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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193911019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19391101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19391101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-11
- Tag1939-11-01
- Monat1939-11
- Jahr1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1939
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Nr« MittWoch, d«» 1. Nov«m»«r 19« SS geht all« «sl Wiederholt ist eS voraekomm«», -ab verschtedenen Per- Ionen -i« Seifenkarten, Brotkarten, Kettkarten usw. abhan den gekommen sind. Teils würben di«se von ben Findern tm Rathause wieder abgegeben. Dadurch, dab auf den Karten »veder Name noch Wohnung angegeben waren, konnten diese den Verlierern nicht zugestellt werden. LS iverden deshalb alle Volksgenossen nochmals auf merksam gemacht, daß jede Seifenkarte usw. sofort mit dem Namen -cs Inhabers zu versehen sind. Wie vom Ernäh rung«- und Wirtschaftsamt des Bürgermeisters mitgeteilt wird, besteht kein Anspruch auf Ersah, wenn Karten ohne Namen verloren gehen. * Kreiotriegerverband im NT.-Reichskrl«g«rb«ud. Appell der Schiebwarte des Amtsgerichtsbezirks Zschopau i« Zschopau. Am vergangenen Sonntag weilten die Schießwarte der Kriegerkamcradschaftcn aus dem Amtsgerichtsbezirk Zscho pau zu einem Appell in unserer Stadt. Nach Begrünung der Kameraden gedachte Kreisschiebwart Sprung der gefallenen Kameraden, worauf der Appell eröffnet wurde. KreiSschieß- wart Sprung kam aus dis Kleinkalibcr-Wcttkämpfe 1939 im NS.-Reichskriegerbund zu sprechen, welche in Bezug Verlauf, Beteiligung uwd erzielte Ergebnisse als gut zu bezeichnen sind. Er stellte mit Freude fest, daß. gegenüber den voraus gegangenen Wettkämpfen ein weiterer Fortschritt festzustellen Ist, was auch in Zukunft so bleiben möge. Er forderte daher von seinen Schießwartcn, das Schießen in ben Krieger-Kame radschaften hundertprozentig auszubauen und durch fleißiges Neben auch in der jetzigen Zeit die Resultate zu erhöhen. Hierauf ging er zur Verteilung der errungenen Preise über, welche in Form von Ehrenurkunden, Plaketten, Patronen sowie Büchern bestanden. Es ist nicht möglich, die einzelnen Preisträger hier namentlich anszuführcn. Es sei nur ge sagt, daß im Kreiskriegcrverbnnd Flöha in Klaffe F W. Mor genstern, Lichtenwaldc, mit 154 Ringen als Meisterschütze und die 1. Mannschaft der Kriegcrkameradschaft Lichtenwalde mit 551 Ringen, und in Klasse 6 O. Burkhardt, Vörnichen, mit 109 Ringen als Meisterschütze und die 1. Mannschaft der Kriegerkamerabschaft 1890 Zschopau mit 392 Ringen als Meistermannschaft hervorgingcn. Die Bedingungen waren in Klasse Kameraden unter 50 Jahre, je Schütze 1ö Schuß in 8 Anschlagsartcn und in Klaff« k: Kameraden über SO Jahre, 10 Schuß liegend frei händig auf die 12er-Niugschcibe für Kleinkalibcr. Die Mann schaft bestand aus vier Schützen. Nach der Preisverteilung gab KrciSschießwart Sprung Erläuterungen über die in jeder Kriegerkameradschaft anf- znstelkndcn Scharsschühen-Maunschafteu, für deren Auf- stcllung jeder Schießwart zu sorgen hat. Weiter wurden über die in nächster Zeit -urchzuführeu-cn Gaukricgerwctt- kämpfe Aufklärungen und Bedingungen bekanntgcgeben. Diesem folgte ein Bericht von der Sitzung der Kreisschieß- warte des Gaukricgcrverbandcs Elbe in Glauchau, welcher die gesamte Gaukriegerführung beiwohnte. Außer den dabei nnsgegcbcncn Anordnungen für die Schießwarte wurden weitere Aufgaben und Pflichten der Kriegerkamcradschaftcn im NS.-Ncichskricgcrbund bekanntgegcbcn. Zu diesem ge hören auch engste Fühlungnahme mit den «inberufeucn Ka meraden und deren Familie». Auch wird den Kriegcr- kameradschaftcn, welche im Besitze eines Tchießstandes sind, anhcimgcstcllt, diese der Hitler-Jugend zur Verfügung zu stellen und beim Ausbilden im Schießdicnst ihnen mit Rat und Tat zur Sette zu stehen. Denn so sehr wie wir uns dem Schießdienst widmen, so nötig ists auch die Jugend schieß tüchtig zn machen. Nach den Ausführungen des Kreisschießwartcs Sprung wurden von den Anwesend«« noch verschiedene g»te An regungen und Vorschläge für das Schießen in den Kricgcr- kamcradschaften vorgebracht, welche Krcisschießmart Sprung freudig entgegennahm. Mit dem TreucgelöbniS an ben Führer und Groß- beutschland wurde die Tagung geschlossen. Lhemyttz. Di« Krankenhäuser voll auf. na-m«fä-t-. D<r städtisch« Informationsdienst teilt mit: Hin und wieder wird in Ser Qesfemtlichkeik gesprächs weise behauptet, die städtischen Krankenhäuser seiem nicht in -er Lage, all« Kranken, die KrankenhauSpstege benötigen, aufzunehmen. Demgegenüber wird eindeutig erklärt, daß di« Krankenanstalten wohl in der Lag« sind, allen Ansorde- rungen zu genügen. Das Krankenpflegeamt hat einen Teil -eS Sanatoriums der v. Zimmermannschen Stiftung und zwei Gebäude der Landesanstalt an der Flommingstraße mit Betten und allen zur Krankenbehandlung nötigen Einrich tungen versehen. Außerdem wird ein Haus des Stadt- krankenhauseS Küchwald wieder für Zivilkranke eingerichtet. ES ist also Vorsorge getroffen worden, jedem das Kranken haus aufsnchenden Kranken die erforderliche ärztliche Be treuung und ordentliche Pflege zuteil werden zu kaffen. Daß die Gtadtkrankenhäuser Zschopauer Straß« und Zeifigwald ebensalls der Aufnahme von Kranken zur Verfügung stehen, soll nicht unerwähnt bleiben. Kurort Rathen fElbgebirge). Aufweiterezwvlf Jahreberufen. Bürgermeister Erich Winkler, der seit 1933 die Geschicke des Kurortes leitet und sich um dessen Aufwärtsentwicklung besondere Verdienste erworben hat, wurde als hauptamtlicher Bürgermeister auf weitere zwölf Jahre Wiederberufen. Bautzen. Unfall. Auf der Straße nach Doberschütz wurde der Radfahrer Rudolf Kieschnick von einem Kraft wagen von hinten angefahren. Bei dem Sturz zog sich der Radfahrer Kopfverletzungen und einen Unterschenkel bruch zu. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Demitz-Thumitz. Werk wohnungenentstehen. Eine seit vielen Jahren ruhende ehemalige Glasfabrik am Bahnhof Demitz-Thumitz, deren längst nicht mehr be nutzte Gebäude von der Sächsischen Granit-AG. erworben wurden, wird gegenwärtig abgebrochen. An ihre Stelle treten jetzt Wohngebäude für die Arbeiterfamilien der Granitindustrie, von denen einige bereits sertiggestellt, wettere noch im Bau sind. , Meerane. Zwei Einbrecher gestellt und geflüchtet. Im Hosschuppen einer hiesigen Gastwirt schaft wurden in -er vergangenen Woche zwei Manner gestellt, die offenbar einen Diebstahl beabsichtigten. Durch die Entschlossenheit des Gastwtrisehepaars konnten die Eindringlinge gestellt und festgehaften werden. Die Män ner setzten sich jedoch gegen daS Ehepaar zur Wehr und konnten dann flüchten. Einer der Diebe sprang durch ein Wohnstubensenster, der andere flüchtete durch den Luft- schacht. Einer der Flüchtlinge, der etwa 28 bis 30 Jahre alt ist, hat etwas verzerrte Gesichtszüge. Sein Kom plize ist etwa 25 Jahre alt. Aus «wachsens Gerichissäten Vergnügungsreiie führte ins Zuchthaus Vor einer Strafkammer ves Leipziger Lankgerichts hatte sich ber 33 Jahre alte tn Schönebeck geborene Arno Schmivt wegen Rücksalldetruges in zwölf Fällen unv verwüsten Betruges in einem Falle zu verantworten. Das Strafregister ves Ange klagten ist reckt umfangreich Gegenwärtig hat er noch eine Strafe zu verbüßen. Als Schmidt zuletzt bet einer Leipziger Firma als Vertreter tätig gewesen und gekündigt worden war, verließ er die Stellung vorzeitig und erschwindelte sich unter der Angabe, daß ieine Braut tue 60 000 Reichsmark mitbringe, einen Wagen kaufen wolle von einem kaufmännischen Angestell ten denen Kraftwagen zum Kaufwert von 3650 Reichsmark. Unter dem Vorqeben. den Wagen bis zur Bezahlung inzwischen überholen zu taffen, wurde Schmidt der Wagen überlanen. Damit begann der Schwindler eine lustige Vergnügungsreise durch Deutschland, auf der eine Reihe weiterer Straftaten verübt wurden. Zunächst brandschatzte Schmidt einige feiner Familie bekannte Freunde um größere Geldbeträge. In Hoteis prellte er die Kellner um das Zimmergeld und den Verzehr. Weiter wurden Fahrradfirmen um Reparaturkosten betrogen. In einem Hamburger Lokal machte der Angeklagte die Bekannt- schäft einer Frau, die er ebenfalls unter falschen Angaben um 100 Reichsmark erleichterte. Mit einer Kontoristin aus Köln unternahm Schmidt eine Fahrt nach Berlin erleichterte bas Mädchen um insgesamt 70 Reichsmark und ließ es dann mittel los in Berlin sitzen. So häufte der Betrüger hemmungslos Aus ter Zilmwelt - Sergeant Berry. Kn ber Hauptrolle dieses prächtigen Filmes sehen wir Hans Albers als Sergeant Berry und Herma N«lin. Sie ist in diesem Film die Partnerin von Hans Albers und spielt «tue junge Mexikanerin, di« d«r brave afrikanische Ser geant durch «inen Zufall k«nnenl«rnt der, wie so oft der Zufall in seinem Leben, für ihn zum Schicksal wird. Berry ist einer von denen, mit denen bas Leb«n Wunderliches vor hat und denen es im entscheidenden Augenblick immer das dir. k. »s U bot«: lobir-kupkono Sv bloack uack »a SekSdrltel» Lr tat cker verkappte Sergeant Kerr? nnck «t« ckie Docdter ries Lkoks einer kauordülkt- Selunugßlerdancke. (Hau» Albers unck Oerck llSat Io cker» Hans ^Ibera-kUrn cker Lupdono „Sergeant Kerr?") Rechte schickt, — und es hat darum auch einen besonderen Sinn, daß die kleine Mexikanerin ben Weg des Sergeanten kreuzt; es ist nicht nur das Schicksal der beiden, es ist auch ihr Glück. — Dieser neu« Albers-Film ist wieder mit allem Draufgängertum und Tempo. Albers ist wieder ganz der Alte, stets Herr der Situation. Der blonde Hans hat seine alten Freund« immer noch weil er ein ganzer Kerl ist. — Ein schönes Beiprogramm vervollständigt diese spannende Filmveranstaltung, die bis mit Sonntag in den Kamm«rlicht- spielen Zschopau abrollt. einen Fall auf den andern, bis ein Dutzend voll war: in einem Fall blieb es beim Versuch Tas Gericht mußte wegen der Zahl der mit großer Dreistigkeit verübten Straftaten und mit Rücksicht auf die Vorstrafen am Zuchthaus erkennen, blieb aber noch ein Jahr unter dem Antrag des Staatsanwalts. Das Urteil lautete auf zwei Jahre iecks Monate Zuchthaus und 1000 Reichsmark Geldstrafe. Bon der Aberkennung der bürger lichen Ehrenrechte wurde nochmals Abstand genommen. Neun Monate der Strafe sowie die Geldstrafe gelten als durch die Untersuchungshaft verbüßt. Börse und Kandel Amtliche Berliner Notierungen vom 31. Oktober. Berliner Wertpapierbörse. Die Umsatztätigkeit amAktien- markt war geringfügig, die Kursverändcrungeu unbedeutend. Am Rente »markt bereitet ma» sich auf die Zeichnung der RsichSbahnanleihe vor. Das sonstige Geschäft lleß etwas nach. Steuergutscheine I leicht erholt. Bei den Steuergut- schcinen II zeigte sich in einzelnen Gruppen etwas Angebot. * Verfahrcusvcrclufachung in der Devisenbewirtschaftung. Der Reichswirtschaftsminister hat das Gcuehmigungsvcrsahrc» bei den Devisenstellen neu geordnet, um eine wescmliche Ver kürzung der Bearbeitungsdaucr zu erreiche» u»d dem Publikum weitgehende Erleichterungen zu verschossen. Die Mehrzahl der bei den Devisenstellen gestellten Anträge wird auf Grund der neuen Arbeitsmethoden künftig im Regelfälle Zug um Zug erledigt werden können. Für die am häufigsten vorkommeu- den Anträge sind einheitliche Anirägsvordrucke clugeführt worden, die bei sämtlichen Bauke», Sparkassen und Girozentralen erhältlich sein werden. Bei Anträgen, die im Zusammenhang mit dem Außenhandel steheu, empfiehlt es sich, an deutlich sichtbarer Stelle den Vermerk „Amrag betr. Außenhandel" anzubringen. Der Reichswirtschaftsiniuister hat angeorduct, daß derartige Anträge von den Devisenstellen unter allen Umständen sofort zu bearbeiten sind. Urlaub beim Heer zur Ablegung von Prüfungen. Mehrere Gruppen von Beamten und Bcamtenanwärtern können, wenn die betreffenden Männer zur Wehrmacht einberufen sind, zu einer vereinfachten Prüfung zugelassen werde», wie der Reichs- in»enministcr bestimmle. Zu diesem Zweck bedürfe» diese Be amten und Bcamtcncmwärter eines kurzen Urlaubs — nicht über fünf Tage —, der von ibnen unter Vorlegung eines entsprechenden Nachweises der zuständigen Behörde bei ihrem Truppenteil zu beantragen ist. Das Oberkommando des Heeres hat versüg», daß ein derartiger Urlaub zu gewähren ist, wenn dringende truppendieustliche Interessen nicht entgegeustehen. Rentenempfänger, bei Einberufung die Angehörigen be vollmächtigen! Wie das Oberkommando der Wehrmacht be- kauntgibt, sind Rentenempfänger, die aus der Unfall-, In validen- und Hintcrbliebenenversichcrung durch die Postanstal. tcn monatlich eme Reine beziehen, darauf binznwciscn, daß sie ihren Angehörigen Vollmachten für den Empfang der Rente auszustellcn haben, wenn sie selbst zur Wcbrmacht eiubcrufeu sind oder werden. Sobald ein Rentenempfänger als gefallen bzw. tot, vermißt oder gefangen gemeldet wird, haben die Wehrmachtdicnststclleu diejenigen Postanstaltcn zu benachrichti« acn, die den Angehörigen die Rente für den Rentenempfänger bisher gezahlt haben. Hilmersdorf. Im Nebel vom Lastkraftwagen ungefähre». Wie die Staatliche Kriminalpolizei <Kri- mnialpolizeistello Ebcmnihj mitteilt, wurde am Montag auf der Rcichsstraße Marienberg—Zschopau uuwcit der Hcinzc- bauk ein Fußgänger, der 45jährige Bauarbeiter Jrmsch aus Laut», von einem Lastkraftwagen angcfahren nud nm Kopf so schwer verletzt, daß er alsbald verschied. Nach den bis herigen Feststellungen trifft die Hauptschuld den Fahrer des Lastkraftwagens, weil er unterlassen hatte, bei dem nebligen Wetter Warnzeichen zu geben, zu nahe am Straßenrand ge fahren war und deshalb den Jrmsch beim Vorbcifahren ge streift batte. bv ^ukvSrts-Vettsz, kettln -kW 56. Fortsetzung. Christian stand erschüttert am Krankenlager und hörte Gret phantasieren: „Warum kommst du nicht, Christian? Ich hab dich lieb, so lieb. Ich war mit Vaters Plänen einverstanden, weil ich keinen anderen Mann lieb hatte, und weil es die einfachste Lösung war. Aber dann tzatte ich dich kenncn- gelernt, und ich sagte meinem Vater, er solle seinem Freund die Schuld erlassen. Dann warst du plötzlich nicht Karsten, sondern Kerkovcn. Wenn ich dich nicht geliebt tzätte, dann hätte ich es dir gesagt. Mit einer Lüge wäre ich nicht vor den Altar getreten. Warum glaubst du mir nickst, Christian?" Das letzte klang wie ein Wimmern. Die Kranke bäumte sich auf, dann lag sie wieder still. Der Arzt sagte leise: „Ich nehme an, daß Sie der einzige sind, der diese wirren Reden beulen kann?" „Ja, ich verstehe alles " Christian legte seine Finger auf die zuckende, beiße Hand Greis. Ganz leise und zärtlich tat er es. Und da legte Gret den Kops zur Seite. Gegen Morgen schrie sie Wieder aus dem Fieber: „Christian, vergrabe das Geld, das elende Geld, eS bringt kein Glück. Karl Timm ist so glücklich, und seine Frau kam aus dem Armenhaus. Warum bin ich nicht auch arm gewesen? Christian, nimm das Geld fort, es brennt, es verbrennt mich." Daraus beugte sich Christian über die Kranke und küßte sie. „Gret, ich bin bei dir. Ich verlasse dich nie mehr', sagte er leise und eindringlich. > Vier Tage hing Greis Leben an einem Faden. Und vier Tage lang saß Christian an diesem Bett, bis auf die wenigen Stunden, in denen er kurze Zeit geruht baue. Am fünften Tage, gegen Abend, tönten ruhige Atemzüge vom Lager. Gret schlief. Schweiß brach aus. Der Arzt sagte zufrieden: „Herr Kerkovcn, das Schlimmste ist vorbei. Gott sei Dank!" „Sie haben sich der Kranken so angenommen, daß eine größere Fürsorge nicht denkbar war, Herr Doktor. Ich danke Ihnen.' Christian.wachte wieder bei Gret. Als eine strahlende. Helle Wintersonne ins Krankenzimmer schien, da öffnete Gret plötzlich groß und wett die Augen. Sie sah Christian und lächelte zart. „Ein Traum, ein wunderschöner Traum. Christian ist bet mir', flüsterte sie selig. Behutsam natzm er sie In seine Arnie »nd küßic sie. „Es ist kein Traum, Gret. Ich bin bei dir, und ich bleibe immer bei dir.' Ta erwachte Gret vollends und erkannte Christian. Sie ries jubelnd seinen Namen: „Christian!' Alle Qual, alle Liebe, alle Sehnsucht lagen in diesem Wort. „Nun ist alles gut, Gret! Bleib ganz rubig, damit du gesund wirst. Ich bleibe bei vir, bis du mit mir nach Kerkovcn kommen kannst." Da schloß Gret wieder die Augen, legte sich zurück und holte ties Atem. „Ich will schnell gesund werden, Christian, ganz schnell", sagte sie. Dann kam die Schwester, und Christian verließ das Zimmer . . . Am Heiligen Abend saß er an Greis Bett. Der Lichter baum brannte hell, unv Greis Augen strahlten glücklich. Christian bettete ihren blonven Kops an seine Brust. „Ehrs fei Gott in der Höhe", sagte er feierlich. Seine Arme umschlossen das junge Wcib, das ihm das Glück geben würde. Draußen schneite es aus das stille, weite mecklenbur gische Land. Sanft wzrbelten die Flocken vurch oie heilige Nacht... ir X' n kk.
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