Dresdner MIüurnlll Aöniglich Sächsischer Staatsanzeiger Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden Londer-Ausgabe Ausgaben am 4. August 1914, *^9 Uhr abends. Berlin, 4. August. Deutscher Reichstag II. Die erste Sitzung, in der nach den begeisterungsvollen Worten des Reichskanzlers der Präsi dent Ur. Kämps das Wort zu einer ebenso begeisterungsvollen Rede er griff, schloß gegen 3 Uhr 59 Min. In der zweitem gegen 5 Uhr be ginnenden Sitzung wurden sämtliche Vorlagen in erster und zweiter Lesung einstimmig angenommen, nachdem Abg. Haase (Soz.) im Namen seiner Partei eine Erklärung abgegeben hatte, daß die Partei zwar die Ver antwortung für die imperialistische Politik ablehne, den geforderten Kre diten aber znstimmc. Sodann wurden sämtliche Gesetzentwürfe sofort in dritter Lcsnng einstimmig angenommen. Hierauf erklärte der Reichs kanzler, die Bedeutung der heutigen Beschlüsse liege in dem Geiste, aus dem sie hervorgegangen seien. Ter 4. August 1914 werde in alle Ewigkeit einer der größten Tage der deutschen Geschichte sein. Er habe den Auftrag, dem Reichstage im Ramen des Kaisers und der verbündeten Regierungen für seine Beschlüsse zn danken s allseitiger lebhafter Beifall). Nachdem ein Vertagungsantrag für den 24 November angenommen wor den war, erinnerte Präsident Ist . Kämpf daran, daß viele Mitglieder des Reichstages entweder selbst unmittelbar in den Kamps h nauszichen oder ihre Angehörigen und sprach die Zuversicht aus, daß aus den mit dem Blute unserer Helden getränkten Schlachtfeldern eine neue Saat der Größe, Ehre nud Wohlfahrt des Deutschen Reiches erwachsen werde. (Stürmischer Beifall.) Ter Präsident schloß mit einem von dem ganzen Hause mit stürmischer Zustimmung aufgenommenen Hoch aus Kaiser, Volk und Reich. Den ganzen Schlußakt hatten sämtliche Abgeordnete einschließlich der sozialdemokratischen stehend angehört. I Herausgeber: Königliche Expedition des Dresdner Journals (Große Zwingerstraße Nr. 16). Mit der verantwortlichen Leitung beauftragt: Hofrat Doenges in Dresden. Druck von B. G. Teubner in Dresden.