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Dresdner Journal : 16.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190807167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-16
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Journal : 16.07.1908
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Jubiläumsstiftung" und der Gewaltigen Erfolg hatte der Lehrergesangvcrein unter Friedrich Männergesangverein „Einigkeit"(JuliusOtto-Bund)unddie Gruppe 4 Uhr 55 Minuten fuhr der Extrazug, Leipng brachte, in die Bahnhofshalle e der die Sänger von Besuch und einem „Herzlich Willkommen in Dresden mit der Wiedergabe des Sängerspruchs des „Arion lingSplätze der Ordnungsknaben, die für ihre freiwillige Hilfe ein Gartenbeet zur Bebauung erhalten; denn auch die gemein ¬ nützige Nächstenliebe will angeregt und geübt werden. Noch Heimatsliebe und der Spannung des deutschen Liedes getragen sei. Diese Brücke sei größer und gewaltiger als die Brooklyner berühmte Kettenbrücke. Mit einem nochmaligen Dank für den * Bon den über 70000 Schulkindern Dresdens be teiligen sich im Durchschnitt 1500 an den Heidefahrten, die der Verein „Volkswohl" jeden Mittwoch und Sonnabend und während der Ferien jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend veranstaltet Die Einrichtungen sind jedoch so ge troffen, daß eine weit größere Zahl kommen könnte. Deri Vorstand und viele Kinderfreunde haben immerzu an dem^ großen Spielplatz gebessert. Bei anhaltender Dürre kann das! ganze Gebiet gesprengt werden. Ausgezeichnetes Trinkwasser ist ramschen Sänger. Auf dem Bahnsteige der Südhalle batten sich die Abordnungen der drei Dresdner Sängerbünde: Elbgau- „König Albert-Stiftung" außer Geltung kommen. * Die Ankunft de« Brooklyner Männergesang- p reinS „Arion" auf dem hiesigen Hauplbahnhofe gestaltete sich zu einer machtvollen Kundgebung für die deutsch-ameri- sowie an vielen Stellen »u haben. Jährlich werden für viele hundert . „Gruß Mark Tische und Bänke, Sandkästen, Schutzhüllen gezimmert dir, Arion, Gruß in Hellem Klana Herl dir, deutsche Sitte, und erneuert. Erne besonders große Hütte soll noch in diesen Heil dem deutschen Sang", schloß der'Redner. Der Präsident des Tagen vollendet werden. Dre klemen Blockhütten sind Lieb- Heimat, wie willkommen sie in der Sradt Dresden gewesen sind, und bewahren ihren Bewohnern auch künftig ein freundliches Gedenken. großen Deutschen Sängerbunds der Alten und: der Neuen Welt Trefflich vorgetragene Chorlieder der Dresdner! Sänger verschönten den Abend Zunächst betrat der Gesang-! verein der Staatseisenbahnen da« Podium und sang unter Max! Fungerö verständnisvoller und umsichtiger Leitung da« „Erwachen" von Ernst Heuser und Hugo Jüngst« „FrühlingSeinzug", da«, von dem Komponisten selbst dirigiert, wiederholt werden mußte gestellte Kapelle des 2. Grenadierregiments Nr. 101 intonierte den Sternenbanner-Marsch von Sousa. Als die Gäste die Waggon« verlassen hatten, hielt Hr Schuldirektor Geißler, der Vorsitzende des Dresdner Lehrergesangvereins, eine kurze Ansprache, in der er den Gästen ein „Herzlich willkommen" in Dresden zurief. Soweit die deutsche Zunge klinge, habe man den Siegeszug de« Brooklyner „Anon" mit großer Beachtung verfolgt Der Besuch in Dresden schlage gewissermaßen eine Brücke über den Ozean, die von den Pfeilern der deutschen Treue und der „Arion", Hr Henry Führer, dankte im Namen seines Vereins für den freundschaftlichen Empfang in Dresden. Der Arion führe das Kleinod des deutschen Liedes bei sich, wie es auf der anderen Seite des Ozeans gesungen werde. Er hoffe, daß die Mitglieder des Arion mit den Dresdner Sängern durch das deutsche Lied eine ewige Freundschaft schließen werden. Nachdem hierauf der Gesangverein der Staatseisenbahnbeamten die Sänger durch einen harmonischen Gruß bewillkommnet hatte, suchten die Amerikaner mit ihren Damen ihre Hotels auf, um sich für das abends im Gewerbehause stattfindende Konzert zu rüsten. Dieses war glänzend besucht und nahm einen ebensolchen Verlauf, über seine künstlerische Seite wird an anderer Stelle in der heutigen Nummer unseres Blattes berichtet Dem Konzert folgte zu Ehren der amerikanischen Gäste ein Kommers, der ebenfalls im großen Saale des G.'werbehauses abgehaltcn wurde. Als Vertreter der Stadt Dresden wohnten diesem die Herren Bürgermeister vr Kretzschmar und Stadträte Teichmann, vr. Reichardt und Plötner bei. Nachdem die Brooklyner Arionen mit ihren Damen den Saal unter Fanfarcnklängen betreten hatten, begrüßte der Kommers- leiter Hr. Zivilingenieur Hartwig als Vorsitzender des Gesamt ausschusses der Dresdner Sängerbünde die amerikanischen Sangesfreunde mit herzlichen Worten. Er betonte hierbei, daß sich die großen Sängerbünde Dresdens, der Elbgausängerbund, der Iuliu« Otto-Bund und der Sängerbund Dresden, über 100 Vereine mit 4000 Sängern, in anerkennenswerter Ein mütigkeit zusammengetan hätten, um die deutschen Brüder jenseits des Ozean« zu feiern. Die Stadt Dresden und der Bund der Industriellen habe in hochherziger Weise Mittel zur Verfügung gestellt. Mit freudiger Begeisterung brachten die Dresdner Sänger auf die Aufforderung des Redners ein harmonisches Hoch auf die Amerikaner aus, wofür diese durch lebhafte Beifallsrufe und Händeklatschen dankten. Namens der Stadt Dresden begrüßte die Arionen Hr Bürger meister vr. Kretzschmar. Er hob rühmend ihre prächtigen gesanglichen Leistungen auf dem Gebiete de« deutschen Liedes hervor, die allen Zuhörern in unvergänglicher Etinnerung bleiben würden. Die Stadt Dresden und ihre Bewohner er blickten darin aber auch einen Beweis nationaler Zuneigung, die sie auf» herzlichste erwiderten (Lebhafte Zustimmung). Der Hr. Redner schloß mit einem von den Dresdnern begeistert ausgenommenen Hoch auf die Arionen. Dem Danke der amerikanischen Gäste für den ihnen von der Stadt Dresden und den Dresdner Sängern bereiteten Empfang gab in beredter und geistvoller Weise der Präsident des „Arion"-Brooklyn Hr. Henry Führer Ausdruck: Bei dem hohen Rufe, den Dresden als eine Pflegstätte der Künste und besonders auch des Gesanges genieße, sei eS erklärlich, daß das Reisekomitee des Brooklyner Vereins auch die Stadt Dresden mit als Besuchsstadt auSgewählt habe Den ihnen hier bereiteten großartigen Empfang würden die Brooklyner nie vergessen. Und die Veranlassung dieses herzlichen Empfangs sei doch schließlich das liebe deutsche Lied gewesen, daS auch jenseits deS OzeanS ebenso gepflegt werde wie in der alten Heimat. Der Hr Redner gab hier einige interessante Mitteilungen über die Entstehung und Entwickelung des Brooklyner Gesangvereins. Dieser sei vor 48 Jahren von zwvlf jungen Deutschen gegründet worden. Heute sei die Mit- gliederzahl auf 7V0 angewachfrn und habe einen aktiven Körper von mehr als 23V Sängern. Ferner bestehe ei« Damenchor von 120 Mitgliedern, und nm dem Verein den nötigen SängernachwuchS zu sichern, habe man einen Kinderchor errichtet (Heiterkeit), der die deutschen Lieder mit der freudigsten Hingebung finge. (Bravo!) Nicht um mit den Deutschen der Heimat zu wetteifer«, sei der Brooklyner .Arion' nach Deutschland gekommen, sondern um zu zeigen, daß auch auf der anderen Seite deS OzeanS da» deutsche Lied in Ehren gehalten werde, und Tausende und aber Tausende von Sängern in Amerika hätten dem .Arion' die Glückwünsche mit auf den Weg gegeben und feierten im Geiste da» FreundschastSfest mit, daS gegenwärtig auf deutschem Boden begangen werde. Der .Arion' betrachte eS al» heilige Mission, daS deutsche Lied herüberzubringen in die alte Heimat als einen Gruß des ameri kanischen SängertumS an das Sängertum von Deutschland. Der Gruß komme aber nicht nur vom Sängertum, sondern vom ganzen Deutschtum Amerikas. (Beifall. Heilrufe) Und noch weiter gehe die Mission. Als der .Arion' vor dem Präsidenten der Union Roosevelt und seiner Gatlin gesungen hatte, habe ihn dieser mit Grüßen an die Deutsche Nation und den Deutschen Kaiser betraut. So seien die Brooklyner Sänger die übermittler der besten Grüße deS amerikanischen Volkes an da» deutsche Volk. (Lebhafter, anhaltender Beifall.) .Möge', schloß der Redner seine Ansprache, .die Mission, die wir haben, goldene Flüchte tragen, möge die Freundschaft zwischen dem amerikanischen und deutschen Sängertum ewig gedeihen und möchten auch die freund schaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika ewig gedeihen zur Glorie und Ehre de» deutschen Liede» ' (Stürmischer Beifall) In begeisterter und formschöner Rede feierte Hr Reichstags abgeordneter Syndikus vr Stresemann da» deutsche Lied al» finden gegen 20 Fahrten stahl Es ist gleich, ob ein Vater zwei oder acht Kinder sendet, er hat für alle nur 1 M. zu zahlen. Die Spielplätze sind aber auch an jedem Ferientage frei. Wollen Mütter ganze Tage im Waise mit ihren Kindern zubringen, so gibt es zu mäßigen Bedingungen alle Mahlzeiten im Heidepark. Vielleicht ist manchem Dresdner Mit bürger mit diesem Hinweis auf eine angenehme Ausfüllung der Ferientaae gedient * Hr. Direktor Max Schumann hielt am gestrigen lcend m DreSden-Neustadt an der König Albert-Straße zum zweitenmal in unserer Residenzstadt, der eS nicht beschieden zu ein scheint, jemals ein massives Zirkusgebäude in seinen Mauern entstehen zu sehen, unter großem Erfolg seinen Einzug. Im wahlberechtigten Vertrauen auf den klangvollen Namen Schumann war man in Scharen herbeigeströmt, um endlich einmal wieder eine Reihe hervorragender Leistungen geboten zu ehen, und daS reichhaltige Programm deckte sich mit dieser Zu versicht vollkommen, die» nicht nur quantitativ, sondern was die Hauptsache auch qualitativ Sieben hervorragende Nummern waren in daS rein equcstrische Gebiet zu verweisen, das der Direktor mit treuester Hingabe und unbeirrt um die heutige Geschmacksrichtung des Publikums unermüdlich pflegt. Er reitet in vollendeter Weise selbst vielfach und hat als Vater und Direktor die große Freude an seinen drei Söhnen, die ür einen ehrenvollen Fortbestand des Hauses Schumann schon ctzt voll und ganz einstehen, wirksamste Unterstützung zu indem An diesen drei jugendlichen Herren zeigen sich die folgen einer strengen sachgemäßen Erziehung im schönsten Licht Da» völlig auSverkauste Hau» empfing daher den Direktor mit einer Truppe als liebe Bekannte in freudiger Stimmung, der Beifall hielt bis zum Schluß ungeschwächt an Geht man nun zu den Einzelheiten über, so gebührt hierbei dem Direktor mit dem vierfachen Tandem auf vier ostpreußischen Fuchs- Hengsten, die sich in allen Gangarten der hohen Schule jedes Winke» ihre« Meister« gewärtig in der Manege bewegten, der Ehrenplatz, ebenso intereffant war das internationale Palmen pferd Liebling in Freiheit dressiert und al» dritte Gabe, die acht jungen ungarischen Füchse in Freiheit, die leicht und graziös die schwierigsten Touren auf beschränktem Raume ausführten. An diese trefflichen Leistungen schloß sich die hohe Schule de» zweitältesten Sohnes Ernst Schumann auf der idealen englischen Vollblutstute Adrea an. E« war wieder einmal eine große Freude, dieses schwer zu beherrschende Gebiet durch eine so junge Kraft schon so vorzüglich vertreten zu sehen, die Schumannsche Schule stellte sich hiermit ein glänzende« Zeugnis aus. Zum Schluß erschien der jüngste Sohn des Hause« Oskar — der älteste William leitet die Regie — auf der englischen Vollblutstute DeSdemona als Springpferd, Bravour und sichere Führung über die Hindernisse waren mit einander vereint Die weiteren Nummern aus dem Fache der Reitkunst, wie die Voltige der Miß Marzit, der große Sportakt zu Pferde de« Hrn. Curtault, der Doppel-Jockeiakt des Hrn. Oskar und Madigan rc. paffen durchaus in da» Ensemble eines vornehmen Zirka«, die sonstigen Spezialitäten, wie Frl Gontard auf dem Drahtseil, die Hand- und Kopfequilibristen Trio Richardini», die russische Truppe Dondakoff rn ihren Original- Gesängen und Tänzen, die achtfache Akrobatentruppe Allison« fanden die beifälligste Aufnahme und zeigten von größter Auf merksamkeit der Direktion, vom Neuesten auch da« Beste zur Schau zu bringen. Zum Schluß noch ein Wort über die zahl reichen Clown«, die durchschlagende Erfolge erzielten. E« möge nur das Entree der Zwrrgauguste Eicard und Fip« hervorgehoben sein. Die kleinen drolligen Henen sind von einer Unermüdlichkeit vom Anfang bi» zum Ende und dabei so un gezwungen heiter, daß man der Direktion zu ihrem Engagement nur Glück wünschen kann, der Originalclown Rappo ist sicherlich mit der ihm gewordenen beifälligen Aufnahme zufrieden, er versteht e» meisterlich, da» schwierige Fach eine» Sprechclownv zu vertreten Auf jedcn Fall läßt sich der Besuch de« Zirkus schon nach dem Eröffnungsabend auf das beste empfehlen. —* Die V. Ferienstrafkammer de» hiesigen König! Land gericht» unter Vorsitz de» Hrn. Landgerichtsrat» Justizrat vr. Wagner verhandelte heute gegen den Hilfsbahnwärter Johann Heinrich Ernst Schmidt au« Radeberg wegen fahr lässiger Tötung. E« wann zehn Zeugen au» Radeberg und al« Sachverständiger Hr Bausekretär Schmidt von dori vorgeladen Die Verteidigung führte Hr Rechtsanwalt Ecken- brecht. Der 42 Jahre alte, noch nicht bestrafte Angeklagte ist seit 19 Januar 1903 Hilf»bahnwärter in Radeberg. Er er- hält in dieser Stellung wöchentlich 19 M 50 Pf. Schmidt hat seine Station in dem letzten Bahnwärterhäuschen vor Leipfig brachte, in die Bahnhofshalle em; au« den Fenstern Dresden de« Elbgausängerbund« (BundeSchormeffter Gymnasial- der Waggons wehten zahlreiche Fahnen in den amerikanischen oberlehrer Holzegel) leisteten Rühmliches. Hoffentlich nehmen und den deutschen Farben, und die auf dem Bahnsteig auf-! d-e amerikanischen Gäste den dauernden Einoruck mit in ihre längerbund, Iuliu« Otto-Bund und Sängerbund Dresden unter Brande« befeuernder Führung mit dem bei seinem letzten der Führung des Hin. Zivilingenieurs Hartwig Mit ihren Sommerkonzert zuerst vorgetragenen, mächtig wirkenden Chore iurbenprächtigen Fahnen und Bannern eingefunden. Punkt »Der Schimed" und Franz CurtlS „Frühlingsstürmen" Auch der Kraft tritt, wurde zum Andenken an den entschlafenen König Träger des deutschen Idealismus und de» deutsch en Volkstums. Georg errichtet und soll würdigen und bedürftigen Bunde«- Hr Kaufmann Herschel, der Vorsitzende des Iuliu» Otto- Mitgliedern bei besonderen und allgemeinen Notständen Unter-1 Bunde«, überreichte dem „Arion" unter herzlichen Danketworten stützungen gewähren. Das Stiftungsvermögen beträgt 50000 M. § für seinen Besuch al« Andenken ein Bild von Dresden. Schließ- und soll bis auf 100000 M. gebracht weiden Der „König lich feierte noch Hr. Kaufmann Stutte al« Vertreter de» Elb- Albert-Dank" tritt am 1. Januar 1909 in Kraft, mit aausängerbund« die Sängerfahrt de« „Arion" al» Vorbotin der ;en Satzungen der „Wckhelm- Gründung eines großen Deutschen Sängerbu welchem Tage die bisher Augusta-Stiftung", der „ Radeberg an der Dresden-Radebergcr Straße. Unmittelbar neben dem Häuschen führt ein Forstweg au» Her Heide An dem Bahngleis befindet sich an jeder Seite eine Schranke Dem Angeklagten wird beigemeffen, diese am Abend de« 21. März d. I. bei dem Herannahen einer Lokomotive nicht geschloffen urd hierdurch au« Fahrlässigkeit den Tod der sechs Jahre alten Melitta Elsbeth PyrruS verursacht, sowie in fahrlässiger Weise den Transport auf einer Eisenbahn gefährdet zu haben. Ta« bedauernswerte Kind erhielt eine schwere Schädelversitzung und war sofort tot. Schmidt erklärte, er sei unschuldig, er habe die Schranken geschloffen gehabt, das Kind sei hinter ihr herumgegangen. Schmidt wurde in vollem Umfange schuldig befunden und deshalb zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. * Aus dem Polizeiberichte. Infolge Anfahrens an die Bordkante stürzte am Sonnabend früh auf der Reisewitzer Straße ein 17jähriger Arbeiter mit dem Fahrrade und schlug derart an einen Straßenbaum, daß er besinnungs los liegen blieb. Ein zugezogener Arzt stellte eine leichte Gehirnerschütterung und eine Kopfwunde fest — Auf Kaditzer Flur stürzte am Sonnabend mittag ein beim Kanalbau be schäftigter 52jähriger Arbeiter in einen über 7 w tiefen Schacht und erlitt einen Armbruch sowie innere Verletzungen — Wiederum ist eb der Geistesgegenwart und dem energi schen Bremsen eines Straßenbahnwagenführers zu danken, daß ein Kind von schweren Verletzungen bez. dem Tode verschont wurde. Am Dienstag mittag lief ein sechsjähriger Knabe auf der Schandauer Straße kurz vor einem in der Fahrt begriffenen Straßenbahnwagen über das Gleis, so daß er angefahren, unter den Vorderperron geschleudert und ein S'ück geschleift wurde. Der Verunglückte kam mit kleineren Verletzungen davon Aus dem Reiche. (W. T. B.) Schwerin, 15. Juli. Heute mittag fand in der Schloßkirche eine Trauerfeier für die verstorbene Her zogin Johann Albrecht zu Mecklenburg statt. Um ^1 Uhr betraten die Fürstlichkeiten die Kirche. Der Groß herzog von Sachsen führte die Großherzogin von Mecklenburg- Schwerin. Herzog Johann Albrecht seine Schwester, die Groß fürstin Wladlmrr von Rußland, der Großherzog von Mecklen burg die Prinzessin Heinrich VII. von Rcuß. Die übrigen Fürstlichkeiten und Leidtragenden schloffen sich an. Die Ge dächtnisrede hielt Obcrhofprediger vr. Wolff. Nach beendeter Trauerfeier begaben sich die Fürstlichkeiten in die Stadt zurück. (W. T. B.) Doberan, 16. Juli. Gestern abend fand in üer hiesigen Kirche die feierliche Beisetzung der Herzogin Johann Albrecht zu Mecklenburg statt. Der Leichenzug, den Kriegervcreine eröffneten, bewegte sich vom Bahnhofe am Schlosse vorbei durch die Klostermauer zum Nordportal der Kirche. Hinter dem Leichenwagen schritt Her-og Johann Albrecht mit )em Großherzog von Mecklenburg und dem Prinzen Heinrich ;er Niederlande Domprcdiger v Sckwarz aus Braunschweig prach ein Gebet, worauf Gesang die Feier beendete. (Berl Morzbl.) Berlin, 16. Juli. DaS deutsche enkdare Militärluftschiff unternahm gestern abend um 8 Uhr unter Führung des Hauptmann Gearge, mit mehreren Personen besetzt, bei starkem Westwind einen Ausstieg, manö vrierte zunächst in der Höhe von 150 bis 200 m unmittelbar iber dem Standort deS Inspekteurs der Verkehrstruppen, Generalleutnant Frhr. v. Lyncker, der das Luftschiff vor dem Aufstiege besichtigt hatte. Alls Steuerungen, namentlich die Höhensteucrunz arbeiteten vorzüglich. Es folgten Manöver in der Höhe von 400 bis 500 w, wobei das Luftschiff gegen 12 rn starken Wind erfolgreich anzukämpsen vermochte. Nach dem die Fahrt über den Tegeler See ausgedehnt worden war, ehrte das Luftschiff zur Aufftiegstclle zurück. (W. T. B) Hannover, 16. Juli. In der letzten Zeit haben n den: Orte Letter im Kreise Linden mehrere großeBrände tattgefunden, die durch Brandstiftung verursacht worden sind. Der Regierungspräsident hat auf die Ergreifung der Täter eine Belohnung von 1000 M. ausgesetzt (W T. B.) Cöln, 15 Juli. Der „Köln. Ztg" zufolge ist heute abend die Leiche de» letzten, achten verunglückten Arbeiter« bei dem Einstürze des Gerüsts an der Süd brücke geborgen worden Die Beerdigung erfolgt morgen nachmittag. (W. T. B.) Vorbeck, 15. Juli. Auf der Zeche CaroluS MagnuS ereignete fick heute nachmittag gegen 4 Uhr eine Grubenexplosion. Bis ^6 Uhr waren zehn Tote geborgen Die Explosion fand in der Dynamitkammer der siebenten Sohle statt. Zu den Rettungsarbeiten sind die Rettungskolonnen von Essen und Vorbeck eingetroffen Da die Arbeiten durch die auf der Unglücksstelle liegenden Trümmer sehr erschwert werden, läßt sich der ganze Umfang der Katastrophe noch nicht erkennen. Nach neueren Feststellungen sind bi« ^9 Uhr abends acht Tote und acht zum Teil schwer verletzte Personen ge borgen worden. Drei Mann befinden sich noch in der Grube; man vermutet, daß sie tot find. Im ganzen hat die Kata strophe elf Tote gefordert; fünf Bergleute wurden schwer ver letzt; außerdem erlitten noch drei Verwundungen leichterer Art. An dem Tode der drei noch fehlenden besteht bei den Rettungsmannschaften kein Zweifel. Sie sind jedenfalls un mittelbar durch den gewaltigen Luftdruck infolge der Explosion getötet worden, denn sie liegen gleich an der Unfallstelle in der nächsten Umgebung der siebenten Sohle, wo der Dynamit- schuppcn explodierte. Die Strecken sind so stark zu Bruch ge gangen, daß man zu den Aufräumungsarbeiten längere Zeit brauchen wird; e« ist also unbestimmt, wann die noch fehlenden drei Leichen geborgen werden können (W.T. B.) Harburg, 16. Juli. Heute nacht brach in den vlwerken „Teutonia" ein Großfeuer au«, da« sich mit sehr großer Schnelligkeit aus breitete und daS ganze Etabliffe- ment einäscherte. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, die umliegenden Fabriken, hauptsächlich die Harburger Ealpeter- werke und die Thoerlschen Olfabriken zu schützen, und nur der Windrichtung war e» zu verdanken, daß da« Feuer keine größere Verbreitung gefunden hat. Bei den Löscharbeiten wurden drei Feuerwehrleute leicht verletzt. Der Material schaden ist sehr bedeutend. Es brannten drei große Gebäude und ein Lagerhaus nieder. Da« Kontor und Wohnhaus wurden durch die Lösch arbeiten stark beschädigt. Die Fabrik gehörte einer dänischen Gesellschaft und beschäftigte hauptsächlich Dänen. Zurzeit dauert das Feuer noch fort, die Gefahr ist jedoch br- seitigt. Friedrichshafen, 16. Juli. Wie schon gestern in einem Teile der Auflage unseres Blatte» gemeldet wurde, mußte wiederum die Fahrt de« Zeppelinschen Luftschiff» aufgeschoben werden, da diese« beim HerauSbrinaen au» der Halle am Höhensteuer beschädigt wurde. Da» Luftschiff wurde beim Herausbringen au« der Halle infolge falschen Manövrieren» de« neubeschafften Schleppboots und de« dadurch veranlaßten Reißen« de« Schleppseil« vor Angehen seiner Motore vom
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