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Dresdner Journal : 27.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190903278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19090327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19090327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1909
- Monat1909-03
- Tag1909-03-27
- Monat1909-03
- Jahr1909
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- Dresdner Journal : 27.03.1909
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andauernden, begeisterten Hochrufen aufgenommene Hul digung dar und ernannte eine Kommission zur Abfassung einer Antwortadresse auf die Thronrede. Ruhland. (W.T. B.) St. Petersburg, 26. März. Reichsduma. In der heutiyen Sitzung wurde der Etat des Handels ministeriums beraten, wobei der neue Handels- Minister Timirjasew eine zweistündige Programm rede hielt, in der er etwa folgendes ausführte: 1, Tie Hauptaufgabe des Ministeriums ist, die Erhöhung der Quantität und die Verbesserung der Qualität der Arbeit, was in engem Zusammenhänge mit der Arbeiterfrage steht, die in nächster Zukunft gelöst werden muß. Staat und Industrie sind verpflichtet, alle ihnen zugänglichen Maßnahmen zu ergreifen, um die ökonomi schen, hygiemschen und kulturellen Bedingungen der Arbeiterschaft zu heben. Für den Erfolg der in dieser Richtung zu unternehmenden Änfangsschritte ist die einsichtsvolle Mitwirkung der Arbeiterklasse ersorderlich. In dieser Hinsicht kann den Arbeitern eine kooperative Bewegung gute Dienste leisten unter der Bedingung, daß die ent stehenden professionellen Verbände nicht als Werkzeuge politischen Kampfes dienen (Beifall), sondern alle Kräfte auf die Hebung der ökonomischen Lage ihrer Mitglieder konzentrieren. (Beifall.) Unter dieser Bedingung könnten diese Verbände auf die Sympathie, nötigenfalls sogar auf die Unterstützung der Regierung rechnen. (Beifall.) Was die Aufgaben des Ministeriums auf dem Gebiete der Industrie anlangt, so muß an erster Stelle der Schutz der russi schen Industrie vor der ausländischen Konkurrenz stehen. Ich werde dabei praktischen Lebenserfahrungen folgen. Mit Rußland kon kurrierende Staaten haben gegenwärtig in ganz entschiedener Weise den Weg des Protcktionssystems eingeschlagen. Das Protektions system, zu dem die meisten Staaten übergegangen sind, hat auch in Rußland seit den 80er Jahren positive Ergebnisse gehabt. Hierbei darf die Notwendigkeit der Erhaltung eines überwiegenden Exports nicht vergessen werden. Die Handelsbilanz gestaltete sich in den letzten Jahren immer ungünstiger für uns, da wir uns der Gleich wertigkeit der Ein- und Ausfuhr nähern, was sehr ernste Folgen haben kann. Aus allen diesen Gründen sehe ich mich veranlaßt, das Prvteltionssystem zu unterstützen (Beifall) und zur Revision des Zolltarifs zu schreiten. Ich messe den Handelsverträgen vom Stand punkte unseres Außenhandels aus eine große Bedeutung bei. Unter vernünstigen Handelsverträgen verstehe ich solche, die auf voll kommener Gleichheit der gegenseitigen Vorteile beruhen und auf Grund wirtschaftlicher Erwägungen ohne Einfluß der Politik ab geschlossen werden. Die zweite Bedingung einer nützlichen Wirk samkeit der Handelsverträge ist eine gewissenhafte und loyale Er füllung der gegenseitigen Verpflichtungen. Zur Förderung der heimatlichen Industrie halte ich es für notwendig, die Rückzahlung der Zölle in weitestem Umfange zuzulassen. Ich teile die Anschauung des ehemaligen deutschen Reichskanzlers Grafen Caprivi, daß es für ein Land vorteilhafter ist, die Produkte der Volksarbcit aus zuführen, als daß die Vertreter dieser Arbeit selbst auswandern. Eine Reihe der vorgcschlagenen Maßregeln wird aber nur dann Nutzen bringen, wenn unfer ausländischer Handelsumsatz von inneren Mängeln befreit wird. Dazu gehört auch eine ungenügende Be kanntschaft mit der Lage und den Forderungen der ausländischen Märkte. Die Kaufleutesund Gewerbetreibenden müssen in dieser Hinsicht mehr Unternehmungsgeist und Energie entfalten, während die Regierung die Pflicht hat, den Konsulardienst besser auszu gestalten und Handelsagenten in den größten Zentren unseres Waren umsatzes anzustellen. (Beifall.) Ferner muß darauf geachtet werden, daß Regiernngsbestellungen im Lande ausgeführt werden. (Beifall.) Was die Bedeutung des Kapitals in der Industrie anlangt, so meine ich, cs wäre vorteilhafter, ausländisches Kapital als ausländische Fabrikationen heranzuziehen. Der Staat muß die natürlichen Reichtümer des Landes vor einer Raubausbeutung schützen, Jndustrie- krcdite ins Leben rufen, die gesetzlichen Bestimmungen betr. die Regelung der russischen Industrie vervollkommnen und zur Stei gerung des Außenhandels den heimatlichen Schiffsbau unterstützen. Für eine möglichst intensive Naphthagewinnung müssen neue geo logische Untersuchungen in den in Betracht kommenden Gebieten unternommen werden. Die neuen Naphthalager dürfet, nicht nur in einige starke Hände, sondern auch an kleinere Gewerbetreibende fallen. In den Bergwerken sollen die Arbeiter zur Aufsicht über den Zustand der Bergwerke zugelassen werden. Der Minister schloß: Vor uns liegt eine große Aufgabe, die aber notwendig ist für die wirtschaftliche Wiedergeburt Rußlands, die größtenteils von den Erfolgen der Industrie abhängt. (Beifall.) Frankreich. (W. T. B.) Paris, 26. März. Deputiertenkammer. Rouanet (Sozialist) interpellierte über das gegen das Streikkomitee der Postbeamten beschlossene Disziplinarverfahren. Der Redner erklärte, der Anschlag stelle nur ein mit dem Streik zusammenhängendes Vor gehen dar, und es wäre verabredet worden, daß in dieser Hinsicht keine Bestrafung erfolgen folle. Sodann erinnerte der Redner an den Fleiß, den die Beamten feit Wieder aufnahme der Arbeit wieder an den Tag legten und wies auf die Folgen eines Wortbruches der Regierung hin. (Beifall auf der äußersten Linken.) Minister Barthou gestand zu, daß die Regierung versprochen habe, wegen des Ausstands keine Absetzung zu verfügen; der Anschlag aber, in dem einige Stellen nach Ansicht der Regierung beleidigend gewesen seien, sei am Tage nach der Wieder aufnahme der Arbeit öffentlich bekannt gegeben worden. Ter Minister verlas dann den Anschlag, wies besonders aus die für Symian beleidigende Stelle hin und fügte hinzu, es feien Beamte, die derartige Worte gebraucht hätten. Ihr Anschlag habe den Charakter der Disziplinlosigkeit und mache ihre Bestrafung notwendig. (Beifall links, Lärm auf der äußersten Rechten.) Charles Benoist (liberal) warf der Regierung ironisch vor, seit Ausbruch des Aus standes sich bald stark, bald milde gezeigt zu haben. Folle- ville (liberal) beschwor Symian, edelmütig vorzugehen und dadurch zwischen sich und seinem Personal das Mißverständ nis zu beseitigen. Steeg (soz. Radikaler) tadelte die Regie rung lebhaft, weil sie tückischerweise den Konflikt wieder habe aufleben lafsen und forderte die Nachsicht der Kammer für die Postbeamten, denen mildernde Umstände zuzu billigen feien. Ministerpräfident Clemenceau stellte die Vertrauensfrage. Er erklärte, daß er den guten Glauben der Deputierten zugäbe, daß er aber den Postbeamten nicht das Recht zuaestanden habe, den Unterstaatssekretär zu stürzen. (Beifall links.) Man könne den Anschlag als letzte mit dem Ausstande zusammenhängende Kundgebung betrachten. Die Regierung könne es aber nicht hinnehmen, daß die Postbeamten bei der Wiederaufnahme der Arbeit erklärten, daß fie Symian nicht mehr als Chef anerkennen. Eine Regierung, die fo handle, würde das Parlament verraten. (Bewegung.) Tie Kammer werde ihr Votum abgcben, ob die Regierung recht oder unrecht gehabt habe, als sie die der Kammer zustehende Gewalt nicht auslieferte (Vereinzelter Beifall links, Lärm im Zentrum und auf der äußersten Rechten.) Die Kammer lehnte eine Tagesord nung, die den Beamtenausstand mißbilligt und die unent schiedene Haltung der Regierung bedauert, mit 298 gegen 171 Stimmen ab. Der Ministerpräsident bekämpfte die einfache Tagesordnung und erklärte, er wolle niemanden verfolgen, müsse aber sein Disziplinarrecht aufrechterhalten. (Stärkerer Beifall.) Die einfache Tagesordnung wurde daraus mit 277 gegen 204 Stimmen abgelehnt. Clemenceau nahm eine Tagesordnung an, die den Beschluß enthält, den Beamten ein gesetzliches Statut zu gewähren, das Recht zum Ausstande auszuschließen und der Regierung Vertrauen auszudrücken. Aus eine Anfrage erklärte Mi nister Barthou, ob die Regierung gegen die Unterzeichner des Anschlages gerichtlich vorgehen werde, hänge von den Ergebnissen der Untersuchung ab. Schließlich wurde die von Clemenceau gebilligte Tagesordnung angenommen. Der Teil der Tagesordnung welcher der Regierung das Ver trauen der Kammer ausdrückte, gelangte mit einer Mehr heit von 94 Stimmen in der Teilabstimmung zur Annahme. Paris, 26. März. Die Bureaus der Kammer wählten heute vor der Sitzung die Marine-Unter- uchungskommission. Unter den Gewählten be- linden sich Delcassö und Brouffe; Gegenkandidat des etzteren war Pelletan. Schweiz. (W. T. B.) Bern, 26. März. Die Internationale Konferen z für den Rückkauf der Gotthardbahn durch die Schweiz hielt heute vormittag ihre zweite Sitzung ab und eröffnete die Diskussion über die Anträge der deutschen und der italienischen Regierung. Die nächste Sitzung findet Montag statt. Portugal. (W.T.B.) Lissabon, 27. März. Die Deputiertenkammer lehnte in zweiter Lesung mit 74 gegen 53 Stimmen den Antrag ab, in die Beratung über den Vorschlag auf Ernennung einer, Kommission zur Untersuchung des Ver haltens des Finanzministers einzutreten. Die Opposition protestierte gegen diese Beschlußfassung so heftig, daß die Sitzung nicht fortgesetzt werden konnte. In der Kammer der Pairs erklärte die Opposition, daß sie sich infolge des Beschlusses der Deputiertenkammer an den parlamentarischen Arbeiten fernerhin nicht beteiligen könne. Der Präsident des Ministerrates, de Campos Henriques, entgegnete, er könne es nicht für möglich halten, daß die Opposition auf dieser Verzichtleistung beharren werde. Die Opposition lasse es an Patriotis mus fehlen; sie verfolge politische Zwecke. Das Verhalten des Finanzministers müsse dabei als Vorwand dienen. Zu ven Balkanfragen. Das Wiener „Fremdenblatt" schreibt: Wir haben der englischen Regierung das Mindestmaß der Be dingungen mitgeteilt, die Serbien erfüllen muß, wenn wir über seine künftige Haltung beruhigt sein sollen. Die Entscheidung ist für den nächsten Sonntag in Aussicht gestellt. Sollte sie zustimmend sein, so würde die serbische Regierung uns bereits anfangs nächster Woche eine ihre letzte Note erläuternde Mitteilung zu gehen lassen können. Wir hoffen, daß das englische Kabinett den Standpunkt, den wir in notwendiger Wahrung unserer staatlichen Interessen festhalten müssen, in Belgrad nachdrücklich vertreten wird, zumal unser Programm nicht auf eine Demütigung unseres Nachbarn ausgeht, sondern im Geiste der Mäßigung gehalten ist. (Telegramm des Ungarischen Korrespondenz-Bureaus.) Budapest, 26. März. Nach einer Wiener Meldung werden die Verhandlungen der Mächte über einen Kollektivschritt in Belgrad fortgesetzt. Sie bieten allerdings noch beträchtliche Schwierigkeiten, doch ist Hoffnung vorhanden, daß die Mächte den Standpunkt Osterreich-Ungarns, der auf Herstellung eines dauernden Friedenszustands mit Serbien abzielt, schließlich annehmen werden. London, 26. März. Wie das „Reutersche Bureau" aus diplomatischen Kreisen erfährt, ist die pessimistische Anschauung, die zu Anfang der Woche herrschte, fast ganz verschwunden. Das Hauptinteresse nehmen augen blicklich die Verhandlungen zwischen England und Oster reich-Ungarn in Anspruch. Der Telegraph zwischen London und Wien spielt ununterbrochen, zu einer end gültigen Entscheidung ist es aber noch nicht gekommen. Das „Reutersche Bureau" ist zu der Erklärung er mächtigt, daß zwischen dem Londoner und dem Wiener Kabinette keine große Meinungsverschiedenheit bezüglich der Serbien zu empfehlenden Formel herrsche, da es sich nur um die Festsetzung des Wortlauts handle. Es be stätigt sich, daß Großbritannien und Frankreich sich dem russischen Vorgehen der Anerkennung der Annexion Bosniens und der Herzegowina nicht eher anschließen werden, als bis die Verhandlungen betreffend des öster reichisch-serbischen Konflikts zu einem befriedigenden Er gebnis geführt hätten, was aber, wie guter Grund vor liege, zu hoffen, nur eine Frage von Tagen sein könne. Besonders hervorgehoben werde, daß, was die britische Formel, die im vollen Einverständnis mit Frankreich und Rußland aufgestellt sei, anbelange, jede Verständigung zwischen den Kabinetten von London und Wien auch für Paris und St. Petersburg annehmbar sein würde. (W.T.B.) St. Petersburg, 26. März. In betreff der Mitteilungen ausländischer Zeitungen über die neueste Phase der bosnisch-herzegowinischen Frage erfährt die St. Petersburger Telegraphen-Agentur von kompe tenter Stelle folgendes: Im Zusammenhangs mit den in Wien vorgehenden Unterhandlungen über die Formel der serbischen Erklärung war der Gedanke aufgetaucht, das Wiener Kabinett könne an die Mächte eine Note richten, in der es, auf die Mitteilung des österreichisch'ungarisch- türkischen Protokolls hinweisend, um formelle Zustim mung der Mächte zur Aushebung des Artikels 25 des Berliner Vertrags ersuchen würde, und diese Zustimmung könnten die Mächte in der Form von Antwortnoten aus- drücken. Um seinerseits alles zu tun, was von ihm ab hängt, um die äußerste Spannung der Lage, die zu einem bewaffneten Konflikt Österreich Ungarns mit Serbien und Montenegro zu führen droht, abzufchwächen, und den Mächten ein Übereinkommen mit dem Wiener Kabinett über die Formel der serbischen Erklärung zu erleichtern erklärte das St. Petersburger Kabinett, es sei seinerseits mit obigem Verfahren einverstanden. (W.T.B.) Paris, 26. März. Eine Meldung der „Agence Havas" aus London befagt, daß der englische Botschafter Cartwright in Wien gestern dem Minister des Äußern Frhrn. v. Aehrenthal eine neue Formel Eng- ands, Frankreichs und Rußlands überreicht habe, welche diejenige ein wenig abändert, die Minister Frhr. v. Aehrenthal vor kurzem angeregt hat. Die Meldung fügst hinzu, die neue Formel sei der deutschen Regierung nntgeteilt worden. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korr.-Bureaus.) Belgrad, 26. März. Die Nachricht von der Anerkenn- ung der Annexion Bosniens und der Herzegowina seitens Rußlands hat in Belgrad die letzten Hoffnungen, die schon durch die Abdankung des Kronprinzen stark er schüttert waren, zunichte gemacht. Selbst die überzeug, testen Optimisten, die des Erfolges der serbischen Sache sicher waren, sind vollkommen niedergeschlagen. Allgemein herrscht die Ansicht vor, daß die Großmächte das serbische Volk endgültig auf Gnade und Ungnade Österreich-Ungarn ausgeliefert haben. Man ist endlich zu der Erkenntnis gelangt, daß die Macht der Staatskanzleien unvergleichlich größer ist als die Macht des flawenfreundlichen Teiles der europäischen Presse. Förmlich über Nacht ist die Ernüchterung eingetreten. Das seit sechs Monaten an- gefachte Kriegsfieber ist plötzlich geschwunden. Belgrad zeigt heute das Bild einer sehr ruhigen und friedlichen Stadt. Auch in Abgeordnetenkreisen herrscht vollkommen friedliche Stimmung. Unter dem Eindrücke dieses großen Meinungsumschwungs bespricht die serbische Presse die Abdankung des Kronprinzen, den sie noch vor wenigen Tagen als Hoffnung des serbischen Volkes pries, fast ein- mütig in kühler Weise und gibt der Ansicht Ausdruck, daß dieser Schritt des Kronprinzen ein Glück für das Land sei. Nur „Politika" und „Mali Journal" bemühen sich, den Kronprinzen in Schutz zu nehmen. Serbien. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus.) Belgrad, 26. März. Von einer auswärts verbreiteten Meldung über die Entdeckung einer Militär- Verschwörung unter Führung des Kronprinzen -egen den König ist hier nichts bekannt. (W.T.B.) Belgrad, 26. März. Gerüchtweise ver lautet, daß es dem König gelungen sei, den Kron- Prinzen zu bestimmen, nicht auf seinem Verzicht zu bestehen, da hierzu kein sachlicher Grund »orfiege. Türkei. Die „Köln. Ztg." meldet aus Uesk >b von gestern, daß bei Jstinitch, unweit Ipek, seit vorgestern mittag mit Artillerie und Infanterie gegen den Albanesenführer Jzza Boletinaz gekämpft werde. Zur Lage in Persien. (W. T. B.) Teheran, 26. März. Die Ermordung der Flücht linge im Heiligtum Schah-Abdul Asim rief unter den in die türkische Botschaft Geflüchteten große Besorgnis her- vor, da sie sich auch dort nicht mehr für sicher halten. De« türkische Geschäftsträger telegraphierte nach Kon- stantinopel, Truppen zum Marsch nach Teheran bereit zuhalten, falls die Gesandtschaft Schutz bedürfe.' Zur Lauvtagswahlbewegung. Wie uns vom Vorstand des Deutschen Reformvereins mitgeteilt wird, ist unsere gestrige Meldung von einer Einigung über die Kandidatenfrage, soweit der Deutsche Reformverein dabei genannt ist, unrichtig. Der Gesamtvorstand des Deutschen Resormvereins hat in seiner Sitzung vom 24. d. M. beschlossen, selbständig Kandidaten aufzustellen. Als Kandidaten der Reformpartei sind aufgestellt: Glasermeister Wetzlich für Dresden-R., Oberpostsekretär Feyerherm für Dresden-Striesen t und II, Kaufmann Ziller (evangelischer Arbeiterverein) für Dresden-Friedrichstadt und Rechtsanwalt Or. Egon Richter für Dresden-Süd. Mannigfaltiges. Dresden, 27. März. * Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg besuchten die Kunstaus stellung Emil Richter, Prager Straße, und besichtigten die neu eröffnete Sonderausstellung der Gruppe Dresdner Künstlerinnen, sowie die Werke von Karl Hofer, Paris. * Gestern vormittag besichtigten Ihre König!. Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Friedrich Christian die Flugapparat-Ausstellung im Städtischen Ausstellungs palast. Der Vorsitzende des Sächsischen Vereins für Luftschiffahrt, Hr. vr. Weißwange, begrüßte die Prinzen, die Erläuterungen zum Apparat gab Hr. Fabrikant Leilich. Die Prmzen folgten dem Bortrage nut großer Aufmerksamkeit und besichtigten dann den Apparat in allen seinen Tellen. Die Ausstellung ist nur noch heute und morgen, am Sonnabend und Sonntag, geöffnet. Ein Besuch sei bestens empfohlen. * Wie uns von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, werden auch auf den sächsischen Staatseisenbahnen Liebes gaben jeder Art, die zur Linderung der Not in den Überschwemmungsgebieten derProvinzenSachsen, Brandenburg, Hannover, Hessen-Nassau, West falen, des Rheinlands und der Thüringischen Staaten bestimmt sind und an das Landratsamt in Osterburg oder an die mit der Verteilung oder Weiter beförderung der Gaben betrauten öffentlichen Komitees oder Sammelstellen zur Eisenbahnbeförderung ausgegeben werden, bis auf weiteres gegen jederzeitigen Widerruf frachtfrei befördert. Nähere Auskunft erteilen die Güter abfertigungsstellen. * Die Königl. Wasserbaudirektion teilt uns folgende Voraussage über den Wasserstand der Elbe mit: Morgen abend 230 om über Null, schwach steigend. * In den Briefbestell- und Briefkasten leerungseinrichtungen treten zum 1. April Ände rungen ein, von denen die Postämter 3 (Räcknitzstraße) und 10 (Holbeinplatz) betroffen werden. Näheres ergibt die heutige Bekanntmachung der Kaiser!. Oberpostdirektion im Ankündigungsteile. Im weiteren finden vom 1. April ab in den inneren Stadtteilen von Dresden werktäglich Nachmittagsbestellungen um 1 Uhr, H4 Uhr und ^7 Uhr statt. —* Heute vormittag 1! Uhr wurden im Kriminal gerichtsgebäude am Münchner Platze in öffentlicher Sitzung durch Hrn. Landgerichtspräsidenten vr. Müller
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