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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.12.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189312210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18931221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18931221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-21
- Monat1893-12
- Jahr1893
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.12.1893
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A1 Sch Eine L .8 L in den n Crinn:runc Ta meine weri Mollen. Z Allei sind, welch gebeten, di« Hilse in A desgleichen blumen. vi«V äe findet an Ein Mird bei gi ttsragen in 2 den Veranstaltern dieser WechnachtSfreud«, dem stet- rührigen und für da- Wohl der Hilfsbedürftigen nach besten Kräften thätigen Auer Bergvervein auch au» dem Grunde ein immer volle» Hau» zu gönnen, weil der Reinertrag dieser Einnahmen zur Unterstützung vaterloser Kinder verwendet wird. Oberpfannenstiel. Nach langjähriger Pause finden zum 1. Weihnachtsfeiertage früh in unserem Orte wieder die Christmetten statt. Die Wiedereinführung dieser au» alter Zeit stammenden frommen Sitte wird von Jung und Alt freudig begrüßt ütä> wird sicher ein volle» Gotteshaus die Bemühungen des Leiters der Metten, unseres neuerwählten Kirchschullehrers, lohnen. junge in schwer verletztem Zustande und Abends schon erlag der Unglückliche seinen Leiden im städtischen Krankenhause. — In vergangener Woche haben in Leipzig mehrfach Haussuchungen wegen anarchistischer Umtriebe stattgefunden, die in einigen Fällen zu Verhaftungen führten. Die Haussuchungen stehen, wie das „L. T." mittheilt, in keinem Zusammenhang mit den in verschiedenen deut schen Städten gegen Anarchisten getroffene« Maßregeln. — Von einem tollen Hunde wurde in HinterhermSdorf ein Knabe angefallen. Der Hund zerriß jedoch nur die Kleider. Er fiel auch mehrere Hunde an. Diese mußten getüdtet wer den. — In Seifhennersdorf treten die Pocken epidemisch auf, «» wurden bereits zahlreiche Fälle konstatirt; die Ein schleppung soll durch böhmische Fabrikarbeiter erfolgt sein. — Aus Schöneck wird berichtet : Am vergangenen Frei tag waren tue hiesigen Jäger insofern vom Glück begünstigt, als sie einen Kapitalhirsch, einen Sechzehnender, im Ge wicht von über drei Zentnern, zur Strecke brachten. — Aus Plaue« wird berichtet: Am Montag Vormittag ist hier ein junger Mann, der 18jährige Wagenschreiber Müller aus Hohenstein Ernstthal, unter den Anzeichen einer Niko tin-Vergiftung gestorben. M. hatte trotz seines auskömm lichen Lohnes in der letzten Zeit Mittags selten etwas Warmes genossen, zuweilen trank er nur einen Grog. Er rauchte auffallend viel, meist starke Zigarren. Müller wird als ein ordentlicher Mensch geschildert, der nie ins Wirths- haus gegangen sei. Am Sonntag Nachmittag aß er nach einem Spaziergange mit einem Freunde Leberwurst, die er sich bei einem hiesigen Fleischer gekauft hatte. Bald darauf empfand er heftiges Unwohlsein, er wähnte seine Glieder gelähmt und erbrach sich wiederholt; dem noch am Sonn tag Abend herbeigeholten Arzt gab er auf dessen Fragen keine Auskunft. Der Leichnam wurde gestern Abend auf Anordnung der Polizei einstweilen in der Leichenhalle auf dem Friedhöfe untergebracht. k < MO »» direkt qu» der Fabrik von vlMMös skW-S S ».LKL« » I f «ab, de» «manschten. Oertliche Angelegenheiten. Schneeberg, 20. Dezbr. Die ehemaligen Schüler der Realschule zu Schneeberg beabsichtigen auch in diesem Jahr, am 2. Weihnachtsfeiertag, abends 6 Uhr in Stahl's Hotel eine Versammlung abzuhalten. Die Betheiligung dürfte auch diesmal gleichwie in den Vorjahren eine sehr rege werden. Neustädtel, 19. Dez. Am vergangenen Sonn tag fand hier die Aufführung eines Weihnachtsspiels durch Kinder der hiesigen Volksschule und unter Leitung einiger Lehrer statt. Die Darstellungen, Vorträge und Gesänge waren sehr gute und zeugten von sorgfältigster Vorbereit, ung. Der reiche Beifall war ein wohlverdienter. Der Besuch war ein sehr zahlreicher und die Einnahme dem gemäß eine höchst erfreuliche. Am Sonnabend zuvor hatte die Aufführung vor sämmtlichen hiesigen Schulkindern statt gefunden. — Der hiesige Frauenverein veranstaltete am Sonn tag Nachmittag für seine Schutzbefohlenen eine Weihnachts feier in der Turnhalle, die in Hellem Lichterglanz erstrahlte. Herr Pastor Herzog hielte eine erbauliche Ansprache, die Worte des Vaterunsers zu Grunde legend, und Gesänge belebten und verschönten die würdige Feier. Den Be mühungen der Damen des Frauenvereins war es gelungen, den Weihnachtstisch für 71 erwachsene und 33 jugendliche Personen zu decken und sie mit reichen Gaben zu erfreuen. Oberschlema, 20. Dezember. Die zum Besten des Frauenvereins im Gasthof zur grünen Wiese veranstaltete musikalisch-declamatorische Abendunterhaltung hatte am vor igen Sonntag ein sehr zahlreiches Publikum herbeigelockt. Zur Aufführung gelangten außer einigen 3stim. Bolks- Uedern „Der heilige Abend" ausgeführt durch Knaben, welche in Hirtenkostüm erschienen und „Die heilige Nacht im Christenhause", beides kurze Weihnachts-Festspiele. Die dabei mitwirkenden Schüler und Schülerinnen der ersten und letzten Klasse hiesiger Schule wurden ihrer Aufgabe in allen Theilen gerecht und ernteten lebhaften Beifall, der sich namentlich bei der Ruprechtscene noch besonders steigerte. Die Einnahme ergab die erfreuliche Summe von 98 Mrk. — Gestern Abend 7 Uhr fand in hiesiger Haltestelle die öffentliche Christbescheerung des Frauenvereins Schlema statt. Nach einleitendem Gesänge hielt Herr Pastor Jäger eine Ansprache an die Empfänger, worauf von frohen Kinderstimmen noch einige Weihnachtslieder vorgetragen wurden. Hierauf folgte eine so reiche Bescheerung, wie solche seit Bestehen des Frauenvereins noch nicht stattge funden hat. Außer den reichen Gaben wurden die Be schenkten noch mit Kaffee und Kuchen bewirthet. Die Ge- sammtausgabe zur Bescheerung für Kleidungsstücke, Kar toffel und Kohlen beläuft sich circa auf 300 Mrk. — Gleichzeitig möge noch erwähnt sein, daß die dies jährige Sammlung für christliche Liebeswerke die Summe von 276 Mrk. erreicht hat. Hiervon entfallen auf Ober schlema 167 M. 50 Pfg. und auf Niederschlema 108 M. 50 Pf. A u e. (Eingesandt). Wie aus dem heutigen Jnseraten- theil ersichtlich ist, hat der hiesige Bergverein auch in diesem Jahre seinen großen Weihnacht-berg im Bürgergarten wie der zur Ansicht ausgestellt, was gewiß von einer großen Anzahl unserer Einwohnerschaft mit Freuden begrüßt wird. Wenn auch in unserem Auerthal hier und da kleinere Berge.in Privatwohnungen zu sehen sind, so beschränken sich dieselben, den Naumverhältnissen entsprechend, ivohl hauptsächlich nur auf die Geburtsstätte Christi, während hier, auf einem Flächenraum von 10 Meter Länge und 5 bis 6 Meter Tiefe, das ganze heilige Land Palästina, mit seinen geschichtlich bekannten Stätten in Bild und Figur naturgetreu veranschaulicht wird. In Hinsicht auf den echt christlichen Sinn unserer Bevölkerung und die hoch wichtige Bedeutung des heiligen WeihnacktsfesteS darf wohl gehofft werden, daß sich recht Viele diese günstige Gelegenheit nicht vorüber gehen lassen, sich einmal bildlich in die Heimaths- und Wandelstätte unseres Herrn und Heilandes versetzt zu sehen, um sich somit die Weihnachts freude im wahren Sinne zu verschönern. Es wäre auch Dresden, 19. Dezember. Die Zweite Kammer hielt heute ihre 18. öffentliche Sitzung ab. Erster Gegen stand der Tagesordnung war die allgemeine Vorberathung über den Antrag Ahnert und 48 Genossen: die Königl. Staatsregierung zu ersuchen, auch über die Erbauung einer Eisenbahn von Trebsen über Brandis nach Beucha und von Dresden nach dem Hochplateau bei Schönfeld noch der gegenwärtigen Ständeversammlung eine Vorlage zu machen. Sekretär Ahnert erklärte, daß die Anttagsteller eine Debatte über den Antrag in der heutigen Verhand lung nicht für nöthig erachteten. Der Antrag wurde hier auf einstimmig an die Finanzdeputation ö zur Berichter stattung überwiesen. Zuletzt wurden die Titel 20, 25, 30, 34 des außerordentlichen Etats — Erweiterung des Bahnhofs Mittweida, Umgestaltung des Haltepunkts Zschaitz in eine Haltestelle, Ankauf des Kiehlschen Gasthofgrund stücks am Bahnhof Priestewitz, Herstellung eines Auszieh gleises am Bahnhof Meißen — den Deputationsanträgen entsprechend nach der Vorlage bewilligt. Zum letzten Titel sprach Abg. Rüder, der für die Haltestelle Triebisch- thal die Freigabe für unbeschränkten Güterverkehr empfahl. — Nächste Sitzung morgen. Wi — Gestern Nachmittag 6 Uhr fand im Banquetsaale des Königl. Residenzschlosses die große Landtagstafelstatt, an welcher die Mitglieder beider Kammern — mit Aus nahme der socialdemokratischen Abgeordneten — die Minister, die Oberhofschargen, und mehrere hohe Staatsbeamte, im Ganzen 170 Herren, Theil nahmen. — Aus Leipzig schreibt man: In der Nacht vom letzten Sonnabend zum Sonntag kehrte der Student der Theologie Sickert aus Uhyst bei Bautzen aus der Mitte seiner Vereinsbrüder, der Mitglieder der Lausitzer Prediger aesellschaft, heim nach seiner Wohnung, die im zweiten Stock eines Hauses der Nürnberger Straße lag. Der Student mag sich wohl dort zu weit über b is Treppengeländer gebeugt haben und ist er infolge dessen in die Tiefe gestürzt. Früh fand ihn ein Bäcker — Prinzessin Elisabeth von Bayern mit ihrem Ge mahl, dem Baron Seefried, weilt, wie man den „M. N. N." aus Mailand schreibt, seit einigen Tagen daselbst. Das junge Paar stieg im ersten Hotel Mailands, dem Grand Hotel de Milan, unter dem Namen Herr uud Frau von Walden ab und steht anscheinlich im eifrigen Brief- und Depeschenwechsel mit München. Die Prinzessin scheint sich sehr rasch in die neuen Verhältnisse gefügt zu haben, denn sie nimmt ungezwungen an den ck'dötv Mahl zeiten theil und ist ohne jede Begleitung oder Dienerschaft. Niemand unter den zahlreichen Gästen dürfte eine Ahnung haben, welche Persönlichkeit sich unter dem Namen von Walden birgt. (Die Ermordung eines Rittmeisters.) Wir haben be reits gemeldet, daß in der Nacht vom 6. auf den 7. d. M. in Krechow (Galizien) der Rittmeister Josef Barisch des 4. Ulanenregiments von einem seiner Unterofficiere in dem Augenblick erschossen wurde, als er sich in seiner Wohnung entkleiden und zur Ruhe begeben wollte. Ueber diesen Vorfall werden noch folgende Einzelheiten gemeldet : Die Officiere der 1. Escadron des erwähnten Regiments, deren Commondant Rittmeister Barisch gewesen, hatten in Krechow ein Casino, dessen Küche eine Köchin besorgte, die mit einem Corpora! des Regiments, einem Beschlagsschmied, ein Liebesverhältniß unterhielt. Der Unteroffizier besuchte häufig des Nachts die Köchin, was wiederholt zu Unord nungen Anlaß gab. Als Rittmeister Barisch hiervon Kenntniß erhielt, verbot er dem Corporal, das Offizierkasino zur Nachtzeit zu betteten, und da dieses Verbot nicht beachtet wurde, bestrafte er den Unteroffizier mit. vierzehntägigem Kasernenarrest. Da überdies auch die Köchin Anlaß zur Unzufriedenheit gab, wurde ihr gekündigt. Diese Verfüg ungen weckten in dem Unteroffizier Rachsucht und er faßte den Entschluß, seinen Rittmeister zu erschießen. Nachdem er vorher sich genau orientirt hatte schritt er in der Nacht vom 6. auf den 7. zur Ausführung der That. Rittmeister Barisch bewohnte für sich ein Haus mit vier Zimmern, von denen jedoch nur eins eingerichtet war. Dieses Zimmer hat drei Fenster nach der Gartenseite. In zwei Fenstern waren die Rouleaux herabgelassen, in dem dritten, vor dem der Schreibtisch stand, nicht, so daß man von außen in das Zimmer setzen konnte. Rittmeister Barisch kam nun am 6. d. M, Abends um halb 9 Uhr nach Hause, zog die Blouse aus, wobei ihm sein Bursche behülflich war, nahm dann eine Zeitung zur Hand und stellte sich mit dem Rücken gegen den Schreibtisch, auf dem eine brennende Lampe stand. Diesen Augenblick benutzte der Mörder, der im Garten vor dem Fenster gelauert hatte, um durch das Doppelfenster einen Schuß nach dem Rittmeister abzugeben. Das Geschoß drang dem unglück lichen Offizier ins Herz und er stürzte sofort todt zusammen. — Aus Lemberg, 16. Dez., meldet nun die „N. Fr. Pr." : Der Ulanencorporal Pajuta, der den Ritt meister Barisch ermordet hat, ist gestern aus dem Militär- Arrest in Zolkiew entsprungen und spurlos verschwunden. Er sollte heute in das Stockhaus nach Lemberg eingeliefert werden. Venedig, 19. Dezember. Vor zwei Jahren war der Notar Angeli nach Unterschlagung von einer Million der ihm anvertrauten Depots verschwunden, und man glaubte allgemein, derselbe habe sich nach Amerika begeben. Jetzt ist Angeli hier verhaftet worden, welcher sich während der zwei Jahre hier verborgen gehalten hatte. Familieunachrichteu. Verlobt. Frl. I. Böhmer in Dresden mit Hrn. Re ferendar M. Voigt in Meerane. G.traut. Hr. Universitäts-Revierförster R. Weiske mit Frl. I. Gebhardt in Forsthaus Oberholz. Geboren. Hri. Diak. G. Planitz in Wilkau e. T. — Hrn. E. Sickert-Spillmann in Luzern e. T. — Hrn.. O. Lenner in Crimmitschau e. T. — Hrn. G. Schedlich in Glauchau e. S. — Hrm Hauptmann im Generalstabe der 2. Division Nr. 24 Frhrn. Leuckart von Weißdorf in Leipzig e. S. Gestorben. Hr. emer. Pfarrer und Anstaltsgeistlicher der Kgl. Landesanstalt zu Waldheim CH. G. Fischer in Dresden. — Hr. Fabrikant I. R. Träger in Großhart mannsdorf. — Frau F. verw. Pöschmann geb. Blanckmeister in Plauen i. V. — Frau I. R. Merzdorf geb. Merzdorf in Mähris. — Frau A. Mahncke geb. Irmscher in Long Branch, Pierce County, Washington. — Hr. Papierfabrikant I. Lange in Jeßnitz. — Frl. I. Rüling in Dresden. — Frl. E. verw. Hemleben geb. Bergmann in Leipzig. — Frau Th. verw. Stroisch geb. Korschelt in Zittau. — Frau A. E. Krüger geb. Austel in Dresden. Kirchen-Nachrichten. NlAfterieia-Zetl«. . Freitaft, den 22. Decbr. Borm, v Uhr Wochen communton Packete w nommen. freundlichs Zur § em taub bliebe. In Ermangelung eine» Kaiser», -er mit einem StaatSrathe regierte, würde man sich mit einem TtaatSrathe oder ReaentschaftS-Rathe begnügen, der au- alten Dienern de- Kaiser- Dom Pedro zusammengesetzt wär«. Um die Provinzen zu gewinnen, würde man ihnen noch ausgedehnter« Freiheiten bewilligen, als die Republik ihnen gewährte, b«mahe di« Autonomi«, wodurch aus Brasilien ein Bundesstaat würde, dessen Zentralgewalt in dem RegentschaftS-Rathe und einer Deputtrten-Kammer bestände. Afrika. — Nach dem Geschäftsbericht der Eisenbahn-Gesell schaft für Deutsch-Ostafrika (Usambaralinie) über die Jahre 1891 und 1892 war die Linie Tanga—Korogwe bereits im Juni 1892 bis 8 Kilometer über Muhesa hinaus, das 42.3 Kilometer von Tanga entfernt ist, tracirt. Seit An- fang dieses Jahres wird der Bau der Strecke Tanga- Muhesa vorbereitet. Es gilt zunächst, eine Landungs brücke im Hafen von Tanga zu bauen, den Hafen an den geplanten Bahnhof Tanga anzuschließen, sowie die erfor- oerlichen Verwaltungsgebäude und Werkstätten zu errichten. Die Erdarbeiten sind so weit gefördert, daß hoffentlich im Januar 1894 schon über 12 Kilometer fertig sem werden, und schon vorher mit der Legung des Oberbaues begonnen werden kann. Was die Finanzlage anbettifft, so soll zu hoffen sein, daß der mit 1,460,000 Mark auslaufende Kostenanschlag für Herstellung der Strecke Tanga—Muhesa und für Anschaffung des Fahrparks nicht wesentlich über schritten werden wird. Herr Dr. Oskar Baumann hatte den Auftrag erhalten, festzustellen, ob eine Fortsetzung der Linie Tanga — Korogwe in thunlichst grader Richtung zum Victoria-See angängig sein würde. Der von ihm erstattete Bericht spricht sich dahin aus, daß die Fortführ ung der Eisenbahn einerseits zum See, andererseits nach Tabora keinen übermäßigen Schwierigkeiten begegnen würde. — Ueber» die Rückkehr der Expedition v. Stetten und ihren Aufenthalt in Iola liegt im „Kolonialblatt" eine Mittheilung von der Hand des Premierlieutenauts Haering vor, die weitere Einzelheiten über die Persönlichkeit des Lieutenants Mizon und seine Beziehungen zum Emir von Aola enthält; wir geben daraus folgendes wieder : Am 31. August traf der Dampfer „Kuka" der Royal Niger- Compagnie mit der von dem Freiherrn v. Uechttitz geführ ten Kamerunhinterland-Expedition an Bord vor Nola ein. Wie es nach den freundschaftlichen Beziehungen, welche zwischen dem Premierlieutenant v. Stetten und dem Emir von Aola geherrscht und die sich nach des ersteren Abreise auf seinen Nachfolger, Premierlieutenant Haering, übertragen hatten, nicht anders zu erwarten war, fand v. Uechttitz bei dem Emir das bereiteste Entgegenkommen und erhielt schon kurz nach seiner Ankunft die Erlaubniß, die Gebiete des Emirs zu betreten. Er bezog zunächst am 4. Sept, mit seiner Truppe die von der v. Stettenschen Expedition bewohnten, auf einem Hüget am Benus belegenen Hütten. Die Abreise des Premierlieutenants Haering verzögerte sich durch die Verhandlungen, welche der gleichzeitig anwesende Generalagent der Royal Niger-Compagnie mit dem fran zösischen Schiffslieutenant Mizon zu führen hatte. Wenn gleich dieselben keinen Erfolg hatten, insofern Mizon mit seinen Schiffen bei Aola verharrte, gelang es doch der Einwirkung des Generalagenten unschwer, den Emir von Aola zur Herausgabe der ihm von Mizon geschenkten Messingkanonen und Hinterladergewehre zu vermögen. Am 6. September setzte sich endlich die „Kuka" in Fahrt und erreichte am 16. Nachmittags Akassa. Die Verpflegung der von Stettenschen Expedition während der Fahrt und in Akassa war gut und ausreichend, und der Gesundheits zustand der Mannschaft ließ nichts zu wün'chen übrig. Von Kamerun war zur Abholung des Premierlieutenant Haering und seiner Truppe S. M. Schiff „Hyäne" be ordert, welche am 28. September die Truppe einschiffte und mit ihr am 29. wohlbehalten Kamerun erreichte.
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