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Weißeritz-Zeitung : 03.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193602037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19360203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19360203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-03
- Monat1936-02
- Jahr1936
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.02.1936
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irumum vvn '»ommel aus L-ayara gewann mit 64 Sekunden vor Oberscharführer Fegelein aus Galgenstrick in 65,4 Sek. und weiteren 8A TeOnehmerv Schweizer Sieg Im Rad-Länderkamps. Auf der Winter-Rad rennbahn in Basel sand ein Länderkamps Deutschland—Schweiz statt, der in der Gesamtwertung die Schweizer mit 2:1 Siegen erfolgreich sah. Bon den deutschen Berufsfahrern konnten sich nur die Flieger Steffes und Engel durchsetzen. ^Gisela Arendt schwimmt Rekord. Beim Schwimmfest des Bremischen Schwiinmverbandes in Bremen stellte Gisela Arendt (Nixe-Charlottenburg) im 1vü-Meter-Kraulschwimmen einen neuen deutschen Rekord aus. indem sie diese Strecke in 1:08.5 zurück legte. Berliner Fußballergebnisje. Die Berliner Fußballspiele um die Meisterschast brachten die überraschende Niederlage von Mi nerva 93 durch den BsB. Pankow, so daß am kommenden Sonn tag das angesetzte Tressen zwischen H.-rcha-BS2. und Minerva die Entscheidung bringen dürste, wer Berliner Meister wird. Die einzelnen Spiele hatten folgende Ergebnisse: BsB Pankow gegen Minerva 4:3 <2 : 2>: Bicioria W—cherlba-BLE. 0:3 (2:4)-, Blau-Weih—Tennis-Borussia 3:3 (1:1): Berliner Sport-Berein 82—Spandausr Sporl-Berem 9:0 (3:2). Lu Klammern die Ergebnisse der ersten Begegnung Weltbild (M>. Die französische Olympia-Aiannschast mir ihrem Strom linienbob. Lon rechts: Louis Balsan, Jacques Bridou, Jean Suarez d'Aulan und Jean Dauven. (4I. Fortsetzung) Ihr graute mit einem Male vor dem Alleinsein, das sie doch erst gewollt hatte. Sie riß sich zusammen, um weiterzugehen, aber ihre Haltung war ohne innere Festig keit. Wie ein schmaler, schwankender Schatten huschte sie über den Fahrdamm hinüber. Ziellos ging sie ein paar Straßen weiter. Wie merk würdig die ihr begegnenden Menschen heute aussahen. Es gab solche Tage, die so eigenartige, störend lächerliche Zerrbilder von Gesichtern schufen. Bor der strahlend hell erleuchteten Fassade eines Wein restaurants blseb sie wieder stehen, ohne es zu wollen und zu wissen. Hart am Bordrand stehend, starrte sie mit leeren Blicken in das Straßengewühl. Als sich die blitzende Kühlerhaube eines langsam herangleitenden Autos in ihren Gesichtskreis schob, wurde sie für einen kurzen Moment aufmerksam — dann irrte ihr Blick wieder ab. Sie hörte kaum, wie der Herzschlag des Motors leise erstarb. Es entging ihr auch, daß ein elegant gekleideter Herr den Führersitz verließ. Die feuchte Kühle des Abends jagte ihr plötzlich wleb-r «in Frösteln über den Körper. Da hörte sie wieder eine Stimme sagen: »Das Warten macht kalte Füße/ In tiefem Erschrecken duckte sie sich unwillkürlich ein wenig und stand so einen Augenblick, ohne sich zu rühren. Sie fürchtete sich davor, sich umzusehen und wieder sest- stellen zu müssen, daß diese Stimme nicht aus Menschen mund kam. Und doch wandte sie langsam den Kopf zur Seite. Der Herr, der dem Wagen entstiegen war, stand vor ihr und sah sie mit einem ernsten Lächeln an. Sie war mit einem Male ganz wach. Befreit und beinah dankbar, einen Menschen vor sich zu haben, atmete sie auf. „Es gibt Menschen, die immer warten müssen", sagte sie, an seine Worte anknüpfend. Das Lächeln, mit dem sie geantwortet hatte, blieb plötzlich ganz hilflos um ihre Lippen hängen. War denn das Warten und Erwarten nicht wirtlich ihr Schicksal? Und wieder hatte sie das Gefühl, willenlos in einer un endlichen Wolke zu schweben. Und mit ihr schwebte die Gestalt ves fremden Herrn in dieser Wolke» Der Blick des Herrn lag mit mitleidigem Interesse aus ihrem Gesicht. Er erkannte sofort, daß es etwas Außer Deutscher Sieg im Preis »s« LeulschlM Deutsche Reiteroffiziere gewinnen den Preis de« Fahrer». Das internationale Reit- und Fohrturnier in der Deutschland halle erlebte am Sonnabendnachmittag seinen Höhepunkt. Unter den Augen des Führers und Reichskanzlers und zahlreicher Mit glieder der Reichsregierung standen sich die besten Reiterosfiziere Deutschlands, Polens und Italiens im Mannschaftskamps um den Preis von Deutschland gegenüber, zu dem der Führer und Reichs kanzler einen wertvollen Preis gestiftet hatte. Der Kamps wurde in zwei Umläufen ausgetragen Den ersten Umlauf beendete die deutsche Mannschaft mit 4 Jeh lerpunkten klar in Jührung vor Polen mit S und Italien mit 30 Jehlerpunkten. Auch Im zweiten Umlauf zeigte sich die Ueber- legenheil der deutschen Reiter und Pferde, die In der Gesamtwer tung mit 8 Jehlerpunkten den ersten Platz belegten vor Polen mit 33 und Italien mit 50 Jehlerpunkten. Vie besten Leistungen deut scherseits sah man von Baccarat II und Tora, die ihre beiden Um läufe fehlerlos beendeten. Stürmischer Jubel begrüßte die deutsche Equipe, als sie unter den klängen der Ralicnalhymnen vor der Logs des Führers zur Entgegennahme des Preises antrat Deutsche GytmaW-MM-MHe Zn den Tagen vom 2. bis 9. Februar 1936 wird im ganzen Reichsgebiet durch den Reichsverband Deutscher Turn-, Sport- und Gymnastiklehrer in Zusammenarbeit mit der Miliionen-Orga- nisation der RS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude eine Verbe- woche für deutsche Gymnastik durchgefüyri. Der Zweck dieser Werbewoche ist der, die vielen Millionen deutscher Menschen zu erfassen, die vorher niemals oder sei! langem keine Leibesübungen getrieben haben. Die NS.-Gemeinschasl Krajt durch Freude hat seit ihrem Be stehen mehr als drei Millionen Teilnehmer in ihren Kursen er saßt, von denen 60 v. 5;. aus die Grundarten der Leibesübungen entfallen, während der Rest au Svnderkursen wie Tennis, Ski lauf, Reiten, Boren, regeln usw. lciliiimmt. Die jazialipolitische Bedeutung dieser Arbeit sür die Balksgesundheit ist unschwer ein- zuschatzen Dabei ist die Feststellung bemerkenswert, daß etwa 60 o H der Teilnchmerzablen van Frauen gestellt werden. Die jetzt bevorstehende Werbewoche sür deutsche Gymnastik soll allen, die bisher noch nicht sür den Gedanken geregelter Körperpflege gewon nen wurden, den Weg zeigen, wie sie ihre natürlichen Kräfte fördern und ihre Gesundheit erhalten können Mit Recht ist tür die Darbietungen der Werbewoche, die in etwa 75 bis 80 deutschen Städten durchgesührt werden und die alle einheitlich sind, die Be zeichnung „deutsche Gymnastik" gewählt worden Die Hebungen, die hier vorgesührt werben, sind aus der jahrzehntelangen Arbeit deutscher Gymnastikschuicn entstanden und von deutschen Menschen für deutsche Menschen geschossen morden Man dars ohne Ueber- hebung behaupten, daß es in der ganzen Well nichts gibt, was dieser Gymnastik, die gewissermaßen die Grundform für alle Kör pererziehung darstellt, gleichzufetzcn ist. Sie wendet sich an die lebenbejahenden und aufbauenden Kräfte körperlicher, seelischer und geister Art, die in jedem Men schen schlummern, seht keinerlei Vorkenntnisse voraus und kann von allen Lebensaltern durchgeführt werden, auch von solchen, die sich andere Leibesübungen turnerischer oder sportlicher Art versagen müssen. Die deutsche Gymnastik will aber nicht nur Gesundheit und irische Kräste bringen, sondern zugleich auch Freude wecken, und gerade aus das Moment der Freude wird in der deutschen Gym nastik besonderer Wert gelegt. gewöhnliches war, was die junge Dame — Dame war sie zweifellos — ohne Hut auf die Straße getrieben hatte. „Werden Sie erwartet? Oder erwarten Sie jemanden?" forschte er. Annelies verneinte gegen ihren Willen. Der Herr schien zu überlegen. „Bitte, halten Sie mich nicht für aufdringlich!" sagte er. „Aber es ist ein so merkwürdiger Zufall — vielleicht kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein. Oder vielleicht können Sie mir helfen. Wenn Sie nichts.Besonderes vor haben und einem fremden Menschen nicht grundsätzlich mit Mißtrauen begegnen" — er machte eine Handbewegung nach dem Restaurant hin —, „ich würde mich freuen, wenn ich mich eine halbe Stunde mit Ihnen unterhalten dürfte..." Annelies schwieg. Mit weit offenen Augen. War das überhaupt möglich, daß ein fremder Herr sie ansprach und einlud...? Sie war mehr überrascht als empört, wie sie mit plötzlicher sachlicher Klarheit und lächelndem Er staunen feststellte. Wie kam das? Im gleichen Augenblick hatte sie auch schon zugestimmt. Aber die wenigen Schritte über den Fußsteig hin nahmen ihr schon wieder alle Sicherheit. Das ist ja alles gar nicht wahr! Ich träume ja nur!, dachte sie, als sie an seiner Seite durch das Portal des Weinrestaurants trat. Es war eine jener Gaststätten, die eine nahezu schmerzende Ueberfülle von Licht über den Besucher aus schütten. Annelies war versucht, die Augen zu schließen, als sie den Jnnenraum betrat. Sie hatte die Empfindung, als ob spitze Keile grellen, hämmernden Lichts sich ihr ins Hirn bohrten. Wie im Taumel folgte sie ihrem Begleiter nach einem Tisch im Hintergründe des weiten Raums. Verwunderte und teilweise mißbilligende Blicke folgten ihnen. Der Kellner maß Annelies zweifelnd und sehr hochmütig. „Es stört Sie hoffentlich nicht, daß die Dame ohne Hut ist!" sagte ihr Begleiter leise, aber mit einem Blick, der den Kellner mit einem Male zuvorkommend machte. Sie ließen sich nieder. „Ich habe noch nicht zu Abend gegessen", erklärte ver Herr. „Darf ich Sie einladen...? Annelies lehnte mit merkwürdig herben Lippen ab. Während ihr Begleiter aß, sah sie ihm zum ersten Male wieder voll ins Gesicht. War das derselbe Mensch, der sie draußen auf der Straße angesprochen hatte? Sein Gesicht war totenblaß, ganz unwirklich blaß. Wie eine Maste schien dies Gesicht in dem gellenden, schmetternden Licht vor ihr zu schweben, in dem förmlich ätzenden Licht, das von einer ungeheuren Kälte erfüllt schien. Sie sah um sich. Kalkweiße Gesichter überall, Menschen wie Automaten. Selbst der wundervolle Stil in der Haltung jener Dame dort am Rebentisch batte etwas ver Weltbild (M). Baran Pierre de Coubertin, der Begründer der modernen Olympischen Spiele, wurde! vom Internationalen Olympischen Komitee sür den Frie-j densnobelpreis vorgeschlagen. MnWnk-MMMM Deutschlandsender. Dienstag, 4. Februar. 9.00: Sperrzeit. — 10.00: Sendepause. — 10.15: Aus Bres- au: Das goldene Prag. Hörfolge von Bruno Nowack. — 10.45: Fröhlicher Kindergarten — 11.30: Was bedeutet ein Kind für unsere Volkswirtschaft? — 11.40: Der Bauer spricht — Der Bauer hört. Ist die Landmaschine zu teuer? Anschließend: Wetterbericht. — 15.15: Artistinnen reifen durch Deutschland. — 15.45: Olympische Winterspiele 1936: Bücher und Führer sür Zuschauer und Daheim- zebliebeue. — 16.50: Sepp führt nach Amerika. Heitere Erzählung von Gert Lynch. — 17.00: Fortsetzung der Musik am Nachmittag. — 17.50: Sport der Jugend. — 18.00: Balladen ^von Carl Loewe. — 18.20: Politische Zeitungsschau des Drahtlosen Dienstes. — 18.40: Zwischcnprogramm. — 1900: lind jetzt ist Feierabend! Wo Ke Lerche singt. Operette von Franz Lehar. — 19.45: Deutsch land-Echo. — 20.10: Wir bitten zum Tanz! — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00—24.00: Aus Breslau: Tanzmusik Neichsfender Leipzig: Dienstag, 4. Febrüa. 9.30 Spielstunde; 10.15 Mr. Smith besucht Deutschland; 12.00 Mittagskonzert; 14 15 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Heute vor ...Jahren; 16 10 Gesunde Mädel im BDM, 16.30 Alte und neue Tanzstücke; 17.10 Der Humanist Johannes Reuch lin im Kamps mit den Dunkelmännern; 17.30 Wissen und Fort schritt; 17.40 Zum Neichs-Berusswettkamps; 18.00 Der gesun gene Tanz in deutschen Gauen; 19.00 Musik zum Feierabend; 19.45 Der Unverständige; eine Erzählung; 19.55 Umschau am Abend; 20.00 Nachrichten; 20 10 Lebensmelodien; 22.00 Nach richten; 22.20 Buch-Wochenbericht; 22.30 Musil aus aller Welt. zerrt Starres, etwas kalt Mechanisches. Lächeln fror auf den Gesichtern zu Eis. Es schien, daß selbst die Musik sich in blitzend kühle Kristalle auflöste. Wie unwirklich das alles war! Die Menschen um sie her wie Gestalten in der unwirklichen Spanne zwischen Tod und Leben — wie eine für Augenblicke zum Leben erwachte Leichenschau. Annelies wartete förmlich darauf, dies alles unter einem ungeheuren Getöse plötzlich wieder verschwinden und versinken zu sehen wie einen tollen nächtlichen Spuk. Ob die anderen das alles auch so empfanden? Jetzt sang die warme Baritonstimme des Cellos dort auf dem Podium eine Melodie von unendlicher dunkler Süße. Annelies saß ganz still und atmete kaum. So hatte das Cello des Vaters zuweilen auch gesungen, wenn die Abenddämmerung leise durch das Zimmer gegangen war und jede harte Linie im Naum sanft gelöst hatte. Dann hatte sie mit der Mutter auch so ganz still in irgendeinem Winkel gesessen und das dunkle Geleucht der Töne über sich Hinströmen lassen. Vater, und Mutter — beide waren dahtngegangen. Dahin war auch plötzlich wieder der dunkelfüße Gesang des Cellos da drüben. Eine Schlagermelodie von reißen dem Rhythmus zuckte auf. Eine Groteske war das Leben! Man mußte diese schmerzende Groteske mittanzen, ob man wollte oder nicht. Da schob der Herr das funkelnde Besteck zusammen. Er hatte feine, aber nervige und sichere Hände, die an tielbewußteS Zufassen gewöhnt schienen. Er hatte Anne lies während des Essens unauffällig beobachtet. Jetzt, hob er sein Glas. „Aber Sie trinken ja gar nicht!" Sie führte den funkelnden Römer gehorsam an diel Lippen, aber sie nippte nur ein wenig an dem Wein. „So", sagte er, „nun wollen wir sehen, ob man Ihnen vielleicht behilflich sein kann!" Annelies sah an ihm vorüber. „Mir kann niemand helfen...!" erwiderte sie mit! dunkel und zitternd hinschwebender Stimme. Er maß ihr Gesicht mit einem mitleidigen Blick. „Mirj kann niemand helfen...", das sagte nur ein Mensch, derl In Herzensnot war, und da tonnte wirtlich niemand helfen.! „Gestatten übrigens...Costa!", stellte er sich vor. Annelies rührte sich nicht, aber ihr Gesicht veränderte sich jäh. Costa...? Costa...? Hieß nicht Mia Rechbergs Bekannter, der Rennreiter, auch Costa? Der Name war, selten — war das dieser Costa? Er war es in der Tat. Und die plötzliche Veränderung ihres Gesichtsausdrucks war ihm nicht entgangen. „Was ist Ihnen?" forschte er. „Mein Name ist Ihnen wohl nicht ganz fremd?" llknrklehung folgt.)
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