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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.01.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189401128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18940112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18940112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-12
- Monat1894-01
- Jahr1894
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.01.1894
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verschuldet. (Tedr richtig!) Da» Markeusystem wird »ohl einer Beremsachüug fähig sei«, wenigste«« habe« auch hohe Berwaltung»bramte sich in diese» Sinne aus- gesprochen. Ava. Dr. EnnecceruS (natl.) erklärt sich «amen« emeS Theil« seiner Freund« mit dem Anträge v. Staudy einver standen im Sinne einer Vereinfachung de« Markenwesens u«d gegen den Antrag Aichbtchler, weil er den Kreis der Versicherung-pflichtigen verringern soll. Abg. Ulrich (Soz.) behauptet dem Abg. v. Stumm gegenüber, daß lange vor dessen Vorschlägen der Vorsitzende de« allgemeinen deutschen Arbeiterverein«, Dr. v. Schweitzer, diese Forderungen geltend gemacht habe. Schon zu einer Zeit, wo ich noch ein ganz junger Bengel war (Heiterkeit rechts), und Sie waren es damals auch noch, wurde in allen Volksversammlungen über diese Forderungen debattirt. Frhr. v. Stumm kann zwar viel, er kann sogar seinen Arbeitern das Heirathen verbieten, aber er wird nicht in der Lage sein, da» Gesetz zu beseitigen, das der Staats sekretär v. Bötticher als unsere Forderung an den sozial- demokratischen ZukunstSstaat verwies. Abg. Frhr. Stumm ist verwundert, daß der Vor redner sich auf den übelbeleumundeten Herrn v. Schweitzer beruft. Abg. Ulrich (Soz.) betont, daß eS sich hier nicht um die Person des Herrn v. Schweitzer, sondern um dessen Antrag handle. Die Debatte wird geschlossen. Nach einem Schlußworte der Antragsteller Aichbichler und v. Staudy wird der Abschnitt 1 des Antrages Aich bichler (Erhebungen über nothwendige Reformen) ange nommen, der Abschnitt 2 dagegen abgelehnt. Der Antrag v. Staudy, Vorlegung eines Gesetzes, bett, die Vereinfachung der sozialpolitischen Gesetze, wird angenommen. Nächste Sitzung Donnerstag Mittag 1 Uhr. Tages ordnung: Provisorisches Handelsabkommen mit Spanien; erste Lesung der Tabaksteuervorlage. Berlin, 10. Januar. Wegen Beleidigung des Finanzministers Dr. Miquel ist gegen den Abgeordne ten Ahl wardt, und die Schriftsteller Schwennhagen und Plack-Podgorsky von der Staatsanwaltschaft Anklage erhoben worden. Schweiz. Bern, 10. Januar. Am letzten Sonntag hat eine hier abgehaltene Versammlung von Offizieren beschlossen, für die Einführung einer Armee mit einjähriger Dienstzeit Anstrengungen zu machen. Belgier». Brüssel, 10. Januar. In Folge einer Mittheilüng der französischen Regierung, daß zwischen den belgischen und französischen Anarchisten eine enge Verbindung bestehe, wurden heute bei 200 Anarchisten Hausdurchsuchungen vor genommen uud zahlreiche kompromittirende Briefe, Schriften und Zeitungen beschlagnahmt. Mehrere Anarchisten wurden verhaftet. Die Regierung beschloß die Ausweisung von 26 zumeist deutschen Anarchisten. r Frankreich. Paris, 10. Januar. Zu der heutigen Verhand lung gegen den Anarchisten und Bombenattentäter Vaillant vor dem Schwurgericht waren die umfassendsten Sicher- heitsmaßregeln außerhalb des Justizpalastes getroffen. Es herrschte lebhafter Zudrang in dem Saal. Baron Gustav Rothschild, einer der Geschworenen, fehlte. (Nur immer vorsichtig!) Die Haltung Vaillant's bei seinem Eintritt in den Saal war energisch und entschlossen; er hörte auf merksam der Verlesung der Anklage zu. Bei dem Verhör durch den Präsidenten gab Vaillant sichere Antworten. Er verlas sodann ein langes Schriftstück, worin er die bestehende Gesellschaftsordnung angreift und erklärte schließ lich, er habe in dem Kampfe gegen die Gesellschaft seine Gegner nur verwundet, man könne ihn bestrafen, aber was werde der Wahrspruch der Geschworenen in der Geschichte der Völker sein! Er habe übrigens nicht beabsichtigt, Zuschauer zu treffen, sondern nur Deputirte, weil dieselben die Haupturheber des sozialen Elendes seien; er hätte es vorgezogen, 200 Deputirte zu tödten, als einen einzigen Zuschauer zu treffen. Ferner leugnet Vaillant, daß er nach dem Attentat habe fliehen und daß er jemand habe tödten wollen, denn sonst hätte er Patronen und nicht Nägel in die Bombe gethan. Als der Präsident erklärte, Vaillant spreche nur so, um sich das Leben zu retten, protestirte er lebhaft dagegen. Der Generalprokurator wies nach, Vaillant sei nicht durch eine Nothlage, sondern durch Eitelkeit zu dem Verbrechen veranlaßt worden. Derselbe habe die Kammer für sein Attentat gewählt, weil er größeres Aufsehen erregen wollte als der Urheber des Attentats in Barcelona. Schließlich beantragt der Generalprokurator die Todesstrafe gegen Vaillant und ermahnt die Geschworenen, ihre Pflicht zu thun. Der Direktor des städtischen Laboratoriums, Girard, erklärte, die von Vaillant geworfene Bombe hätte mehrere Personen getödtet, wenn sie nicht in der Luft explodirt wäre. Der Vertheidiger Vaillants, Labori, hob hervor, das Verbrechen Vaillants falle nicht unter die Verbrechen gegen die Gesellschaft. Vaillant habe niemand getödtet und man könne ihn unmöglich zum Tode verurtheilen. Die Geschworenen zogen sich hierauf zur Berathung zurück. Die Geschworenen beriethen 25 Minuten, sie bejahten sämmtliche Schuldfragen be treffs vorbedachten Mordversuchs und Zerstörung eines öffentlichen Gebäudes ohne Zubilligung mildernder Umstände. Demgemäß wurde Vaillant zumTode ver- urtheilt, was derselbe mit dem Rufe: „Es lebe die Anarchie!" beantwortete. — Während der Verhandlung wurde am Eingang des Justizpalastes eine scheinbare Bombe auf gehoben. Dieselbe soll sich indeß als eine harmlose Sar dinenbüchse entpuppt haben, so daß es sich wohl nur um einen schlechten Scherz handelt. Der Herr Baron von Rothschild hat vielleicht so etwas geahnt und dabei erwogen, daß a« E«de auch ei«mal ein« Sardineubächse lotgehe« könnt«, weßhalb er sich wohl vo« der Bertheidigung ab lehnen ließ. Pari«, 10. Jan. Die Kammer beschloß gester«, eine Petition der bett. Kommission zur Prüfung zu über- weisen, welche beantragt, daß sämmtliche Bekenner anarchist ischer und sozialdemokratischer Theorien nach Dahomey de- portirt werden sollen. Jjtatte«. Rom, 10 Januar. Ein hier eingettoffene» Privat- telegramm meldet: In Corato rottete sich gestern eine Menge vor dem Stavthause zusammen, die dasselbe mit Steinen bewarf und die hinzueilenden Truppe« ebenfalls mit Steinwürfen empfing. Mehrere Soldaten wurden verletzt. Die Soldaten und Gendarme« gaben Feuer. Einige Personen wurden getödtet und mehrere verwundet. Einzelheiten fehlen. Spante«. Barcelona, 10. Januar. Das Bureau Hirsch meldet: AuS einem Briefe Martinez CampoS' aus Melilla an einen seiner hiesigen Freundt geht hervor, daß trotz der Verhandlungen mit dem Sultan eine Kriegserklärung Spaniens an Marokko demnächst erfolgen werde. (Klingt wenig glaubhaft!) Rrchla«-. — Die viel und eingehend behandelte Frage der Zu- theilung von Wurffeuergeschützen an die Feldarmee hat Rußland bekanntlich derart gelöst, daß es nach dem auch sonst in seiner Heeresorganisation verfolgten Grundsätze, für besondere Kriegszwecke besondere Truppentheile aufzu stellen, eigene Mörser-Regimenter formirt hat. Diesem Bei spiel ist bis jetzt keine andere Macht gefolgt, so zweckmäßig es auch erscheint, Friedensverbände zu besitzen, die mit der ganzen Eigenthümllchkeit ihrer Aufgabe durch lange Schulung und Vorbereitung vertraut sind und nicht erst im Augen blick der Mobilmachung improvisirt werden müssen. Rußland schreitet auf dem betretenen Wege ruhig fort. Soeben ist die Errichtung zweier neuen Feld mörser-Regimenter (Nr. 4 und 5) zu je zwei Bat- terieen vom 1. Oktober 1894 ab angeordnet worden. Die bisherigen drei Regimenter, die sämmtlich an der Ostgrenze stehen, haben je vier Batterieen zu sechs Geschützen, sechs Munitionskarren und achtzehn Munitionswagen. Der Mörser hat ein Stahlmantelrohr von 15,24 cm Kaliber und 9 Kaliber Länge mit Rundkeilverschluß und verfeuert Shrapnells und dünnwandige Stahlgranaten mit Pyro- glycerin-Sprengladung. Die Achse der stählernen Lafette ist mit Gummipuffern in den Achspfannen gelagert und wird beim Schuß durch Stützen entlastet. In der Protze werden zwölf Schuß mitgeführt: die einspännigen Muni tionskarren sind zum Zubringen des Schießbedarfs be stimmt. Der Friedensstand eines Regiments zu vier Batterieen beträgt 25 Officiere, 4 Beamte, 689 Mann und 261 Pferde. Amerika. Die deutschen Kriegsschiffe im Hafen von Rio Janeiro. Voll dem Kapitän z. S. Höfmeier, Kommandant des Kreuzers 8. Klasse „Arcona", der sich mit dem Kreuzer 3. Klasse „Alexandrine" auf der ostamerikanischen Station befindet, ist ein interessanter Bericht über die Zustände in Rio Janeiro beim Reichs-Marine-Amt eingegangen, der eine Schilderung der Vorgänge bis zum Eintreffen der deutschen Kriegsschiffe, über den Zustand beim Einlaufen in Rio, über Maßnahmen zum Schutze der Deutschen und zur Sicherung des Handels, über die Thätigkeit der re volutionären Flotte und über den Fortgang der Revo lution bis Anfang November enthält. Die „Magdeb. Ztg." theilt aus dem sehr ausführlichen Berichte einige interes sante Stellen mit, soweit diese die deutschen Schiffe be treffen. „Als die Kreuzer „Arcona" und „Alexandrine" am 18. September, von Buenos-Ayres kommend, im Hafen einliefen und nahe dem Fort „Villegagnon" ankerten, wurde auf dem Fort beim Passieren der Schiffe die deutsche National-Hymne gespielt. Kurz darauf kam ein englischer Offizier an Bord, der Namens des französischen Admirals de Libran die Schiffe aufforderte, in den Jnnen- hafen zu gehen, da die revolutionäre Flotte beabsichtige, in der Nacht die Forts Santa Cruz, St. Juan und Lage zu beschießen. Beide Schiffe verlegten darauf den Anker platz in die Nähe der fremdländischen Kriegsschiffe, 8 an der Zahl. Vom 20. September an richtete ich einen Wacht- dienst der Schiffe ein. Das wachthabende Schiff hat über ein- und auslaufende Schiffe deutscher Nation Kontrolle zu führen, diese Schiffe durch die revolutionäre Flotte in den Hafen zu begleiten und den Kapitänen dieser Schiffe bezügliche Instruktionen ertheilen zu lassen." — „Am Nachmittage des 25. Oktober wurde ein der revolutionären Partei gehörendes provisorisches Pulvermagazin auf einer kleinen Insel in der Nähe von Nictheroy durch eine Land- Batterie in die Luft geschossen und explodirte mit einer Feuer-Garbe von wenigstens 100 Meter Höhe und be täubendem Knall. Auf der „Arcona", die ungefähr eine Seemeile von der Insel abliegt, wurde eine heftige Er schütterung wahrgenommen. Leider ist hierbei auf einem in der Nähe der Insel verankerten deutschen Segelschiffe ein Matrose dadurch um's Leben gekommen, daß er durch den Luftdruck emporgeschleudert und dann in den Lade raum hinuntergestürzt ist, wobei er derartige Verwundungen erlitt, daß ihm durch den Arzt nicht mehr geholfen werden konnte." — „Am 3. November Morgens kam der Agent der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrts-Gesell schaft an Bord und theilte mir mit, daß am Abend vor her durch revolutionäre bewaffnete Fahrzeuge unter Leitung des brasilianischen Kapitäns zur See Elieser Continho Pavares sechs Leichter, die von dem deutschen Dampfer „Santos" beladen waren, weggenommen und längs- seit der Frigorifica-Dampfer „Jupiter" und „Venus" gelegt worden seien, und auch ein anderer Prahm, der unter Land verankert gelegen, erbrochen und eines Theils seiner Ladung (Sardinen) beraubt worden sei. Um diesem Unfug u«d Diebstahl energisch -i« Vßitzi z« breche«, sich» ich, ohne »ich weiter auf Unterhandlung«« mit dem Admiral d« Mello «inzulassen, persönlich mit de« Dampfboot und einigen Mannscbasten linttseit der vor genannten mit Kanonen und Soldaten bewaffneten Frigo rifica-Dampfer, besetzte jeden der dort liegenden Prähme mit einem Mattosen, ließ die heruntergenommene deutsche Flagge wieder aufsetz«« und befahl dem Kapitän, innerhalb einer von mir gesetzten Frist die sämmtliche« geraubte« Sachen (nur Eßwaaren) mit rigeuen Leuten auf die Prähme zu schaffen, widrigenfalls ich sie mir holen würde. Mit Ausnahme einiger Kisten Sardinen, die aufgegessen waren, wurde Alles zurückgeliefert. Ich schließe hieraus, daß die Besatzungen dieser Danwfer nicht genügend zu essen habe« und auf eigenen Fuß Räuberei treiben, die ihnen, wie ich hoffe, vorläufig gelegt ist." — „Das Schießen au» de« beiderseitigen Stellungen ist recht schlecht. Bei einem Feuer von nahezu 160 Schuß konnten Treffer nicht beobachtet werden. Als ein anderes Mal die Festungswerke auf die 4000 Meter entfernt liegenden Schiffe 85 Schuß abgaben, war das Resultat ein kurzer Brano auf einer Hulk." — Pariser Blätter behaupten, daß die Nachricht auS Rio de Janeiro, nach welcher der Präsident Peixoto sein Amt niedergelegt habe, sich bestätige. Die Blätter fügen hinzu, daß der Rücktritt Peixotos den Triumph der In surgenten und der Politik der Admirale Mello uud Gama besiegle. — Admiral Saldanha veröffentlichte ein Manifest, welches das ihm vor einigen Wochen zugeschriebene, zu Gunsten der Monarchie erlassene, für apokryph erklärt. In denr Manifest heißt es ferner, Peixoto sei ein Militär tyrann, das Volk müsse die Jakobiner niederschlagen, um die bürgerliche Republik herzustellen und zu befestigen. — In Pernambuco, Para und Ceara kamen Un ruhen vor. — Auf Hawaii scheint die Entscheidung bevorzustehen. Die provisorische Regierung in Honolulu weigerte sich ent schieden, abzudanken. Die Ankunft des amerikanischen Re gierungsdampfers „Corvin" rief die wildeste Aufreguna hervor. Die Royalisten triumphirten ob der Meldung, daß Cleveland die Wiedereinsetzung der Königin verlange. Der anerkannte Admiral Irwin und Generalconsul Millis hiel ten sofort mit Hrn. Willis eine Berathung ab. Präsident Dole berief eine Versammlung des Vollzugsausschusses der Regierung, die bei verschlossenen Thüren den ganzen Tag währte. Als Ergebniß derselben beschloß die Regierung einstimmig, das ganze Heer und die Bürgerreserve zum bewaffneten Widerstande gegen die amerikanischen Marine truppen cnfzubieten, falls Letztere landen und die Wieder einsetzung der Königin versuchen sollten. Die provisorische Regierung hat gleichzeitig ein Ultimatum verfaßt, das diesen Entschluß zum Ausdruck bringt und dem amerikanischen Gesandten mbersandt werden soll. Fünfhundert Soldaten .befinden sich bereits in den Regierungsgebäuden. Präsident Dole erklärte, daß er sich ebenso wenig auf friedliche Un terhandlungen für Wiedereinsetzung der Königin oder eine« Vergleich mit derselben einlassen werde. Daraufhin erbat sich der Gesandte Willis von der Regierung der Vereinig ten Staaten neue Instructionen. Afrika. — Nach hier eingetroffenen Nachrichten ist der Reichs kommissar Major von Wißmann von Mozambique, wo er, wie schon mitgetheilt, am 12. Dezember auf seinem Rück marsch vom Nyassa-See eintraf, nach Aden gefahren. Dort liegt er leider zur Zeit krank darnieder, so daß er di« Fahrt nach Kairo, wo er wieder den Winter zubringen wollte, aufgeben mußte. « « » Sach f - «. — In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer sprach bei dem ersten Gegenstand der Tagesordnung, der Schlußberathung über den schriftlichen Bericht der Petitions deputation über die Petition der Gemeinde Wildbach und Genossen um Aufhebung des 8 11 des Parochial- lastengesetzes, Abg. Leithold die Hoffnung aus, daß dieser Paragraph baldigst aufgehoben werde. Vizepräsident Georgi wies auf die mannigfachen Schwierigkeiten der Aufhebung hin. Sodann legte Hr. Staatsminister ». Seydewitz den Standpunkt der Regierung zu dieser Frage dar, wies die Behauptung, als enthalte der angefochtene Paragraph eine Verletzung der Gleichberechtigung der Staatsbürger, als unrichtig zurück und versprach, falls die Deputation die Petition zur Kenntnißnahme überweise, eine eingehende Prüfung. Die Petition wurde einstimmig der Negierung zur Kenntnißnahme überwiesen. Endlich überwies die Kam mer einstimmig und ohne Debatte das König!. Dekret Nr. 19, eine llebereinkunft mit der Regierung des Herzog- thums Sachsen-Altenburg über die Mitbenützung der Lan desblindenanstalt betreffend, an die Gesetzgebungsdeputation, die sich eventuell mit der Finanzdeputation in Verbind ung zu setzen habe. — Zum Gebrauche böhmischer oder sächsischer Heil quellen sind aus den Mitteln der unter Verwaltung de» königlichen Ministeriums des Innern stehende« Sächsischen Stiftung vom 26. Juli 1811 an arme Kranke auch für das laufende Jahr eine Anzahl Unterstützungen bez. Frei stellen zu vergeben. Die Unterstützungsgesuche sind läng stens bis Ende März dieses Jahres bei dem genannten Ministerium anzubringen. — Bei der am Montag statt gefundenen ersten Zieh ung der 1. Klasse der sächsischen Landeslotterie ist der Hauptgewinn in Höhe von 30 000 M. in die Kollektion des Herrn Emil Kappes in Zittau gefallen. Die glück lichen Gewinner sind die Inhaber des Looses Nummer 76 955, das sich in kleineren Antheilen zumeist in den Händen unbemittelter bedürftiger Leute befinden soll. — Ein äußerst frecher Diebstahl ist am Sonntag Abend im Dorfe Buchwald bei Reichenbach verübt worden. Der Gutsbesitzer Hommel aus Limbach hatte vor dem Gasthofe in Buchwald seinen Schlitten stehen mit zwei Pferden, einer Schimmelstute und einem 15jäh- rigen braunen Wallach. Als er wieder den Schlitten be-
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