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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193801193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19380119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19380119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-19
- Monat1938-01
- Jahr1938
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1938
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Mittwoch, de« 1S. Januar tlNis s staubu.^ ,..r c>ie Lebensnoiweudigkcitcn des anderen Landes zeigt und ihren Willen zn einer vertrauensvollen Nkiiarbcit beweist zum Wohle ihrer Länder nnd zum Besten des allgemeinen Friedens. Ehauiemys' schwere Aufgabe Absage der Sozialisten — Kommunisten wollen ans Nuder ChaulempS, der nach verschiedenen Fehlschlägen seiner Kollegen sich bcreitgesundcn Hal, eine neue Negierung in Frankreich zu bilden, muh den Segen des Parteienstaates bitter spüren. Bei seinen Bemühungen, die Sozialisten an seiner neuen Negierung zu beteiligen, hat er sich eine Ab sage geholt. Ter sozialistische Landeskongreß hat nach einer stürmischen Nachtsitzung die Beteiligung abgclehnl und nur eine wohlwollende Unterstützung in Aussicht ge stellt. Dieser Beschluß der Sozialisten zwang Chautemps dazu, seine Versuche zur Ausdehnung der Ncgicrungs- basis nach rechts einzustellen, da er für dieses Bemühen keine Gegenliebe bei den Sozialisten fand. Tie Kommunisten, die uni eine neue Enttäuschung reicher sind, weil sie nämlich nicht an der Negierung be teilig, werden sollen, wie Moskau es doch gewünscht hatte, veranstalteten in der Pariser Radrennbahn eine große Kundgebung, in der mit Nachdruck die Forderung nach einer Negiernngsbeteiligung unterstrichen wurde. Die kommunistischen Nedner, vor allem der Oberhäuptliug Thorez, pulverten die Menge mit Machtforderungen derart auf, bis die gewünschten Rufe erfolgten: „Thore, au die Machn" Der Kommuntstcnyäuptltng griff Cyau- temps scharf an und wandte sich gegen angebliche Ein mischung der „konservativen englischen Negierung* in die innerpolitische Entwicklung Frankreichs. Thorez schloß seine Rede mit der Forderung: „Vorwärts für eine Ne gierung der Volksfront, in der die Kommunisten ihren Platz haben!" Kabinett ChaatemvL gebildet Chautcmps hat seine neue Regierung gebildet und begab sich ins Elvsee, um dem Präsidenten der Republik seine neuen Minister und Unlerstaatssekretäre vorzustel len. Wie aus der halbamtlich veröffentlichten Minister liste zu ersehen ist, wird Daladier das Amt des stellvertre tenden Ministerpräsidenten sowie des Ministers für Lan desverteidigung und Krieg wahrnehmcn. Als Staatsmt- nister ist mit der Zusammensassung der wirtschaftlichen nnd finanziellen Aktion der Negierung Bonnet beauftragt. Minister für Kriegsmarine ist Bertrand, für Luftfahrt G»U la Chambre, für Inneres Sarraul, für Finanzen Marchandcau, für Acußeres Delbos, für Handel Pierre Lot. Don Göring eingelaven Unterstaatssckrctär Geoffrey Lloyd besucht Deutschland Der Unterstaatssekretär im britischen Innenministe rium, Geoffrey Lloyd, hat sich am Dienstag in Beglei tung des Majors Frazer von der Abteilung Luftschutz im Flugzeug nach Deutschland begeben, um der Einladung des Generalobersten Göring zur Besichtigung deutscher Luftschutzeinrichtungcn Folge zu leisten. Die englischen Gäste werden einige Tage in Deutsch land bleiben, um die hier getroffenen Maßnahmen gegen Luftangriffe zu studieren. Achtung vor dem Deutschtum Herzlicher Empfang der „SchlcSwig-Holstein"-Abordnung in Südafrika Das Schulschiff der Kriegsmarine „Schleswig-Hol stein", das sich zur Zeit auf einer Weltreise befindet, hat sich als wahrer Mittler zwischen den Völkern bewährt. Eine Abordnung des Schulschiffes, die bei dem Besuch in Südafrika im Deutschen Klub in Pretoria empfangen wurde, erhielt einen schönen Beweis für die Achtung, die das neue Deutschland in der Südafrikanischen Union genießt. Bei dem Empfang, an dem der Verteidigungsminister Pirow tcilnahm, feierte der Bürgermeister der südafrika nischen Hauptstadt, Coke, die Verdienste der Deutschen beim Ausbau Südafrikas. „Wir haben", so führte der Bürgermeister u. a. ans, „etwa 20 MO Ihrer Landsleute als Mitbürger in der Union. Vom Anfang der südafrika nischen Geschichte an finden wir verdiente deutsche Ge lehrte, Forscher und Männer. Deutsche Bauern zeigten uns nicht nur, wie man dort zwei Gräser zieht, wo früher nnr eins wuchs, sie opferten auch, wenn cs sein mußte, ihr Leben und sielen zahlreich in den Kaffcrnkriegcn für die Zivilisation Yes weißen Mannes!" Der Bürgermeister schloß seine Ansprache mit dem Wunsche, die Freundfchaft zwischen Südafrika und dem Deutschen Reich möge noch stärker nnd inni ger werden. Diskriminierung imertriiglich Deutschland bleibt der 150 Jahrfcier in NcusüdwalcS fern Auf dem 150jährigen Gründungöjubiläum Austra liens ist Deutschland amtlich nicht vertreten, da es in Ncusüdwales immer noch diskriminierende Bestimmungen gegen deutsche Neichsangehörige gibt. Diese Bestimmun gen, die ans der Kriegszeit stammen, schließen die Mög lichkeit der Ausübung einer Prarts durch deutsche Acrzte in dem Gebiet von Ncusüdwales aus. Bei dieser Sach lage sicht sich Deutschland zu seinem Bedauern nicht in der Lage, an der Staatsseier teilzunchmcn. MM spioniert in MM Zwei MMsMt mWel Usdegreillithe; MikorrltöMis Weiterbau der deutschen Schulen in Bromberg verboten Vor ungefähr zwei Jahren ist in Bromberg mit dem Ncuban eines deutschen Privatgymnasiums und einer deutschen Volksschule begonnen worden, da die polnischen Behörden die alten Schulgebäude der beiden deutschen Anstalten als für Schnlzwccke ungeeignet bezeichneten und die Schließung der Schulen ankttndigten. Als der Neubau für diese deutschen Anstalten im Frühjahr 1937 unter Dach gebracht werden konnte, verboten die polnischen Be hörden den Weiterbau. Monatelange Bemühungen um die Erlaubnis zur Fortsetzung der Bauarbeiten blieben ergebnislos. Die „Deutsche Rundschau in Polen" bemerkt hierzu: „Wenn es einen Fall gibt, der mit dem Geist der Minder- heiten-Drklara/tionen schlechtweg unvereinbar ist, so ist es der Fall des Neubaues des deutschen PrivatghmnastumS und der deutfchen Volksschule in Bromberg. Wir können Frem-ensiucht aus Schweden Die Folge des Arbeitskonflikts im Hotelgewerbe Der Arbeitskonflikt im schwedischen Gasthausgewerbe, durch den etwa 20 000 Hotelangestellte arbeitslos gewor den sind, hat auch die Ncstaurantsmusiker betroffen. Da die Tanzmusik eingestellt wurde, mußte der schwedisch« Rundfunk sein Programm ändern, um einen Ersatz zu bieten. Die Aussperrungen haben zu allerlei grotesken Hilfs» maßnahmen geführt. In Südschweden hat man sich in der Weise geholfen, daß viele Ausländer, z. B. ein« größere Anzahl deutscher Handelsreisender, über den Oeresund nach Kopenhagen hinüberfuhren. Die in Häl- singborg vorgesehenen größeren Veranstaltungen wurden in die nur durch eine schmale Meeresbucht getrennt« dänische Stadt Hälsingör verlegt. Aus den schwedischen Fährschiffen zwischen Saßnitz und Trkilleborg, wo kein warmes Essen verabreicht werden konnte, wurde als Er«! satz Obst und Keks verabfolgt. , Nationaler Sieg bei Teruel Alle beherrschenden Höhen im Sturm genommen Nach einem Bericht des Großen Hauptquartiers der nationalspanischcn Armee haben die nationalen Truppen bei Teruel die große Verteidigungslinie der Noten, die von zahlreichen stark befestigten Höhen gebildet wurde, im Sturm genonimen. Aus dieser mächtigen Stellung, die der Feind seit einem Jahre innegehabt hat, ist er in das Tal von Alfamha zurückgejagt worden. Mehr als 700 Gefangene, darunter auch viele Senegalneger, wurden den Noten abgenommen. Die Zahl der Toten ist auf sowjetspanischcr Seite sehr groß. Einige rote Abtei lungen, die Gegenangriffe wagten, wurden buchstäblich vernichtet. Zu der großen Kriegsbeute gehört auch eine ganze 14-Zentimeter-Batterie. Gefangene Offiziere der Noten bestätigen die schweren Verluste in ihren Neihen. Die nationale Angriffsaktion hat sämtliche Ziele, di« sie sich gesetzt hatte, mit einer Pünktlichkeit sondergleichen erreicht. Die Ueberlegenheit der nationalen Luftwaffe hat sich wieder einmal gezeigt. Nicht einem einzigen roten Flieger ist es gelungen, über die nationale Front hinweg- zukommen. Dagegen sind fünf rote Flugzeuge von den nationalen Jagdfliegern abgeschossen wor den, während vier andere Maschinen auch mit größter Wahrscheinlichkeit abgestürzt sind. Ein sowjetrussischer Pilot konnte sich dnrch Fallschirmabsprung retten, e, wurde von den nationalen Truppen gefangengenommen. Wien entschuldigt sich Die österreichische Regierung hat der deutschen Ge sandtschaft durch Entsendung eines leitenden Beamien des Bundeskanzleramtes ihr Bedauern über den durch die Zertrümmerung des Amtsschildes der Neichsbahnvertre- tung in Wien hervorgerufenen ärgerlichen Zwischenfall aussprechen lasten. Die gegen den Täter Fürst Ernst Hohenberg erstattete Strafanzeige werde eine Strafver folgung durch die österreichischen Gerichte nach sich ziehen. In der kleinen Industriestadt Fagersta in Mittel« schweben sind zwei Personen, die vor kurzem entlassen wurden, wegen Wirtschaftsspionage zugunsten der Sowjet union festgenommen worden. Es wird ihnen zur Last gelegt, daß sie das wertvollste Geheimnis der Fagersta- Stahlwerke, nämlich die Erzeugung des rostfreien Hart stahls „Seco", den Sowjets preisgegeben hätten. Die beiden Verhafteten, der 25jährige Folke Vjorkin und der 20jährige Birger Holmbeck wurden vor kurzem bereits wegen Phowgraphierens von Fabrikeinrichtungcn und sonstiger verdächtiger Handlungen entlassen und unter Polizeikontrolle gestellt, die dann schließlich zu der Fest stellung der Spionagetätigkeit zugunsten der Sowjets führte. Holmbeck scheint ein willenloses Werkzeug in den Händen von Bjornkin gewesen zu sein. Noch em dritter Angestellter des Fagerstan-Konzerns ist in polizeiliches Verhör genommen worden. In der schwedischen Presse wird darauf hingewiesen. daß Sowjetrutzland sich seit längerer Zeit für die Herstellung des weltbekannten schwe- bischen Stahls interessiere. Der in Fagerstan produzierte Seco-Stahl ist so wertvoll, daß er im Gewicht dem drei- fachen Preis für reines Gold entspricht. Er ist beinahe so hart wie Diamanten. Aus naheliegenden Gründen wird über die ganze Angelegenheit von fetten der Be hörden größtes Stillschweigen bewahrt. Die Nachricht von der Festnahme zweier Personen in der kleinen Fabrikstadt Fagersta unter dem Verdacht der Wirtschaftsspionage zugunsten der Sowjetunion hat großes Aufsehen hervorgcrusen. Die Erregung ist um so größer, als es sich auch nach den Erklärungen des Oberingenieurs Elfström um das Herstellungsgeheimnis des rostfreien Hartftahles „Seco" gehandelt habe. ' Alle Abendblätter melden in großer Ausmachung, daß auf Grund des bisherigen Ergebnisses feststehe, daß die Verhafteten mit der Gesandtschaft der Sowjetunion in Stockholm in enger Verbindung gestanden hätten. Der ältere der beiden Spione, Björking, fei seit dem Sommer wiederholt nach Stockholm gefahren und habe auch schon einen Sowjetpaß besessen. Dies lasse darauf schließen, daß er nach Sowjetrutzland flüchten wollte. Die Untersuchung habe ferner klargestellt, daß der , zweite Festgenommene, Holmbäck, unter den Anweisungen Björkings gehandelt habe. Mit Hilfe eines ausgezc>ci)-i neten photographischen Apparates habe er eine Menge! Ausnahmen, darunter auch sehr feine Nachbilder von deiV Fabriköfen, gemacht. i Ueber Björking, der als sehr geschickter Fachmanns galt, seien die Arbeiter des Werkes der Auffassung, datz, er die Herstellung des Hartstahls „Seco" völlig beherrsche^ Er und sein Helfer dürften sich nicht nur des Verrat« und des Verbrechens gegen die Sicherheit des Staates sondern auch des Diebstahls schuldig gemacht haben. Das rumänische Parlament aufgelöst Das rumänische Parlament, das im Dezember vorigen Jahres gewählt worden war, ist durch königliches Dekret aufgelöst worden. Wahlen sind für die Kammer aui den 2. März, für den Senat auf den 4. März festgesetzt wor den, der Zusammentritt des neuen Parlaments auf den 40. März. ' Niederträchtige Ehrabschneider Abfuhr für die Wiener Judenpresse Die Judenpresse in Wien hat wieder einmal eine Schlappe erlitten. Die Hetzblätter hatten gegen den Wort führer der nationalen Opposition, den ehemaligen natio nalsozialistischen Abgeordneten und niederösterreichischcn Landesrat Hauptmann Leopold u. a. die Beschuldigung erhoben, er hätte durch Einstccken von vielen tausend Schillingen schmutzigen Judengeldes die Lieferung halb koscheren Schweinefleisches ins Reich ermöglicht. Diese lächerlichen Behauptungen waren einem gegen Hauptmann Leopold gerichteten Flugblatt entnommen. Die angeklagten verantwortlichen Schriftleiter deS „Telegraph am Mittag", „Echo" und „Neuen Wiener Tag blattes" wurden wegen Verleumdung zu Geldstrafen ver urteilt, wobei jeder einzelne verleumderische Satz mit 30 Schilling bemessen wurde. Auch der bekannte nationalgcsinnte General Kraus, der Befehlshaber der österreichischen Divisionen in der Durchbruchsschlacht im Weltkrieg bei Flitsch—Tolmein, wurde erneut vor Gericht gerechtfertigt. General Kraus hatte das „Neuigkeitsweltblatt", das ihn im Hinblick auf, eine Deutschlandreise und einen zum Geburtstag des Führers veröffentlichten Aufsatz des Hochverrats, der Ehrvergessenheit und schändlicher Gesinnung bezichtigt hatte (I), auf Ehrbeleidigung verklagt. Der verantwort liche Schriftleiter wich aber dem Wahrheitsbeweis aus und erklärte, er hätte den in Rede stehenden Artikel weder ge lesen, noch zum Druck befördert. Er wurde wegen Ver nachlässigung der pflichtgemäßen Sorge zu 100 Schilling Geldstrafe und zur Veröffentlichung des Urteils im ge nannten Blatt verurteilt. Lieber 4 Millionen Zloty Kalfchgel- Riesige Banknotenfälschungcn in Polen. Die polnische Polizei ist gegenwärtig mit der Untersuchung einer riesigen Banknotenfälschung beschäf tigt, deren Umfang alle Affären dieser Art seit mehr als zehn Jahren in den Schatten stellt. Bisher ist die Gesamt höhe des in Umlauf gebrachten Falschgeldes noch nicht ab zuschätzen, mit Sicherheit aber handelt es sich, wie der „Goniec Warszawski" meldet, um eine Summe, dieüber4 MillionenZloty liegt. Die falschen Noten sind 20-Zloty-Scheine mit der Serien- bczeichnung bl,.die mit einer auch für die fachmännischen Untersuchungsbehördcn erstaunlichen Genauigkeit hergestellt sind, so daß es für die Bevölkerung schon geradezu unmöglich war, sie von dein echten Geld zu unterscheiden. Vorläufig ist noch vollkommen rätselhaft, wie die Fälscher zu so präzis ar beitenden Maschinen gekommen sind, ebenso rätselhaft aber ist auch die Herkunft des hochqualifizierten Papiers, zumal ein solches Papier nur für den Druck von Wertpapieren fabriziert wird und der Handel damit einer scharfen Kontrolle unterliegt. Bei sämtlichen Paptersabriken des Landes ist eine entgehende Revision etngeleitet worden. Man vermutet jedoch eher, daß die Fälscher das Papier aus dem Auslande bezogen haben. Ueber den bisher sestgestellten Fälschnngsbeirag ergibt sich, daß über 20V 000 Stück Banknoten abgesetzt worden sind, und zwar hauptsächlich in Warschau, zum erheblichen Teil aber auch in den größeren Städten der Provinz. Die Gleichheit der Scrienbczeichnnng und andere Umstände lassen darauf schließen, daß die ganzen Fälschungen von ein und derselben Bande ausgehen. deshalb nur annehmen, daß hier ein uns freilich unbe greifliches Mißverständnis vorliegt, dessen unverzügliche Beseitigung nicht nur dem Wortlaut der feierlichen Min derheitenerklärungen entspräche, sondern auch dem Geist der letzten Rede des Herrn Außenministers Beck. Zahl reiche deutsche Eltern und mit ihnen die gesamte Volks gruppe erwarten, daß sie nunmehr beschleunigt von der bangen Sorge um die Zukunft ihrer Kinder befreit wer den." Abbruch -er Beziehungen Tokio ruft Botschafter in Schanghai ab Die japanische Regierung hat jetzt als Folge des Ab bruches ihrer Beziehungen zur chinesischen Zentralregie rung ihren Botschafter Kawagoe aus Schanghai abbe- rufen. Gleichzeitig hat der chinesische Botschafter in Tokio Japan verlassen. Oie japanischen Ziele in China Der japanische Ministerpräsident Fürst Konoye erklärte, daß die japanische Regierung mit der chinesischen Zentralregierung nicht mehr verhandeln werde, nachdem die letzten Ereignisse sie überzeugt hätten, daß eine Erörte rung von Frieoensbedingungen mit Marschall Lschiang- kaischek nutzlos gewesen wäre. Gegenüber der Zentral regierung hätten „nur noch Waffen zu sprechen". Japan werde aber im geeigneten Augenblick Verhandlungen mit einer neuen Regierung in Peking aufnehmen, die dann an die Stelle der bisherigen Zentralregierunz treten werde. Die japanische Regierung erwarte zuversichtlich, daß „das neue Regime in China" sich in kurzer Zeit so weit festige, um verhandlungsfähig zu sein und im Namen des Großteils China sprechen zu können. Vielleicht werde das neue Regime sich ähnlich wie Mandjchukuo entwickeln, doch sollten nach der endgültigen Einrichtung einer neuen Zentralregierung Chinas die chinesisch-japa nischen Beziehungen darauf abgestcllt werden, in engster Zusammenarbeit stabile Verhältnisse in Ostasten herzu» stellen. Wesentlich sei, daß das neue Regime sich zusam men mit Japan aus den Boden der Antikomintern-Politik stelle. Zur wirtschaftlichen Entwicklung des neuen China- erklärte Fürst Konoye, eine gewisse staatliche Kontrolle werde unvermeidlich sein, aber die gegenseitige chinesisch japanische Hilfe solle zum leitenden Prinzip erhoben wer den. Japan werde jedenfalls wirtschaftliche Berater nach China entsenden, aber entschieden sei darüber bisher noch nichts. Ebenso wie die Rechte und Interessen dritter Mächte gewahrt würden, so sei auch das Kapital dritter Mächte zum Aufbau willkommen.
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