Sächsische Dorfzeitung : 15.12.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-186812152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18681215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18681215
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1868
- Monat1868-12
- Tag1868-12-15
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- Sächsische Dorfzeitung : 15.12.1868
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Nr. 98 Dienstag, Neustadt* Anstalten, in der Expedi tion, kl.Meißn. Taffe Rr. S, -u Haden. Nrelst vierteljährlich 1»'>Ngr. g» beziehen durch Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. 15. Aecemöer 1868. Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. , . . _ ... - i - ' " ^^—7— Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers C. Heinrich. Politische Weltschau. DeutfckliRnd Es ist kein übler Plan, den französische Chauvinisten für Norddeutschland zum Weihnachtsgeschenk aus gesonnen haben. Ein europäischer Kongreß soll die Veränderungen, welche durch den Prager Frieden im Jahre 1^66 geschaffen worden sind, unter seine Garantie nehmen, damit nur ja die Mainlinie nicht überschritten und ein einiges Deutschland her gestellt werde. DaS „Journal des Debats" will der Welt sogar vorfabeln: Louis Napoleon habe diesen Gedanken beim englischen Kabinet in Anregung gebracht. So wenig wir auch an die Unfehlbarkeit der „modernen Vorsehung" in Paris glauben, einen solchen plumpen Einfall trauen wir dem Kaiser denn doch nicht zu. Genug, es herrschte in letzter Zeit zu viel Ruhe und Frieden zwischen Deutschland und Frankreich und dies war für das „Journal des Debats" ausreichender Grund, wieder etwas Kriegslärm los zu lassen. Insoweit ist ihm dies auch gelungen, als sich preußische und französische Zeitungen darüber heftig in die Haare gefahren sind. Die „Spen. Ztg." in Berlin wies nämltch die Bevormundungssucht ihrer französischen Kollegin mit Entrüstung zurück, worauf das kaiserliche Hofblatt, die „France", einen geharnischten Artikel brachte, in welchem es heißt: „Die preußische Kriegspartei weist jede Verhandlung systematisch zurück, regt ohne Grund die Empfindlichkeiten eines falschen Patriotis mus auf und macht jenen Kampf unvermeidlich, dem die Staatsmänner aller Länder so aufrichtig vorzubeugen suchen." Diese Philosophie sieht der Fabel vom Wolf und Lamm, die be de aus einem Bache tranken, so ähnlich, wie ein Ei dem an deren. Wenn die französischen Staatsmänner dem Kampfe wirk lich so aufrichtig vorzubeugen suchen, wie die „France" angiebt, dar.i können sic dies außerordentlich bequem haben: sie brauchen nur Deutschland sich selbst zu überlassen. Die deutsche Nation verlcngt keine Hilfe, am allerwenigsten von Frankreich; sie ver- danurt aber auch jede fremde Einmischung in deutsche Angelegen- heiter, am allermeisten die französische. Die „Spen. Ztg." erwielert der „France" mit kräftigen Worten: „Wir wollen der „France" bemerken, daß die Presse Frankreichs, Englands oder Rußlands noch eine ganz andere Sprache führen würde, wenn Jemand die Unverschämtheit haben sollte, diesen Staaten eine europäische Vormundschaft als Mittel zur Erhaltung deS Friedens zu empfehlen. Bei der Türkei mag ein solcher Rath angebracht sein, Deutschland hat Gott sei Dank die Kraft über seine nationalen Angelegenheiten selbst und allein zu Gericht zu sitzen. Täusche die „France" sich doch nur nicht darüber, daß jede deutsche Regierung, welche dem Volke die Zu- muthung machen wollte, sich einer europäischen Vormundschaft zu unterwerfen, um ihr Dasein spielt. Sollten aber Regierungen überhaupt verblendet genug sein, einen Weg zur Bevormundung der deutschen Nation betreten zu wollen, welche nicht die Spur einer Neigung zeigt, die Ruhe ihrer Nachbarn zu stören, so wür den sie gegn solches Treiben eine Koalition der Völker ins Leben rufen, welche der Kriegshetzerei der Kabinette und Regierungen herzlich müde sind." Der Ausschuß für Handel und Verkehr im Bundes- rathe hat letzterem in Bezug auf das Bundeskonsulats-- Dreißigster Jahrgang. IV. Quartal. wesen Bericht erstattet, woraus wir Folgendes entnehmen: ES sind im Laufe dieses Jahres eine große Anzahl von BundeS- Konsuln an den verschiedensten Plätzen angestellt worden, nament lich in der argentinischen Republik, in Bolivien, Brasilien, in den britischen Besitzungen in Central-Amerika, Chili, China, Frankreich und dessen überseeischen Besitzungen, Griechenland, Haiti, auf den hawaischen Inseln, in Italien, im Kirchenstaate, ln den niederländischen Besitzungen, in Oesterreich, Peru, Portugal und dessen überseeischen Besitzungen, Rußland, auf den Schiffer-, Tonga- und Fidschi-Inseln, in Schweden, Spanien und dessen überseeischen Besitzungen, in der Türkei, in Uruguay, Venezuela, den vereinigten Staaten von Nordamerika und Zanzibar. Auf Grund dieser Anstellungen beantragt der Ausschuß, der Bundes- rath wolle anerkennen, daß in den in dem Verzeichniß genannten Plätzen die Vertretung der Einzelinteressen aller Bundesstaaten durch die daselbst errichteten Bundes-Konsulate gesichert sei, und die betheiligten Regierungen ersuchen, Anordnungen zu treffen, daß die Landes-Konsulate an diesen Plätzen, soweit solche noch bestehen aufhören, sobald die Bundes-Konsulate in Wirksamkeit getreten, und daß von den ersteren die laufenden Akten der Archive bald an die letzteren abgeliefert werden. In Bezug auf Auslieferung von Verbrechern hat Bremen im Bundesrath des norddeutschen Bundes folgenden Antrag eingebracht: „Der Bundesrath wolle baldthunlichst ein Bundesgesetz in Erwägung ziehen, welches die wechselseitige Ver pflichtung dee Bundesstaaten feststelle und regele, alle Personen, auch ihre eigenen Angehörigen, demjenigen Bundesstaate auf Er fordern Behufs Untersuchung und Bestrafung auszuliefern, in welchem sie wegen einer dort begangenen, auch nach ihren HeimathS-- gesehen als gemeines Verbrechen oder Vergehen strafbaren Hand lung verurtheilt sind oder gerichtlich verfolgt werden." Preußen. In den letzten Sitzungen des Abgeordnetenhau ses kam der Etat des bekanntlich viel angefochtenen Kultus- Ministeriums zur Berathung. Die Generaldebatte wurde durch den Schulrath Wantrupp eröffnet, der unsern Lesern mindestens vom „Kladderadatsch" her bekannt sein dürfte. Nur der Originalität wegen geben wir folgenden Auszug seiner Rede, welche über die „Unruhe im Lande und die Aufregung gegen, das Kultusministerium" sich verbreitete. „Wer sind denn die Leute," fragte der westphälische Schulrath, „die diese Unruhe und Aufregung machen? Das sind die Anstifter jener „naiven Echauffirung", welche in der Metropole der Intelligenz die „Tangirung des Kopernikus" hervorgerufen hat; das sind die Leute, welche den Namen des großen Schleiermacher auf ihr Panier geschrieben haben, um mit den Lappen, die sie ihm ab reißen, ihre Blößen zu bedecken; das sind die Leute, die mit ihrem Glauben Schiffbruch gelitten, welche die Schöpfungsge schichte der Bibel leugnen, um dafür ihre Abstammung von den Affen zu proklamiren und sich auch darnach benehmen (Große Heiterkeit). Für Affenparvenus giebt es allerdings keine Religion und Konfession mehr." Solche Unruhe und Aufregung lege sich aber, wenn die Zeiten sich ändern, diese Anstifter, diese Brandredner auf jener Seite".... Der Präsident ruft hier den Redner zur Ordnung.... „seien jetzt ganz lenksam und lammfromm geworden und wechselten Liebesblicke mit demselben ss
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