Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 09.10.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193710094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19371009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19371009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1937
- Monat1937-10
- Tag1937-10-09
- Monat1937-10
- Jahr1937
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 09.10.1937
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ett^.ohuender Grabfund. Der englische Gelehrte A «C. H. Roberts hatte sich mit ägyptischen Papyri, die sich sei 1917 in einer Privatbibliothek in Manchester befanden, ein gehend befaßt und fand seine Bemühungen durch eine, reichen Fund belohnt. Die Papyri waren tm Sarg ein« Mumie gefunden worden. Bei näherer Untersuchung er wies sich der dicke Papyrus als aus sechs Lagen zusam : mengesetzt. Roberts löste die einzelnen Schichten von ! einander, eine Arbeit, die nicht geringe Schwierigkeit« j bereitete. Er machte die Entdeckung, daß die einzeln« Stücke in'dem 2. Jahrhundert v. Ehr. zusammengesetz wurden; sie bestehen im einzelnes aus Fragmenten de Ilias, Stücken einer Tragödie, Stücken aus einem Ge schichtsbuch, einem Gedicht und Rechnungen. Robert- will nun die einzelnen Teile seines Fundes einer genau« Untersuchung unterziehen. Baumwollpflücken mit elektrischem Auge. Die Patent ämter der USA. haben einem Charles S. White, di Patentrechte für eine, von ihm erfundene Baumwoll Pflückmaschine erteilt.. Es handelt sich um ein Gerät, da sich durch einige besondere Einzelheiten von allen bis herigen, ähnlichen Konstruktionen unterscheidet: Währen! bisher alle derartigen Maschinen reife und unreife Blü ten pflückten, unterscheidet die White-Maschine angebliö mit Hilfe eines elektrischen Auges genau reife von un reifen Blüten, so daß eine Nachlese unnötig wurde. Di Unterscheidung ist durch den erhöhten weißen Licht eindruck möglich, den die reife Blüte auf das elektrisch Auge ausübt. Die ganze Einrichtung. ist auf einen Traktor montiert, der die Maschinen fortbewegte, da elektrische Auge betätigt und die ausgerupfte Wollblüt nach rückwärts in Säcke schafft, zusammenpreßt und gu verpackt. Rundfunk Jieichssender Leipzig. Täglich wiederkehrende Darbietungen mit Ausnahme von Sonntag: 5.50: Frühnachrichten. — 6 00: Morgenruf, Reichs Wetterdienst. — 6.10: Funkgymnastik. — 7.00: Nachrichten — 8.00: Frauengymnaftik. — 8.20: Kleine Musik. — 9.55 Wafserstandsmeldungen — 10.30: Wettermeldungen un, Tagesprogramm. — 10.45: Sendepause. — 11L5: Zeit un, Wetter. — 13.00: Zeit, Wetter. — 14.00: Zeit, Nachrichter und Börse. — 17.00: Zeit, Wetter und Wirtschaftsnach richten. — 19.00: Abcndnachrichten. — 32.00:, Abendnach richten. Wettermeldungen und Sportfunk. Sonntag, 1v. Oktober 6.00: Aus Bremen: Hafenkonzerr. — 8.00: Orgelmusir Gespielt von Arno Schönstedt. - 8.30: Der Chor des Reichs senders Leipzig singt Volkslieder. «Aufnahmen des Reichs senders Leipzig.) — 9.00: Das ewige Reich der Deutschen. - 9.45: Aus Dresden: Lachender Sonntag. Kapelle Heinz Putsch, und Solisten. - 11.10: Franzpaul Willi Damm liest seine Er zählung „Goldkehl". - 1130: Aus alten deutschen Lieder büchern. Es singt der Madrigalkreis Leipziger Studenten. - 12.00: Mitlagskonzert. Das Funkorchester, das Musikkorps eine: Fliegerhorstkommandantur. Dazwischen: Funkberichte von 25. Forliehung. Während sie all ihre sorgenden Gedanken um Elke spannte, beschloß sie. ihr immer zur Sette zu stehen, um Ihr Vas Leid «ragen zu helfen Aoer auch um den Jungen sorgt, ste sich. Wußte aber, daß sie bei ihm nichts run warn«. alS mit verschlungenen Händen dabeizustehen und abzuwanen. Peter hatte das starke Herz seines Vaters, er fand letzten Endes doch den rechten Weg. Das Helle Läuten an der Ttir riß sie aus ihren Ge danken. Als sie jetzt öffnete und das Mädchen Elke die Hand zur Begrüßung reichte, da lagen die Fraucnhände wieder warm und tapfer in denen des Mädchens. Und aus dem freundlichen Antlitz lag das gleiche, frieden spendende Lächeln wie stets. Sie hatte ein starkes, tapferes Herz, die junge-alte Frau Maria Velten, und das Leben hatte sie nicht immer sanft angepackt und Beherrschung gelehrt. Aber das Mädchen Elke Amelang wußte davon noch nichts. Von den klaren Linien ihres Antlitzes las «man im Augenblick eine ganze Skala von Gefühlen ab. Ein Sturm durchschüttelte sie, der sich in jagenden Worten austoben wollte. Aber Frau Velten wehrte mit einem leisen Lächeln ab. „Später, liebes Kind. Erst einmal richtig Luft holen. Ich wette, Sie haben den ganzen Weg hierher als kilo meterfressender Nurmi zurückgelegt." Elke Amelang nickte und senkte ein wenig schuldbewußt den Kopf. „Aber es ist wirtlich unerhört wichtig!' Frau Vellen griff nach dem silbernen Kästchen, das die Zigaretten enthielt. Sie reichte sie zu dem Mädchen hinüber, rückte dann den gekanteten Tonascher in greifbare Nähe, goß langsam den goldgelben Tee in die dünnen Tassen und rückte die Zuckerdose hinüber. „Hallen Sie mich nicht für herzlos", sagte sie dann langsqm. „Aber die Erfahrung hat mich gelehrt, daß man nichts aus der ersten Erregung heraus erzählen soll. Mail sagt nur allzu leicht Worte, die matt hinterher bereut." Sie rückte die Stehlampe noch ein wenig zur Seite, damit der Strahl nicht allzu aufdringlich das junge Mädchen streifte. „Rauchen Sie in Ruhe Ihre Zigarette zu Ende", sagte sic dann. „Und nachher werde ich mich freuen, wenn Sie mir Ihr Vertrauen schenken!" il. Martenvurger Dreleckrennen. — 14L0: Musik nach Tisch «Aufnahmen des deutschen Rundfunks.) — 15.00: Aus Dresden Bettelmanns Hochzeit. Ein «löblicher Kinvcrnachmiltag. - 16,00: Aus Kötben: Vom Hundertsten tnS Tausendste. D« bunte Sonmaanachmittag. — 18.00: Aus der Neichsautobahi von Dresden vis Frankenberg. — 18.20: Aus Dresden: Kam- mermusik. Max Reger: Streichquartett Ss-Dur, Werk 109. - 19.00: Abendnachrichten. — 19.10: Bunte Musik. «Industrie- schallplatten und Ausnahmen des deutschen Rundfunks.) - 19.45: Berlin—Hamburg—Leipzig. Funkbericht vom Dret- Städte-Wettkamps im Kunstturnen. — 20.00: Aus Dresden: Großer Opcrettenabend: Franz von Supps. Hildegard Woll «Sopran), Elfriede Trötschel (Sopran), Kammersänger Marti» Kremer (Tenor), Heinrich Teßmer (Tenor», der Dresdener Funk chor, das Dresdener Orchester. — 22.00: Abendnachrichten Wettermeldungen. Sportsunk. — 2215: Aus Hamburg: Deutsch« Meisterschaft der Zeitungsfahrer. Funkberichte. — 22.30 btt 24.00: Vom Deutschlandsender: Wir bitten zum Tanz! Erhart Bauschke spielt. Dazu: Fantasten aus der Wurlitzer Orgel Erwin Schreck-Berger spielt. Montag, 11. Oktober. ^.30: Aus Frankfurt: Frühkonzert. Das Kleine Funkorche ster. — 8.30: Aus Breslau: Konzert für die Arbeitskameradei! in den Betrieben. Der Mustkzug der SA.-Standarte 49. — 9.30: Erzeugung und Verbrauch. — 9.45: Sendepause. — 10.08: Aus Hamburg: Der beherzte Flötenspieler. Märchensptel von Ludwig Hosmeier. — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — l 11.40: Humusversorgung unserer Böden. — 12.00: Aus Dres den: Mitlagskonzert. Das Dresdner Kammerterzett. Dal I Dresdner Orchester. — 13.15: Aus Dresden: Mittagskonz«ri «Fortsetzung). — 14.15: Musik nach Tisch (Jndustrieschallplat ten und Aufnahmen des deutschen Rundfunks). — 15.00: Lant in Sicht! — 15.20: Musikalisches Zwischenspiel. — 15L0: Jung« Siedler. Funkberichte aus einem neuen Dors. — 16.00: Von Dcutschlandsender: Musik am Nachmittag. Das Kleine Orchest« des Deutschlandsenders. — 18.00: Deutsche Städte im Südoften: Hermannstadt. — 18.20: Musik aus zwei Flügeln, gespielt vor Jörg Netzmann und Fritz Mueller-Krippen. — 18.40: Die kurz weilige Bücherkiste. — 19.10: Musikanten, spielet auf! — 19.50 Umschau am Abend. — 20.00: Großes volkstümliches Konzern anläßlich der Gaukulturwoche Sachsen. Der Chor des Reichs senders Leipzig, das Leipziger Sinfonieorchester und «Solisten — 22.20: Buch-Wochenbericht. — 22.30—24.00: Aus Köln: Nacht musik. Das Kölner Funkorchester, Rudi Rhein (Violine), Hani Haaß (Klavier) DeutWaudleuder Täglich wiederkehrende Darbietungen mit Ausnahme von Sonntag: 1.66: Glockenspiel, Morgenius und Wetterbericht für die Landwirtschaft. Anschließend: Aufnahmen. — 7.66: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 8.66: Sende pause. — 9.0Ü: Sperrzeit. — 11.15: Deutscher Seewetter- bericht. — 11.36: Sendepause. — 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. — 13.06: Glückwünsche. — 13.45: Neueste Nachrichten. — 14.66: Allerlei von zwei bis drei! , — 15.66: Wetter- und Börsenberichte. Programmhin weise. — 19.60: Kernspruch, Wetterbericht und Kurznach richten. — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Anschließend: Deutschlandecho. — 22.45: Deutscher See wetterbericht. Sonntag, 10. Oktober 6.00: Aus Bremen: Hafenkonzer«. — 8.00: Welterberich«. Anschließend: Zwischenmusik (Jndustrieschallplatten.) — 8.20: Im „Noten Ochsen" zu Sassenfeld gibt's diesmal Patcuwein. — 9 00: Sonntagmorgen ohne Sorgen. Kapelle Leo Malachowski und Solisten. — 10.00: Unser Volk ist in einem jeglichen von uns. Eine Morgenfeier. — l0.30: Wagner — Verdi. ^Industrie- schallplatten.) — 11.15: Deutscher Seewetterbericht. — 11.30: Fantasten aus der Wurlitzer Orgel Aus der „Neuen Philhar monie". Berlin. Erwin Schreck-Berger spielt. — >2.00: Aus München: Standmusik ans der Feldherrnhalle. Es spielt das Trompeterkorps eines Arttllcri-regimcms. — 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. — 13.00: Glückwünsche. — 13.10: Aus München: Musik zum Mittag Es spielt das Unterhaltung»- Funkorchester: der Erste Münchner Handharmonikaklub 14.00: Der Gras von Hoia Kindersunkspiel von Irmtraut Hugin. — 14.30: Brasiliänische Volksmusik. — 15.00: Singen. Tanzen, Lachen. «Jndustrieschallplatten.» — 16.00: Aus Glet- witz (Beruhen OS): Bunte Kleinigkeiten. Fritz Angermann «Bariton); das Kleine Unterhaltungsorchester. In der Pause 17.00 aus Gleiwitz: Kleine Schritten von Kleist — 18.00: Schöne Melodien. Das Unterhaltungsorchester des Deutschland- scnders. — 19.00: Kernspruch, Wetterbericht und Kurznach richten. — l9.45: Deutschland-Sportecho. Horberichl und Sport- Nachrichten. — 20.00: Zwei Fahrräder, rin Auto, ein Radio und wir . . . Eine Nundfunkfantasie. — 22.00: Wetter-, Tages und Sportnachrichten. — 22.15: Aus Hamburg: Deutsche Meisterschaft der ZeitungSfahrer. Hörberichle. — 22.30 bis 0.55: Wir bitten zum Tanz! Erhard Bauschke spielt; dazu Fantasten aus der Wurlitzer Orgel. Erwin Schreck-Berger «vielt. Dazwischen 22.45: Deutscher Seewetterbericht Montag, 11. Oktob« 6.30: Fröhliche Moraenmuflk. Kapelle Herbert Strauß. — 9.40: Sendepause. — 10.00: Grundschulfunk. Alle Kinder singen mit! Liederfolge 14 der Zeitschrift „Schulfunk". — 10.30: Sende pause. — 11.40: Aus Sand wird gutes Land. Anschi.: Wetter bericht. — 12.00: Aus Hannover: Schloßkonzert. DaS Nieder- sächsische Sinfonieorchester und Solisten. — 15.15: Beliebte Sänger. (Jndustrieschallplatten.) — 15.45: Generalpoftmeister Heinrich von Stephan. Vom Handwerkersohn zum Begründer des Weltpostvereins. Martin Bartholdy, ver Neffe, erzählt. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Kleine Orchester des Deutschlandsenders. In der Pause 17.00: Kindervorstellung von Friedrich Hussong. — 18.00: Aus dem Kinderland. Hannele Franck (Sopran), Gerhard Maatz (Klavier). — 18.25: Musika- lisches Kunterbunt. (Jndustrieschallplatten.) — 18.45: Grotze und kleine Flugzeugbauer. Hörbericht. — 19.15: AuS Stutt gart: Stuttgart spielt aus! DaS Kleine Funkorchester: die Liedergruppe Karl Kromer; die Stuttgarter Bolksmustk; Wil- delm Metster und Max Ladewig (auf zwei Klavieren). — 20.00: Die Bläservereinigung der Berliner Philharmoniker. - 21.00: Deutsche Kampfwagen 1918-1937. Besuch bei alten Panzer- männern des Weltkrieges. - 21.15: Der Tag klingt auS. . . Kapelle Ferdy Kauffmann; Joses Schindler (Tenor). - 22.30 bis 24.00: Zu Tanz und Unterhaltung spielt die Kapelle Er hard Bauscht „ 16. Oktober. Sonne: A. 6.16, U. 17.18; Mond: A. 12.22, U. 20.25 Uhr. 1806: Tressen bei Saalfeld, Tod des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen (geb. 1772). — 1825: Der Präsident der Südafri kanischen Republik Paulus Krüger aus Farm Vaalbank geb. (gest. 1904). — 1861: Der Nordpolfahrer Fridtjof Nansen auf, Store Fröen bei Oslo geb. (gest. 1930) 11. Oktober. Sonne: Ä. 6.17, U. 17.15; Mond: A. 13.03, U. 21.22 Uhr. 1531: Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli fällt bei Kappel (geb. 1484). — 1795: Steg der Oesterreicher über die Franzosen bei Höchst. — 1825: Der deutsch-schweizerische Dichter Konrad Ferdinand Meyer in Zürich geb. (gest. 1898). — 1870: General von der Tann erobert Orleans. — 1896: Der Kompo nist Anton Brückner gest. „Aber es geht um Peter", warf Elke Amelong ein, j nnd ihre Lippen öffneten sich, um die Sturzflut der Worte hindurchzulassen. Aber die Frau winkte ab. Mit einer leisen, behutsamen Gebärde. „Auch dann, Elke Amelong!" Da ließ sich das Mädchen langsam in den Sessel zurück- sallen, und all die Erregung des heutigen Tages löste sich in einer Tränenflui auf. Sie hatte die Augen geschlossen und saß regungslos, ohne die leiseste Bewegung, in ihren Sessel zurückgelehnt. Dann sprach sie, als Frau Velten sie nach einer Weile darum bat. „Direktor Nolten hat uns geschrieben", berichtete sie, und jetzt vermochte sie ihren Bericht kurz, ja beinahe sach lich hervorzubringen. „Die Firma Nielsen L Co. wird wahrscheinlich den Auftrag anderweitig vergeben. Diesen Auftrag, den wir mit Peters Erfindung beinahe mit Sicherheit in der Tasche hatten. Aber das ist nicht das Wichtigste. Das Schlimmste an der ganzen Sache ist, daß das Ausland jetzt der Kopen hagener Firma die Erfindnng inbietet und das mit nahe zu tödlicher Sicherheit anzunehmen ist, daß es sich um Peters Erfindung handelt. Verstehen Sie das Frau Velten!" Jetzt brach die Erregung doch wieder durch, und ihre Stimme klang laut und leidenschaftlich durch den Naum. „Peter Velten soll mit den Amerikanern ab geschlossen haben. Glauben Sie daran?" Das Gesicht der alten Frau war jetzt hart geworden. „Nein, daran glaube ich nicht, Elke Amelong!" sagte sie dann hart und energisch. „Aber Nolten hat es doch von der Firma Nielsen L Co. erfahren!" wagte sich das Mädchen mit einem Ein wurf heraus. Seit der plötzlichen Abreise des Mannes war Peter ihr unverständlich geworden, und sie war nahezu bereit, ihm diese Tat zu glauben. „Die Ablehnung der Danyten-G. m. b. H. hat ihn schwer getroffen!" sagte sie und dachte im gleichen Augenblick an die erregte Szene unten im Hofe, als Peter seine Pläne wiederhaben wollte. Aber Frau Velten blieb eigensinnig. „Wenn Sie mir sagen, daß Peter seine Erfindung der Firma Nielsen L Co. verkauft hat, mit der Einschränkung, den in Frage stehenden Auftrag nur an Deutschland zu vergeben, das will ich Ihnen glauben!" sagte sie mit allem Nachdruck, als handle es sich um eine Meinungsverschiedenheit zwischen ihr nnd dein Mädchen. Aber Elke ging darauf nicht ein. „Direktor Wancken fährt heute abend persönlich nach Kopenhagen", berichtete sie weiter, „Und wenn auch nur die allerkleinstc Möglichkeit besteht, Peters Erfindung jetzt noch zu erwerben, dann wird Wancken es erreichen!" sagte sic fest und überzeugt. „Aber ich weiß nicht, ob cs richtiger wäre, Peter auf sein Kommen vorzubereiten!" setzte sie dann hinzu. „Uiid das wollte ich Jie gern fragen!" t Aber Frau Velten schüttelte energisch den Kopf. „Das ist jetzt Münnersache. Da dürfen wir nichts unternehmen. Mit unserem Eingreifen könnten wir alles verderben!" Und sie dachte an die Karte, die sie in ihren« Nähkorbe den Blicken des Mädchens verborgen hatte. Nein, das Mädchen Elke Amelong durste nichts in dieser Angelegenheit tun. Peter mußte ganz allein den Weg auS allem Heraussinden. Ganz allein, weil er ein Mann war, wie sein Vater es war. Und weil es das Schicksal der Frau war, zu warten und bereit zu sein. Bereit und stark für alles Glück und alles Leid, das auf sie wartete. Und Maria Velten wollte dem Mädchen diese Erkennt nis tief in die Seele hämmern. — Es war sehr spät, als Elke dann endlich den Heimweg antrat. Aber jetzt fürchtete sie sich nicht mehr vor der un endlichen Ruhe ihrer Räume. Ja, es wollte ihr sogar als Glück erscheinen. Ganz zart fuhr ste einige Male über den Sessel, in dein Peter an jenem Abend gesessen hatte und streichelte be hutsam die kleine Rokoko-Schäferin, die er so entzückend fand. „ Sie kam sich dabei ein wenig töricht vor, aber sie tonnte es nicht unterlassen. * Als die Herren den Ingenieur Peter Velter« mit einem höflichen Achselzucken verlassen hatten, stürzte er sofort wieder zum Telephon. Er wußte nicht, ob er jetzt nicht doch eine grenzenlose Dummheit begangen hatte, daß er die Herren fortließ. Vielleicht hätte er sonst die ganze An gelegenheit schon unter Dach. Es war alles in schönster Ordnung. Wahrscheinlich wäre er nicht schlecht dabei gefahren. Seine Partner sahen nicht danach aus, als wäre es ihnen auf einige Tausend angekommen. In aller Eile wählte er die Nummer von Dagmars Hotel. „Bitte verbinden Sie mich mit dem Apparat von Frau Harsdorfs." Und nach einer Weile kam die Antwort. „Frau Harsdorfs meldet sich nicht. Ich werde Nach sehen lassen, ob sie sich in der Halle anshält!" Und dann wieder Augenblicke, die dein Manne endlos erschienen. Dann kam die Antwort. „Fran Harsdorfs hat vor einer halben Stunde das Hotel verlassen!" (Fortsetzung folgt.) Kerrie ries KI.V.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder