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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-190010035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19001003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19001003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-03
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.10.1900
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Bargä«-«i« Sht«a. Da» aomiuell« Oberhaupt de» chinesisch«« Reiche», Kaiser KwangsÜ, hat a« de« Deut, sch«.« Kats«r «i« f«i«rlich»» Schreiben gerich- tet, »srtn rr di« Ermord»«» de» Gesandt«» Freiherr« »oa K«tt«l«r beklagt, sür dir Uebersührung d«r Leich« «ach Europa all« üblich«« Ehrenb«zrugung«n zusagt und schließ, ltch u« Einleitung von Friedensverhandlungen bittet. China empfindet also offenbar jetzt da» dringende Bedürf, «iß, der in erster Linie beleidigten Macht ein« Art äußer« licher Eenugthuung zu geben, in der Hoffnung, daß dann vielleicht von ernsterer Sühne abgesehen werde. So leicht wird sich allerdina» weder Deutschland noch irgend «ine ander« Macht abspeis«» lass«». Dar Schreiben KwangsüS hat folgenden Wortlaut r .Taiyuenfu vom 25. Srptbr. .Der chinesisch« Kaiser sendet Grüße an den Deutschen Kaiser. Dt« plötzliche Erhebuna in China hatte die Ermordung Ihre» Gesandten zar Folge. Meine Untergebenen haben schändlich gehandelt und die freund, lichen Beziehungen abgebrochen, worüber ich tief betrübt bin. Ich habe heute d«m Groß kanzler Kunkang befohlen, vor dem Sarge de» todten Ge. sandten Lodtenvpfer zu vollziehen, und habeLi-hung-Tschang und Liuktwyi befohlen, jegliche Erleichterung für die Rück, kehr de» Sarge» nach Deutschland zu gewähren. Wenn er in Deutschland eintrifft, habe ich meinem Gesandten in Berlin, Lühathwan, befohlen, wiederum Todtenopfer darzu- bringen. Derart wünsche ich mein tiefe» Bedauern zu zeigen. Früher waren unsere beiden Länder friedlich. Ich apellir« jetzt an Sie au» Rücksicht auf unsere gemeinsamen Interessen, baldig« FrtedenSverhandlunden zu gestatten, da« mit «in immerwährender Friede gesichert werde. Ich mache diesen speziellen ernsten Appell/ ,> Ferner wird au» Schanghai, 1. Oktober telegr. ge. meldet: Der Kaiser von China hat an den Zaren ein Schreiben gerichtet,,in welchem er demselben für sein Der- sprechen, Peking zu räumen, seinen Dank «»»spricht und um seinen Beistand im Laufe der Fried«n»verhand!ungen bittet. Der Kaiser richtete auch an dm Mikado ein Schreiben, in welchem er sein Bedauern über die Ermor dung de» Sekretär» der japanischen Gesandtschaft ausspricht. Der Kaiser fügte hinzu, vaß er ein feierliche» Leichenbegäng« niß in Peking veranstalten und zu diesem Zwecke 12 000 Tael» zur Verfügung stellen wolle. Die neuesten Depeschen lauten: Schanghai, 1. Oktober. Di« betden kaiserlichen Edikte, die vom 25. September au» Taiyenfu datirt waren, bezweckten augenscheinlich nur, die Mächte hinterS Licht zu führen, indem sie die Degradtrung und Ent- laffung der Prinzen Tuan, Kuangy und anderer Groß- Würdenträger anordneten und ihr Verhör durch ein Straf gericht befahlen, weil ste die Urheber des Boxeraufstande» seien. E» verlautet aber nicht» von einer Auslieferung der Schuldigen a« die Mächte. — E» wird ein Treffen bei Paochi und Schantienfu gemeldet, in der Nähe von Peking, wobei auch die deutschen Seebataillone im Fm r standen. — Au» Tientsin wird über London gemeldet: Graf Waldersee und sein Stab trafen am Donnerstag Mittag hier «in und wurden von Ehrenwachen au» den verbünde ten Truppen empfangen. Der Bahnhof war mit deutschen, ruffischen und französischen Fahnen decorirt. Die Abwesen heit von Fahnen der Engländer und der andern verbünde ten Truppen fiel auf. — Au» Peking wird nach New-Aork telegraphwt: ES ist beschlossen, daß Waldersee einen ver kaiserlichen Paläste in der verbotenen Stadt bewohnen soll, «nd daß ein großer Theil der deutschen Armee dort ein- quartiert werde. Die Amerikaner mißbilligen die», werden aber nicht protestier«. Das bedeutet eine totale Umkehr von der Politik der Beschützung der verbotenen Stadt. Die Dai'y Mail meidet au» Taku: Ueber Waldersee» Stellung rxisttren einige Bedenken. Die russischen, französischen und amerikanischen Generale aceeptiren die durch seine Ankunft geschaffene Situation nicht und lehnen e» ab, sein Ober kommando anzuerkennen außer im Felde. Die Ehrenwachen bei Waldersee» Empfang bestanden au» je hundert Deut> scheu, Engländern, Indiern und Italienern. Am Sonnabend sollten zwei wichtige Expeditionen abgeheu, welche wahr scheinlich drei Wochen dauern werden. Wettere Kämpfe «erden erwartet. Tientsin, 1. Oktober. Der deutsche Gesandte von Mumm ist hier eingetroffen und provisorisch tm deutschen Konsulat abgestiegen. Die Witwe des Freiherrn von Ket- teler fährt auf dem deutschen Dampfer .Halle" nach Japan. London, 1. Okt. Die .Time»" melden au» Schang hai; Scheng erhielt ein Telegramm von Li-hung-tschang, datnt vom 26. September, worin er erklärt, der amerika nische Gesandte dränge ihn, ohne Verzug nach Peking zu gehen, um die Verhandlungen zu eröffnen, doch sei seine Abreise verschoben, da er auf eine Zusammenkunft mit Waldersee warte. — Au» Taku wird unter dem 29. September ge meldet : Li. hung «tschang befindet sich noch immer in Tientsin. In einem Interview erklärte er, daß er mit allen Kräfte« gegen einen Angriff auf die Befestigungen von Peitang protestiren «erde; er glaube, daß die Unter handlungen zu einem guten Resultate führen würden unter der Bedingung, daß folgende drei Punkte anerkannt wür den : 1. Ernennung eine» chinesischen Staatsmann«» für den Posten eine» Regenten mit der Mission, die kaiserlich« Autorität wieder herzustellen, 2. Enthaltung von jeder ag- greffiven Aktion seiten» der Großmächte, 3. Entsendung einer Entsatzkolonne nach Tstnanfu, um dieKaiseriu-Wittwe «nd den Kaiser nach Peking zurückzuführen. — Die .Morntng Post" meldet au» Peking: Die auf Befehl de» Gouverneur» von Schanst getödteten Missionar« b«trag«n beinah« hundert. Der Gouverneur wird jetzt am Hofe al» porioua grat» empfangen. (!) Die wieder «rschemende Peking-Gazette publizirt «in Edikt, welche» den Pekinger Beamten befiehlt, dem Hof« nachzufolgen. — Da» Plündern d«r Engländer in Peking geschieht meist mit amtlicher Ge nehmigung. In der britischen Gesandtschaft werden täglich» Auktionen abgehalten; dies« Prozedur dürft« den Winter über andouern. (Auch nicht Übel!)j _ London, 1. Okt. Der .Daily Expreß" meldet au», Schanghai Die Verbündeten ergriffen Besitz von Schan-' -atkan und hinterließen eine starke Besatzung, um e» gegen di« Boxer zu halten, welch» offrnbar «i««n ««««« Angriff beabfichtig««. Dt« D«utsch«n marsch tr«n in stark«rKolonn« »ach Tongschang, um dt« Katptng - Min«n zu beschützen, welche unter Direktion Tschang« yin«Mao» dir Arbeit wieder aufn«bm«n «erden. Die Engländer ergreifen starkeMaßregl», um dt« Russen an d er B esttznahme von Ttat«Tschwang«tat zu hindern. N««york, 1. Oktober. Eine Depesche au» Peking vom 20. September berichtet: In einer Konferenz der Ge neräle theilte General Len «witsch mit, daß die russische Ge sandtschaft und die Hauptmacht der russischen Truppen au» Peking zurückgezogen werden. Eine Abheilung gemischter Truppen bleibe in Stärke von 2000 Mann zur Vertretung Rußland» in Peking. Deutsche und japanische Truppenabtheilungen operiren in südlicher Richtung nahe beim Jagdpark. Russen und Engländer ballen kleinere Thetlstrecke« der Bahnlinie zum Zwecke der Ausbeffeiung kuscht und bewachen sie. Newyork, 1. Oktbr. An» Tientsin vom 28. Srptbr. wird telegraphirt: Die Vorbereitungen zur Zu rückziehung der amerikanischen Truppen haben begonnen. Wie verlautet, werden ein Regiment Infanterie, eine Schwadron Kavallerie, eine Batterie Ar tillerie in Peking zum Schutze der amerikanischen Interessen zurückgelassen; der Rest der Truppen geht nach Manila. ra-e«-eschichtr. — Die .Nordd. Allg. Ztg." meldet: Der durch da» Gesetz vom 25/11 1899 geschaffene ärztliche Ehrengerichtshof hielt beute unter dem Vorsitz de» Dirigenten der Medizinalabtheiluna, Geheimen Ober-Reaierungsrath vr Foerster im Kultusmini sterium seine erste Sitzung ab. D«r Vorsitzende wie» auf den großen Fortschritt hin, welcher da» genannte Gesetz für den ärztlichen Stand bedeute und sprach den Wunsch au», daß die Rechtsprechung de» Ehrengericht-Hofe» mit den Verhält- uissen d«S praktischen Leben» stet» in lebendigem Zusammen- Hang sich halten, ebenso der Bedeutung und den Interessen de» ärztlichen Berufs wie den Anforderungen, welche die Entwickelung der anderen sozialen, wirchschafclichen Ver- hältnisse bedingt, Rechnung tragen möge. Sodann wurden die Mitglieder auf die unparteiische, gewissenhafte Erfüllung ihrer Obliegenheiten durch Handschlag verpflichtet. Mit glieder sind gegenwärtig Geheimer SanitätSrath Seut-Köln, Geheimer SanitätSrath BartelS-Berlin, Sanitätscath Witte. Berlin, SanitätSrath Körn«r-Bre»lau, Professor Soelksn- Bochum und vr Sanin-Danzig. Berlin, 1. Okt. Die .Nat.-Ztg." meldet: Dem Vernehmen noch steht eS jetzt fest, daß der Gouverneur von Deutsch Ostafrika, General v. Liebert, von seinem Posten zu rücktritt, um ein militärisches Kommando zu übernehmen, und den jetzigen Konsul von Zanzibar, Freiherrn v. Rechen berg, zum Nachfolger erhält. Oesterreich. Wien, 1. Okt. Drr al» Graf von Takowa in Bu- karrst ««gekommene Exkönig Milan erregt dort gro ße» Aufsehen. Er kündigte seine Ankunft nur drei Stunden früher an und wurde dennoch vom Polizeidirektor empfangen. Er wird mehrere Tage dort bleiben und mit mehreren Per sonen, darunter der Königin Natalie zusammen treffen. (Da kann ja wa» nette» zusammengebraut werden. Frau Draga Maschin mag sich freuen!) Dänemark. Kopenhagen, 1. Oktober. Der Reichstag ist heute zusammengetreten urd hat die bisherigen Präsidenten wie- dergswählt. Der Landlthing wählte zu seinem 1. Vezeprä- fidenten den ehemaligen Justizminister N-llemann und »um 2. Vizepräsidenten den Generalauditeur Steffensen, welcher früher 1. Vizepräsident war. Bulgarien. Sofia, 1. Oktober Die italienische Sondergesandt- schaft, best'hend au» dem General Serasini und dem Oberst, leutnant Pallavieini, ist gestern Abend hier ringetroff n. Ste übergab heule dem Fürsten ein Handschreiben des König» Vietor Emanuel, worin dieser seine Thronbesteigung an zeigt. Fürst Ferdinand betonte die stets guten Brzi«hungen zwischen beiden Ländern und seine intim« Freundschaft mit König Humbert. Heute Abend fand eine Festtafel im Neuen Militärclub statt. Türkei. Konstantinopel, 1. Oktober. Gestern Abend wurde im Mdiz-Palast zu Ehren de» Schah» von Persien «in Galadiner veranstaltet, an dem der Sultan, der Schah mit Gefolge und hohe Würdenträger theilnahmen. Der Sultan verlieh dem persischen Großvezier den Jmtiazorden mit Brillanten. — Die hiesigen türkischen Blätter veröffentlichen Artikel auch in persischer Sprache, in denen ste den Schah will kommen heißen. ES wird in diesen Artikeln ferner für die Veretnigunq aller Muselmanen unter Führung de» Sul tan» und Khalifen eingetreten und erklärt, daß die Annähe rung zwischen Persien und der Türkei die ganze musel manische Welt mit Freude erfülle. Südafrika. vem Kr»«g«fchau»latz — Da» Räthsel über den Verbleib der vielen Geschütze der Buren scheint jetzt zum Theil gelöst zu sein. E« ist allerdings immer noch unmöglich, sich au» den sich wider sprechenden offiziellen und nichtoffiziellen Drpeschen ein klarer Bild darüber zu machen, wie viel Kanonen die Eng länder eigentlich im Krokodilfluß und sonstwo gefunden haben. Thatsache ist jedenfalls, daß auch nicht «in einzige» ver schweren Stücke unversehrt und gebrauchtfähia in eng lische Hande gefallen ist, und e» muß eine herbe Enttäusch ung für das britische Hauptquartier sein, daß eS fortwährend nur unbefriedigende Nachrichten in dieser Hinficht nach Hause telegraphiren kann. Lord Robert» sieht sich zu seinem Leidwesen in so fern in eine prekär« und etwa» komische Lag« versetzt, al» er bereit» ungefähr einem halben Dutzend englischer Städte, de«n Ehrrnbürger er ist oder w«rd«n soll, .eine eroberte Vurrnkanone al« Trophäe" versprochen hat. E» ist ja natürlich unangenehm, besonder» für einen stegreichen Feldmarschall und Nationalhelden, wenn man sein Wort nicht halten kann; denn «» wird schlechterdings nicht gut angängig sein, den vrrschiedenen Städten «ine Trophär au? den mit Dynamit gesprengten und sonstwie' ruinstten Feldstück«» d«r Buren zum Präsent zu mach«», zumal «img« drr au» dem Vasser gezogenen Geschützfrag mente zu den von den Buren eroberten britischen Kanone» gehöre». Da übrigen» nach den persönlichen Aeußerungen de» Oberbefehlshaber» der gelammten englischen Armee, Lord Wolselry. e» in der moderne» Kriegführung nicht mehr al» eine Schmach betrachtet werden kann — wie die» bi»- her militärische Auffassung war —, wenn die Artillerie ihre Kanone» im Stich lassen muß, so wäre e» ja auch für die Bure» kein« Schande, wenn sie nothgedrungen einen Theil ihre» Artillerieparke» zurücklassen müssen, zumal wenn ste die Geschütze erst noch vollständig unbrauchbar gemacht haben. London, 28. September. Zt de« Geschützfund bet Hector Sprutt sagt die .Pall Mall Gazette" r .Die drei zehn bi»her aufgefundenen Geschütze bilden hoffentlich erst den Anfang einer ganzen Anzahl von Funden, die unbe dingt gemacht werden müssen, bevor man die Situation i» Südafrika al» geklärt bewachten kann. Die Hauptsache ist, daß man sich über den Verbleib aller Geschütze klar wird, einerlei, ob diese zerstört oder nicht zerflö.t find. Auf keinen Fall dürfen im Transvaal Kanonen heimlich vergraben vleiben; da» könnte bei einem eventuellen späteren Affstand sehr gefährlich werden. Glücklicherweise ist eS nicht unwahr, schetnlich, daß Kaffern verschiedentlich bei tum Vergrabe» von Geschützen anwesend gewesen sind, und man kann da her annehmen, daß sie in vielen Fällen gute Informationen werden geben können. Vorläufig ist «S nothwendig, sich über den Verbleib roch einer g oßm Anzahl von Geschützen klar zu werden; besonder» eine Menge Long Lom» fehle» noch, und man kann nur hoffen, daß Pole«Carew, Ja« Hamilton und Dundonald sie finden werden." Loren zo-Marquez, 1. Oktober. Der Dampfer ,S yna" vom österreichischen Lloyd geht mit 400 Flücht lingen au« Transvaal in See. Es befinden sich da-unter solche d»S italienischen, irischen, amerikanischen und franzö sischen Kontingents. Alle Ausgaben derselben trägt Vie Transvaal Regierung, außerdem erhält jeder Flüchtling 10 Pfd. Sterl, und hat frei« Wahl bezüglich de» Hafrn», wo er landen will. Lorenzo-Marquez, 1. Oktober. In Komati- poort er«ignete sich eia« furchtbare Explosion, während die Engländer die von den Buren im Suche gelassene Munition vernichteten. 20 Gordon>Hochländ«r sind getödtet worden. Lorenzo-Marquez, 1. Oktober. Weiters Mel dungen au» Komatipoorr besagen, daß durch die Explosion der von den Buren im Stich gelassenen Munition mcht 20 englische So daten getödtet wurden, sondern daß 2 Sol daten getödtet und 18 verwundet wurden, darunter ein portugiesischer Soldat. Pretoria, 1. Octbr. Gemralmojor Baden Powell übernimmt morgen das Commando der Polizeitruppe für Transvaal und den Oranje-Freistoat. Für die PoliMmppe ist eine Stärke von 12 000 Mann vorgeschlagen. London, 1. October. Die .Morn. Post" erfährt au» Pretoria vom 29. September: Barend Vorster, eine» der schlimmsten Mitglieder der alt«n VolkSraad-Partei, hat im Distrikt ZoutpanSberg eine Republik bergestellt. Both« sei mit 2000 Buren abmarschirt, um sich Vorster in PieterS- burg anzuschließen. S«S Sachs««. — A" das am 1. Januar 1901 ir-S Leben tretende sächsische OberverwaltungSgencht sind, wie die ,Dr. N/ mittheilen, berufen worden: als Präsident Ministerialdirek tor Geh. Rath Freiherr v. Berntwitz, al» SenatSprästdent Geh. Fmanzrath vr Wachler, al» Räche Geh. Regierungs- rath v. Gehe, Geh. RegierungSrath v. d. Mosel, Geh. Fmanzrath Groß, Oberstaatsanwalt Gensel, OberanuSrichter Hecht, Oberfinanzrath vi Hofmann, RegierungSrath vr Naundorf und StaatSanwalr v. d. Decken. — A-S Leipzig schreibt man: Theorie und Praxis sind zweierlei. Die Buchsruckerei der sozialdemokratische» .Leipz. VolkS-Ztg." hat zwei Setzmaschinen eingestellt; ste thetlt dies an der Spitze der Leipziger Angelegenheiten den Lesern mit. In einer soziaedrmokcan chen süddeutschen Druckerei ist dasselbe der Fall gewesen. Die Einstellung von Setzmaschinen ist ja an unv für fich gleichgültig, aber bekanntlich hatten die sozialdemokratischen Setzer sich auf da» Schärfste gegen die Setzmaschinen ausgesprochen, weil diese so viele Setzer außer Brod dringen würde«. — Ein merkwürdiger Fund ist am Sonnabend früh in Plane« auf der sogen annten Rettwiese an der Elster, wo seinerzeit der Ctrku» Barnum u. Baillry seine Zelte aufgrschlagen hatte, gemacht worden. Man fand da,elbst verschiedene Kl«tdung»stücks einer männlichen Person, ohne deren Eigenthümer zu erblicken In dem Rocke fand ma» obendrein noch ein Sparkassenbuch mit 1000 Mk. Einlage. Der Fund wurde zur PsUz.i gebracht und e» dauere nicht lange, da meldete fich auch der Eigenthümrr, um sein Gut in Empfang zu nehmen. Der Mann hatte jedenfalls am Freitag de» Guten etwa» zu viel gethan und sein Nachtlager dann fälschlich auf der Reitwtese gesucht. - Vor einigen Tag«« verstarb in Marknruttpche» m ärmlichen Verhältnissen der El sinder der Aeeordzither Herr Karl August Gütter. Hätte «r seine Erfindung palenlirerr lassen, so wäre er gewiß em vermögender Mann geworden. — Einen recht empfindlichen Schaden «rlitt vong« Woche die Gutsbesitzerin oerw. K.auß in JrferSgrü« Während diese mit ihrem Dienstpersonal aus dem Felde beschäftigt war, wurde in ihrer Wohnung eingebrochen, e» wurde» Schränke und Kästen durchwühlt und au» einem verschlos senen Koffer die Summe v.n 300 Mark in baarem Geld entwendet. Von dem Dieb« srhlt jede Spur. — Im Mühlgru en zu Lengenfeld ertrunken ist am Dienstag der 4jährtge Emil Barty, welcher unbeaufsichtigt an dem rasch fließenden Wasser gffpielt hatte. — Bet der jetzt im Gange befindlichen Kartoffelernte kamen in de» letzten Tagen im Vogtlande zwei Personen um» Leben. Da» 5jährige Töchterchen d«S Tagelöhner» S.egel in Hart- MeMN-grÄ« kam einem kartoffelkrautfeuer zu nahe uns «rlitt tödtliche Brandwunden. Die 55jährige Gut-be- fitz«r»witt«e Gruber in Schönberg wurde beim Andrehe» de» Echletfzeuge» ihr«» mit Kartoffeln beladenen Wagen» zu Boden genssen und überfahren.
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