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Dresdner Journal : 18.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191112187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19111218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19111218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-18
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 18.12.1911
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(1); «schlitz: «aufungen (1); Chemnitz: Fürth (1); Stollberg: Lberwürfchnitz (1); AtStz«: Mühlbach (1): SchmarzenberG: Stützengrün (1), WUdenau (1); zus. 11 Gem. u. 11 Geh. — 4 Vem. u. 4 Geh. Errrermurlgen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Am Geschäftsbereiche de» «inifterinm» der Anftit. Der Notar für Lauenstein, Rechtsanwalt Franz Georg HünerSdorf in Bärenstein, „Am Bahnhof Lauenstein", ist auch zum Notar für den Ortsteil von Bärenstein (Bezirk Dresden) „Am Bahnhof Lauenstein" auf so lange Zeit, als er dort oder in Lauenstein seinen Amtssitz haben wird, ernannt worden. Im Geschäftsbereiche de» Ministerium» de» Kultu» und öffentlichen Unterricht». Zu besetzen: die ständige Lehrer- stelle an der vierstufigen deutsch-wendischen Kirchschule zu Kotitz bei Weistenberg. Koll.: die oberste Schulbehörde. Auster Amts wohnung und Gartengenuß 1500 M. vom Schul-, 450 M. vom Küchendienst, 100 M. sür Besorgung der Berwaltungsgcschäfte, 150 M. für den Fortbildungsschulunterricht und ev. 18V M. der Frau des Lehrers für den Radelarbeitsunterricht. Musikalisch vorgcbildete Bewerber, die der wendischen Sprache mächtig sind, »vollen ihre Gesuche mit allen erforderlichen Beilagen bi« zum 1V. Januar 1912 beim K. Bezirksschulinspektor in Löbau i. Sa. einceichen. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 18. Dezember. Se. Majestät der König erteilte gestern vormittag nach dem Besuche des Gottes« dienstes nachstehenden Herren Audienz: Präsident der Zweiten Kammer der Ständeversammlung Rentier vr. Bogel-DreSden, den König!. Kammerherrn Frhrn. v. Beschwitz-Oberodcrwitz und v. Watzdorf, AmtShauptmann-Zittau, Beh. Oberpostrat Lehmann-Dresden, Geh. Regierungsrat l)r. Koch-Dresden, Geh. Kommerzienrat Rehwoldt Leipzig, Oberstaatsanwalt vr. Pohl-Lhemnitz, Landgericht-direktor Wäntig- Leipzig, Regierungsrat v. Boetticher-Chemnitz, den Amtsgerichts räten Beyer-Dresden und Bierling-Reichenau, den Landgerichts- räten Gebhardt und vr. Ginzel-DreSden, den Studienräten Pro fessoren vr. Posse und Trede-Leipzig, sowie Kunz-Zwickau, Schul rat Seminachirektor Schneider-Löbau, Bergrat Tittel-Zwickau, den Posträten Rüling-Chemnitz und Weineck-Dresden, Hofrat Kürsten-Leipzig, Medizinalrat vr. Poetter-Leipzig, den Professoren vr. Döhler-Dresden, vr. Simroth, Kratzmann, Jentzsch, vr. Müller, vr. Michael-Leipzig, vr. Fleischer-Döbeln und Heubach-Heidenau, Pfarrer vio. ideal. Germann-Hohenheida bei Leipzig, Pfarrer Richter-Kemnitz (Oberlausitz), Kommerzienrat Nauhardt-Leipzig, den Canitätsräten vr. Barth-Blasewitz, vr. Schmidt, vr. Schütz- Leipzig, vr. Lövinsohn-Bad Elster, vr. Mickel-Radebeul, den Kommerzienräten Hinrichsen, Polter und Weichelt-Leipzig, den Professoren vr. Schuster, Toller, Bolland und Quasdorf-Leipzig, Klostergutsbesitzer Arndt-Oberwartha, Zeitungsverleger Herfurth- Leipzig, Rechnungsrat Göhler-DreSden, Ingenieur MagnuS-Leip- zig, Kaufmann Handelsrichter Oehler-Leipzig, Rechtsanwalt vr. Wendtland-Leipzig, Kaufmann Winkler-Leipzig, Oberbahnhofs vorsteher v. Egidy-Oschatz, Eisenbahnobersekretär Boigt-Dresden, Eisenbahnobersekrctär Wilfert-Dresden, Direktor des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen Bernhard-Leipzig, Schuldirektor Eck stein-Zittau, Kartonagenfabrikant Fischer-DreSden, Gcmeindevor- stand Kleinhempel, Mitglied der Zweiten Kammer der Stände versammlung - Wilkau, Schuldirektor Köber - Siebenlehn, Kauf mann Küntzel-Leipzig, Kaufmann Liebold-Leipzig, Tischlerober meister SieverS-, Stadtorchestermitglied a. D. Tamme-, Klempner- meister Tuch-Leipzig, Eisenbahnsekretär Lippold-Dresden, Bureau inspektor Siegel-Amtsgericht Leipzig, Kantor Hötzel-Schwaben bei Waldenburg, Oberlehrer Kratz-, Prokurist Harm-Leipzig und Stadt missionar Wujanz-Dresden. ? An der Fomilientafel bei Sr. Majestät dem Könige nahmen Se. Durchlaucht der Prinz und Ihre Hoheit die Frau Prinzessin Sizzo zu Schwarzburg- Rudolstadt teil. Heute vormittag empfing Se. Majestät der König einige Offiziere zur Meldung und hierauf die Herren Staatsminister und den Kabinettssekretär zu Vorträgen. Abends i^8 Uhr wird Se. Majestät bei Sr. Exzellenz dem Minister des König!. Hauses Staatsminister a. D. o. Metzsch-Reichenbach dinieren. Den Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem Könige hat Kammerherr v. der Gabelentz-Linsingen übernommen. Dresden, 18. Dezember. Ihre König!. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg wohnte gestern nach mittag Z44 Uhr der Weihnachtsbescherung imMaria- Anna-Kinderhofpital und heute mittag 12 Uhr den Be scherungen in der Krippe und Kinderbewahranstalt des hiesigen Frauenvereins in Pieschen bei. In Begleitung der hohen Frau befand sich Ihre Exzellenz die Frau Oberhofmeisterin Freifrau v. Finck. Im Auftrage Ihrer König!. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg wohnte heute Uhr der Hauptmann v. Elterlein der Beerdigung des am 15. Dezember verstorbenen König! Sachs. Majors z. D. Vollmar v. Anderten, Mitglied des Vorstandes vom Jo- hannesvcrein, auf dem Trinitatis-Friedhofe bei. Dresden, 18. Dezember. Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte gestern nachmittag 3 Uhr in Begleitung der Hofdame v. Schönbera-Rothschönberg der Weihnachtsbescherung im Albertstift, Weruerstraße 27, bei Heute vormittag ' .12 Uhr wohnte die Prinzessin in Begleitung der Palastdame Freiin v. Gaertner den Weihnachtsbescherungen in der Kinderbewahranstalt und Krippe, Böhmische Straße 32, bei. Deutsches Reich. Kaiserlicher Has. Berlin, 17. Dezember. Se. Majestät der Kaiser wohnte heute nachmittag einem Bortrag über die Bauten von Alt-Berlin bei, den der Verein für die Geschichte Berlins im Konzcrtiaal der König!. Hochschule für Musik in Charlottenburg veranstaltet hatte Zahlreiche Licht bilder von den Bauten, Kirchen, Toren, Brücken, Märkten, Straßen von Alt Berlin wurden durch die Borträge des Amtsgerichtsrats Vr. Beringuier und des Majors z D. No«l erklärt Der Kaiser unterhielt sich nachher noch längere Zeit mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins. Die Neichsfinanzen. Einen interessanten Rückblick auf die Ausgaben, die der gegenwärtigen Finanzgebarung des Reichs gestellt sind, und auf das bisher Erreichte, gibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung". Sie schreibt: Die Sanierung sollte durch drei Maßnahmen erreicht werden: Beschränkung der Ausgabe», Erhöhung der Einnahmen und syste matische Schuldentilgung. Durch Beschränkung aller Ausgaben auf die unvermeidbar n wollte man den Gesamtbedarf im Jahre 1911 auf rund 2750 Millionen, im Jahre 1912 auf rund 2850 Millionen halten. In Wirklichkeit sieht der Etat sür 1911 (abzüglich der nur rechnungsmäßig erscheinenden Überweisungen an die Bundesstaaten) 2750 Mill. M. Ausgaben vor, und der Etatsentwurs sür 1912 bleibt innerhalb der gesteckten Grenze. Der Erhöhung der Einnahmen sollte durch neue Steuern, von denen man im Beharrung-zustande einen Ertrag von 417 Millionen er hoffte, und durch Erhöhung der Matrikularbeiträge von 40 auf 80 Pf. aus den Kopf der Bevölkerung erreicht werden. Trotzdem der Beharrungszustand der neuen Steuern noch nicht eingetreten ist, werden ihre Erträgnisse im Jahre 1911 nicht wesentlich dahinter zurückbleiben, und die angenommene Höhe der Matrikularbeiträge ist bisher nicht überschritten, wird auch im Etatsentwurfe für 1912 nicht überschritten werden. Die Reichsschulden, die von 1877 bis 1909 ununterbrochen gestiegen, insbesondere von 1900 bis 1909 in raschen Sprüngen von 2300 auf 5000 Mill. M. emporgeeilt waren, haben sich in der Zeit vorn SO. September 1910 bis da hin 1911 um 108180 400 M. verringert. Außerdem sind von den am 1. Oktober 1911 fällig gewordenen verzinslichen Schatz anweisungen von 1908 im Gesamtbeträge von 100 Mill. M. 40 Mill, bar eingelöst. Bon der Ermächtigung, zur vorüber gehenden Verstärkung der ordentlichen Betriebsmittel Schatz- anweisnugen auszugeben, ist in bedeutend geringeren» Umfange als früher Gebrauch gemacht. Während im Jahre 1909 gleichzeitig mehr als «00 Mill ausgegeben waren, hält sich der Stand jetzt seit lange unter lOO Mill uud ist vorübergehend bis unter 50 Mill, gesunken. Der in den Etatsentwürfen vorgesehene Anleihebedars ist seit 1909 ständig um rund 50 Mill, gefallen. Im Jahre 1911 waren es noch 97 Mill., der Etatsentwurf sür 1912 hat, wie jetzt als feststehend erachtet werden darf, 43,7 Mill, in Aussicht genommen. Bon den Anleihcermächtigungen der Jahre 1910 und 1911 ist kein Gebrauch gemacht. Gewiß wird man von einer völligen Lösung der Aufgabe erst sprechen können, wenn alle auf den außerordentlichen Etat nicht gehörenden Ausgaben ans den ordent lichen Etat übergegangen sind. Angesichts der mitgeteilten Tat sachen ist aber nicht zu bestreiten, daß wir schneller vorwärts gekommen sind, als man im Jahre 1909 hoffte. Nochmals Vas päpstliche Bropri«» Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Die Erklärung der Kurie, wonach das päpstliche klotu proprio „l^uantavis ciiliksot»»" Deutschland nicht berührt, ist von unsrer öffentlichen Meinung fast überall mit Befriedigung aus genommen worden. Nur vereinzelt finden sich Kritiken, die nicht sachlich motiviert sind, sondern sich auf künstlich herbeigeholte Gründe stützen. Man inäkelt z. B. an der Form der vati kanischen Erklärung und möchte sie in eine unverbindliche Äußerung des KardinalstaatssekretärS umdeuten. Eine solche Berdunkelnng des Tatbestandes ist aber angesichts der Umstände, unter denen die Erklärung herbeigeführt wurde, unmöglich. Sie wurde von der für den Verkehr der Regierungen mit dem Papste zuständigen Stelle auf eine amtliche Anfrage de- preußischen Gesandten in ebenso amtlicher Weise mündlich und schriftlich ab gegeben. Sie ist eine authentische Beurkundung dafür, daß die Kurie selbst dem dtotn proprio eine Bedeutung für Deutschland nicht beilegt. Darauf, auf die Feststellung der Nichtgültigleit sür Deutschland, kam es an, und darauf war auch die Anfrage ge stellt. Landesarveitsämter. Um die in guter Entwicklung begriffene Organisation des Arbeitsmarktes zu fördern und den Abschluß der Entwicklung zu beschleunigen, stellt vr. Richard Freund, Vorsitzender des Verbands Deutscher Arbeitsnachweise in der kürzlich erschienenen Nr. 2 des ^Arbeitsmarkt" die Forderung nach dem Ausbau der bereits bestehenden Arbeitsnachweisverbände zu Landesarbeitsämtern, d. h. öffentlichen Selbstverwaltungskörpern mit behörd lichem Charakter auf. Ihre Organisation hätte sich in ähnlicher Weise zu vollziehen, wie die der Landesversicherungsanstalten der Invalidenversicherung. Die Landesarbeitsämter werden für größere Bezirke (Bundes staaten, Provinzen) durch die Landesregierungen mit Genehmigung des Bundesrats errichtet. Die Leitung des Arbeitsamts soll durch einen Borstand, der die Eigenschaft einer öffentlichen Be hörde hat, geschehen, die höchste Aufsichtsinfianz hat ein Reichs- arbeitSamt zu bilden. Die Kosten der neuen Organisation seien nicht erheblich. Den Landesarbeitsämtern wäre an erster Stelle zu über tragen: die Aufsicht über das gesamte Arbeitsnachweiswesen ihres Be zirks, also nichtnurüber die öffentlichen allgemeinenArbeitsnachweise, sondern vor allem auch über die gewerbsmäßige Vermittlung und die einseitigen Arbeitgeber- und Arbeitnehmernachweise. Eine weitere Ausgabe der Landesarbeitsämter wäre die genaue Durch führung einer Arbeitsmarktstatistik nach einheitlichen, vom Reichs arbeitsamt zu erlassenden Borschristen; schließlich hätten sie den Ausbau des Arbeitsnachweises in ihren Bezirken zu fördern, eine Aufgabe, die schon jetzt den Arbeitsnachweisverbänden obliegt, die aber mangels jeder autoritären Stellung nur unvollkommen erfüllt werden könne. Die Hilfsattion für Vie Deutschen in Süvbrasitien unv ver Rttveutsche Verband. Nach einem Preßtelegramm aus Cöln soll das Mit glied des Hauptvorstands des Alldeutschen Verbands, Superintendent Klingemann in Essen mitgeteilt haben, das Auswärtige Amt habe die Beteiligung des Verbands an den Sammlungen für die Deutschen in Süd brasilien als nicht erwünscht bezeichnet, damit sich bei der bekannten Entstellung der Ziele des Verbands nicht etwa in Brasilien die Meinung festsetze, das Deutsche Reich beabsichtige in Brasilien mehr als lediglich die Unterstützung der bedrängten Landsleute. Der Sach verhalt ist, wie die „Rordd. Allg. Ztg." mitteilt, folgender: Das Auswärtige Amt hatte im Interesse der Hilfsaktion für Blumenau zum 2V. November d. I. Einladungen zu einer Besprechung an private Persönlichkeiten ergehen lassen, von denen bekannt ist, daß bei ihnen für wohl tätige Zwecke Opferwilligkeit vorausgesetzt werden kann. Von dritter Seite wurde, nachdem die Einladungen bereits versandt waren, die nachträgliche Zuziehung des Alldeutsche,» Verbands angeregt. In der Antwort auf diese Anregung wurde das Interesse, das der Alldeutsche Verband der Hilfsaktion für Santa Catarina schenkt, als erfreulich bezeichnet, die nachträgliche Einladung de» Verbands aber als eines politischen Vereins im Hinblick auf den Kreis der Eingeladenen, und da in dieser reinen Wohltätigkeitssache auch andere politisck)« Vereine nicht eingeladen worden seien, für untunlich erklärt In der eingangs erwähnten Mitteilung ist dieser Sachverhalt gröblich entstellt worden. Die neue Negierungsstation auf ven Admiralität» infeln (Deutsch-Neuguinea). Die von der Schntzgebietsverwaltung schon lange angestrebte Errichtung einer Regiernngsstation auf den Admiralitätsinseln ist, nachdem im Etat für 19! 1 die Mittel hiesür bewilligt waren, nunmehr verwirklicht worden. Durch Bekanntmachung des Gouverneurs von Deutsch-Neuguinea vom I. Oktober d. I. wurden die Admiralitätsinseln und die Westlichen Inseln, die bisher zu dem Bezirke des Bezirksamts Rabaul (Neu- Pommern) gehörten, von diesem abgetreunt nnd zn einem neuen, selbständigen Ctationsbezirke vereinigt. Tie neue Station wurde am 25. Oktober d. I. am Sceadlerhafcn, im Osteu der Hauptinsel der Ad- miralitätsgruppe, errichtet: sie führt den Eingeborenen- namen der Admiralitätsinseln Manus als amtliche Be zeichnung. Tas Personal der Station besteht ans einem Stationsleiter, einen: Polizeimeister, einem Sanitäts gehilfen und 50 eingeborenen PoUzeijoldaten. Tie Station ist deins Gouvernement unmittelbar unterstellt. Tie Admiralitätsinseln- sind etwa 2500 gkm groß; die eingeborene Bevölkerung wird ans etwa 30 000 Seelen geschätzt. Die Eingeborenen sind den übrigen Stämmen des Bismarck-Archipels an geistiger Befähigung i verlegen; sie sind jedoch noch Kannibalen und sehr kriegerisch. Blntige Stammesfehden, sowie Übergriffe ans die in ihrem Gebiete ansässigen Weißen und deren Arbeiter waren bis in die letzte Zeit hinein an der Tagesordnung. Diese Zustände bedingten zahl reiche Strafexpeditionen, die aber, da die Schuldigen sich stets in das undurchdringliche Innere der Inseln zurück zogen, einen nachhaltigen Erfolg nicht haben konnten. Der nenen Station, die auf den Inseln selbst sestcn Fus; fassen kann, wird es eher gelingen, den Landfrieden herbeizuführen. Daneben wird es die Hauptanfgabe der Station sein, die Eingeborenen noch mehr als bisher zur Arbeit auf den Pflanzungen der Weißen geneigt zu machen und ihre eigene Produktion zu heben. In den letzten Jahren hat sich ans den Admiralitätsinseln eine rege Pslanzungstätigkeit entwickelt: besonders die Firma Hernsheim u. Eo. in Matuvi hat umfangreiche Kokos- palmpflanznngen angelegt nnd unterhält mehrere mit je einem Europäer besetzte Stationen. Es ist anzunehmen, daß diese Entwickkmg rasch fortschreiten wird. Die Westlichen Inseln, die ebenfalls znm Gebiete der neuen Station gehören, liegen nordwestlich von den Admiralitätsinseln und umfassen mehrere kleine, auf einen weiten Flächenraum zerstreute Inselgruppen, die zusammen nur etwa 100 ykm groß sind und von einer schwachen, dem Aussterben verfallenen Eingeborenen- bevölkerung bewohnt werden. Der größte Teil der Inseln ist Eigentum der Firma Heinrich Rudolph Wahlen und von dieser mit Kokospalmen bepflanzt. Der Sitz der Firma befindet sich auf Maron in der Hermits-Gruppe. Vin Dementi. München, 17. Dezember. Zu den Gerüchten über deutsch-spanische Intrigen gegen die Republik Portugal, die vom Schlosse Nymphenburg ausgehen sollen, wird amtlich mitgeteilt: Wennschon in den meisten Zeitungen des In- und Auslandes die Enthüllungen als rein erfunden gekennzeichnet werden, so mochte doch noch besonders darauf aufmerksam gemacht werden, das; alle tatsächlichen Angaben des Artikels über das Ein- und Ausgehen politischer Persönlichkeiten im Schlosse Nymphen burg nachweislich unwahr sind. Denn der frühere Kaiser!. Botschafter in Madrid v. Radowitz und Reichsrat Frhr. v. Hertling sind beide vor Jahren das letztemal in Nymphenburg empfangen worden, während die Herren Krupp v. Bohlen und Halbach, Mannesmann und Graf Henckel v. Donnersmarck überhaupt nie bei dem Prinzen und der Prinzessin Ludwig Ferdinand Audienz genommen haben. Ebenso unwahr sind alle weiteren Ansführungen des Artikels. Ter italienisch-türkische Krieg. Aus dem Kriegsschauplatz hat sich auch in den letzten beiden Tagen nichts Wesentliches zugetragen. Wir be schränken uns daher auf die Wiedergabe folgender Nach richten : Der tripolitanische Kriegsschauplatz. Tripolis, 17. Dezember. (Meldung der „Agenzia Stefani".) In Tripolis, Tadjura und Ainzara ist nichts Neues vorgekommen. Am Morgen marschierte ein Bataillon Grenadiere mit einer Abteilung Gebirgs artillerie zur Erkundung bis 12 km südlich von Ainzara, ohne ans den Feind zu stoßen. Auf dem langen Wege lagen einige Leichen türkischer Soldaten nnd verschiedene Geschosse. Die Arbeiten zur Befestigung Ainzaras gehen flott vonstatten. — Gestern ist Marconi in Tripolis an gekommen. In Gegenwart der Generale Caneva nnd Frugoni unternahm er sogleich erfolgreiche Versuche mit einem neuen Feldtelegraphieapparat. In der Oase sowohl als in der Stadt werden noch immer Waffen und Munition in bedeutender Menge gefunden. — In Homs unternahmen gestern Bataillone Alpini einen Er kundungszug uach Westen, dem einige Gruppen be waffneter Araber heftigen Widerstand entgegensetzten. Erst nach einem lebhaften Fenergefecht zog sich der Feind mit ernsten Verlusten zurück. Auf italienischer Seite wurden vier Mann getötet und elf verwundet. — In Benghasi ist ebenfalls nichts Neues zu verzeichnen. Be trächtliche feindlich« Abteilungen halten sich in 15 bis 20 Km Entfernung von der italienischen Linie. Gestern abend wurden durch einen heftigen Wind stoß zwei im Bau befindliche Schuppen für Lenk- lustschiffeum gestoßen. DieAnkertrossendesCeaelschiffs, auf dem der Drachenballon befestigt ist, wurden Zer rissen und der Drachenballon abgetrieben. Die Beschä- digunb«n find schwer, doch sind die empfindlichen Teile und die Hüllen der beiden Luftschiffe, sowie die Motore
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