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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193902286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-02
- Tag1939-02-28
- Monat1939-02
- Jahr1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1939
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Womer« Tageblatt Da» ,gschopa»er Tageblatt und Anzeiger'. erlch«intwerktLglich.Monatl.ve»ugrpr«i» 1.70 RM. Zusteilaeb.« Ps,. Bestellung«« werde« in uns. Geschähest.,von de« Bote», sawieyon allrnPostanstalten angenomme« «nd Anzeiger «Ochemblatt für Sschspa « und Umgegend Da» „Zschopau«» Tageblatt »«d Anzeiger" ist da» zur BerSßpuUchrmg der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» zu Flöha »nd de» Bürgermeister» zu Zschopau behvrdlicherseit» bestimmte Blatt und enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de» Fmanzamte» Zschopau — Bankkonti«: DrzgÄirglsch« Handelsbank e. G.«, b. H. Zschopau. Semeindegirokonto: Zschopau Nr. 41; Postscheckkonto: Leidig Str. «SS84— Fernspräher Str. 712 Zeitung für die Orte: ltrumhermerSdars, Waldkirchen, Börniche«, Hohndars, Wilischthal. Weißbach, Dittertdorf, Tornau, Dittmannsdorf, Wipschdorf, Scharsenstrtn, Schlößchen Porschendorf Uw. so D!«m»ßab, dmn 28. 1888 187. IAIMMIIIIMIIMWIIM MMWg Francos -M Wan- nn- Frankreich onitteiwns an die nationalfpanisGe Regierung von unterrichteter englischer Seite wird mitgeteilt, daß der britische Agent in BurgoS, Str Robert Hodgson, im Auftrage der britischen Regierung dem nationalspanischen Außenminister, General Jordana, de» Beschluß seiner Negierung über die formelle diploma tische Anerkennung der Franco-Rcgiernng zur Kenntnis gebracht hat. Die Londoner Regierung hat gleichzeitig mitteilen lassen, daß sie bereits in allernächster Zeit, vermutlich schon in einigen Tagen, ihren Botschafter der nationalspanischen Regierung bekanntgeben werde. Vis dahin wird Sir Robert Hodgson als Geschäftsträger der britischen Negierung in Burgos tätig sein. Von unterrichteter Seite wird mitgcteilt, daß General Franco der britischen Negie rung eine Note übersandt habe. Er äußere sich darin über die Gerichtsbarkeit, die seine Regierung in dem bisher noch nicht besetzten spanischen Gebiet nach dessen Einver leibung ausüben werde. Ferner äußerte sich General Franco in der Note über die Wahrung der souveränen Unabhängigkeit Spaniens. Chamberlain zur Anerkennung Francos Ministerpräsident Chamberlain gab am Mvw tagnackmittag im englischen Unterhaus bekannt, daß Eng land die Regierung General Franros bedin- gungsloS anerkannt habe. Er habe mit Genug tuung von den öffentlich abgegebenen Erklärungen Francos Kenntnis genommen, daß er und seine Regie- rung entschlossen seien, die traditionelle Unabhängigkeit Spaniens stcherzustellen und Gtrasmaßnahmen nur in solchen Fällen -u ergreifen, wo kriminelle Verbrechen vor lägen. Die sranzvsifche Regierung gebe gleichzeitig mit der britischen ihre An- erkennungFraneoS bekannt. Die Mitteilung des Ministerpräsidenten wurde mit lautem Beifall auf den Regierungsbänken entgegen- genommen, während einige Abgeordnete auf den Oppo- sttionsbänken ihrs Entrüstung mit dem Rufe „Schandei* kundgaben. Zur Begründung der bedingungslosen Anerkennung Francos durch England erklärte Chamberlain, die britische Regierung habe die Lag» in Spanien und die Maßnahmen, die st» im Lichte aller ihr zur Verfügung stehenden Informationen ergreifen wollte, sehr sorgfältig geprüft. Infolge veS Falles von Barcelona und der Eroberung von Katalonien habe General Franco jetzt die Kontrolle über den größten Teil des spanischen Gebietes zu Lande und zur See. Dieses Gebiet umfasse die meisten Industriezentren Spanien- und die meisten Produk- tionSzentren. Selbst wenn die „republikanischen" Streitkräfte im südlichen Teil Spaniens versuchen sollten, Widerstand zu leisten, bestehe kein Zweifel mehr über den end gültigen AuSgangdes Kampfes, dessen Verlänge rung nur zu weiteren Menschenverlusten führen könnte Dar über hinaus sei es für die britische Regierung unmöglich, die „republikanische Regierung" als die souveräne Regierung Spaniens anzusehen, da diese keinerlei Autorität mehr besitze und ..sich außerdem zerstreut" habe. Nach den Erklärungen Chamberlains über die Anerken nung Francos kam eS im Unterhaus zwischen dem Ministerpräsident»« und Attlee, dem Wort- führcr der Opposition, zu einem lebhaften Wort- gefecht. Chamberlain gab schließlich bekannt, daß am heuti gen Dienstag eine Aussprache über die Spanien-Frage statt finden werde. Die Labour Party wird einen Mißtrauen S- ankrag gegen die Negierung einbringen. Die französische Regierung hat in ihrem Ministerrat einstimmig die vo-juro-Anerkennung der Franco-Regierung beschlossen. Der Dlrektor für politische Angelegenheiten des Quai d'Orsay wurde beauftragt, nach Burgos zu fahren, um diesen Beschluß Frankreich« der nationalspanischen Regierung zu über- mitteln. Vie Vereinigten Staaten folgen mit Abstand Nachdem England und Frankreich die national- spanische Negierung offiziell anerkannt haben, erwartet man in Washingtoner Kreisen, daß auch dieVereinig- ten Staaten das gleiche tun werden. Allerdings hält man noch mit endgültigen Aeußerungen über diesen Schritt zurück, weil man offenbar die Rückkehr Roosevelts von der Flottenreise abwarten will. Staatssekrerär Hull erklärte, daß die amerikanische Regierung in dieser Frage weder zu „unziemlicher Eile" neige, noch das Bestreben habe, ihre Stellungnahme absichtlich z» verzögern. Sie kenne auch noch nicht genau die „Einzelheiten, Umstände und Bedingungen", niiler denen England und Frankreich di« Anerkennung vollzogen hätten. Hull machte jedoch ganz klar, daß Amerika keinerlei Bedingungen zu stellen beabsichtige. * Wenn man sich jetzt in den Hauptstädten der westtie'en Demokratien endlich zur Anerkennung der nationalspani schen Regierung des Generals Franco entschlossen hat, so geschieht dies nur unter dem Druck unbestreitbarer Tat sachen und in der Angst nm c"-u grrße a-'e'eftspolitische Verluste. Bis vor wenigen Wochen glaubte man in Paris und London mit den rotspanischen Freunden bessere Ge schäfte machen zu können und in ihnen ein williges In strument im Kampfe gegen die autoritären Staaten zu haben. Vom Beginn des Bürgerkrieges an hatten sie den spanischen Bolschewisten jegliche Unterstützung angedeihen lassen. Ja, man kann sagen, wenn Frankreich und Eng land den roten Verbrechern nicht von Anfang an den Rücken gestärkt hätten, wären die blutigen Wirren auf der Pyrenäenhalbinsel schon vor zwei Jahren beendet ge wesen. Ueber die offene Pyrenäen-Grenze ist den roten Machthabern in Barcelona und Valencia ungeheures Kriegsmaterial in solchen Mengen zugeführt worden, sind ihnen so viele Tausende von „Freiwilligen" als Kanonen futter zugeströmt, daß die Niederkämpsung des roten Auf standes durch General Franco über 3U Monate währen mußte. Ueber eine Million Blutopfer sind durch die ver antwortungslose Politik der Westmächte durch die roten Bestien hingeschlachtet worden. Man triefte einerseits nur so von Humanität, und auf der anderen Seite lieferte man oen roten Schergen gegen kostbares Gold skrupellos die Waffen, um Tausende und aber Tausende unschuldiger Menschen dem Blutterror auszuliefern. Ungeheuer ist diese Verantwortung, mit der sich die Staatsmänner de? westlichen Demokratien belastet haben und von der sie sich auch nicht mit der Entschuldigung reinwaschen können, daß sie unter dem Druck der Volksfrontparteien die rot spanische „Regierung" hätten begünstigen müssen. Nur durch ihre Schuld war es auch möglich, daß der Bolsche wismus fo lange Zeit auf spanischem Boden Fuß fassen nnd Spanien in unsägliches Leid und Not stürzen konnte. Wenn das spanische Volk heute nach beispielloser Not endlich wieder ausatmen kann, so dankt es das seinem tapferen Befreier General Franco und den todesmutigen Kämpfern der nationalen Armeen, die in unaufhaltsamem Siegeszug die roten Verbrecher aus dem Land getrieben haben. Ihnen allein ist es zu danken, daß England nnd Frankreich zu der späten Einsicht gekommen sind. Gerade« zu beschämend war das Zwischenspiel, das dem An« erkennungsbeschlutz vorausgegangen ist. Noch in letzter Minute glaubten die Westmächte, die Wendung in Spa nien zu ihrem politischen und wirtschaftlichen Vorteil aus- nutzen zu können. Aber alle diplomatischen Winkelzüge und' alle Lockungen blieben vergebens. Bedingungslos mußten die Westmächte den Sieg Francos anerkennen. Eine bitter» Lehre für die Politiker an der Seine und an der Themse, die ebenso wie in'der abessinischen Frage hier wieder ein mal mit ihrer Einsicht zu spät gekommen sind. Araber DWs Freiwild Jüdisches Gefiadel mordet im Schutze des britische« Militärs Bemerkenswert und aufschlußreich ist das Verhalten Aus ganz Palästina treffen laufend Nachrichten über neue jüdisch» Bluttaten ein. Zu der be greiflichen Erregung der Araber über die Londoner Ver handlungen kommt nun die Empörung über die jüdischen Anschläge. Jüdisches Gesindel, das sich im Schutze der britischen Soldaten wohlgeborgen fühlt, warf in die dichtgedrängte Menschenmenge auf dem arabischen Gemüsemarkt in Jeru salem eine Bombe. Durch die Explosion wurden mehrere Araber getütet, zahlreiche Marttbesucher, darunter mehrere Frauen, wurden verletzt. Ein Gisenbahnzug der Strecke Jaffa—Lydda, der ausschließlich mit Arabern besetzt war, wurde durch einen Sabotageakt zum Entgleisen gebracht. Sofort nach der Ausfahrt aus Jaffa hatten die Araber, die immer wieder nationale Lieder sangen und Hochrufe auf den Mufti ausbrachten, den Zug mit Fahnen und Orange- blüte'n geschmückt. Britisches Militär hielt den Zug an und ging in brutalster Weise gegen die Araber vor. Bei der Wctterfahrt stürzte der leere Zug völlig die Böschung hinunter, da die Eisenbahnschienen zerstört waren. Der Maschinist und zwei andere Araber wurden in schwerverletztem Zustande in ein Hospital e'»« geliefert. LüdisHer Dlutterror rast weiter Di« Nachrichten über weitere blutige Zwischenfälle in Palästina überstürzen sich. Die Zahl der Araber, die dem jüdischen Terror zum Opfer fallen, steigt immer höher. So brachten Juden mehrere Minen zur Explosion, durch die zahlreiche Araber schwer verletzt wurden. Einer von ihnen starb später. Eine Minenexplosion ereignete sich auf dem Wege nach Jammasin. Zwei Araber wurden hier verwundet. Ein ähnlicher Anschlag wurde auf der Straße nach Fajje Kafrsurkin verübt. Em Araber wurde verletzt. Zwei Minen gingen bei Petahtiqva, weitere zwei Minen in der Nähe der deutschen Siedlung Sarona hoch, Opfer waren jedoch nicht zu verzeichnen. Unweit des jüdi schen Elektrizitätswerkes Nutenberg in Tel Aviv wurden zwei Araber schwer verletzt aufgefundcn. In dem jüdischen Mischorem-Viertel von Jerusalem gab ein Jude elf Schüsse auf einen Araberomnibus ab. Ein im Machnehjehuda-Viertel von Jerusalem durch Schüsse, die ein Jude abgab, verletzter Araber ist gestorben. Meldungen der Agentur Havas berichten, daß bei dem Bombenwurf in Haifa 2l Personen ge tötet und 88 schwer verletzt worden seien. Es handelt sich dabei ausschließlich um eingeborene Araber. Außerdem seien zwei jüdische Hilfspolizisten verletzt worden. Tie Ge samtzahl der den verschiedenen Bombenanschlägen zum Opfer gefallenen Personen betrage 73, davon 26 Tore und 47 Schwerverletzte. Man befürchtet eine Verschlimmerung der Lage. der Juden in Palästina, die s<on jetzt in der ihrer Nass» eigenen Art kn frechen Entschließungen gegen die kommen den Londoner Beschlüsse und gegen die britische Regierung Sturm laufen. Diese Pamphlete sind zugleich ein Beweis dafür, daß die Juden unter keinen Umständen gewillt sind,, die Londoner Beschlüsse anzuerkennen, wenn diese nicht eindeutig in ihrem Sinne ausfallen sollten. Dies geht eindeutig auch aus einem Aufruf de- Jüdischen „Naitonalrates" in Jerusalem her vor, in dem hochtrabend vom „Kampf gegen die englischen Pläne" gesprochen wird. Man werde kein Ghetto in Palästina zulassen. Luden lehnen englischen Vorschlag ab Sie warfen den Briten Bruch txS Balfimr- Versprechens vor Der Vollzugsausschuß der Jüdischen Agentur hat, wie das englische Nachrichtenbüro Preß Association erfahren haben will, di« Vorschläge der britischen Regierung zur Lösung des Paläfüna-Problems abgelehnt. Die endgültige Entscheidung liegt nun in den Händen des Konferenzausschusses, dem Zionisten und Nichtzionisten angehören. Zu den Vorschlägen der britischen Negierung wird von zionistischer Seite erklärt, daß sie ein sömverer Schlag gegen die weitere Entwicklung des jüdischen National heims in Palästina seien nud daß sie dem Buchstaben und dem Geist nach einen Bruch der Balfour- Erklärung und des Mandats darstellten. Obwohl der britische Plan der Oeffeytlichkeit noch nickt bekannt- gegeben worden ist, nimmt man an, daß er darauf hin ausläuft, nach Ablauf einer bestimmten Zeit einen Palästina-Staat zu schaffen, in dem die Jude» lediglich Minderheitenrechte genießen sollen. Ferner soll der Plan eine erhebliche Einschränkung der jüdischen Einwanderung nach Palästina vorsehen. Vom Wischen Konlerenzausfchuß abgelehnt Wie von zuverlässiger Seite auS London verlautet, hat der jüdische Konferenzausschuß sich dem Beschluß deS zionistischen Vollzugsausschusses augeschlossen und die britischen Palästinavorschläge ebenfalls abgelehnt. Die Juden erwägen bereits die Möglich keit, die Konferenz zu verlassen. Die jüdische Delegation wird der britischen Negierung eine Mitteilung zukommen lassen, in der sie erklärt, daß die britischen Vorschläge in den grundsätzlichen Fragen keine Grundlage für weitere Besprechungen abgeben. Innerhalb deS jüdischen Konserenzausschusses soll es bei der Beratung über die britischen Vorschläge zu einer Spaltung ge kommen sein. Die britische Delegation hatte am Montag mit den arabischen Delegierten eine formelle Besprechung, in der den Arabern die britischen Vorschläge mitgeteilt wurden.
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