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Dresdner Journal : 04.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191407042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19140704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19140704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-04
- Monat1914-07
- Jahr1914
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- Dresdner Journal : 04.07.1914
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defilierte» Tausende und Abertausende in der Hofburg- Pfarrkirche vor den geschlossenen Särgen, an deren Kopfende zwei weiß« Blumenkränze von den Kindern der verblichenen und zwei Kränze der Gräfin Stephanie Lonyay und ihres Gemahls lagen. Von 8 bis 12 Uhr wurden in allen Kirchen Seeleumessen gelesen, von 12 bis 1 Uhr läuteten von allen Türmen die Glocken. Um 4 Uhr nachmittags fand in der Pfarrkirche der Hofburg die Leichenfeier, der Kaiser Franz Joseph, die Erzherzoge, Erzherzoginnen, der gesamte Hosstaat, die in Wien' eingetrosfeneu Familienangehörigen der Ver storbenen, die gemeinsamen, die österreichischen und die ungarischen Minister, die Präsidenten der österreichischen und ungarischen Parlamente mit den Deputationen derselben, der päpstliche Nuntius, sämt liche Botschafter und Gesandten in Vertretung ihrer Souveräne und Staatsoberhäupter, viele militärische Deputationen, zahlreiche Staats- und Hofwürdeulräger, die Generalität und die Bürgermeister von Wien, Buda pest und Agram beiwohnten. Auf hohem Katafalk ruhten die beiden silbernen mit Gold verzierten Särge. Der vollkommen schwarz ausgefchlagene Jnnenraum der Heinen Kirche, in die nur schwaches Tageslicht entfällt, machte einen feierlich düsteren Eindruck. Eine doppelte Reihe brennender Kerzen nmschlost das Schaugerüst. Tiefe Be wegung ging durch den stillen Naum, als Kaiser Franz Joseph mit den Mitgliedern seines Hause- im Oratorium erschien. Unter großer Assistenz nahm Kardinal-Fürstbischof Piffl die feierliche Einsegnung der sterblichen Überreste vor. In namenlosem Schmerze und in Liefer Ergriffen heit folgten die Trauergäste der feierlichen Handlung, nach deren Beendigung die Kirche geschlossen wurde. Ein dichtes Mettscheuspalier umsäumte die Ringstraße bis zur Hofburg. Das Publikum bereitete dem Kaiser und dem Erzherzog Karl Franz Joseph bei der Rückfahrt nach Schönbrunn stürmische Huldigungen. Kaiser Wilhelm hatte den deutschen Botschafter v. Tschirschkl) mit seiner Vertretung bei der Trauerfeier für den Erzherzog Franz Ferdinand und die Herzogin von Hohenberg beauftragt, der an der Bahre zwei Kränze deS Kaisers aus Orchideen, weißen Rosen, Maiglöckchen, Lorbeer und Palmen mit schwerjeidenen weißen Schleifen mit Goldfransen und dem großen IV mit der Kaiser krone sowie zwei Kränze des Kronprinzenpaares, zwei vom Prinzen nnd der Prinzessin Heinrich, einen vom Großherzog von Baden, zwei vom Großherzog nnd der Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin, eine vom Herzog und der Herzogin von Cobnrg, einen vom Ulauenregiment „Prinz Angust von Württemberg" (Posenschen) Nr. 10 niederlegte. Der sächsische Gesandte legte zwei Kränze mit Bändern in den sächsischen Farben mit der Inschrift „Friedrich Angust" und der Königskrone nieder. Im Auftrage des Königs und der Königin von Bayern legte Gesandter Frhr. Tücher zwei Kränze mit welß-blaue» Schleifen nieter, welche die Initialen des Königspaares mit der Krone trugen. Die Überführung nach Artstetten. Pöschlarn, 4 Jnli. Ter Sonderzng mit den Leichen deS Erzherzogs und seiner Gemahlin ist um 1^2 Uhr hier einaetroffen nnd wurde um 2 Uhr 30 Min. früh nach Artstetten überführt. Nach dem Passieren deS Leichen zuges versuchte eine große Menschenmenge zur serbischen Gesandtschaft zu gelangen und demonstrierten in der Um gebung der Gesandtschaft. Yin Beileiv-telegramm ve» Tentschen Kaisers. Berlin, 4. Juli. Ce. Majestät der Kaiser hat an den Admiral der K. und K. österreichisch-ungarischen Marine HauS in Pola folgendes Telegramm von Kiel au- gerichtet: Nehmen Sie als Vertreter der Kaiserlichen und Königlichen Marine den Ausdruck Meines ganz be sonderen Beileids entgegen aus Anlaß des jähen Hin scheidens Ihres Erzherzog-AdmiralS. Ich weiß, wie sein Herz für die Flotte schlug und wie er für sie gewirkt hat. Ich habe aber auch die Zuversicht, daß sein Geist weiter leben wird in den Offizieren nnd Mannschaften der österreichisch-ungarischen Marine. Mit Mir trauert Meine Flotte, in deren Mitte Ich Mich befinde, rind welche morgen den Trauersalut feuern soll für den fürst lichen Admiral, der auch ihr Freund war. ge». Wilhelm I. R. Ans dieses Beileidstelegramm traf gestern ein Aut- worttelegramm ein. Trauerfeiern autzerhalb Wien-. Berlin, 3. Juli. Heute vormittag nm 11 Uhr wurde in der katholischen St. HedwigSkirche eine Trauer- stier sür den Erzherzog Franz Ferdinand von Osterreich- Este abgehalten. Das Hochamt zelebrierte Prälat vr. Kleineidam. Erschienen waren m. a. Prinz Eitel Friedrich in der Uniform seines österreichischen Regiments, Prinz Oskar, Prinzessin Friedrich Leopold, Prinz Wolrad zu Schaumburg-Lippe, der Reichskanzler, zahlreiche Mit glieder deS Bundesrats, die Minister Frhr. v. Schorlemer, Sydow, Veseler, Lentze, Kühn, v. Studt, Präsident deS Reichstags vr. Kaempf, der österreichisch-ungarische Bot schafter, die Herren und Damen der österreichischen Bot schaft, das diplomatische Korps mit seinen Damen, ins besondere die Botschafter Italiens, Spaniens und der Türkei, das österreichisch-ungarische Generalkonsulat, die österreichische und ungarische Kolonie, zahlreiche öster reichisch-ungarische Reserveoffiziere und studentische Korporationen. Kiel, 3. Juli. AuS Anlaß der heutigen Trauer- feier haben sämtliche im Hasen liegenden Kriegsschiffe, Jachten und sonstige Fahrzeuge halbmast geslaggt, ebenso verschiedene öffentliche Gebäude. Gegen 4 Uhr feuerte die gesamte Kriegsflotte einen Trauersalut von 21 Schuß für den Erzherzog Franz Ferdinand. * London, 3. Juli. In der katholischen Westminster- Kathedrale fand heute ein Requiem für den Erzherzog Franz Ferdinand und sür die Herzogin von Hohenberg statt. Der König war dabei durch den Prinzen Arthur von Eonnaught, Königin Alexandra durch Lord Howe vertreten. Das Personal der deutschen Botschaft war in Uniform anwefend. Belgrad, 3. Juli. I« der katholischen Kirche fand heute vormittag sür de» verstorbenen Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin ein feierlicher Trauer- gotte-dienst statt, an dem der Kronprinz, der Minister präsident, die Minister, der österreichische Geschäfts träger, das diplomatische Korps, die Generalität, die Vertreter der Zivil- uud Militärbehörden, die Beamten der österreichischen Gesandtschast und die österreichische Kolonie teilnahmen. Zum Tode Joseph Chamberlains. Wie wir bereits gestern meldeten, ist der srühere Staatssekretär sür die englische» Kolonien, Joseph Chamberlain an« Donnerstag abend in London gestorben. Der Tod des greisen uud seit acht Jahren invaliden Staatsmannes Joseph Chamberlain rief in ganz England lebhafte Teilnahme wach. Die Blätter aller Parteien widmen ihm anerkennende Nachrufe. Auch die bitterste» Gegner zollen dem Berstorbcue» mit der persönliche» Achtung vor dem Feinde, die dem politischen Leben in England zur Ebre gereicht, warme Worte der Wert schätzung. Der Schatzkanzler Lloyd George, einer seiner leidenschaftlichsten Ankläger zur Zeit deS BnrenkriegeS, erklärte gestern in einer Ansprache an eine städtische Deputation: Cie alle würden mit tiefstem Bedauern -eu Tod eine- der hervorragendsten munizipalen Verwalter seines Zeitalters veruomme» haben. Chamberlain- Lansbahn im Gebiete der Reichspolitik sei i» der Tat sehr glänzend gewesen; sie würde aber seinen dauernden Ruhm als großen städtischen Reformator nicht in den Schatten stelle». Die Nachricht von dein Tode Chamberlains wurde König Georg sofort mitgeteilt uud erregte bei der Königl. Familie, die aufrichtige Freund schaft für den Verstorbene» hegte, tiefe Betrübnis. Uber die Beerdigung deS StaatsmanucS sind noch keine Be stimmungen getroffen. Man glaubt, daß die Begräbnis feier in Birmingham stattfiuden wird. Jedenfalls wird der Familie auch eine öffentliche Beisetzung in der West- uiinstcrabtei augeboten werden. Im Falle der Ablehnung würde dann ein Gedächtnisgottesdienst in der Abtei ab gehalten werden. Joseph Chamberlain wurde am 8. Juli 1830 in London als Sohn eines wohlhabenden Schuhfabrikanten geboren. Er arbeitete zunächst im Geschäft seines Vaters nnd trat mit 18 Jahren in die Birminghamer Schraubenfabrik von Nettlefold ein. Äußerst erfolgreich als Geschäftsmann, nahm er sehr früh, und zwar als Radikaler allelschärfster Richtung, Anteil an den poli tischen nnd munizipale» Kämpfen seiner Stadt, die ihn dreimal (1873—1875) zum Mayor wählte nnd ihm in seiner seinerzeit lebhaft umkämpften, später überall nachgc- ahmten Verstadtlichungspolitik folgte. Seitdem derenthusia- stischen Unterstützung seinerMitbürger sicher, trat er1876i»S Unterhaus ei», wo er mit Bright und Dilke den radi kalen Flügel der Liberalen leitete. Gladstone machte ihn bei der Bildung des Ministeriums 1880 zum Handels minifier. In den nächste» zeh» Jahren stand er als Führer der mit ihm von der Partei abgefalleuen so genannten liberalen Unionisteu zwischen de» beide» großen Parteien, prinzipiell die Konservative» unter stützend, speziell im Kampf »m die zweite Howerule Bill 1893, aber unabhängig und bemüht, die Konservativen speziell in sozialen Fragen zu modernisieren und vorwärls- zutreiben. Nach dem Sturz des Ministeriums Rosebery (1895) übernahm er unter Salisbury das Kolonialamt, das unter seiner Leitung das populärste, tätigste und wich tigste Staatsdepartement wurde. Die Tatsache, daß er, unter der Inspiration des im Mutterland und in den Kolonien wachsenden und schließlich von ihm selbst beinahe verkörperten Jmperlismusmns die südafrikanischen Gegen sätze sich zu einem großen Krieg entwickeln ließ, hat seine speziell wirtschaftliche Kolonialpolitik unverdienter weise etwas in Vergessenheit gebracht. Von seiner südafrikanischen Reise (1902/03) zurückgelehrt, eröffnete er im Mai 1903 die große Propaganda sür Schutzzölle und Jndustrieprodukte, Vorzugszölle zwischen Mutterland nnd Kolonien, wirtschaftliche» Imperialismus, mit über raschend großem Erfolg in der Partei, aber, wie sich bei der Parlameutswahl 1906 heransstellte, ohne die Masse des englischen Volkes zu überzeugen. Vor acht Jahren warf ihn plötzlich ein Schlagansalt darnieder, von dessen Folge» er sich, obwohl von Zeit zu Zeit hoffnungsvolle Bulletins ausgegeben wurden, nicht wieder erholt hat. Frieden in Meriko. Deu Friedensvermittler» in Niagarafalls ist es nun gelungen, die Verhandlungen zu eiuem gewissen Er gebnis zu sürdern. Huerta tritt zurück. Veracruz bleibt bis auf weiteres von den Amerika»»» besetzt. Tie Union verzichtet aus Kriegsentschädigung für de» in Wirklichkeit gar nicht geführten Krieg. Der „Frie- densschluß" bedeutet für sie also letzte» Ende- doch einen Erfolg. Allerdings die weit schwierigere Aufgabe, Einigkeit unter die Mexikaner selbst zu bringen, bleibt noch zu lösen. Telegraphisch wird gemeldet: Mexiko, 3. Juli. Das Schlnßprotokoll der Frie denskonferenz ist unterzeichnet. Es wird keine Kriegs entschädigung gezahlt und auch kein Salut gewährt. Tie Regelung der inneren Fragen wird Mexiko über lassen. Den kompromittierten Ausländern soll Amnestie gewährt werden. Internationale Reklamationen komme» vor besonderen Kommissionen zur Verhand lung. Da- Protokoll unterliegt noch der Rati fikation durch beide Senate. Das FriedeuSprotokoll Hal zum Inhalt die Organisierung einer neuen provisorischen Bundesregierung von Mexiko. Diese neue Regierung soll au» eiuem Übereinkommen zwischen den Vertretern der politischen Parteien Mexikos hervor gehen. Sie soll, sobald sie sich in der Landeshauptstadt Mexiko organisiert hat, die Anerkennung der Vereinigten Staaten und der drei Vermittlerstaaten Argentinien, Brasilien und Chile erhalten uud zur Union sowie deu ABC-Staaten sofort in normale diplomatische Be ziehungen trete». Die Bereinigten Staaten verzichten aus eine Kriegsentschädigung und verlangen auch sonst keine Genugtuung. Die Ausländer, die sich im Bürger kriege kompromittiert haben, erhalten Amnestie. Zur Erledigung von EntschädigungSsorderungen von Aus länder», die aus militärischen Maßregeln sich begründen, ist eine internationale Kommission vorgesehen. Die Nebenprotokolle zum Friedensprotokoll besagen, daß Huerta zurücktritt uud daß Veracruz tatsächlich bis auf weiteres von den Amerikanern besetzt bleibt. Es besteht aber bei den Unterzeichnern des FriedeaSprotokolls ein Einverständnis dahin, daß rechtlich der Friedentschluß die Räumung von Veracruz und den Abzug der ameri kanischen Kriegsschiffe ohne weitere- als Folge in sich schließt. Diese Auffassung ist auch durch die drei Ver- mittlersiaaten gewährleistet. Altsland. Rene Ritgliever de» österreichischen Herrenhauses. Wien, 3. Juli. Ter Großprior de» souveräne» MaltheserordeuS Rudolf zu Hardegg uud der Präsident de» evangelische» Obcrkirchenrates Haase wurden zu lebensläugliche» Herrenhausmitglieder» ernannt. Die französische Einkommensteuer im Senat angeuomnren. , Paris, 3. Juli. Ter Senat setzte heute nachmittag die Beratung der Artikel des Fiaanzgesetze» über die Eiukommeusteuer fort. Touron begründete einen Gegen- entwurf, nach dein die Einkommensteuer durch Steuer- Zuschläge auf die bestehenden direkten Steuern ersetzt werden soll. Diese Stcnerzuschläge würden im wesent lichen nicht dauernd sein und au Stelle der 60 Mill., die mau von der Einkommensteuer erwartet, 83 Mill, bringe». Finauzministec Nouleu» bat, den Gesetzentwurf Tours» abzulehnen. Der Gegenentwurf wurde darauf mit 198 gegen 87 Stimmen adgelehnt. Paris, 3. Juli. Der Senat hat mit 230 gegen 54 Stimme» den Artikel 7 de- Fina»zgesetzes, i» den» im Prinzip eine allgemeine Steuer auf da» Einkommen vorgesehen ist, angenommen. Die französischen Sozialisten gegen Vie Präsiventen- reise nach RusilanV. Paris, 4. Juli. Die sozialistische Gruppe be auftragte Jaurvs, bei Erörterung deS GesetzeutwurieS über die russische Reise des Präsidenten der Republik aus der Kammcrtribüue die Gründe darzulegen, welche die Gruppe bewogen hätten, diesen Kredit zu verweigern. Die nortvegische LanVeSverteivigung. Christiani», 3. Juli. Das Storting bewilligte heute in geheimer Sitzung dem Anträge des Militär- lomilees gemäß für Berteidigungszwecke einen außer ordentlichen Kredit von 11,6 Mill. Krone», davon 5,1 Mill. Kronen für die Befestigung des Christiania- Fjords. Der niederländisch-portugiesische Kolonialstreit beigelegt. Haag, 3. Juli. In dem Streitfall zwischen den Niederlanden und Portugal über die Abgrenzung der niederländische» und der portugiesische» Besitzungen auf der Insel Timor hat der Schiedsrichter zugunsten der Niederlande entschieden. Zulassung von Deutschen an spanischen Universitäten. Madrid, 3. Juli. Die Kammer erörterte gestern von neuem die den Abiturienten der deutschen Schule in Madrid durch Königliche Verordnung mit Gegen zeichnung des gegenwärtigen Unterrichtsministers ge währte Zulassung zu den spanischen Universitäten. Der Liberale Portegia erklärte, die Verordnung sei ein Verstoß gegen die Verfassung und der Liberale Lopez Muuoz sah darin einen Verzicht auf die spanischen SouveräuitätSrechte. Der Minister erwiderte, die Ver ordnung halte sich innerhalb der Grenzen der Ver süssung nnd gefährde auch die Schulhoheit des Staates nicht, da nur Deutsche von den Vergünstigungen Nutzen ziehen würden. Übrigens würde die Regierung die Kenntnisse aller derer, dieZugang zurUniversität wünschten, aufs schärjste nachprüfen. Rumänisch-bulgarischer Zwischenfall. Sofia, 3. Juli. Tie Ageuce Bulgare teilt mit, daß vorgestern vormittag drei rumänische Soldaten mit vier Arbeiter» a» der Grenze ans bulgarischer Seite Holz zu sälleu begannen. Als zwei bulgarische Soldaten sie aus- sorderte», diese Arbeit einzustellen, antwortete» die Ru mänen mit Schimpfworten nnd einer von ihnen suchte einen» Bulgaren sei,» Gewehr zu entreißen, während ein aüderer den zweiten Bulgare» zu erschieße» drohte. Die Bulgare» setzten sich zur Wehr und erschossen die beiden Angreifer. Die Leichen befinden sich noch auf bulgari schem Gebiet; eine Untersuchung ist eingeleilet. Sofia, 3. Juli. Das Ministerium des Äußeren hat der rumänischen Gesandtschaft eine Verbalnote überreicht, in der unter dem Ausdruck des Bedauerns über den unglücklichen Grenzzwischenfall daS Ministerium die Grsandtschast dahin verständigt, daß die bulgarische Regierung bereit sei, ihrerseits im Einvernehmen mit der rumänischen Regierung Mitglieder sür eine gemischte Kommission zu ernennen, welche die Untersuchung an Ort und Stelle vornehmen und die für den Zwischenfall Verantwortlichen feststelleu soll. Die Fürstin von rubanie« verläszt Durozzok Wien, 3. Juli. Die „Reue Freie Presse" läßt sich aus Durazzo melden, daß die Fürstin von Albanien sich mit ihren Kindern infolge der kritischen Lage nach Rumänien begeben werde. Siegreiche Schlacht Ver Franzosen in Marokko. Khenifra, 3. Juli. Nach eine»» heftigen Kampfe am 29. Juni hat die Kolonne Claudel de» Feiud i» die Flucht geschlagen und ihn, beträchtliche Verluste zugefügt. Die Verluste auf französischer Seite betrugen 17 Tote, unter ihnen zwei Offiziere, und 77 Verwundete. Paris, 4. Juli. Wie au» Rabat gemeldet wird, wurde dos Lager der Generale Baumgarte»» und Gouraud am Juauen-Fluffe vou Riaka-Leuten angegriffen. Die Marokkaner wurden zurückgeschlage» und erlitten sehr große Verluste. Die Franzose» hatten neun Tote, darunter einen Hauptmann, und 20 Verwundete,
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