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Dresdner Journal : 24.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190902246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19090224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19090224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-24
- Monat1909-02
- Jahr1909
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- Dresdner Journal : 24.02.1909
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könnten nicht als Landfestungen bezeichnet werden. Derk Minister bestätigte seine früheren Äußerungen über die Stellung des Auslandes zu der Verteidigung der Neu- ' tralität Dänemarks, nämlich, daß von feiten des Auslandes keine Pression ausgeübt worden sei, auch nicht ausgeübt werden würde. Nach dem Verteidigungsminister ergriff der Minister des Äußern Graf Ahlefeldt-Laurvigen das Wort und hob hervor, daß Dänemark gegenwärtig mit allen Mächten in den freundschaftlichsten Beziehungen stehe, und daß die Mächte überzeugt seien, daß Däne mark stets strenge Neutralität beobachten werde. Aber, fuhr der Minister fort, während eines Krieges können Situationen eintreten, wo eine Neutralitätsverlctzung nicht unwahrscheinlich ist. Für diese Fälle müssen wir bereit sein, eine Verletzung zurückzuweisen. Eine nicht ver teidigte Neutralität ist der Möglichkeit einer Nicht respektierung ausgesetzt. Aber es gibt natürlich Grenzen für das, was eine kleine Nation für ihre Verteidigung aufwenden kann. Von uns werden zwei Dinge verlangt: nämlich eine korrekte Haltung in unserer Außen politik, und eine unseren Verhältnissen angemessene starke Verteidigung. Erfüllen wir diese Forderungen, so be stehen Chancen, die Verwickelung in einen Krieg zu ver meiden. Es ist der Wunsch aller Mächte, daß wir ein möglichst starkes Verteidigungswesen haben. Deshalb empfehle ich eindringlich die Annahme der Gesetzentwürfe. Eine Landesverteidigung ohne Sicherung Kopenhagens auf der Landseite kann ich nicht empfehlen. Serbien. (W.T. B.) Belgrad, 23. Februar. Der österreichisch-unga rische Gesandte Graf Forgach hat heute nachmittag einen achttägigen Urlaub angetreten und wird sich in Familienangelegenheiten nach Budapest und Wien be geben. Das neue Kabinett ist wie folgt gebildet: Nova- kowitsch lFortschrittler) Präsidium; die Altradikalen Milo- wanowitsch Außeres, Milosavljewitsch Inneres, Rotitsch Finanzen, Pasitsch Bauten: die Jungradikalen Stojano-' witsch Kultus, Rodanowitsch Handel; der Nationalist Ribaratsch Justiz. Zum Kriegsminister ist Oberst Marino- witsch ausersehen. Gutem Vernehmen nach wird das neue Kabinett morgen in der Skupschtina eine Erklärung abgeben, nach der das Hauptprogramnr der neuen Regierung die Wahrung und Verteidigung der serbischen Interessen nach außen hin sein werde. Zu diesem Zwecke werde die Regierung den Großmächten binnen kurzem die von der Skupschtina aufgestellten Forderungen überreichen. Die Regierung, die den Willen der gesamten Skupschtina darstelle, genieße auch das Vertrauen der Krone. Zu den Bakkanfragen. Ein Berliner Telegramm der „Kölnischen Zeitung" spricht die Befriedigung darüber aus, daß dem Fürsten Ferdinand von feiten Rußlands nicht sowohl eine poli tische, als vielmehr eine höfische Anerkennung gezollt worden sei. Es sei anzunehmen, daß die Mächte nach Deutschlands Weigerung, sich Vorstellungen in Wien anzuschließen, den ganzen Plan fallen lassen werden, von dem wir übrigens nicht annehmen, daß er, vor allem, was Frankreich betrifft, eine Spitze gegen Osterreich-Ungarn kehren wollte. Es ist im Gegenteil wohl sicher, daß Frankreich nur zu einer Beruhigung der Lage beitragen wollte, wofür allerdings Vorstellungen in Wien nicht das richtige Mittel gewesen wären. Im übrigen weist das Telegramm auf die Meldung der „Bossischen Zeitung" als beachtenswert bin, wonach der französische Botschafter in Wien dem serbischen Gesandten dringend angeraten habe, auf alle territorialen Forde rungen zu verzichten. Der Pariser „Temps" schreibt unter Hinweis auf die Weigerung Deutschlands, an der Inter vention der Mächte im österreichisch-serbischen Zwiste teilzunehmen, unter anderem folgendes: Was kann man unter solchen Umständen tun? Soll man gleichzeitig in Belgrad und in Wien intervenieren, indem nkan sich der Mithilfe Deutschlands entschlägt? Aber diese Lösung, die den schweren Ubelstand hätte, Europa in zwei Lager zu teilen, wäre vollständig unbrauchbar, denn Österreich hat bereits erklärt, daß es Ratschläge dieser Art nicht zulassen könnte, und niemand hat die Macht, es zu zwingen, diese Ratschläge über sich er gehen zu lassen, vs bleibt daher nur ein einziger Weg offen: die gemeinsame Intervention in Belgrad. Da darf man nicht nach seinen Sympathien, sondern nur im Hinblick auf bestimmte Interessen entscheiden. Auf der einen Seite die Möglichkeit eines europäischen Konflikts, auf der anderen eine Enttäuschung für Serbien, und zwar lediglich eine moralische Enttäuschung, die man durch wirtschaftliche Vorteile abschwächen könnte. Auf der einen Sette die Gefahr eines unmöglich zu be grenzenden europäischen Krieges, auf der anderen ver einzelte Proteste, die übrigens keinerlei Folgen nach sich ziehen können, sobald Europa gesprochen haben wird. Wenn man bedenkt, daß die Serben heute tatsächlich in derselben Lage sich befinden, wie gestern, daß Bosnien und die Herzegowina in der Praxis ebenso österreichisch vor der Annexwn waren, wie sie es jetzt sind, daß der serbische Anspruch auf territoriale Zugeständnisse und die Forderung der Autonomie Bosniens auf keinerlei Grund lage beruht, besonders nach dem österreichisch-türkischen Abkommen, dann wird man begreifen, daß wir von zwei Übeln das kleinere wählen und uns für den Frieden Europas aussprechen. Es gibt Augenblicke, wo man die Pflicht hat, kühl zu urteilen. Serbien mag uns noch so viel Sympathien einflößen, es ist keinen Krieg wert. Keine Negierung will diesen Krieg, und es wäre ver brecherisch, ihn zu entfesseln. Das „Wiener Fremdenblatt" schreibt zu den ser bischen Presseangriffen: Die Richtung unserer Politik gegenüber den serbischen Hetzereien, nämlich der Wunsch, den Frieden zu erhalten und Geduld bis zur äußersten Grenze der Zulässigkeit, bat sich nicht geändert. Es ist kein Zweifel möglich, daß Serbiens ganze Politik und alle seine Rüstungen ausschließlich gegen uns gerichtet sind. Es ist selbstverständlich, daß die Politik Osterreich- Ungarns davon nicht unbeeinflußt bleiben kann, daß sie daraus jene Konsequenzen ableiten muß, die im gleichen 2 Falle jede auf ihre Würde bedachte Großmacht für not wendig und unumgänglich erachten würde. (W.T. B.) Konstantinopel, 23. Februar. Auf der Pforte wurde heute offiziell erklärt, daß das öster reichisch-ungarisch-türkische Protokoll mit der letzten Veränderung vom Ministerrat angenommen und dem Sultan heute unterbreitet worden sei. Die Unter zeichnung sei heute oder morgen zu erwarten, worauf dann das Protokoll dem Parlament unterbreitet werden würde. Zur Lage in Persien. (W. T. B.) London, 23. Februar. In der schriftlichen Antwort auf eine Anfrage betreffend die britische Beantwor tung des russischen Memorandums über Persien erklärte Staatssekretär Grey im Unterhause, die britische Regierung stimmt der Ansicht zu, daß, solange nicht die Repräsentativverfassung eingeführt ist, die Lage des Landes sich wahrscheinlich nicht bessern werde, und sie würde daher dem Schah den Rat erteilen, seinen aus fähigen energischen Männern bestehenden Staatsrat auf- zusordern, ihn in der Ausarbeitung eines Entwurfs einer repräsentativen Verfassung zur Seite zu stehen. Tie Regierung hat Rußland vorgeschlagen, daß dem Schah eine Andeutung gegeben werde, daß er, sofern er nicht eine konstitutionelle Regierungsform gewähre, seitens der englischen und russischen Regierung keine Unterstützung erhalten werde, sie vielmehr Maßregeln zu ergreifen haben werden, um ihre Interessen zu schützen. Grey betont ferner, daß England keiner persischen Anleihe zu stimmen werde, wenn sie nicht von einer gewählten Versammlung genehmigt sei, und schließt mit der Er klärung, daß im Prinzip zwischen der englischen und russischen Regierung betreffend die im Auge zu behalten den Ziele keine Meinungsverschiedenheit herrsche. Vereinigte Staaten von Amerika. (W.T.B.) Washington, 23.Februar. Staatssekretär Bacon und der deutsche Botschafter Graf Bernstorff unter zeichneten einen Patentvertrag. Der Vertrag sieht eine gleiche Behandlung der Patentinhaber in beiden Ländern vor. China. (Reutermeldung.) Peking, 23. Februar. Die Ru chinesischen Läden und Warenlager an der Eisenbahn westlich von Chardin geschlossen, da die Eigentümer sich weigerten, die ihnen auferlegten Abgaben zu zahlen. Der über die Eisenbahn gehende Geschäfts verkehr, mit Ausnahme des ausländischen, liegt voll kommen still. Die russisch-chinesischen Verhandlungen in Peking sind seit einiger Zeit auf einem toten Punkte an gelangt. England und Amerika wollen sich in die russisch chinesischen Beziehungen nicht einmischen. Marmiüfaltiaes. Dresden, 24. Febmar. * Vom 1. März ab darf der Wert des Inhalts der Postpakete nach den Vereinigten Staaten von Amerika bis zu 80 Dollar (bisher nur 50 Dollar) be tragen. * Die Schalterdienststunden der hiesigen Post- sch alt er werden vom 1. März an abgeändert. Im Ankündigungsteile unseres heutigen Blattes macht die Kaiser!. Oberpostdirektion die Änderungen bekannt. - Um den Unzuträglichkeiten vorzubeugen, die mit der Verschiedenartigkeit der örtlichen Bestimmungen über Zulassung von Personen jugendlichen Alters zu gewerbsmäßig erteiltem Tanzunterricht verbunden sind, hat das König!. Ministerium des Innern verordnet, daß Jünglinge nicht vor dem vollendeten 16. und junge Mädchen nicht vor dem vollendeten 15. Lebensjahre zur Teilnahme an öffentlichem.Tanzunterrichte zugelassen werden dürfen. - Die Musterung der Militärpflichtigen in dem Aushebungsbezirk Dresden-Stadt II findet vom 8. März bis 6. April mit Ausnahme der Sonntage und des Buß tages täglich von vormittags 9 Uhr ab statt. Zu dem Aushebungsbezirke gehören diejenigen Militärpflichtigen der Stadt einschließlich der einverleibten Vororte, deren Familiennamen mit den Buchstaben I- bis mit 2 an sangen. Musterungslokal ist die Turnhalle des Turn vereins für Neu- und Antonstadt, Alaunstraße 40. --- Das von dem Brandversicherungskassierer Hart mann im Jahre 1817 für in Frauenstein in Sachsen ge borene Studierende der Universität Leipzig begründete Stipendium in Höhe von ungefähr 410 M. jährlich ist anderweit zu vergeben. Bewerbungsgesuche sind unter Beifügung eines vom Pfarramte und dem Stadtgemeinde rate zu Frauenstein ausgefertigten Geburtszeugnisses, Jmmatrikulationsscheines und eines Zeugnisses über das wirkliche Studium baldigst bei dem hiesigen Stiftsamte, Landhausstraße 7, einzureichen. * Die Matinee im Opernhause zum Besten eines Dresdner Soldatenheims hat die ansehnliche Summe von 14 000 M. ergeben. * Unter dem Vorsitz des Hrn. Geh. Schulrats vr. Seeliger als Königl. Kommissars fand am 22. und 23. Februar die mündliche Reifeprüfung von 19 jungen Damen in der Dreikönigschule statt. 18 der Prüflinge waren in den Noldenschen Realgymnasialkursen vorgebildet, eine der jungen Damen hatte sich durch Privatunterricht vorbereitet. Einzelnen Fächern der Prüfung wohnten Ihre Exzellenzen die Herren Staats- mimster vr. Beck und Ministerialdirektor Wirkt. Geh. Rat vr. Waentig, sowie Stadtrat Häbler und Stadtschulrat Prof. vr. Lyon bei. In den Wissenschaften wurde er teilt: dreimal 1b, viermal 2a, achtmal 2, dreimal 2b und einmal 3a. Von den Damen gedenken sieben Medizin, vier Naturwissenschaften, drei neuere Sprachen, je eine Philosophie, Chemie und Geologie, Kunst geschichte, Geschichte und Literatur, sowie National ökonomie zu studieren. * Aus Anlaß des 500jährigen Bestehens der Uni versität Leipzig hält der Evangelische Bund Predigt- vorträge in der Andreaskirche über „Deutsche Universi täten und deutsch-evangelisches Geistesleben". Letzten Sonntag sprach aus einer reichen Kenntnis heraus Hr. Pfarrer Blanckmeister über die Universität Leipzig in fünf Jahrhunderten. Unsere Landesuniversität ist eine Tochter von Prag und verdankt ihr Dasein völki schem Empfinden. Von Friedrich dem Streitbaren ge- nehmigt, von Papst Alexander V. bestätigt, trat sie am 2. Dezember 1409 ins Leben. Sie war ein mittelalter- liches Institut, Lehrer und Schüler gliederten sich nach Nationen, Kanzler war der Bischos von Merseburg, Pro fessoren der Philosophie und Theologie die Dominikaner zu St. Pauli. Ein neues Leben begann mit der Refor mation; erst 1539 war die Universität für sie gewonnen. 1545 sprach Luther auf der Kanzel der Universitätskirche das weihende Wort, und Kurfürst Moritz ward der zweite Gründer der nun völlig erneuerten Hochschule. Ihre äußere Geschichte bis 1813 und 1870 ist mit der Geschichte Sachsens und Deutschlands eng verknüpft. Ihrer geistigen Bedeutung nach ist sie mit dem Kulturleben der Nation untrennbar verflochten, wie die Namen Leipnitz und Thomasius, Gottsched und Gellert, Klopstock, Lessing und Goethe beweisen. Für Theologie und Kirche haben Namen wie Tzschirner, Groß mann, Winer und Tischendorf einen guten Klang. Das gegenwärtige Geschlecht denkt pietätvoll an Delitzsch, Kahms, Luthardt und Fricke, wie an die großen Ver treter der Wissenschaft anderer Fakultäten: Ritschl, Curtius, Zarncke, Wächter, Roscher, Fechner, Drobisch, Thiersch, Wagner u. a. Äußere Blüte und innere Kraft, vornehme Wissenschaftlichkeit, protestantischer Geist, landes herrlicher Schirm und Gottes Segen — das sind unsere Wünsche für unsere »Ima mater. Der Hr. Redner be zeichnete seinen Vortrag als eine Huldigung der Kirche an die Stätte der Wissenschaft, der die Kirche so viel verdankt, die Landeskirche und der gesamte deutsche Protestantismus. — Der nächste Predigtvortrag wird Sonntag, den 28. Februar, abends 6 Uhr wiederum in der Andreaskirche von Hrn. Pfarrer Wallenstein aus Niederau über Wittenberg, die Universität der deutschen Reformation, gehalten. * Der Österreichisch-Ungarische Hilfsverein zu Dresden hielt vorgestern abend im Saale des Hotels Höntzsch, Bismarckstraße, seine diesjährige General versammlung ab, zu der die Mitglieder zahlreich er schienen waren. Ter Verein hat seit langen Jahren be sonders innerhalb der hiesigen österreichisch-ungarischen Kolonie schon außerordentlich viel Segen gestiftet und im Laufe der Jahre ganz bedeutende Summen zur Linderung von Not und Elend für seine Landsleute aus gegeben. Die Verhandlungen wurden von dem lang jährigen verdienten Vorsitzenden, Hrn. Ritter Schubert v. Soldern mit einem Hoch auf den Kaiser Franz Joscvh von Österreich eröffnet, worauf die Versammlung den gedruckt vorliegenden Jahresbericht einstimmig genehmigte Den Kassenbericht erstattete der Schatzmeister Hr. General konsul Klemperer. Hiernach hat der Verein im letzten Jahre 9347 Kronen für Unterstützungen armer und be dürftiger Österreicher und Ungarn ausgegeben. Im vorigen Jahre betrug die Summe der ausgezahlten Unterstützungen rund 8000 Kronen. Infolge der erhöhten Aufwendungen ist in diesem Jahre in der Vereinskasse ein kleines Defizit entstanden, das jedoch aus anderen Fonds gedeckt werden kann. Für die aus Anlaß des Jubiläums Kaiser Franz ' Josephs begründete Franz Joseph-Stiftung sind zahlreiche Beiträge eingegangen, so daß der Verein nach deren Inkrafttreten in der Lage sein wird, noch höhere Summen für Unterstützungen aufwenden zu können. Das Vereins vermögen beziffert sich auf rund 130 000 Kronen. Auf Antrag des Hrn. Stadtverordneten Dr. Schiebler wurde der bisherige Präsident, Hr. Ritter Schubert v. Soldern, unter dem lebhaften Beifall der Versammlung durch Zuruf wiedergewählt. Ebenso wurden der bisherige Schatzmeister, Hr. Generalkonsul Klemperer, und der seit 20 Jahren amtierende Schriftführer, Hr. Kaiser!. Rat Schulze, mit Einstimmigkeit wieder in ihre Ämter be rufen. Das diesjährige Stiftungsfest wurde wiederum auf den 4. Oktober, den Namenstag des Kaisers Franz Joseph, festgesetzt. Nach Schluß der Versammlung ehrte diese den hiesigen österreichisch-ungarischen Gesandten Frhrn. v. Braun durch die einstimmige Ernennung zum Ehrenpräsidenten des Vereins. * Am Freitag, den 12. März, wird die Genossen schaft Deutscher Bühnenangehöriger (Ortsverband Dresdner Hoftheater) mit dem Pensionsverein für Witwen und Waisen der darstellenden Mitglieder gemeinschaftlich einen Festabend, bestehend aus Konzert und Ball, im Ausstellungspalaste veranstalten. Nach den Vorarbeiten der Ausschüsse beider Körperschaften zu schließen, ver spricht dieser Festabend in künstlerischer wie in gesell schaftlicher Beziehung ein würdiger Abschluß der Wmter- feftlichkeiten, wenn nicht deren Clou zu werden. Zur Bestreitung des konzertlichen Telles liegen bereits Zusagen der erlesensten Künstler der Hofoper, des Hofschauspiels, der Königl. musikalischen Kapelle und des Balletts vor. Auch Felix Schweiahofer wird sich wiederum in den Dienst der guten Sache stellen. Außerdem wird sich dieser Festabend vor anderen ähnlichen insofern aus- zeichnen, als die Beteiligung der Bühnenkünstler auch am gesellschaftlichen Teil außerordentlich stark werden wird. Ein reger Verkehr wird sich infolgedessen zwischen dem Bühnenvölklein und dem Publikum entwickeln, über den Bezug von Einlaßkarten rc. gibt die Ho!- Musikalienhandlung F. Ries (Kaufhaus) bereitwilliast Auskunft. * Die Dresdner Gesellschaft zur Förderung der Amateurphotographie, E. V., hielt vorgestern im Künstlerhause unter dem Borntze des Hrn. Rentner E. Frohne ihre 226. ordentliche Sitzung ab, die den zahl reich erschienenen Mitgliedern und Gästen einen aus erlesenen Genuß in dem Lichtbildervortrage des Hrn. Hauptmann Härtel-Leipzig „Die Eroberung des Luft meers und modernes Reisen im Luftschiffe" bot. Ter Redner schilderte zunächst an Hand prachtvoller, künst- lerisch kolorierter Lichtbilder die verschiedenen Typen lenkbarer Luftschiffe und ihre Bedeutung für militärische Zwecke. Sodann führte er in einem von prächtigem Humor gewürzten Vortrage eine hochinteressante Fahrt in einem Freiballon von Berlin über Kottbus—Muskau bis zum Fuße des Riesengebirges vor, wo in der Nähe von Seidorf die Landung erfolgte. Dazwischen wurde noch eine Anzahl Bilder von einer Fahrt durch Tirol und ssen haben alle den üauvtvunkten
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