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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189407261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18940726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18940726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-26
- Monat1894-07
- Jahr1894
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.07.1894
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s daß Hr durch den Präsidenten der französischen Republik mit der Geenerk «ine» politisch« Ereignisse« au»justatt«. An sich betrachtet, komtt« die Audienz de« Hm. Bought bei Hm. Casimir-Perier, der gegenwärtig nahezu täglich Einheimffche uud Fremde, vff«Ütch« Funetionäre und Privatpersonen empftmat, Niemandem al« ein auffälliger und zu polit- tsch« Bermuthung« Anlaß gebmder Vorgang erschein«. E- wird wohl auch Niemand daran zweifeln, daß Hr Lasimir-Perter die Begrüßung feiten« anderer, in ihrer Richtung Hm. Bonghi diametral entgegengesetzter italien ischer Politiker mit der gleich« Höflichkeit und Bereitwillig- keil entgeaengmomm« hätte, wie den Besuch de- mehrge- nannten Deputirtm. Und die Werthschätzung d«S Herm Bonghi al« Staatsmann wird selbst bei sein« Anhängern nicht so weit gehen, daß sie schon in der bloßen Begeg nung dtssrlbm mit Herm Casimir-Perier ein Ereigniß von polit scher Tragweite erblick« würden. Nichtsdestoweniger wurde schon während der Theilnahme des Hrn. Bonghi an dem Preßcongreß in Antwerpen von italienischen und fran zösischen Blättern, als ob eS sich um dir Zusammenkunft von zwei Staatsoberhäuptern oder leitenden Staatsmännern han delte, berichtet, daß er nach Paris kommen und dem Präsiden- ten der Republik ein« Besuch abstattrn werde, und diese Meld ung wurde auch von manchen Blättern nachgedruckt, die für das Mißverhältniß zwischen dem Inhalte der Nachricht und der anspruchsvollen, vorauseilenden Ankündigung gewiß volles Verständniß hatten. Nach dem Besuche bei Herm Casimir-Perier, welch« zu einem Wendepunkte in der euro päisch« Staat«gmppimng zu machen Herr Bonghi offen- bar von vornherein entschlossen war, galt es nun, die Spannung, welcher jener Heroldruf in den Blättern erzeu gen sollte, zu lösen. Auch daS hat nun Herr Bonghi un zweifelhaft zu seiner eigenen vollen Zufriedenheit besorgt, indem er Herm Casimir Perier Aeußerungen in den Mund legte, welche der italienische Deputier von dem Präsidenten zu vernehmen jedenfalls lebhaft gewünscht haben muß. Nun läßt sich aber auf Grund durchaus zuverlässiger In formationen versichern, daß die in einig« Pariser Blättern verbreiteten Darstellungen seines Gesprächs mit Herrn Casimir-Perier keineswegs authen tisch sind. ES ist insbesondere als fest- stehend anzu sehen, daß derPräsident der Republik die Aeußerung, der gegenwär tige friedliche Zustand Europas gestatte die Annahme, daß der Dreibund nicht er — Aus Dre-de«, 21. Juli, wird geschrieben: Der Andrang zu den Alpensonderzügm zeigt sich von Jahr zu Jahr im Zunehm« begriffen. Bereits einmal in diesem Jahr« hat ein solcher am 14. d. M. mit 911 Theilnehmern die Grenzstadt Hof überschritten und am vergangen« Sonnabend hat sich deren Zahl mehr als verdoppelt, in dem 6 Sonderzüge 2084 Personen der bayerischen Haupt stadt zuführten. Bon diesen hatten sich die meisten (697) Kufstein als nächste- Reiseziel gestellt, 558 wollten von Salzburg und 267 von Lindau aus in die herrlichen Al- penthäler einziehm und nur 454 blieb« vorläufig in München zurück. Diese Alpenzüge machen «sich auf dem Böhmischen Bahnhofe Wochen vorher fühlbar, denn seit« der Reisenden werd« mancherlei Wünsche unter Voraus- bestellung ganzer Wagenabtheilungen angebracht, deren Er füllung nur dann möglich werd« wird, wenn die erforder lichen Transportmittel mit allen inneren Einrichtungen der Neuzeit auSgestattet sein werden. Berechtigt sind diese Wünsche allerdings, berücksichtigt man die lange Fahrt und den Umstand, daß das Königreich Sachs« Jahr auS Jahr ein sehr großes Kontingent von Reisenden nach Bayern stellt, welche daselbst Hunderttausende zurückzu- lassen Pflegen. Di« sechs Sonderzüge folgten sich ab Reichenbach in völlig geordneter Weise bis zur Uebergabe an die bayerische Staatsbahnverwaltung. Am Sonn abend zog man e- auf dem Böhmischen Bahnhof vor, die 649 Theilnehmer zur Erzielung einer möglichst promp ten Fahrt mittels zweier Sonderzüge zu befördern (8 Kar ten l., 343 II., 298 III. Klaffe) oder nach Münch« 146, nach Kufstein 194, nach Salzburg 168, nach Lindau 141 Fahrkarten. Die Einnahme, welche d« betheiligt« Verwaltungen aus dem Verkauf dieser 2084 Fahrkart« zufällt, beläuft sich auf rund 65 000 Mk.; rechnet man hierzu dm Aufwand, welcher den 2084 Passagieren er wächst, antheilig mit je 200 Mk., so ergiebt dies 417 000 Mk. oder einen Gesammtaufwand von 480 000 bis 500000 Mk. — Nach den Nord- und Ostseebädern fand ebenfalls starker Andrang statt, nach Norderney allein 69, nach Borkum 64, nach Westerland-Sylt 14 Personen, und 224 vertheilten sich auf die verschiedenen Ostseebäder. Ja der Ausgabestelle für zusammenstellbare Fahrscheinhefte wurden vom 1b. bis 21. Juli 1747 Stück im Gesammt- werthe von 8b b00 Mk. 3b Pf. angefertigt; nimmt man hierzu di« Einnahme von der Vorwoche hinzu, so ergiebt sich auf die Zeit vom 9. bis 21. Juli eine Ge- sammteinnahme von 17b 168 Mk. 10 Pf. für 3684 Fahr scheinhefte. Auch diese Leistung verdient alle Anerkennung. — In Oberfriedersdorf bei Ebersbach verstarb in diesen Tagen em etwa 70 Jahre alter alleinstehender Mann Namens MattheS, der allgemein für arm und äußerst be dürftig gehaltm wurde. Er nährte sich von den Brosamen, die von Anderer Tische fielen, und durch sein« ärmliche Kleidung und sein ganzes Auftreten gab er sich stets den Anschein, als ob er zu den Aermsten im Dorfe gehöre Mitleidige Leute ließ« ihm daher nicht selten Gaben zu Theil werden. Um so mehr war man daher überrascht, als man jetzt in der Wohnung des Verstorbenen, welche wohl seit einer langen Reihe von Jahren kein Fremder betreten hab« dürfte, in einem alten mit Eisen beschlagen« Brotschrank verschiedene Sparkassenbücher vorfano, der« Gesammtwerth sich auf nicht weniger als 20000 M. be ziffert. In der Kammer wurden femer außer einem Sack, welcher mit Brot- und Semmelabfällen gefüllt war, in einer Lade mehrere neue Anzüge und eine große Menge Leinewand vorgefund«. Den beiden Geschwistern des MattheS, welche in dürftigen Verhältnissen leb«, fällt also plötzlich und unverhofft eine ansehnliche Erbschaft zu. Der verstor bene Sonderling handelte mit Kartoffeln ; er war aber zuletzt von der Wassersucht befallen, so daß er an sein HauS gefesselt blieb. Während seiner Krankheit hatte er jede Hülfe und Verpflegung von Seiten seiner Anverwandtm zurückgewies«. — Vor einigen Tag« waren auf dem Anstaitsfriedhofe in Golditz über Nacht Grabsteine umgeworfm und Grab platten von ihrem bisherigen Standorte durch frevelnd« Hand entfernt und andere Beschädigungen verübt worden. Den Bemühungen der Polizei ist es gelungen, die Thäter zu ermitteln. Eine beim Uebersteig« der Einfriedigung verlorene Haaruhrrette führte auf die Spur der Thäter. — Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Montag Nachmittag in Frankenberg. Die dortige Stadtkirche wird gegenwärtig einer äußeren Renovation durch frisch« Abputz und Neubemalung unterworfen. Währmd sich an diesem Tage Nachmittag daS schwebende Gerüst, dessen sich di« Maler bei ihrer Arbeit bedienen, knapp unterhalb der Galerie des KirchthurmeS befand, brach, als der Maler- gehülfe Kneisel daS äußerste Brett des Gerüstes betrat, daS Brett plötzlich auS und Kneisel stürzte, zunächst auf da» Kirchmdach aufschlagend, aus der bedeutenden Höhe herab. Durch den gewaltig« Anprall wurdm mehrere Platten de» Schieferbelages zertrümmert. Der Verunglückte, welcher auf daS Pflaster d«S Kirchplatzes bewußtlos und blutend mederge- fall« war, wurde schnell in den Thurm gebracht und schleu nigst ärztliche Hülfe herbeigezogen, doch schon nach einer halb« Stund« «rlag Kneisel dm «rlttttn« schw«rm Berl«tzung«n. neuert werden wird, nicht gethan hat. Bezeichnend hierfür ist auch der Umstand, daß eine ähn liche Wendung in der von offiziösen Organen gebrachten Darstellung nicht zu finden ist. Der italienische De- putirte selbst soll sich allerdings über den Dreibund in dem angedeut«t« Sinne geäußert haben, der Prä sident der Republik habe jedoch, wie man mittheilt, auf die betreffende Bemerkung in keiner Weist refl-ctirt. Mit dieser Constatirung zerstiebt die Bedeutung, die man dem mehr- erwähnt« Besuche künstlich zu leihen versuchte, in Nichts. In Paris selbst hat Hr. Bonghi trotz der aufgebotenen Mittel nur sehr geringen Erfolg erzielt; der einzige Scha- dm, dm die Berichte über sein Gespräch mit Hrn. Casimir- Perier anrichtetm, bestand darin, daß die dem Präsidenten der Republik zugeschriebenen Aeußerungen in Wien und Rom begreiflicherweise unangenehmes Befremden hervor- rtefen. Angesichts dieser Wirkung wird wohl Hr. Bonghi selbst die Pflicht empfinden, durch authentische Mittheil- ungen über sein mehrerwähntes Gespräch die unbegründeten, Hrn Casimir-Perier in ein falsches Licht rückenden Dar stellungen zu entkräften." Nun, Hr. Bonghi, was sagen Sie dazu? Dem in dem letzten Satze enthaltenen Wunsche, freundlichst den Rück zug anzutreten, hat Hr. Bonghi, wie schon gestern gemeldet, berms entsprochen. Nichtsdestoweniger kann man Hrn. Bonghi für seine Münchhaustniade dankbar sein. Hat sie doch zu einer außerordentlich werthvollen Aussprache des Hm. Präsidenten Casimir-Perier Anlaß gegeben. Berlin, 24. Juli. Eberty, der langjährige Reichs und LangtagSabgeordnete für Berlin, ist heute in Friedrichs- roda gestorben. Breslau, 23. Juli. Heute früh unternahmen über hundert Mann der sächsischen Turnvereine «inen Ausflug nach Sibyllenort und sandten von dort aus ein Telegramm an den König von Sachsen. daS folgenden Wortlaut hatte: „lieber hundert sächsische Tumer senden ihrem geliebten Landesvater von Sibyllenort, der Besitzung Ew. Majestät, ein kräftiges Gut Heil!" Beim Eintritt in den Park stimmten die Tumer daS Lied an: „Wie lieb' ich dich, mein Sachsenland". Oesterreich. — Minister Graf Kalnoky begiebt sich demnächst zur üblichen Berichterstattung an daS kaiserliche Hoflager nach Ischl. — Die „Neue Freie Presse" bringt heute den Inhalt der Unterredung eines ihrer Mitarbeiter mit dem in Karls bad weilendm Primen Ferdinand von Bulgari«. Prinz Ferdinand äußerle, die Stellung Stambulows sei unhalt- bar gewordm ; daS bulgarische Volk habe entschieden Stam- bulowS Abdankung verlangt, und er, der Fürst, habe in dies« gewilligt, denn sonst wären Land und Thron in Ge fahr gewesen. DaS Volk sei für die Entlassung Stam- bulow» dankbar und habe ihn, den Fürst«, dm zweit« Befreier (!) Bulgariens genannt. Der Fürst erwähnt« weit«», daß in der Sobranje «me Mehrheit für die Regierung Vor hand« sei, und daß fortab größere Wahlfreiheit gelassen werd« solle. Bulgarien wolle den Frieden nach jeder Seite hin; die StaatSgläubiger brauchten nicht besorgt zu sein, denn die bulgarische Verwaltung solle verbessert und in dm finanziellen Angelegenheiten solle mehr Ordnung angebahnt werden. Bern, 24. Juli. Nachdem kürzlich vom Bundes- rath ein italienischer und ein französischer Anarchist aus- gewiesen Word«, find nunmehr drei weiter« Anarchisten, und zwar ein Franzose und zwei Deutsche ausgewiesen Word«. Die beiden letzter« aus Basel. De, Bundes- rath hat da- in Jnkraftreten de- Anarchistengesetz«- auf d« 25. Juli d. I. festgesetzt. velgte». Ostend«, 24. Juli. Dir General - I» »mto de» Prinzm Alexander von Preußen, General der Infanterie von Winterfeldt, tst gestern früh hierstlbst verstorben. Der Sarg wird nach Berlin überführt, wo di« Beifetz- ung am Donnrrstag erfolg« wird. Prinz Alexander kehrt zur Theilnahme an der Trauerfeierlichkeit von hier nach Berlin zurück. Frankreich. Pari-, 24 Just. Deputirt«kammer. In der Bor- mittagSsitzung wurden alle Zusatzartikel zu dem Artikel 3 abgelehnt. Sembat und Millerand riefen ein« lebhaften Zwischenfall dadurch hervor, daß sie der Regierung^ vor- warfen, unter dem Einflüsse de- Präsidenten Casimir-Perier zu steh«, und für die Kammer da» Recht dl Anspruch nahmen, die Handlungen de- Präsident« der Republik einer Kritik zu unterzieh«. Hiergegen protestirtm Minister präsident Dupuy und Justizminlster Guörin. Hierauf wurde der Artikel 3 im Ganzen «dgiltig angenommen und di« Sitzung auf Nachmittag vertagt. In der Nach- mittagSsitzung nahm die Kammer d« Artikel 4, betreffend die Einzelhaft der Verurtheilten, mit 325 gegen 151 Stimmen an, nachdem zwei Abänderungsanträge abgelehnt Word« waren. Die Kammer begann sodann die Be« rathung des Artikels 5 des Anarchistengesetzes, welcher die Reproduktion der Gerichtsdebatten verbietet. Denechau bemerkte, di« auswärtigen Blätter würdm die Verhandlungen doch wiedergeben. Der Justizminister entgegnete, der Ber kaus solcher Blätter würde gerichtlich verfolgt werden. Der Artikel solle die Reproduktion der Theorien verhindern, welche die Anarchisten in den Gerichtsverhandlungen dar- zulegen Pflegten. Der Ministerpräsident wies darauf hin, daß der Minister des Inne« die Befugniß habe, den Ein gang ausländischer Zeitungen nach Frankreich zu verbieten. LoÄoy trat für die Preßfreiheit ein. Ein Deputirter fragte, warum die Presse ein privilegirter Geschäftszweig sein solle. (Lärm auf der Journalistentribüne.) Der Präsident läßt die Tribüne räumen. Die Sitzung wird unterbrochen. Die HuissierS entfernen zunächst die Vertreter der aus wärtigen Presst, sodann die der Departemmtsp resse und schließlich die der Pariser Presse. Die Journalisten pro- testirt« lebhaft, mehrere derselben mußten mit Gewalt ent- fernt werden. Die Kammer weigert sich, die Sitzung zu unterbrechen. Bald darauf gestattet der Präsident den Wiedereintritt der Vertreter der Presse. Die Journalisten weigern sich. De Ramel bekämpft den Artikel 5. Mehrere Amendements werden abgelehnt. Hierauf wurde Paragraph 1 des Artikels 5 angenommen, nachdem der Justizminister erklärt hatte, die Urtheile in den Anarchistenprozessen könnt« veröffentlicht werden. Die Weiterberathung wurde sodann auf morgen Vormittag vertagt, ft — Die Schwurgerichtsverhandlung gegen den Prä- sidentenmvrder Caserio ist auf Anfang August verschoben, damit sie bereits unter dem neuen Anarchistengesetz« statt- finden könne, also unter Ausschluß der Oeffentlichkeit uud Verbot der Berichterstattung. — Der Präfekt des Departe- mrnts JsSre, Robert, überreichte dem italienischen Konsul in Grenoble amtlich eine neue Fahne als Ersatz für die vom Pöbel zerrissene. Italien. Rom, 24. Juli. Einer Meldung der „Agenzia Stefani" über Massaua zufolge, wird aus Kassala vom 21. Juli berichtet, daß die Verwundeten nach Keren ge- schafft wurden. Das zur Verfolgung der Derwische aus geschickte Bataillon ist hierher zurückgekehrt. Viele Der wische wurden gefangen genommen. Sie berichten von der Nothlage ihrer in den Sümpfen bei Atbara versprengten Genossen. Die Italiener erbeutet« bei Kassala 46 Fahnen. England. London, 24. Juli. „Central News" erfährt, die Beziehungen zwischen China und Japan hätten sich währ end der letzten 48 Stund« überaus kritisch gestaltet. Die Bemühung« der britischen Regierung, die Beziehungen zu bessern, seien bislang erfolglos geblieben. Nach einer shang- hai'er Depesche der „Central News" sollen bereits Schüsse gewechselt worden sein; japanische Kanonenboote sollen Städte an der Küste von Korea bombardirt haben. Gerbte». Belgrad, 24. Juli. Hier verlautet abermals, daß es den Bemühungen des Gesandten Garaschanin gelungen sei, Müan und Natalie zu bewegen, gemeinschaftlich nach Serbien zurückzukehren. Türket. — Einer Meldung der „Neuen Freien Presse" zu folge überfiel ein albanesischer Bolkshaufe den montenegri nischen Grenzort Wran, drang in die orthodoxe Kirche ein und plünderte dieselbe. Die Pforte setzte dm Wal von Skutari wegen seines energielosen Verhaltens ab und entsandte den Wali von Tripolis, Osman Pascha, nach Skutari, um die übermüthigen Albanesen im Zaum« zu halten. — Die wiener Blätter berichten auS Mohan, daß dort wegen Verdachts der Banknotensälschung 54 Personen verhaftet worden sei« und wettere Verhaftungen bevor- ständen. Ghina. — DaS „Bureau Reuter" meldet au- Chemulpo vom 23. d. M.: Gemäß dem Rath« Chinas zog die kore anische Regierung ihr an Japan gegebenes Versprechen, innere Reform« in Korea durchzuführen, zurück. Ein Kon flikt »wischen Japanern und Koreanern in Söul (sprich Saul) steht unmittelbar bevor. — DaS „Bureau Reuter" berichtet aus Shang- h a i vom heutigen Tage: Laut einer Depesche auS Nagasaki griffen die koreanischen Truppen di« japanische Besatzung in Söul an. Die Koreaner wurden geschlagen. Ein« weitere Depesche meldet: Ein japa nische, Kreuzer bohrte ein chinesische- Transportschiff in den Grund. — Ein« letzt« Depesche meldet : Di« javanisth« Leganon empfing di« Meldung, di« koreanisch« Palastwache in Soeul habe auf di« japanisch« Trupp« g«fru«r1 und diese hätten da- Feuer erwidert. Die Meldung, «in japanische» Kanonenboot hab« «in chi nesisch«- Kritg-schiff in den Grund gebohrt, tst «och unbe stätigt, dageg« bestätigt e» sich, daß japanische Kanonen boot« «inen koreanischen Hafen beschoss«. E- entspann sich «in Arttll«ri«kampf, d«r bei Abgang d«r Depesche noch unentschieden war. Afrika Tanger, 23. Juli. Der Sultan ist am 21. Juli an der Spitze seine» Heere- unter dem Jubel der Bevölk erung in Fez eingezogen. Sämmtliche Stämme sind ruhig und dem neuen Herrscher ergeben.
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