck empfangen. Der Prinz wird fich morgen nach Windsor begebe«. Au» Sachse«, Die „N. «. Z." schreibt: Eine sächsische Statistik hat festgestellt, daß t« Bergmannsstande die Wahrscheinlichkeit der Eheschließung bedeutend größer ist al» für den Durch schnitt der Gesammtbevölkerung. Al» Ursache dieser Er scheinung, welche die sittlichen Zustände unter den Bergleu ten in ein vorthrtlhafte» Licht stellt, kau» nur da» woylge- ordnete Knapplchafttwesen angesehen werden, welche» dem Bergmann den Entschluß zu« Eingehen einer Ehe sehr er leichtert, indem es ihm das gesicherte Fortbestehen seiner Familie auch für dm Fall seine» ToveS oder seiner Erwerbs unfähigkeit btt zu einem gewissen Grade verbürgt. Man hat hier etnen Anhaltspunkt für die von dm Maßregeln der Soetalreform zu erwartenden ethischen Wirkungen, die selbstverständlich erst «ach längerer Wirksamkeit der etnz-l- m« Maßregeln etntreten können, dann aber auch werben. Gerade aber um dieser Wirkungen willen ist der Soetalde- mokratte di« Sveialresorm so verhaßt. — 1236 — Dresden. Wie berichtet, ist e» tu letzter Zeit zu mehrere« Male« vorgekommen, daß Nacht» auf der Fahr straße vo« Dre»dm «ach Brittnitz vo« ei«m unbekannten Fahrgafte di« Rückseite von Droschken total zerschnitten wurde, während der Fahrgift unterwegs unbemerkt da» Gefährt verlaffeu hatte. Der htestgm Polizei ik e» gelungen, den verüber dieser Bubenstreiche in der Person eine» Buchhalter» der »kttengesellschaft „HofbrauhauS" zu Kotta zu ermittel«. Derselbe woh«t in Briesnitz, heißt Pilz, ist au» Gera «bürtig u«d 25 Jahre alt. Er gestand, sowohl in der Nacht zum S. ds». Mtt. a s auch schon früher wiederholt zu nächtlicher Stunde von Dresden au- Drosch ken zur Heimfahrt benutzt und uvterwrg« die rückwändhen Tyetle derselben zerschnitten zu haben, um ohne Zahlung des Fahrgeldes ungesehen auSüetgm zu können. Der junge Mann ist dem k. Amtsgerichte zur Bestrafuug zugeführt wordm. Leipzig. Nach einer Verordnung des evangelisch- lutherischen Landeskonsistorium» ist die Emerittrung zweier unlerer ältesten Kanzelredner, die de- Herrn KonsistortalrathS Prof. vr. Fricke als Pfarrer zu St. Perri für April und die de- Herrn ArchidtakonuS vr. Gräfe für Ende Ma» nächste« Jahres geneimigt worden. Meerane, 6. Dezember. Heute Mittag 1 Uhr hallte wieder der SchreckenSruf „Feuer" durch die Straßen. ES brannte der Dachstuhl de» der Krau verw. Bögler ge hörigen, am Bahnhofe gelegenen 3 Stock hohen Eckhauses, in welche« außer mehreren dort wohnenden Familien sich auch die Geschäft-lokale der Herren Christian Pohl u. Co., sowie A. Potthof befanden. Da» Feuer, vou dem herrschen den heftigen Sturm an^efacht, derbrestete sich rasch über das ganze Dach und zerstörte auch einen Theil der 2. Etage, va dem Fmerherd in dem de« Untersteueramt gegenüber gelegenen Flügel de» Gebäude» infolge seiner Höhe sehr schwer brizukommen war, so wurde die große Schtebeletter aufgefahren, von welcher au» die Rohrführer da» Feuer angriffen und dann e» auch später erstickten. Um */,5 Uhr war jede Gefahr de» Weiterumstchgretfen» beseitigt. Di an den erwähnten Flügel angrenzenden Stallungen, Wtrlh- schufttgebäude und Niederlagen des Speditionsgeschäftes von QuaaS u. Wilke wurden, weil von dem Elemente auch be droht, geräumt. Man vermuthet, daß das Feuer m-oige einer schadhaften Esse entstanden ist. Bis gegen 6 Uyr loderte das Feuer noch fort, dem namentlich die Woynung und Geschäftsräume de- Herrn Chri sta» Pohl zum Opfer fielen. Wie man hört, haben die Geschädigten versichert. In Meerane scheint der Kaulborch-Komödle l tz er Act noch immer nicht gekommen zu sein ; wenigsten» für den Verein mcht, in welche« der erst« Theil sich ab s pielte, ver Vorsteher dieses Verein» hatte, um seinem Humor, aut welchem er schließlich den „Kaulbarsch" elnsteckte, Ausdruck zu geben, au» Berlin mehrere Exemplare der zu dtrem Weihnacht-feste fabrtcirten Ttnt enwifcher, dis d<r betreffende Fabrikant mtt dem Ramen „Kaulbarsch" belegt hat, kommen taffen und solche seinem Verein zum Geschenk gemacht. Ja der am vorigen Sonnabend abgehaltenen Generaloersamm lung dieses Verein» wurde beschlossen, einen dieser Tinten Wischer dem General von Kaulbars in Petersburg za w»o- men, und nun ist denn auch da- reputirlnve Erzeug-iß deutscher Industrie an Se. Excellenz mtt folgenver Dedica- tion abgesandt worden: An Ehren und an Stegen reich verließest Du Bulgarien, An Milde war Dir Keiner gleich, das hat die Welt erfahren! Zum Lohn ward Dir durch Sultan- Huld da- Grogkreuz des Medjtdte, Und Deine Güte und Geduld preist man »n Wort und Liedtr. Doch Prosa nicht und Poesie allein Dir huldigt, großer Held, Auch Deutschlands ems'ge Industrie weiht Deinen Ruhm der späten» Wel>; Ihr neu'steS Werk, ein Tintenwisch, trägt Demen Ramen stolz fortan, Auf Schreibpult und auf Schreibers Tisch der Kaulbarsch prangt, der groß« Mann,— Nimm huldvoll hin die- Exemplar, der Tintenwischer sag'» Dir laut, Daß Kaulbarsch'» Name immerdar dem deutschen Ohre ltin- -et traut; Wie „Kaulbarsch" heißt schon längst der Kisch, den deutscher See und Fluß gebiert, So „Kaulbarsch" nennt man auch den Wisch; der nun oen deutschen Schreibtisch ziert! E» steht zu erwarten, daß dk rufftsche Excellenz diel« Meeraner Gabe nicht barsch —oder gar kaulbarsch, sondern gnädig entgegennehmen wird. (M. T.) Mittweida, 7. Deebr. Die Diphtherittt scheint beinahe den Charakter eine- stehenden Gaste» ywr anney- men zu wollen. Ost glaubt man dieselbe für erloschen an- sehen zu können, allein nach kurzen Unterbrechungen such» sie sich immer neue Opfer au« und trägt Trauer »n die Familien hinein. — Ja gleicher Weise wie in melea an deren Städten werden auch hier nach dem Altenburger Vorgänge vo« Zett zu Zett Prett-Scalturntere veranftalter, bei denen auf die meisten Pluspotntt, auf da- größte Spiel und auf die meiste« Minu-pointt Preise auSgeietz werde«, und zwar haben fich tue btther arraagirtsn Tur niere einer regen Bethetltgung zu erfreuen geyaor. Adorf, 7. Dezember. Ja einer gestern abgehaltenen Sitzung de- nach dem letzten Scheuneabrande zusamm nge- tretenen HUfeomttt- theilte der Vorsitzende Herr Burger- meister Kämnttz mtt, daß die veranstaltete Sammlung Mtlder Beiträge btt jetzt «taen sehr erfreulichen Erfolg haue, da gegen 3700 M. in Geld und außerdem große Mengen Heu und Stroh, welch letztere aber schon an die Bleybesttzer vertheilt worden seien, etngegangen find. Die Prüfung der von den 104 Parteten angrmeldeten Brandschäden (über 100000 M. für verbrannte» Getreide, Heu, Stroh und Wtrlhschasttaerälh«) wmde sehr gewlffenhaft vollzogen, doch konnte da» Conutee dies« Arbeit noch nicht bewäutgen. Oerttiche Angelegenhette«. Schneeberg. (Wissenschaftlicher Verein.) Am 3. Dezember sprach Herr Pietsch, wissenschaftlich«Lehrer an hteftger Realschule mtt Progymnasium über da» Verhält» ntß de» Papstthum» zu« Katserth«« unter Hein rich lL, Het«rtch IV. u«d Heinrich V. I« «i»kittl- dtge« vortrage führte genannter Herr ungefähr folgend« »«danken an». Zur Feit Karl» de» Große« «ar da» Kat- ferthn« mächtiger al» da« Papkthu«, der Kaiser war Herr und Schiedsrichter auch über den Papk. Die Nachfolger Leo'S M. aber waren bestrebt, sich der kaiserlichen Oberge walt zu entziehen, ihre eigne Macht zu befestigen und au»- zubretten und derselben auch das deutsche Kaiserthu« zu unterwerfen. In diesem Strebe« » irden sie von den Cluniacensern unterstützt, welche die Reinigung der Kirche vo« ihren Mißbräuche« und Herstellung der Herrschaft de» Papste- über alle weltliche und geistliche Gewalt sich zur Auf- gab gemacht hatten. Die Durchfvbrunq solcher Bestrebungen geschah unter den Kaisern Heinrich UI, Heinrich IV. und Heinrich V. Zur Zett Heinrich'» Ul. war da« Papstthum in seiner tiefsten Lrntedrtpung, der Kaiser dagegen erschien al« Herr und Hort der Cvrisienhett. Aber Kaiser Hein rich IV. wurde durch Papst Tregor VU. tief gedemüthtgt und durch Letztere» de« Papstthum die Herrschaft über die Katsergewalt verschafft. Die strenge Durchführung de- CölibatS, die Abschaffung der Simoni« und de- Investitur- recht» «achten den Papst und die Geistlichkeit vollständig unabhängig von aller weltlich eu Gewalt. Durch da» Wormser Coneordat, welche» den Jnvrstiturftrrit beendete, ging daS Papstthum siegreich au» de« K mpfe hervor, denn die völ lige Unabhängigkeit de« päpstlichen Stuhl« von aller welt lichen Macht wurde durch dasselbe gesetzlich anerkannt. Die Kreuzzüge, da» mächtige Streben deutsver Fürsten nach llnadyängigkeit vo« Kaiserthu«, die »et« Bereitwilligkeit d-rselben, ihren bewaffneten Ar« de« Papste gegen de« Kaiser zur Verfügung zu stellen, führten eine immer grö ßere Machtentfallung ber Curie und eme Verminderung der Katsergewalt herbei, bi» endlich das deutsche Kats rthum Anfang diese» Jahrhundert- ohnmächtig zusanmenstürzte. * Neuftädtel Der Reaftädiel-Zschorlauer Zoeig- oeretn zur Gustav-Adolf-Stiftung dielt am vergangenen Freitag in hiesiger Stadt seine »wette dtevjährtge Hauvt» Versammlung unter Vorsitz de» Henn 'vastorS Stille vo« hier ab. Die diesjährigen Sammlungen ergaben eine Ein nahme von 219,64 Mark, -in höchst erfreuliches Resultat. An demselben war die Parcchie Zschorlau mtt 65,85 M., bte Gemeinde Lindenau mtt 1l,53 M. und Neudörfel mtt 2,75 M belheittgt. Rach Abzug unverme Micher Kosten vletben zur Verfügung 201 M., wovon mit einem Drittel wiederum die evangelisch« Gemeinde Agram in K> satten unterstützt werden soll, während für da» -wette D ttiel etne eoangeltsch« Gemeinde mit BergmarinSbevölkerung t« üuxemburg dem Haupiverein zur Unterstützung vorgeschlagen wird. Im wetteren Verlaufe der Verhandlung -ab Herr schuldir eclor Tauchmann Mtuhe.lungen über das diesjäh rige Jahresfest de» Leipziger Hauptoerem- der Gustav- Adolf-Stiftung in Zschopau. Um die Zwecke de» evange- tischen Liebe-Werke- durch Erweckung allgemeinen Jnte- reffe» der der hiesigen B-vöckerung noch weiter zu föider«, beschloß die Veisammlung auf Anregung de» Herrn Bor- sitzenden, im nächsten Jahre mehrere sachgemäße Vorträge startfinoen zu taffen. Mtt Worren de» Dankes an dte Er- ichreneaen, dte Sammler und Geber schloß Herr Pastor Stille die Berhandlung. -Schönheide, 8. Dezember. Sestern früh gegen 3 Uhr erschreckte Feuerruf unser» Ort. Es brannte dte t« Oberdorfe gelegene Schuricht'sche Bürstenfabrtk. Da e-n sehr lebhafter Wind ging und Wasser wenig vorhanden war, gerteth auch das Anwe ea des Oekonom Ernst Unger t« Flammen und brannte io:al nieder Außer den beiden Wohnhäusern sind auch dte beiden dazu gehürtge« Scheune« nievergeorannt, wie überhaupt bei de« schnellen ümstchgretfe« ves Feuer« nur >eyr weatg gerrtt-t werde« konnte. Di« Muller des Calamtlosen Unger, welche vollständig gelähmt »st, mußte aus de« brennenden Hause getragen werde«. Feuilleton. Abrechnung. Bon I. dd« Boettcher. (15. Fortsetzung.) „Aber e- ist wahr, Kind. Jeder Man« empfindet dasselbe der Fra« gegenüber, welche er vor alle« ander« sich auSerwähll hat. Du gehörst mir, du bist in meine» Augen ßehetltgt. Als ich dich in Danton« Arm durch de« Saal schweben sah, al« ich »ein« Rose an seiner Brust ge wahrt«, wurde ich fast wahnsinnig, ich hätte ih« tüdten könne«. Stine Heftigkeit erschreckte sie, sie wollte fich weiter vo« ihm zurückziehen, aber er hielt ihre Hände fest in de« setntgen. „Ich ließ die Rose falle«, und er hob sie auf. Hätte ich gewußt, daß e« Ihnen «nanzeneh« sei, würde ich sie ihm avgenommen Haven", erwiderte Edna mtt so ruhiger stimme, daß er betroffen aus blickte. „Wenn sie mich wirklich liebte, würde sie ihm dte Rose nicht gelassen haben", dachte er grollend. „Ich habe fie noch nicht ganz gewonnen, ich darf noch nicht den Herr« ,pielen. Sie sprach wahr, al« sie sagte, daß str nicht meine Sktavm sei." „Edna, Geliebte", sagte er etnlenkend, „ich war ,« baqich, meine Etfersacht verblendete «lch, sonst würde ich dtr nie so harte Worte gesagt haben. Aoer deine Erklärung befriedigt «ich. Bergieb mir meine Heftigkeit." Sie sah ihn groß und stolz an. „ES gtedt ein Wort, da« ich nie verzeihen kann," versetzte sie. , . Sr kannte da- Wort wohl. Sin flüchtige-, spöttische» Lächeln zuckre um seine Lippen. „Wenn ich etne Kokette bin," fuhr sie fort, „so bin lch Ihrer Liebe unwürdig, deshalb gebe ich Ihnen Ihr Wort zurück. — Sie find frei!" „Eona l" stieß er entsetzt hervor, aber sie hatte fich schon vo« ihm abgewendet und schritt mtt stolz erhobenem Haupte dte Veranda entlang. Sr ettte ihr nach, er ergriff ihre Hand, aber verächt lich entzog st« ihm dieselbe und kehrt« allein nach dem Lauf saal« zurück. Der Zufall führte ihr Doktor Danton «nt-
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