Sächsische Dorfzeitung : 24.01.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-186801242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18680124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18680124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1868
- Monat1868-01
- Tag1868-01-24
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- Sächsische Dorfzeitung : 24.01.1868
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24. Januar 1868. Nr.n Ireilag, Sächsische D schtÜMA. - vürtihährlich l»'/-Ngr. Zu Ne»ftadt« Dresden, beziehen buech alle kgl. Post- tion, N. Meiß«, »affe Nr. r, ! zu haben. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers E. Heinrich. Politische Weltschan. Deutschland. Der Kanzler des norddeutschen Bundes macht bekannt, daß nach einer Vereinbarung mit der preußischen Regierung die Wahrnehmung der Centralkassen-Geschäfte des norddeutschen Bundes bis auf Weiteres der preußischen General staatskasse in Berlin übertragen worden sei. Letztere werde den amtlichen Verkehr in Bundesangelegenheiten unter der Be nennung „Generalkasse des norddeutschen Bundes" führen. — Bezüglich der zum 28. d. M. zusammentretenden Schulkonferenz meldet die „Prov.-Korr.": „Die Berathungen werden vor Allem darauf gerichtet sein, unter den norddeutschen Gymnasien, Progymnasien und Reallehranstalten diejenigen Bil dungsziele festzustellen, welche erforderlich-sind, den Zeugnissen der betreffenden Anstalten gleichen Werth zu sichern." Preußen. Das Abgeordnetenhaus setzt die Budgetbe- rathungen noch fort und hat gegenwärtig den Etat für das Ministerium des Innern erledigt. Daß Graf zu Eulenburg, der Minister des Innern, beim preußischen Volk ebensowenig be liebt ist, als sein verabschiedeter Kollege Graf zur Lippe, darf als bekannte Thatsache vorausgesetzt werden. Der Nothstand in Ost preußen muß natürlich die Abneigung gegen seine Verwaltung im hohen Grade steigern, denn — mag auch offiziöser Seits die Sache noch sehr bemäntelt werden — soviel wird man immerhin zugestehen müssen, daß es heutzutage eine tiefe Schmach für einen Staat ist, der in seinem Gebiete den Hungertyphus über eine ganze Provinz sich ausdehnen läßt. Bel den jetzigen Verkehrs mitteln und bei dem „heidenmäßig vielem Gelde", womit man vor zwei Jahren noch in Berlin prahlte, ist ein solches Massen elend geradezu unbegreiflich. Und jedenfalls trifft in solchem Falle den Minister des Innern der Vorwurf, zur rechten Zeit die nöthige Fürsorge verabsäumt zu haben. Um so größere Für sorge scheint Graf zu Eulenburg den Spielbanken zuzu wenden, denn in der Sitzung vom 20. d. M. erklärte er dem Abgeordnetenhause, daß die Spielbankfrage noch nicht gelöst sei. Die Regierung habe zwar kein Herz für die Spielbanken, aber sie habe ein warmes Herz für dle Interessen, welche durch diese Institute geschaffen seien, und diese wolle sie nicht schädigen. „Der Reichstag und das Abgeordnetenhaus," erklärte der Minister weiter, „können bei ihrer Beschlußfassung nicht gewollt haben, daß den Spielbanken und gleichzeitig mit einem Striche den Städten der Garaus gemacht werden sollte. Es ist die Re gierung daher der Ansicht, daß es gut sei, sich dahin zu einigen, daß die Spielbanken noch eine Reihe von Jahren fortbe stehen (Oh, oh! links) und mittlerweile solche Abgaben zahlen, daß daraus für die betheiligten Städte Kapitalien zur Ent schädigung gebildet werden können." — Abg. Or. Waldeck: Er sehe nicht ein, wie die Lokalverhältniffe es möglich machen könnten, daß ein solches korrumpirendes Institut beibehalten werde, und wie man hier von einem berechtigten Institute sprechen könne, daß doch seine Lebensfähigkeit aus einer unmoralischen Quelle schöpfe. Redner fordert deshalb die Regierung auf, einen Gesetzentwurf, betreffend die Suspension der auf das Spiel be züglichen Strafbestimmungen, einzubringen. Daß Haus könnte zwar in dieser Krage die Initiative ergreffen, doch sel es ja mög- Vreißtgsier Jahrgang. I. <b". Uul lich, den Gesetzentwurf in kürzester Zeit auf dem Wege der Schlußberathung zu erledigen. — Minister des Innern, Graf zu Eulenburg: Die Staatsregierung war bisher, noch nicht in der Lage, einen solchen Gesetzentwurf einzubringen, wenn sie aber glaubt, daß es opportun sei, wenn z. B. die Spielunternehmer auf die von der Regierung gestellten Bedingungen nicht eingehen, so wird der Gesetzentwurf eingebracht werden. — Auf Ver anlassung eines im Abgeordnetenhause von mehreren Mit gliedern eingebrachten Gesetzentwurfes wegen Erlaß der drei untersten Stufen der Klassensteuer und eines Theiles der Grundsteuer für das erste halbe Jahr 1868 in den Regierungs bezirken Königsberg und Gumbinnen bemerkt der „Staats anzeiger": Die betreffimden Regierungen sind bereits angewiesen worden, in den von der Noth heimgesuchten Gegenden bei Ein ziehung der Staatsabgaben mit Milde und Schonung zu ver fahren, und unter allen Umständen zu vermeiden, daß die an sich schon bestehende Noth etwa durch ein strenges Verfahren in Beitreibung der Steuern noch weiter gesteigert werde. Insbe sondere ist den Regierungen die Ermächtigung zur Gewährung ausgedehnter Klassensteuer-Remissionen und zur Niederschlagung von Steuer-Rückständen, welche nach der Bescheinigung der Orts-Vorstände sich als uneinziehbar ergeben, ertheilt, im Uebrigen aber in der Ausführung eine besondere Vorsicht empfohlen worden, um einestheils die Steuerpflichtigen in ihrer Leistungsfähigkeit nicht zu gefährden, anderntheils aber auch zu verhüten, daß nicht etwa unter dem Deckmantel und Vorwande des Nothstandes ganz steuerfähige Personen ihrer Steuerpflicht sich entziehen und dadurch das zur Bestreitung der Staats-Ausgaben nöthige Steuer- Einkommen zur Ungebühr schmälern. — In diesem Jahre sollen bei zwei Armeekorps größere Zusammenziehungen, sogenannte Königsmanöver stattfinden, während bei den anderen Armeekorps Divisionsübungrn mit Zuziehung der Artillerie, Pionniere u. s. w. vorgenommen werden sollen. — Bei dem am 19. Jan. in Berlin gefelerten Krönungs- und Ordens feste sind im Ganzen 1074 Orden und Ehrenzeichen vertheilt worden. — Vor einigen Tagen kam es auf einem Tanzboden in Minden zu einem Streit unter den Gästen, meist Militärpersonen, so daß sich der dienstthuende Polizeibeamte genöthigt sah, „Feierabend" zu ge bieten. Diese Unterbrechung erhitzte jedoch die Kämpfenden noch mehr und stürzten sie sofort auf den Polizeisergeanten und den sich ihm anschließenden Unteroffizier äu jonr los. Ersterer erhielt mit den Säbelgefäßen verschiedene heftige Stöße vor die Brust, so daß er sofort ohnmächtig zusammensank. Dem auf der Erde Liegenden versetzte einer der anwesenden Unteroffiziere mit einem Stuhle einen solchen Stoß auf die Brust, daß der Stuhl entzwei brach, worauf ein anderer ihn noch die Kraft seiner Absätze fühlen ließ. Erst einer hinzugerufenen Militärpatrouille gelang es, die Ruhe wiederherzustellen. Der Polizeisergeant, ein tüchtiger Be amter, ist inzwischen der Mißhandlung erlegen; er hinterläßt eine Frau und sieben Kinder. Baiern. Aus München schreibt man der „Nat.-Ztg." unterm 20. d. M.: „Es zweifelt in Baiern im Allgemeinen wohl Niemand, daß der Premier Hohenlohe den besten Willen hat, sowohl zur Vollendung der liberalen Reformen, als auch zur Fortführung des Einigungswerkes mit Norddeutschland, wenn 7
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