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Weißeritz-Zeitung : 25.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193611251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19361125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19361125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-25
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.11.1936
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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. VezuaSprels: Für einen Monat 2— - mit Zutraaen; einzelne Nummer lü Rpfg. j :: Gemeinde-VerbandS-Glrokonto Nr. S :: i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: t Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der BmtShauplmannschafl, des SladtratS und des Finanzamts Dippoldiswalde " Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite k - Millimeterzeile 6 >m Teilte» die V3 : Millimeter breite Milllmeterzelie 18 Rpfg. - : :: Anzeigenschluß: 1v Uhr vormittags. :: : :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: : Nr. 275 Mittwoch, am 25. November 1936 102. Jahrgang NuS Ke« OeimnT und dem MchMtSmS Dippoldiswalde. Am Montaa und Dienskag^war an der Hans-Schemm-Schule öffentlicher unterricht, die Ellern konnten sich während der Unterrichtsstunden überzeu gen, wie ihr Kind sich beim Unterricht verhält, ov es diesem leb haft folgt, oder ob es zerstreut ist, usw., konnten auch mit dem Lehrer Rücksprache hallen und konnten sich auch von dem Wol len und Wirken der neuen Schule unterrichten. Der Besuch war, besonders in den unteren Klassen, recht rege und ist sicher von Nutzen sür di« Kinder gewesen. Wie üblich wurden die Tage des össentlichen Unterrichts mit einem Elternabend in derSchul- lurnhalle abgeschlossen. Hierbei stellte Rektor Blüthner das We sen der neuen Schule heraus, denn die neue Zeit hat auch die Schule nicht unberührt gelassen, Hal ihr einen neuen Geist gege ben, sie stellt in den Mittelpunkt des Unterrichts den deutschen Menschen wie er von der SA, vom Führer vorgelebt wird. Zn der einstigen Lernschute wurde Wert gelegt auf großes Wissen, heul« geht's um das Innere des Menschen, der Charakter soll ge bildet werden, ganze Kerle sollen die. Kinder werden. Das wird erreicht, wenn die Schule gleichzeitig Lebensschule ist. Bewußt ist sic aber auch zur politischen Schule gemacht worden. Das war nicht möglich und mußte bekämpft werden in der Zeit von Par- teiengezänk und -streit, das ist heute in der Zeil der Volksaemein- schaft richtig und notwendig. Die Kinder sollen in der Schule in die Volksgemeinschaft hineinwachsen. Mit zwei Heiligtümern im Herzen betreten sie zum ersten Male das Schulhaus: Baker und Mutter, ein 3. muß sich hier zugesellen: das deutsche Volk. Auch Lehrplan und Lehrstoff sind anders geworden. Rassenkunde, Vor geschichte, biologische Gesetze sind mehr in den Vordergrund ge treten, und vor allem ist der körperlichen Ausbildung ein viel grös serer Rahmen gegeben worden, der Körper soll gestählt werden. Worte Hans Schemms gaben zu diesem ganzen neuen Lehrplan treffende Erklärungen und betonten, daß über allem- „Deutsch land" steht. Fortsahrend wies Rektor Blüthner auch auf das Wirken der Schule im Dienste des WHM hin. Um Werkunter richt werden die verschiedensten Gegenstände hergesleUt. In einer Ausstellung im Dezember sollen sie verkauft werden. In allem sucht die Schule die Verbindung mit dem Leben. Und etwas hak die neue Schule noch, was der alten fehlte: die Kameradschaft. Nicht so, wie sie die frühere Versuchsschule kannte, eine öde Gleichmacherei, sondern eine Kameradschaft, aufgebaut auf Führertum un- Gefolgschaft, auf Aukorität. Das Kind muß im Lehrer den Kameraden sehen und dabei seine Führung anerken nen. So bemüht sich die Schule, den Forderungen der Zeit, der nat.-soz. Weltanschauung gerecht zu werden. Sich an die Eltern schaft wendend, bat Rektor Blüthner um deren Mithilfe, indem sie die Kinder zu ihrer Arbeit anhakten und dabet beaufsichtigen, sie an Sauberkeit bei der Arbeit und an sich selbst gewöhnen usw. Menn Schule und Elternhaus Hand in Hand gehen, dann brauche uns um die Zukunft nicht bangL zu sein, dann werde eine Jugend erzogen, di« eine rechte Gefolgschaft des Führers bilden werde. — Kantor Bernau, der dann sprach, gründete seine Worte auf dem Satze: Wer sich di« Musik erkießt, hat ein himmlisch Gut gewon nen. Mik der Pflege der Musik sehe es in Dippoldiswalde be trüblich aus, das beweise ein Bltck darauf, wie in den Familien Musik gehört wird. Wer aber von Musik recht erfaßt wird, dem sei ein Born der Freud« erschlaffen. Wer selbst ein Instrument spielt, finde den Inneren Kontakt mit der Musik: Erziehung zur Musik müsse aber zeitig einsetzen, zunächst mit Pflege der eigenen Stimme. Jeder muh gern singen lernen un- auch nach der Schul zeit Gesang weiter pflegen. Ein Instrument zu spielen verursache nicht die Ausgaben, wie vielfach angenommen wird. Die Block- flökenaruppe an der Schule habe schöne Erfolge gehabt, jetzt solle «ine Geigengruppe gegründet werden. Erst wenn sich die Spreu vom Weizen gesondert hak, würde hier ein Unterricht von einem Berufsmusiker statkflnden und würden geringe Ausgaben enk- stehen. Auch sür einen Cellospieler sei, sobald die Eltern das In strument beschafften, der Anfangsunterricht kostenlos. Dann machte Kantor Bernau die Eltern mit den Schönheiten des Ge sanges und verschiedener Hausinstrument« bekannt. Der Schul chor sang Vaterlandsliebe! und Volkslieder, die Blockflökenspieler kamen mehrmals an die Reih«, spielten auch zweistimmig. Zieh harmonika-Vorträge, darunter Anton Günthersche Erzgebirgs- lieder, ein vierhändiges Klavierspiel, Zithervorlräge wurden gebo ten, allgemein« Gesänge und Kanons erklangen, Kantor Bernau laS «in« Geschichte Arnold Findeisens vom Kuckuck vot, in die Lieder eingeslreut waren. Auch Mandolinenvorträge wurden ge boten. So war die Zeit rasch vergangen und es war nach 1ü Uyr, als mit kanonartigem Gesang, einem Geläut der Abendglocken gleich, mit Blockslökenvortrag und Choraesana vom Nachkwächter- lied der Abend ausklang. Vielen werden- die schlichten Klänge noch lange nachgeklungen haben. Sie sollen, das war der Wunsch von Kantor Bernau, die Herzen der Musik mehr erschließen. Dippoldiswalde. Das Geräte- und Unterkunstshaus der Sanitätskolonne vom Deutschen Noten Kreuz auf dem Plan ist im Rohbau fertiggesteNt.D Gegenwärtig ist man mit dem inneren Ausbau beschästjgt.GIn nicht zu ferner Zelt sollen die Räume bezogen werben. Wenn dann Freunde der Kolonne mit Einrichtungsgegenständen, Schränken, Regalen usw. Mit hilfen, die Räume wohnlich auszugestalten, ist die Kolonne dankbar, denn ihre Mittel sind durch den Bau aufgebraucht. Sadisdorf. Unterhalb de« Gasthofes stießen Dienstag nachmittag ein abwärts fahrender Tankwagen und ein ihm etitgegenkommender Schmledeberger Personenkraftwagen zu- lammen, da der Fahrer de« letzteren von der Sonne ge- Schuh jckm lickschtii WUnchn! liWemiMenSWietsMMeoer^ SWe AMilmimWng im Kreml Wie sich nach einer Bochumer Mitteilung herausstellt, i Nammt der zum Tode verurteilte deutsche Bergingenieur Emil Stickling aus Wanne-Eickel bei Bochum. Stickling ist der Sohn eines Schachtmeisters und begann seine Lauf bahn als Grubenarbeiter; er nahm am Weltkrieg teil und galt in der gesamten Nachkriegszeit als Marxist. Im Jahr 1929 wurde er von einer deutschen Firma für einen großen Auftrag in Sowjetrußland angeworben. Er ging als marxistischer Arbeiter nach Sowjetrußland, um die Lei stungen des Bolschewismus kennenzulernen. Als der Auf trag seiner Firma beendet war, trat er, wie Verwandte Sticklings mitteilen, notgedrungen in die Dienste einer sow jetrussischen Firma, da er sich inzwischen in Sowjetrußland erneut verheiratet hatte, seiner Frau aber, die nach sowjet- russischem Gesetz Sowjetbürgerin bleibt, die Ausreise aus Sowjetrußland nicht möglich war. Stickling ist, wie so viele deutsche Arbeiter, die mit großen Hoffnungen nach Sowjetrußland gingen und dort vielleicht ihrer grenzenlosen Enttäuschung Ausdruck gaben, ein Opfer der sowjetrussischen Rassenjustiz geworden. Er wurde m unmenschlichster Weise gequält und gefoltert, und es wurde von ihm schließlich ein sogenanntes Geständnis erpreßt, wie man es bei allen bisherigen sowjetrussischen Schauprozessen nachgerade gewohnt ist. Es kann festgestellt werden, daß über Stickling seit seiner Auswanderung nach Sowjetrußland bei deutschen Stetten nicht das Geringste bekannt geworden ist. , Der Fall Stickling ist ein erneuter Beweis dafür, daß auch deutsche Marxisten vor dem Haß der Sowjetmachthaber nicht sicher sind, und ihn«, im Land der Bolschewisten das gleiche Schicksal blüht wie allen Deutschen. vvwoyl Stickling Marxist war, hat sich die Reichsre gierung trotzdem mit aller Kraft seines Schicksals angenom men, denn es spielt für das nationalsozialistische Deutschland keine Rolle, welche Weltanschauung der deutsche Volksge nosse im Ausland früher vertreten hat. Die deutsche Volks gemeinschaft als Schicksalsgemeinschaft nimmt sich selbstver ständlich jedes deutschen Volksgenossen und. Reichsangehöri gen an, dem im Ausland/Unrecht widerfährt. Jeder deutsche Reichsangehörige ist auch im Ausland des Schuhes der deut schen Volksgemeinschaft sicher. Ls ist eine Frage der Ehre der deutschen Ration, keinen Angehörigen dieses Volkes jemals preiszugeben. Die bolschewistischen Ziele, die von den Machthabern im Kreml mit dem Prozeß gegen den Ingenieur Stickling verfolgt werden, sind jedem Denkenden klar. Daher wendet sich die deutsche Reichsregierung mit Rachdruck gegen ein offensichtliches Theaterverfahren, das, durchsichtig in seiner Absicht, nicht den Ingenieur Stickling sondern den Deutschen In ihm treffen soll Der Londoner „Daily Expreß" veröffentlicht in großer ifmachung unter der Ueberschrift „Spaltung der Chefs alins über das Schicksal der Deut chen. — Sturm im reml" eine Meldung seines Berichterstatters in Warschau. Oarin heißt es: „Diktator Stalin berisf Montay nachmittag eine Sondersitzung der Sow etregieruna in den Kreml, um die durch die Verkündung des Todesurteils gegen den deutschen Ingenieur Stickling geschaffenen Lage zu besprechen. Die Sowjetführer svalteten sich in zwei Grup pen, eine zugunsten einer Begnadigung. Vie andere zügun- blendet wurde. Es entstand Materialschaden, der Personen- kcaftwagenfahrer erlitt leichtere Schnittwunden. Dresden. In -er Nacht wurde eine in Cotta wohnende Fa milie von unbekannten Burschen erheblich geschädigt. Diese wü teten in roher Weise in dem am Grundstück liegenden Garten. Von mehreren Obstbäumen brachen sie die Kronen, von der Treppe das Geländer und im Garten die Spaliere ab. Ferner legten sie die Wasserleitung frei und zertraten Pflanzen u. Beete. Dresden. Im Kreiskrankenhaus Lauban verschied an den Folgen eines Autounfalls Fabrikdirektor Bruno Huth aus Dresden. Der Fahrer des Wagens war infolge der durch Nebelwetter verursachten schlechten Sicht gegen einen Baum gefahren, selbst jedoch mit leichten Verletzungen da vongekommen. Direktor Huth war langjähriger Betriebs führer der Dresdner Wettpappenfabrik der Osthushenrich- werke A.-G. Dresden. Die Ausspielungen von Waren auf Iahrmärk^ ten, Rummelplätzen und bei ähnlichen Veranstaltungen wa ren bisher umsahsteuerfrei, weil sie pnter das Lotkeriegesetz fielen. Da die Lolteriesteuer nicht erhoben wurde, entgingen diese Umsätze bisher der Besteuerung. Nunmehr sind auch diese Ausspielungen in Glücksbuden usw. nach einer Ver ordnung des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit vom 20. ds. Mts. umsahsteuerpslichlig. Die Unternehmen der artiger Ausspielungen, sog. Glücksbudenbesitzer, haben in Zukunft über ihre Umsätze ein Umsatzsteuerheft zu führen. Grimma. Kurz vor der Einfahrt in den hiesigen Oberen Bahnhof sprang ein 25 Jahre altes Mädchen, das von einem Gendarmeriebeamten dem hiesigen Amtsgerichtsgesängnis zu- gesührt weiden sollte, nahe der Wolfsbrücke aus dem fahren den Zuge. Das Mädchen erlitt dabei einen Schädelbruch, der den Tod zur Folge haste. Durch den Vorfall hatte der Zug eine halbstündige Verspätung. Kamenz. Als am Sonntagnachmittag ein Kraftradsahrer den Ork Skaska passierte, geriet er mit seiner Maschine zwischen einen Telcgraphenmast und einen Zaun, wobei er mit dem Kopfe so hef tig ausprallte, -aß er einen Schädelbruch davontrug. Der Verun glückte wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo er bald danach seinen schweren Verletzungen erlag. e, > W-ttervorherra-e -eü Keichswetter-ienstes Autgabeort Dresden " I für Donnerstag: l Frühdunst; im Flachlands teilweise Frühnebel. Sonst vorwiegend heiter. Gebirgslagen mild, Flachland noch Nachtfrost. Schwache Winde aus südlicher Nichtüng.
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