706 — Kirche des nahen Seifersdorf aufgestellt ist; auch die dortige kleine Glocke (von etwa 1500) soll vormals hier gehangen haben (Ueb. B. u. T. 1886 S. 78 Text- und Fußnote). 1882 wurde die Ruine durch die Ortsgruppe Rabenau des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz ge schickt restauriert, um sie vor weiterem Verfall zu bewahren. Dabei wurde das gotische Splhbogenfenster im Chor eingefügt; auch die sin nige Inschrift an der Nordwand des Chores: „Was uns das Alter vererbt, schone das junge Geschlecht" ist wohl damals angebracht worden. Urkundlich erfahren wir von der Barbarakapelle zuerst durch die Meißner Bistumsmalrikel von 1495 sLoäex ckplomaticus 8sxoniae rexise 1, 1, 209). Es heißt dort unter der seäes (— Erzpriestersluhl) Dipolswalde „sltsris in Dipolswalde III, (in einer wohl älteren Abschrift steht: II) Mark Bischofszins gefallen vom Altar Leste (d. h. der seligen) Barbare". Die eine, spätere Abschrift der Matrikel enthält daher die lateinische Randbemerkung (hier deutsch wiedergegeben): „Um 1 Mark vermehrt, weil mit dem Altar St. Barbara der Altar St. Anna ver schmolzen worden ist". Unsere Barbarakapelle ist offenbar mit diesem Barbaraaltar identisch. 1530 wird bei der Veranlagung zur sog. Tür kensteuer an die Regierung über „Vvrradt und Kleynnot (— Kapital und Kleinodien) unßer lieben Frawenkirchen zu Dippolhwalde in der Stadt, auch Sanct Niclas und Sanct Barbarenkirchen vor der Stadt und uff denHeyden" berichtet, daß sie «kein Dorradk an gelde" haben; „ist -lies vorbawt; man erhell die Kirchen komerlichen mit inen zugen an Dachung und anderen". Zu den geringen Einkünften des „Sank Barbare allar zu Dlppolswalde" gehörten damals u. a. Zinsen von dem Maltih-Vorwerk vor dem Obertor und von dem Thelerschen Vorwerk zu Ulberndorf. Auf die Barbarakapelle (und auf die Katha rinenkapelle ist anscheinend auch ein Bericht aus dem Jahre 1606 zu be ziehen: „Es sind vier Hufen Landes alda zu Windischen Carßdorf, die man nunmehr die wüsten Hufen nennet, dieselben haben vor alters, wie auch das ganze Dorf, denen von Malkih szu Dippoldiswalde) zugehöret und feind damals im Babsthumb in keine Kirche gepfarrt gewesen, son dern in die Heyde (!) und andere ort zur Kirchen und walfarken ge- lauffen". — In der Nähe sind noch bemerkenswert: Die Weiße Marter- Säule b.Neuölsa mit Inschrift (Gedruckt in Ue. B. u. T. 1886 6. 78), das Steinerne Messer, eine 1 m hohe Steinsäule mit Skulptur (einem auf die Spitz« gestellten Messer), die der Sagt! nach die Erinne rung an einen hier ermordeten Fleischer wach hallen soll, und die Wolfs'säule zum Gedächtnis der Elegung eines Wolfes am 6. März 1802 (die beiden letzten Denkmäler unweit der Kreuzung des Malter wegs mit der Straße Dippoldiswalde—Rabenau). II. Die Katharinenkapelle. In der Meißner Bistums-- Matrikel »an 1495 steht unter den ,Fitari« in Dtpolswalda" an 2. Stelle nach den, Pqrbaraltar der Altar Ssncte Catdarine mit 1V» (bez. 2)