. — itz.OO: „Herzblättchens Zeit- chsilm. — 19.3V: Deutschland-Sport- tnachrickten. — 20.00: Rauw über 20.30 „Nanuks Glück und Ende"; eine Moritat; 22.00'Nach richten und Sportiunl; 22.20 Dreiviertel Minuten Nachhall; akustische Versuche des Heini ich-Hertz-Instituts im Wasserschloß des Walchensee-Krastwerkes; 22.40 Musil zur „Guten Nacht . — 155 - Jedoch sein Vater über Nacht, hat schließlich August iu Verdacht Und um Gewißheit zu erlangen, macht er 'ne Falle, rhn zu säuge«. Er soll — deun jetzt will er ihn fassen — vom Drchkontakt die Finger lassen. beide Hände und schwebte davon auf demselben Wege, den sie gekommen. Als der Jüngling am anderen Mor gen erwachte, lag die Geige ans seinem Bett. Und er fragte sich immer wieder: „Und wenn es nun Wahrheit wäre, nnd wenn er dies braune Holz zum Leben bringen könnte?" Als er sich fertig gemacht hatte, nahm er behutsam die Geige in die verarbeitete Hand. Aber da ward ihm auf einmal die Hütte z» eng und zn klein, cs be drückte ihn alles. Und er schritt hinaus in den Wald. Und dort, unter dem Blätterdom wollte er sein erstes Lied versuchen. Er suchte sich eine Stelle aus, die lauschig und still war. Nur ein Specht Hämmerle von ferne. Und die Sonnenstrahlen spielte» auf dem Moos. Und cs gelang! Die Töne fluteten hervor. Und lauschend stand der junge Förstersohn. In seinem Herzen war es auf einmal froh und licht. Er spielte und spielte — Stunden, er wusste cs nicht. Und als cr.endlich müde die Geige auf den grünen Mooskcppich legte, war es nnr darum, um in Gedanken zum liebe» Gott die Hände zu falten. Nun War cr auf cinmal nicht mehr allein, cr hatte ja seine Geige. Als er wieder in seiner Hütte war und sei". lärgstH- Mahl bereitete, kam er zu du:: Ew- schluß, in die Welt hinauszuwaude.u. Er tat's; die Vögel jubilierten. Und der Jüngling sang mit ihnen um die Wette. Als er so dahinging, begeg nete ihm ein Hochzeitszug. Und als sie sahen, daß er eine Geige bei sich hatte, baten sie ihn, mitzugehen. Er schritt nun an der Spitze und ließ den Bogen über die Saiten tanzen. „Du bist ein Zauberer, Geiger," sag ten die Leute. Und es regnete Goldstücke in sein schäbiges Hütlein. So blieb er in der nächsten Stadt und spielte zu Hochzeiten und Tanz. Er blieb in seiner Seele so kindlich und rein, so einfach, wie er es im stillen Waldhause gewesen. Bis dann ans cinmal der Tag kam, wo schlechte Freunde, die er auf den Festen kennenlerntc, ihn von der rechten Bahn abbrachtcn. Er vergaß sein Gebet und dachte weder an die Fee, noch an die Worte und Mahnungen, die sic ihm damals mitgcgeben hatte. Und cr merkte cs selbst nicht, daß ans einmal der Ton seiner Geige unklar wurde. Bis er dann eines Tages stand und spielen wollte, und sein Bogen den Sai ten nur ein paar dumpfe Töne entlockte. Da wurde auf cinmal alles in ihm wach. Da nahm er seine Geige und floh in sein Zimmer, legte seinen Kopf auf ihr braunes Holz nnd weinte vor Rene. Der Drchkontakt von nun ab wird, mit schwarzem Lack ganz angcschmiert. Derjenige, der nun dran rührt, der hat die Finger ganz beschmiert nnd daran sicht man in dcr Tat, wer heimlich