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Weißeritz-Zeitung : 26.05.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193405263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1934
- Monat1934-05
- Tag1934-05-26
- Monat1934-05
- Jahr1934
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.05.1934
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den, in der ein Geldgeber gesucht wird. Der Preis Mser Anzeige wird ungewöhnlich hoch berechnet, und zwar nach der Höh« des erbetenen Darlehens; er stellt sich daher ganz wesentlich höher als der Preis gleichartiger Anzeigen in den Tageszeitungen und meist auch höher als die Gebüh ren eines reellen Geldmaklers. Diese Finanzblätter haben vielfach überhaupt keine Abonnenten. Die Herausgeber sen den die Zeitschrift, deren wesentlicher Inhalt die Anzeigen der Geldsuchenden sind, Banken und Geldvermittlern un entgeltlich zu. Damit ist ihre Tätigkeit meist erschöpft. Ernst hafte Bankinstitute werfen diese Finanzblätter in den Papier korb. Schädlinge ähnlicher Art treiben ihr Unwesen auf dem Laumarkt und auf dem Gebiet der Hypothekenoermittlung. Auch bier beginnt die Tätigkeit eines derartigen „„Geld gebers regelmäßig mit der Einforderung einer Gebühr, die etwa mit der Notwendigkeit der Aufstellung einer Taxe des Laugrundstücks oder wenigstens seiner Besichtigung begrün det wird. Ist sie gezahlt, so verlangt der Vermittler die Beschaffung der Kreditunterlagen. Hat der Kreditsucher alle verlangten Unterlagen beschafft, so pflegt der Vermittler aach einiger Zeit mitzuteilcn, die gewünschte Hypothek könne leider nicht gewährt werden, da der Wert des Grundstücks ;u ihrer Sicherung nicht ausreiche; bestenfalls wird ein so geringer Betrag angeboten, daß das Bauvorhaben damit aicht verwirklicht werden kann. Das Ende der Verhand lungen besteht vielfach darin, daß der Geldsucher auf Grund des Verpflichtungsscheines, den er unvorsichtigerweise bei Beginn der Verhandlungen unterschrieben hatte, noch zu einer weiteren Zahlung genötigt oder in kostspielige Pro zesse verwickelt wird. Wer Kredit sucht, wende sich nur an vertrauenswürdige Firmen und zahle niemals eine Gebühr oder Provision, so lange er nicht die Sicherheit hat, daß er das Darlehen auch erhält. Ist er aber auf einen Betrüger hereingefallen, so halte er nicht aus falscher Scham mit einer Strafanzeige zurück sondern wende sich an die Staatsanwaltschaft. Lie „MaslMlMe SWeir" Ein Denkmal deutscher Kolonialarbeit. Afrika ist zu Unrecht als ausschließlich heißer und lrocke- rer Erdteil bekannt. Es gibt hier Landstriche, in denen sich »er Mitteleuropäer auch in klimatischer Hinsicht außerordent lich wohl fühlen kann. Dies gilt insbesondere für das herr liche West-Usambara-Gebirge im früheren Deutsch-Ostafrika. Eine wundervoll angelegte Serpentinenstraße, die nach )em 1400 Meter höher gelegenen Lushoto führt, nimmt ihren Anfang bei der kleinen Station Mombo der TarM-Moshi- Lahn. Die Straße, ein Meisterwerk deutsci-er Jngemeur- !unst, stammt noch aus deutscher Kolonialzeit. In großen Windungen führt die Straße empor und erreicht in 900 Me- er Höhe den großen Wasserfall von Soni. Soni selbst ist nne Erholungskolonie von Pflanzern, Lie sich hier Villen zebaut haben. Der schönste Platz aber und zugleich das Zentrum der Usambara-Gebirge ist der ein gutes Stück weiter oben ge legene Flecken Lushoto, der früher den Namen Wilhelinstal wug. Auch heute noch findet man hier eine Anzahl deutscher Ansiedler. Lushoto selbst ist ein herrlich gelegener malaria- reier Platz, dessen Klima und Lage teilweise an den Schwarzwald erinnert. Es ist verständlich, daß dieser Ort An beliebter Treffpunkt der in Ostafrika wohnenden Euro päer geworden ist, die sich hier von der unerträglichen Hitze Zer Küste erholen. Er ist heute ein ausgesprochener Kurort. In der nächsten Umgebung liegen drei große Golfplätze, zahlreiche Tennisplätze und ein lehr schön gelegener Fuß- »allplaß. Auch zum Angelsport, insbesondere zum Forel- enfang, bieten sich hier sehr schöne Gelegenheiten. In den wutschen und englischen „Country-Clubs" vereinigt sich das gesellige Leben. Unwelt von dem Orte selbst beginnt der herrlici)e Schumewald. ein fast undurchdringlicher Urwald von unge heurer Größe. Hier hinein führt gleichfalls eine unter un- j säglichen Mühen angelegte Autostraße von 30 Meilen Länge. Die Fahrt durch den Urwald ist einzigartig, da die Straße von den Kronen riesiger Bäume völlig überdacht ist, so daß nur selten ein Sonnenstrahl hindurchbricht. Die Umgebung von Lushoto zeigt die wachsende wirt schaftliche Bedeutung dieser Landschaft. Wir finden hier große neuangelegte Schonungen, deren Forstmeister gleich falls ein Deutscher ist. Im weiteren Umkreise liegen dann s >ie landwirtschaftlichen Farmen des West-Usambara-Gebir- i ges. Von hier aus wird die Küste mit Aepfeln, Birnen, i Pflaumen, Pfirsichen. Aprikosen, Bananen. Apfelsinen, Man- i zofrüchten und Zitronen versorgt; ferner sind hier zahlreiche Viehherden und groß« Getreidefelder anzutreffcn. Die Missionen sind stark vertreten. In ihren Händen liegt sowohl das Schulwesen als auch die Krankenpflege. Ls gibt hi«r auch aufs modernste eingerichtete Kranken- j Häuser. Schließlich ist Lushoto ein Zentrum der Jagd. In der nahen Umba-Steppe kann man Kapitalelefanten sagen, in wn Mafi-Bergen spürt man Büffeln nach und in den Step- gen an der Westseite des Usambara-Gebirges findet man das Nashorn, den Löwen und die vielen Antilopenarten. Umgeben von den ringsum ragenden Gipfeln von 3000 Meter Höhe und mehr, mit seinen meilenweiten Wäldern, seinen grünen Weiden und den wogenden Feldern, seinen weiten Golfplätzen und den rauschenden Forellengewässern »evdient diese herrliche Gegend mit Recht den Namen einer »ostafrikanischen Schweiz". Kannibalen im französischen Afrika Eine 48 stündige Flugreise von Paris oder Berlin aus genügt, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, daß die Menschenfresserei noch immer nicht ausgerottet ist. Diese Feststellung hat der französische Reisende und Schriftsteller Perrigault gemacht, der kürzlich von einer Forschungsreise durch das Gebiet am Oberlauf des westafrikanischen Volta flusses, der Grenze zwischen Togo und Eoldküste, über Liberia nach Paris zurückgekehrt ist. Die französische Kolonialverwaltung entsendet immer wieder Straferpeditionen in die Dörfer der Kannibalen, um die scheußliche Unsitte zu unterdrücken. Sie ist bei den in Frage kommenden Eingeborenen-Stämmen nicht so sehr eine ErnShrungssrage wie vielmehr ein religiöser Ritus. Die Franzosen glauben daher, am besten dagegen an zukämpfen, wenn sie Medizinmänner und eingeborene Priester zu der Ansicht bekehren, daß der Genuß von Menschenfleisch der Gesundheit nicht zuträglich ist. Kleine Mädchen sind der bevorzugte Leckerbissen der Eingeborenen des Voltagebietes, aber wenn die Mädchen knapp geworden sind, verschmähen sie auch Knaben nicht. Ein Stamm, die Senoufus, nnter- scheidet sich dadurch von den anderen Kannibalen des Ge- : biets, daß seine Angehörigen an Krankheiten gestorbene Kinder ! essen. Sie entsenden Aufkäufer zu den benachbarten Stämmen ! mit dem Auftrag, kränkliche Kinder an sich zu bringen. Diese ! werden dann heimgebracht und bis zu ihrem Tode eingesperrt s gehalten. Die Menschenfresserei blüht nach wie vor auch an z bei den Stämmen an der Grenze Liberias, in Guinea und s an der Elfenbeinküste. Die behördliche Ueberwachung ist aber ! hier so streng, daß der Ritus der Menschenfresserei in alter i Heimlichkeit vollzogen werden muß. „Zwei Tage vor meiner Ankunft", so berichtet Perrigault, „bei dem Stamm der Dans j hatte die französische Kolonialbehörde eben erst zwei Kannibalen öffentlich hinrichten lassen." Die Verantwortung für den Kanniba- : lisnius tragen die Frauen der milden Stämme viel inehr i als die Medizinmänner. Werden diese überlieferungslreuen < Frauen sestgenommcn, so versichern sie immer und immer ; wieder, daß niemand sie je habe Menschcnfleisch essen sehen, und daß es sich hier nur um „Teufel" handeln könne, die ; dem Menschenauge unsichtbar seien. Oft kann ihnen jedoch ,! die Lokalbchörde fünfzig und mehr Zeugen gcgenüberstellen, i die mit eigenen Augen gesehen haben, wie diese Frauen ein l kleines Mädchen abgcschlachtet und gegessen haben. Gruhmt der MWen Regierung zur ReiA-MteAtWA Möge die erste Feier der deutschen Theaterwoche, die zu unsrer Freude und Genugtuung in der traditionsreichen Hauptstadt Sach sens angeordnet wurde, zum Beweis dafür werden, daß für deut sches Können und deutsche Kultur die Bahn wieder frei wurde durch den Mann, der uns immer wieder anspornt zu höchster Lei stung auf allen Gebieten. gez. v. Killinger, Ministerpräsident. Sächsisches Schmiedeberg. Die hiesige Kirchfahrt begeht am morgenden Sonntage ihr Kirchweihfest. Sie feiert cs seit 1710 stets am Tri nitatisfeste, zum Gedenken an die ursprüngliche Weihe, die am Dreieinigkeitsfcste, den 7. Juni 1716, stattfand. Schmiedeberg hak ehemals, etwa um 1570 herum, schon eine Kapelle mit darum be findlichem Gottesacker gehabt. Sie stand unterhalb des Vogler- gründels, dem damaligen Hause Christian Bogtens gegenüber , (das ist heute das Haus von Goldammer). Später war Schmiede- s berg bis 1704 in Sadisdorf cingepsarrt. Die Dankbarkeit für den gesegneten Fortgang des hiesigen Eisenhüttenwerkes, sowie die Erwägung des beschwerlichen Kirchweges nach Sadisdorf, weck ten in dem Besitzer des Rittergutes Schmiedeberg und Hauptleil- haber der Altenberger Zwittcrstocksaewerkschafk, dem König!. Pohln. und churfürsti. Sächs. Kammcrherrn, Freiherrn von Ale mann, den Gedanken, Schmiedeberg wieder mit einer eigenen Kirche zu versehen. Zur Auspfarrung bot die 1703 in Sadisdorf eingetrctcne Psarr-Vacanz den geeigneten Zeitpunkt. Obwohl diese Auspfarrung mit großen Schwierigkeiten verbunden war, setzte cs Freiherr von Alemann doch durch und richtete zunächst den im Herrenhause des hiesigen Rittergutes befindlichen geräu migen Saal zur Abhaltung der Gottesdienste zu. Es wurde so fort ein eigener Pfarrer und Kantor erwählt. Alemann ließ nun auf eigene Kosten in Schmiedeberg eine Kirche, Pfarre und Schule erbauen. Baumeister der Kirche war der berühmte Dresdner Ralszimmermeister George Bähr, der Künstler eines echt prote stantischen Kirchenstiles. Indem cs den Baumeister zur Kuppelsorm drängle, was ihm beim Bau der Dresdner Frauenkirche auszu führen ermöglicht wurde, hat Bähr auch hier in Schmiedeberg ein Bauwerk geschaffen, das als ein Barockbau eine kunstge schichtliche Bedeutung hat. Der Kirchbau hier währte damals drei Jahre. Wie man in jener Zeit die Bährschcn Kirchcndauten und die darin zum Ausdruck» gebrachte Stilwcise ausfaßtc, geht aus den hiesigen Kirchcnakten hervor, welche unter dem 8. Juni 1716 berichten: Diese Woche hindurch continuicrte hier ein Parker Be such von vielen Fremden, auch entlegenen Orlen, die sich das rühmlichst erbaute neue Gotteshaus besahen und sich über dessen Regularität höchlichst verwunderten. Freiherr von Alemann hat in jeder Weise für das kirchliche Leben hier, auch durch hinter lassene Vermächtnisse, gesorgt. Sein Opfer zu damaliger Zeit, in der der Einfluß des katholisch gewordenen Königshauses sich gel tend machte, war eine echt protestantische Tat. Die sterblichen Ucberreste Alemanns sowie seiner zweiten Gemahlin, geb. Freiin von Lühelburg, ruhen in der Gruft hiesiger Kirche. Ein früherer Pfarrer von hier widmet den beiden Edlen folgenden Nachruf: „Friede Eurer Asche! Dank und reicher Lohn jenseits Eurer wohiluenden Liebe! Längst zwar seid 3hr aus dem Lande der Sterblichen gegangen, aber was Ihr Großes und Herrliches voll brachtet, wirket heute noch in Segen unter uns fort. Möge un ser Leben sein, was das Eurige war, ein Leben in Liebe und un- geheucheller Frömmigkeit!" VlaSkMe. Di« Arbeiten am Badbau im Prießnihtal sind nunmehr soweit fortgeschritten, daß am Freitag nach Fertig stellung des großen zementierten Bassins mit seiner Sprung grube ein kleiner Hebeschmaus stattsinden konnte. Es kann somit noch in diesem Jahre mit der Eröffnung dieses lang ersehnten Bades gerechnet werden. Glashütte. Vorsicht bei Vorträgen über den Verkehr mit den Behörden. Ein Schüler der deutschen Uhrmacherschule, der erst kürzlich die Reifeprüfung mit gutem Erfolge bestanden hatte, war veranlaßt worden, im Nahmen einer „Saronia"- Veranstaltung einen Vortrag über den Verkehr mit den Finanz ämtern zu halten, der aber in einer Weise erfolgt ist, die nicht in allem die Zustimmung der mitanwesenden Lehrer und Pg. der NSDAP, gefunden hat. Entgegen der im Schulunterricht vertretenen Auffassung über den Verkehr mit dem Finanzamt hatte der Schüler Hofmeister seine eigene, wider Treu und Glauben verstoßende Aussassung kund getan, die den Einspruch verantwortlicher Kreise hervorrief. Als Folge dieser Handlungs weise ist die Entlassung durch die Schulleitung ausgesprochen worden. Wilmsdorf. Zu einer großangelegtcn Gedenkfeier rüstet un ser Ort. Anläßlich des 125. Todestages (31. Mai) des großen Freiheitskämpfers Ferdinand v. Schill, der am 6. Januar 1776 hier auf dem Rittergut geboren wurde, wird am Sonntag, den 3. Juni, eine Schillseier veranstaltet, an der nicht nur die Einwoh ner des Orksgruppenbereiches Possendorf, das sind die Orte Pos sendorf, Wilmsdorf, Börnchen und Hänichen, sondern auch die der näheren und weiteren Umgebung kcilnehmcn werden, uin so des deutschen Helden ehrend zu gedenken und den Tag zu einem Erleben ganz besonderer Art werden zu lassen. Tharandt, 26. Mai. Da nach dem letzten Zwangsverstci- gerungstcrmin dem Höchstbietenden der Zuschlag versagt worden ist, soll am 2V. Mai ein neuer Termin zur Versteigerung des Schlosses stattsinden. Drelden. Der Beginn der Reichstheaterfestwoche am Sonn tag, dem 27. Mai, ist von 19 auf 20 Uhr verschoben worden. Hiermit verschieben sich sämtliche von der Landesstelle ange ordneten Zeiten um eine Stunde. — Die Vorstellung iin Schauspielhaus- beginnt am Sonntag nm 20 Uhr. Dresden, 26. Mai. Die Deutsche Geologische Gesellschaft hält vom 31. 3uli bis 6. August ihre diesjährige Tagung in Dres den ab. Zschicren. Infolge dcS niedrigen Wasscrflandes der Elbe kommen immer wieder Wassen und Munition zum Vorschein, die darin versenkt worden sind. Bei der Gemeindebehörde wurde in letzter Zeit eine ganze Anzahl Pistolen, Seitengewehre und Munition von Kindern abgeliefert, und zwar waren diese Waf fen gut eingefettet und noch in gutem Zustande, obwohl sie ver- mnllich schon über ein Jahr im Wasser liegen. — Von patrouil lierenden Beamten des Rcichswasscrschutzes wurde ein Zschiere- ncr Einwohner beim Absägen größerer Aeste auf der Pillnitzer Insel ertappt, auf die er wegen des niedrigen Wasscrstandes oer Elbe zu Fuß gelangen konnte, obwohl das Betreten der als Na turschutzgebiet geltenden Insel strengstens verboten ist. Bischofswerda. Auf der Staatsstraße in Flur Nicdcrputzkau verursachte eine Radfahrerin, die einen Handwagen an ihr Rad angehängk halte, einen schweren Autounfall. Als sie plötzlich die Straße überqueren wollte, mußte der Führer eines ihr folgenden Autos sein Fahrzeug auf die linke Straßenseite lenken, um die Radlerin nicht zu überfahren. Der Wagen geriet dabei an einen Baum und stürzte in den Graben. Der Autoführer, dessen Frau und ein mitfahrendes vierjähriges Kind erlitten ziemlich erheb liche Verletzungen. An dem Auto entstand bedeutender Sach schaden. Die Radlerin, die in der ersten Aufregung davongefah ren war, konnte später in der Ehefrau eines Belmsdorfer Ge werbetreibenden ermittelt werden. Waldheim, 26. Mai. Ein nervenleidcnder höherer Postbe amter schnitt sich am Rande einer Bahnböschung mit einer Ra sierklinge beide Handgelenkpulsadern, den Hals und den Leib auf. In bewußtlosem Zustande stürzte er infolge des großen Blut verlustes den Abhang hinunter. In hoffnungslosem Zustand wurde er dem Krankenhaus zugeführt. Penig, 26. Mai. Am Donnerstag sprang im Fieberwahn ein 39 Jahre alter Mühlauer Einwohner aus dem Fenster seiner im ersten Stockwerk gelegenen Wohnung auf die Straße. Mik schweren Verletzungen wurde er aufgehoben und ins Chemnitzer Krankenhaus gebracht, wo er am Freitag verstarb. Limbach, 26. Mai. In Rüßdorf ließen zwei Radfahrer ihre Räder am Waldrand unbeaufsichtigt stehen und begaben sich in den Waid. Als sie zurückkamen, waren die Räder verschwunden. Marienberg. Am Donnerstag vormittag stürzte in der Spin nerei von Ahnert in Pobershau der 14 Jahre alte Lehrling Wer ner Süß aus Pobershau beim Transportieren einer Kiste mik Kopsen vom dritten Stockwerk in den Fahrstuhlschachk. Er erlitt dabei einen schweren Schädelbruch, der seinen alsbaldigen Tod herbeiführte. Soweit bis jetzt feststeht, hat der Verunglückte den Fahrstuhl der Vorschrift zuwider benutzt, da jugendliche Personen diesen nicht benutzen dürfen. Ferner dürfte aber auch in der Fahrstuhlanlage ein technischer Fehler vorgelegen haben, der ein vorzeitiges Aofahren des Fahrstuhles verursachte. Frrkelmarkt Dippoldiswalde am 26. Mai 1934. Von den oufgetriebenen 3l Ferkeln wurden 8 Stück ver kauft zum Preise von 24 biS 28 M. das Paar; ein besonders großes Paar 36 M. — Außerdem waren noch 8 Gänse und 19 Enten aufgetrieben, wovon alle Gänse für je 2,20 M. und 10 Enten für je 80 Pf. verkauft wurden. Letzte NchrWkn beim Forderungen der Armee? Bukarest, 25. Mai. Der Freitag brachte eine innenpoli tische Hochspannung, die nachmittags durch ein Regierungs dementi zu Gerüchten über einen unmittelbar bevorstehen den Rücktritt des Gesamtkabinetts behoben wurde. Anlaß zu diesen Gerüchten gab eine neue Audienz Marschall Averescus beim König. Ls ist nicht zu leugnen, daß die Borgänge in Bulgarien eine gewisse Erregung in hiesigen politischen Kreisen ansge löst haben. Das energische Dementi der Regierung hat aber jedenfalls allen Gerüchten über einen bevorstehenden Regie rungswechsel vorerst den Boden genommen. van äsr äsutLLüsu Das vorläufige Haupilager in 3000 Metern Höhe errichtet Berlin, 25. Mai. Die deutsche Himalay-Expcdition meldek am Freilag aus Naiiga-Parbat, daß sie ihren Aufmarsch zum Nanga-Parbat vollendet hat. Dem Drahtlosen Dienst ist folgender Bericht von dem Leiter der Expedition, Willi Merkel, zugeaangcn: Am 12. Mai begann der Abmarsch in Astor, der letzten Poststalion über Dashkin zum großartig wilden, tief eingeschnittenen Tal deS Indus. Bei Tal- lichS wurde der Strom mittels Booten überquert. Zum ersten Male zeigte sich hier im Abcndlicht der Nanga-Parbat in seiner überwältigenden Majestät. Bei quälender Hitze gelangte die Expedition am nächsten Tage nach Rakiot-Bridgc, dem einzigen Brückenübergang in diesem weltabgeschiedenen Gebiet des Indus. Ein Stcilaufstieg von 1300 Metern Höhe hinauf ins Rakiot-Tal wurde an einem Tage ge schafft und am lli. Mai die Schneegrenze über dem Nakiot-Glet- schcr erreicht. Hier wurde in 3000 Metern Höhe das vorläufige Haupilager der deutschen Himalay-Expcdition 1934 errichtet. Die Lasten sind vollständig eingetrosfen, die 500 Transportträger wer den jetzt entlassen. Der Aufmarsch ist damit trotz deS ständig un günstigen Wellers programmäßig am Freitag, 18. Mai, beendet worden. Die Wissenschaftler, denen interessante geologisch-mor phologisch« Beobachtungen lohnende Aufgaben stellten, trennten sich im vorläufigen Hauptlager von der Gruppe der Bergsteiger und Hochträger. Beim Abschiedsmahl schoß Peter Aschenbrenner zwei Kapitale Steinböcke. Am Dienstag, 22. Mai, begann der Vorstoß zum endgültigen Hauptlager bei meterhohem Schnee und schlechter Wetterlage.
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