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Weißeritz-Zeitung : 08.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193812089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19381208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19381208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1938
- Monat1938-12
- Tag1938-12-08
- Monat1938-12
- Jahr1938
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.12.1938
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Jugendsükrer segelte Liber den Atlantik Sie waren fünfundzwanzig Tage lang auf dein Wasser. Sie hörten auf das anklatschcnde, monotone Rauschen am Bug und auf das Knarren ihres kleinen Mastes, sie hatten bald keine Gesprächsthemen mehr und starrten dann nur noch hinaus in die grünlich-graue, endlose Wüste aus Wasser. Eie sahen das Spiel der gischtcndcn Wcllcnkämme und der Möwen. Stunden um Stunden trieben sie so vorm Wind, Tage und Nächte und wieder Tage, drei Wochen lang . . . Der Kutter heißt „Zugvogel". Er ist neun Meter und einige Zentimeter lang. Er liegt seht an der Acbcrsecbrückc in Hamburg, dicht hinter dein „Hein Godcnwind", der schwimmenden Jugendherberge, vertäut. Drei Männer woll ten nach Deutschland. Sic haben Glück gehabt. Sie blieben von Stürmen verschont, und sie brauchten incbt viel zu kreuzen. Es war eine glatte, abenteuerliche, schone Reise. Die Rcichssportführung hat den drei Deutschen, da sie gute Segler sind, ihre Anerkennung ausgesprochen. Vas bessere Papierschiffchen Einen von ihnen trafen wir jetzt in Berlin: Karl Grüne wald. Im Hellen Regenmantel und einen grünen Tirolcrhut auf dem Kopf, mit dunkler Hornbrille und einem Fliegen- bärtchcn auf der Oberlippe spaziert er durch die Straßen der Rcichshauptstadt. Er sieht nicht anders aus als alle die Männer, die gcg.n Abend ans den Büros und Geschäften und Fabriken kommen. Es dreht sich auch niemand nacb ihm um und sagt: der da ist über den Ozcan gesegclt, aus gut Glück und mit viel Mut. Oder wer sollte darauf kommen, das; das Flicgenbärtchcn der letzte elegante Rest des wilden Zpoanzigtagebartes ist, der ibnen auf der Fabrt wuchs, und den sie sich erst vor der englischen Köst" A w-ttA-ttn. nm keinen Tommy zu erschrecken? Grünewald stammt aus Frankfurt am Main. Er ist vor zwölf Jahren in die Staaten ausgcwandcrt, weil er damals als Bankbeamter keine Aussichten mehr in Deutschland sah. In New Port ging er in ein Fahrradgeschäft. Inzwischen war auch da drüben die Prosperity am Ende. Grünewald hatte viele freie Nachmittage, lind mit den Einnahmen sah cs einigermaßen betrüblich aus. An einem dieser Nachmit tage wurde er vom Deutschen Bolksbund in New Pork ge beten, nach Long Island hinunterzufahrcn; da kämen zwei Deutsche in einem besseren Papicrschisschcn aus Buenos Aires hcraufgesegelt, und er sollte sic im Namcn der in New Rsrk lebenden Deutschen empfangen. Grünewald war in New Vark, dieser zu zwei Dritteln jüdischen und noch immer intensiv dem Boykott ergebenen Weltstadt, einer der eifrigsten und tüchtigsten Arbeiter für das Deutschtum ge wesen. Im Sommer hatte er ein Hochlandlager der deutschen Jungen in den Eatkills-Bcrgcn geleitet Drei in einer klußschole Er fuhr also zum Hase». Die beiden cintrcffenden Deutschen, Förster und Späth- mann, erzählten ihm die Vorgeschichte zu ihrem unterneh mungslustigen Trip im „Zugvogel", die ihn immerhin be geisterte. Förster hatte erst mit seiner Frau den Atlantik überqueren wollen. Damals lernten sic da unten Späthmann s kennen, den Sohn eines deutschen Großkaufmanns, der auf einer Farm am Urwald gearbeitet hatte und jetzt mit einem der nächsten Hamburg-Süd-Schisfe in die Heimat zurück wollte. Späthmann stellte seine Echiffskabine zur Verfügung und erklärte sich ohne großes Federlesen bereit, auf dem „Zugvogel" mitzufahrcn. Nun suchten sie noch einen dritten Mann. „Nehmen Sic mich", sagte Grünewald. Das Fahr radgeschäft lief sowieso auf schlappen Reifen, und sonst hatte er nichts im Land der ehemals unbegrenzten Möglichkeiten verloren. So lichteten sie eines Morgens zu dritt den Anker und legten ab. Die Abenteuer, die ihnen der Ozean dankenswerterweise erspart hatte, begannen an der südcnglischcn Küste. Sic fuh ren gerade in den schwersten Tagen der Sudetenkrisc am Strand von Gucrncsey vor und mußten, da der Wind nach Osten umgcschlagcn war, in der Bucht bleiben. Sie hatten die Hakenkreuzflagge am Mast. Es war der Tag, an dem der Führer im Berliner Sportpalast sprach. Gegen Abend kam aus einem der Häuser am Strand ein Diener gelaufen und bestellte herzliche Grüße von einem Major Breen, der bis 1934 erster Sekretär der Britischen Botschaft in Berlin gewesen war. Wenn die Herren Ger mans die Rede des Führers hören wollten, sollten sie ruhig zum Abendessen Hinaufkommen. Glück muß man haben! Breen ist einer der herzlichsten Freunde Deutschlands. Von seiner diplomatischen Laufbahn her wußte er auch über die tschccho-slowakische Frage genau Bescheid, und Benesch kannte er sogar persönlich. Er be schimpfte ihn an diesem Abend mit all den schönen, herz haften, romantischen Flüchen, die einem so alten und erprob ten Scefahrcrvolk, wie die Engländer es sind, zur Ver fügung stehen. Vie cickstsignale von läucincscg Die Krise steigerte sich zu ihren; Höhepunkt. Am Tag der Münchener Vicrmächtebesprcchung blieben die Deutschen auf dem „Zugvogel". Sie hatten unterdessen mit einem zwei ten Bewohner von Gucrnescy Freundschaft geschlossen, einem pensionierten Offizier, dessen Sport cs war, mit sclbstgebautcn Hclmcn zu tauchen. Er war überglücklich, daß die drei Deut schen sich bereit erklärten, mit auf den Meeresboden zu gehen und — das war die Pointe dieses Sportes — mit einer Lanze nach Flundern zu stechen. Der übrigen Einwohner schaft von Gucrncsey war das Spiel anscheinend zu gefährlich. Der Engländer hatte den Deutschen versprochen, ihnen sofort von seinem Fenster aus Lichtsignalc zu geben, wenn die Münchener Konferenz ergebnislos abgebrochen werden würde. Sie hätten dann auf alle Fälle die englischen Hvhcitsacwässcr verlassen. * Lieber Amsterdam, Enkhuizcn, Ems und Borkum schoben sie sich schließlich zur Elbcmündung hinüber. Auf der Höhe von Eurhavcn begegneten sic dem „Wilhelm Gnstloff". Er batte über die Toppen geflaggt. Er war aber nicht stolz. Freundlich erwiderte er die Grüße der winzigen Fischerbarkc, die — wie man wußte — geradewegs aus Amerika kam. Womo. WsrkardM für das Wftw. Wettbewerbe und flusstellungen in allen fj^-lZebieten Die Bekämpfung der Not in den ostmärkischcn und sudc- tendeulfchen Gebieten stellt dem Wintcrhilfswcrk des deut schen Volkes in diesem Jahr neue große Aufgaben, für deren Lesung sich auch die Hitler-Jugend mit allen ihren Kräften zur Verfügung stellt. Außer der R c i ch s st r a ß e n - s a m m l u n g d e r H I., die alljährlich um die Weihnachts zeit durchgcführt wird, steht in diesem Jahr eine rcichscin- hcitlichc Aktion zur Herstellung von Wertarbeiten im Dienste der Winterhilfe. Die Dienstpläne für HI., DI., BDM. und IM. sehen für den Monat November Heimabende, «besondere Werkabcnde und auch Freizcitstundcn für die Anfertigung solcher Wertarbeiten vor. Die fertigen Arbeiten, Gebrauchs- gegcnständc und Spielzeug, werden in der Zeit vom 3. bis l<>. Dezember in den einzelnen HI.-Standorten ausgestellt und in einer Feierstunde dem örtlichen Beauftragten für das WHW. zur Verteilung bei der Weihnachtsbetreuung übergeben. An G c b r a u ch s g c g c n st ände n werden von den Jungen leichtere Holz-, Metall- und Papparbeiten gelie fert, Ivie kleinere Tische, Stühle, Hocker, Fußbänke, Blu menständer, Brotschalen, Lampen, Leuchter, Mappen, Pholo- alben usw.; die Mädel übernehmen Strick- und Näharbeiten. Zahllose Möglichkeiten ergeben sich zur Herstellung von Spielzeug aller Art. Baukästen, Burgen, Bauern höfe, Eisenbahnen, Puppenstuben, Holztiere, Schaukelpferde und Flugzcugmodclle seien hier als Beispiele genannt. In jedem einzelnen Fall, ob cs sich um Gcbrauchs- gcgcnständc odcr Spiclzcug handclt, wird saubcrc und wcrk- gcrechtc Arbcit verlangt. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, so wird das Werkstück von der Ausstellung und Verteilung ausgeschlossen. Einen Ansporn zur Anfertigung nur ein wandfreier Arbeiten bieten die Wettbewerbe, wie sic schon vcrschicdcntlich in cinigcn HI.-Gcbieten mit Erfolg vcranstaltct wurdcn. Dic besten Stücke sind hierbei vom Gcbietsführcr oder von der Obcrgauführcrin ausgezeichnet worden. In welchem LImfang die WHW.-Wertarbeit in der HI. und im BDM. betrieben wird, dafür kann der BDM.- Obcrga» S a ch s c n ein Beispiel geben. Dic sächsischcn Mä del und Iungmädcl stellten im vergangenen Jahr her: 30 000 Kleidungsstücke für Erwachsene und Kinder, darunter 3333 Paar Strümpfe, 4587 Wäschestücke, 2/00 Mädclkleider, 401 Iungenhosen, 702 Pullover, 398 Fraucnklcider und 1002 Schürzen, die an bedürftige Familien ver teilt wurdcn. Ferner arbeiteten die säch sischcn Mädel 700 vollständige Säug lingsausstattungen und einige tausend Stück Säuglingswäsche, darunter voll ständige Ausstattungen für Kinderwagen. Die sächsischen Iungmädel haben etwa 10 000 Spielzeuge hcrgestcllt: 095 Puppcnwicgen, 489 Puppenstuben, 1109 Puppen, 532 Bilderbücher, 1407 Tiere aus Holz, Stoff und Wachstuch usw. So steht der Dienst der gesamten HI. in diesen Wochen vor Weihnachten im Zeichen des Minterhilsswerks. Mil lionen fleißiger Hände regen sich. Hun- derttausendc aus der jugendlichen Einsatz freudigkeit heworgegangenc nützliche und schöne Gegenstände werden die Gaben tische schmücken, die das WHW. den ärmsten unserer Volksgenossen, vor allem in den jüngsten Gauen des Reiches, zu Weihnachten bereitet. Wo die Envach- senen dem Opfcrwcrk der Nation ihre Geldspenden bringen, will die Jugend nicht zurückstehcn und mithelfen, Not zu lindern und Freude zu schassen, scli-r. Dio kl,k.-hiihi-eo tzutzon In <Ioo bno-wn Zoll ibooi /Xns<-nt1niUos im lmn<I cker onl^ohoinion 8i»iino Iwooitn mit ckom Ikoix-ttiilulion ninz.urtolion »/«loont. /Xulnrilllne: l'^eyseHofsinslill. - ------ ..o tl.i .t Uio nw ottixiotta ^U8- tnii-jt.Il^'1 ui>,it! in <lon lotrkau .»»initon in .In,mn "wilko, link jokict clia HoimiwiiiL «Iitroti etan z»lwu»>«-: iwici>5NU>ia<-n<- II I WerknachtsbuH Ser Seulschen Jugend In diesem Jahr wird zum erstenmal das „W eih - nachtsbuch^dcr deutschen Jugend" im Zcntral- vcrlag der NSDAP, erscheinen und seinen Weg in jedes deutsche Haus nehmen. Dieses Werk ist auf dem Gebiete des Buchhandels ohne Vorbild; man kann es als eine große schöpferische Tat bezeichnen. Ausstattung und Preis des Buches erfüllen alle Wünsche, die der Jugendliche, der Käufer und der Buchhandel nur aufstellen können. Das Werk er scheint in einem geschmackvollen Ganzleinenband und ist mit einem mehrfarbigen künstlerischen Schutzumschlag versehen. Der Preis des Buches beträgt jedoch nur 1,50 RM., obwohl schon allein dic Ausstattung ein Mehrfaches des Preises rechtfertigen würde. Der Inhalt des Buches aber erfüllt den großen Wunsch von Millionen deutscher Jungen und Mädel. Das Buch heißt „D er Führe r". Aus der jungen Vergangenheit und der Gegenwart wird einer der besten Dichter der jungen Generation, Eberhard Wolfgang Möller, den Führer, sein Leben und Handeln schildern. Dieses Werk hätte in einer üblichen Auflagehöhe und zu dem dadurch bedingten Preis nur in die Hand eines klei nen Teiles der deutschen Jungen und Mädel gelangen kön nen, da sic sclbst und auch sehr vicle ihrcr Eltern wirtschaft lich nicht in der Lage wären, es anzuschaffcn. Dieses Buch aber wird allen diesen Wünschen und Nöten gerecht. Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Rcichsorganisationslcitcr Dr. Ley, hat dazu einen Aufrufan dic Betriebs- f ü hrcr gerichtet und ihnen das Buch als Weihnachts geschenk für jeden Jugendlichen in den Betrieben empfohlen. Jeder Betriebssichrer, der seiner Bctricbsjugend zum Meih- nachtsfest nicht nur cin nüchternes Geldgeschenk machen, son dern cs mit cincm Gcschcnk von bleibendem Wert verbinden will, wird diesen Aufruf und Hinweis dankbar begrüßen. So wird das erste „W e i h n a ch t s b u cb d c r d e u t - s ch e n Iuge n d" den wertvollsten Grundstock der eigenen Bücherei eines jeden Jungen und Mädels bilden können. Nach dem Willen des Rcichsjugendführcrs soll das „Weih- nachlsbuch der deutschen Jugend'' zu einer ständigen Einrich tung werden. Wir sparen für saktt und Lager Schon jetzt beginnen die Vorbereitungen für den näch sten Fahrtensommcr. In einer ersten großen Werbeaktion, die vom 1. bis 13. November lief, wurdcn im ganzen Reich die Hitlerjungcn und BDM.-Mädel mit dem Spargcdanken vertraut gemacht und auf den H e i m a b c n d e n von Fach- lcutcn und von örtlichen Sparkassenvertrctern über dic Be-. dcntung und dic Vorteile des gemeinsamen Sparens auf geklärt. Mit'der Werbung setzte gleichzeitig das Sparen nach einem für die ganze HI. gültigen Markensvstem ein. Jeder Hitlerjnnge und jedes BDM.-Mädel erhält beim Heim abend eine besondere für die Hitler-Jugend geschaffene SParkart c. In diesen Wochen hat in allen Teilen des Reiches der Verkauf der HI.-Sparmarkcn begonnen. Die vollgcklebten Sparmarkenkarten im Werte von 0 RM. werden von den Jungen und Mädeln selbst verwahrt. Erst kurz vor Antritt der Fahrt werden dem Kassenwalter der HI.-Einheit die Karten an Stelle des Geldes abgeliefert. Es ist zu erwarten, daß durch diese große Sparaktion im nächsten Jahr dic Zahl der Fahrt- und Lagcrteilnchmcr eine bedeutende Steigerung erfahren wird. Dazu tragen die HI.-Gebiete auch sclbst bei, da sie durch dic Verzinsung der Sparguthaben den Fahrttcilneh- mern noch eine letzte Unterstützung gewähren können. Schon aus Gründen der Vereinfachung des Zahlungsverkehrs hat jedes HI.-Gebiet cin Sonderkonto für das HI.-Sparen errichtet. Dic Zinsen werden mit dem Son derkonto vor Antritt der Fahrt abgehoben und dazu ver wandt, noch fehlende Beträge bei wirtschaftlich besonders ungünstig gestellten Kameraden aufzufüllcn.
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