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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193905171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-05
- Tag1939-05-17
- Monat1939-05
- Jahr1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1939
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«r. tis Das Recht auf Kolonien Zur RcichSkoloniattagung in Wien. Die Hauptstadt der Ostmarl steht in diesen Tagen Nu Zeichen der Reichskolonialtagung. Hier in Wien hat der Bnndessührer des Neichskolonialbundes, Reichsleiter General Ritter von Epp, von neuem das deutsche Recht auf Kolonien unterstrichen und damit die Kolonialfrage wieder in den Vordergrund des Interesses geschoben. So sehr w'.r auch zur Zeit mit dem europäischen Problem beschäftigt sind und die europäischen Einkrci- sungsmanöver der Wes.mächte wachsam beobachten, so können diese Dinge unser Augenmerk von der Lösung der kolonialen Frage keinen Augenblick ablenken. Unser Rechtsanspruch auf Kolonien ist unabdingbar, und der Raub deutschen Kolonialbesitzes durch dieselben Mächte, die uns überall den Lebcnsraum beschneiden möch ten, ist nicht aus der Welt zu schassen. Was das Deutsche Reich durch erfolgreiche Arbeit anfgcbant und durch vor bildliche Leistungen in wirtschaftlicher, kultureller und ge sundheitlicher Hinsicht in den Kolonien fortentwickelt hat, das ist auch durch den Nechtsbruch von Versailles nicht ungeschehen zu machen. Wir haben uns unsere Kolonien nicht mit Waffengewalt erobert, sondern der Erwerb voll zog sich in völkerrechtlich legalen und einwandfreien For men, hauptsächlich durch Abschluß von Freundschafts- und Handelsverträgen mit den Eingcborenenhäuptlingen, und keine Macht der Welt hat bis zum Kriege die Recht mäßigkeit des deutschen Erwerbs in Zweifel gezogen. Als lSl8 in Versailles das Deutsche Reich zerbrach, da stürzten sich die Feindbundmächte auf den deutschen Kolonialbesitz. Unter Aufsicht des sogenannten „Völker bundes" traten sie als „Treuhänder" das Erbe Deutsch lands an. Treuhänder sollten sie sein, aber niemals Be sitzer. So ist es dem Buchstaben nach gedacht. Aber wir wissen aus der Geschichte der vergangenen zwanzig Jahre, daß die sogenannten Mandatsstaaten sich als Besitzer fühlen und so tun, als gehöre ihnen heute das deutsche Kolonialeigentum. Wie sehr aber Politiker der West mächte den Kolonialraub zu legalisieren versucht haben, so ist cs ihnen doch nicht gelungen, die deutschen Rechts ansprüche auf die Kolonien zu beseitigen, juristisch so wenig wie in moralischer Hinsicht. Deutschlands Recht auf Rückerstattung des Kolonialbesitzes ist unbe streitbar. Träger des kolonialen Gedankens in Deutschland war früher die Deutsche Kolonialgesellschast. Mit dem Willen des Führers und aus dem Recht, einer neuen zeitlichen Entwicklung des deutschen Volkes das zu geben, was ihr gebührt, wurde die Deutsche Kolonialgesellschaft aufgelöst und an ihre Stelle trat unter Führung des Generals Ritter von Epp, der sich in China wie in den Kämpfen in Südwestafrika einen Namen gemacht hat, der Reichs- kolonialbund. Dieser Bund ist nach außen hin der umfassende Ausdruck eines einzigen auf die Wiedergewin nung der deutschen Kolonien gerichteten deutschen Willens. Der Führer hat immer wieder in seinen Reden die deutsche Kolonialsorderung wiederholt und den Raub der deutschen Kolonien am stärksten wohl in seiner Redevor dem Reichstag am 30. Januar d. I. gebrand- markt, als er sagte: „Der Raub der deutschen Kolonien war moralisch ein Unrecht, wirtschaftlich ein Heller Wahn sinn, politisch in seiner Motivierung so gemein, daß man versucht ist, sie einfach als albern zu bezeichnen." In diesen Sätzen ist gleichzeitig die deutsche Forderung festgelegt. Es gilt, das moralische Unrecht an Deutschland wieder gutzumachen. Daß di« Eroberungen der deutschen Kolonien — übrigens ein Bruch der sogenannten Kongoakte von 1885 — noch keinen Rechtsanspruch der „Eroberer" be gründen, ist völkerrechtlich unbestritten. Der Reichskolonialbund hat niemals eine andere Forderung erhoben als die auf „Rückgabe des Kolonial reiches, das das deutsche Volk sich einst aufgebaut hat, ohne irgend jemand zu berauben und ohne irgendeinen Ver trag zu verletzen". Der Führer hat mit aller nur wün schenswerten Klarheit ost genug dargelegt, welchen tat sächlichen Wert die Kolonien haben: für die anderen wie sür uns. Die Behauptung Englands und Frankreichs, Kolonien besäßen gar keinen wirklichen Wert, hat Adolf Hitler mit dem einzig denkbaren Einwand beantwortet: „Es ist nicht einzusehen, weshalb man sie (die Kolonien) uns dann erst recht vorenthält." Diese Antwort, die mit dem Advokatengetst diplomatischer Demokratien nichts ge mein hat, ist die streng logische Folgerung auf die auch von den anderen anerkannte Gedankenfolge, die sich aus den wirtschaftlichen Beweggründen ergibt, Deutschland so weit wie möglich auf dem Gebiete der Rohstoffversorgung sicherzustellen. „In diesem Sinne", so erklärte der Führer 1936, „wird die Forderung nach Kolonien in unserem l-: -dicht besiedelten Land als eine selbstverständliche sich 'smmer wieder erheben." Die Handelsbilanzen der großen Kolonialmächte England und Frankreich beweisen am allerbesten, von wie großer volkswirtschaftlicher Bedeu tung Kolonialbesitz für ein Volk ist. Was für die anderen gilt, gilt für uns um so mehr, als man uns mit allen Mitteln von dem Weltmarkt abspcrren und eine deutsche Rohstoffbasis in den Kolonien verhindern will. »IM M0 Nam vor oen zugenWyrem Der Stabschef und der Reichsbaucrnführcr im RcichS- führerlagcr der HI. Im Reichsführerinnen- und Neichsführerlager der Hitler-Jugend in Braunschweig sprach Stabsführer Lauterbacher über das Hitlerjugendgesetz vom 1. De zember 1938 und über die vor einigen Wochen ergangenen Ausführungsbestimmnngen zu diesem Gesetz. Stabschef Lutze stellte die gemeinsamen Aufgaben von SA. und HI. heraus, die Menschen weltanschaulich und körperlich zu erziehen. Die Nationalsozialisten hätten auch in der Kampfzeit nicht mit den Waffen, sondern mit den Herzen ihre großen Erfolge errungen, und so würden sie auch weiter auf diese Weise die deutschen Menschen ge winnen. Die Ausführungen des Stabschefs waren von dem Willen zu engster Kameradschaft getragen, einer Kameradschaft, die alle politischen Soldaten und die waffentragenden Soldaten gleichmäßig umfaßt. Reichsbauernführer Reichsminister DarrS legte in vielen Einzelheiten dar, was besonders auf landwirtschaft lichem Gebiet und auf dem Gebiet der Ernährung des deutschen Volkes im letzten halben Jahrzehnt geleistet wor den ist. Er betonte, daß eS keine nationale Sicherheit ohne die Sicherung der Ernährung im eigenen Lande gebe. Sein Appell an die Jugendführerinncn und Jugendführer; sich mit aller Kraft für die Wiederverankerung des Volkes mit dem Boden einzusetzen, fand begeisterte Aufnahme. Der Reichsjugendführer Baldur von Schtrach gab dem Dank für daS einzigartige Erlebnis beredten Ausdruck Zfch»p»««r Tagedtat« »»» «»»et,«, Men empsangl Reichskolonialbund MM im llalhmu — veotsch-ilMnische Arbeitsgemeinschaft Zu einem erhebenden Auftakt gestaltete sich Dienstag vormittag der Empfang des Bundesführers des Reichs- kolonialbundes, des Reichsleiters General Ritter von Epp, im Wiener Rathaus. Bizebürgermeister Blaschke wies auf die Leistungen der Ostmark auf dem Gebiete der Binnenkolonisation und bei Organisierung des Donau- raumes hin. Der Kolonialgedanke finde in Wien eine be- sondere Aufgeschlossenheit der Bevölkerung vor, die noch verstärkt werde durch den Gedanken, daß die Rückgabe der uns geraubten Kolonien auch eine Frage der Ehre des deutschen Volkes sei. Der Leiter der offiziellen italienischen Abordnung, Kolonialvizegouverneur Dr. Meregazzi, unterstrich in seiner Ansprache, daß der Duce die Entsendung der offi. zielten Abordnung des faschistischen Italien angeordnet habe, so daß ihre Anwesenheit keiner Kommentare bedürfe. Schon in München habe er, Meregazzi, an die Worte des Duce vom 28. Oktober 1937 hinsichtlich der deutschen Kolo- nialansprüche erinnert. Damals Haire der Duce unter den Begeisterungsstürmen der lOOOOO Politischen Leiter im Forum Mussolini in seiner Rede die Notwendigkeit be tont, daß das große deutsche Volk den Platz an der afrika nischen Sonne wiedererhält, den es vor dem Kriege inne hatte und der ihm zukommt. Die historische Rede des Duce vom Sonntag in Turin, die in Dcu.,u,tand einstimmigen und enthusiastischen Bei fall gefunden habe, zeige den Weg, der vom italienischen und vom deutschen Volke gemeinsam zu gehen sei. „Es ent- steht ein neues Europa, geboren von unseren beiden Re volutionen. Die Achse will den Frieden mit Gerechtigkeit und ohne unnötige Beunruhigungen. Auch in unserem Kolonialsektor besteht eine natür- liche und wechselseitige Solidarität zwi schen Rom und Berlin. Wir gehen von gemeinsamen Grundsätzen auS und marschieren aus gemeinsame Ziele hin. Geführt von unseren beiden großen Führern, Musso- lini und Hitler, blicken wir in die Zukunft mit der Sicher heit der Starken und Glaubenden." Stürmisch begrüßt, schilderte hieraus Ritter von Epp die Bedeutsamkeit der Kolonialfrage für Deutsch land. Im Hinblick auf die Kolonien können wir heute auf ein Deutschland sehen, das geformt und tragfähig ist, Kolonien festzuhalten und zu entwickeln. Die italienische Delegation sei vom Duce entsandt worden, um der Be teiligung des italienischen Volkes und seines Duce ent sprechend der allgemeinen Politik auch auf dem kolonialen Boden Ausdruck zu verleihen. Er danke Exzellenz Meregazzi und den jhn begleitenden Herren wie auch dem Duce herzlich für diese Geste der Zu- sammenarbeit. Es sei zu hoffen, daß auch das Ausland diese Zusammenarbeit verstehen werde. Unter Hinweis auf das Mailänder Abkommen und die letzten Reden deS Führers und des Duce betonte von Epp, es sei eine Schicksalsgemeinschaft zwischen Deutsch land und Italien geschaffen worden, die ihre großen Aus wirkungen haben werde. „Deutschland und Italien setzen gemeinsam ihren Weg fort, in der gemeinsamen Aufgabe, für beide den Lebensraum zu sichern. Wir finden uns hier zusammen zu einer machtvollen Gemeinschaft des Rechts, einer Gemeinschaft im Kampf um vorenthaltenes Recht, aber auch zu einer großen Arbeitsgemeinschaft dex beiden Völker für ihr Leben und für ihre Zukunft." Sitzung des Kolonialrates Der Eröffnung ter Neichskolonialtagung ging eine Sitzung des Kolonialrates unter Vorsitz von Staatssekretär a. D. von Lindequist voran. In den anschließenden Fachvor trägen berichtete Dr Mühlens vom Tropeninstüm Hamburg über „Leistungen und Fortschritte der deutschen Tropenmedizin . Dr. Mühlens widerlegte die Unterstellung der Westmächte, daß mit dem Verlust der deutschen Kolonien auch die deutsche Tropenmedizin ausgehört habe zu existieren, und wies dem gegenüber aus die epochemachenden Entdeckungen von deutschen Heilmitteln gegen die wichtigsten Tropenkrankheiien hin. Habe das Hamburger Tropeninstitut 1932 nur 79 Aerzte ausgebildet, so seien es 1938 schon 2Ü7 gewesen. Die Zahl der das Ham burger Tropeninstitut zur Heilung aussuchenden Auslands patienten habe 1938 die Höchstzisfer von 2115 Personen gegen 633 im Jahre 1932 erreicht. Professor Dr. Rodenwal tt, Heidelberg, sprach über „Die nationalsozialistische Rassenerkenntnis als Grundlage für die koloniale Betätigung des neuen Europa". Die national sozialistische RassenerkenntnS stelle, so sagte der Redner, den deutschen Kolonisator vor eine gewaltige Aufgabe. Es handle sich um die Erhaltung und Förderung des rassischen Eigen lebens der eingeborenen Völker nach den gleichen Grundsätzen, nach denen wir in Deutschland Bevölkerungs- und Rassenpolitik betreiben. und sand Zustimmung, als er erklärte, daß der Neichs- bauernführer in den Führern der deutschen Jugend eine verschworene Gefolgschaft besitze. Schirach überreicht Lutze das HL. Ehrenzeichen Anläßlich seines Besuches beim diesjährigen Reichs lager für Führer und Führerinnen der Hitler-Jugend wurde dem Stabschef der SA., Viktor Lutze, durch den Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Gol dene Ehrenzeichen der HI. überreicht. Gesteigerte Leistung der Forstwirsschast Facharbelterfrage» aus der Reichstag»«- Holz. Di« sozialpolitische Betreuung der deutschen Forstbetriebe wurde durch ein« Vereinbarung zwischen dem Reichsforstmetster, Generalfeldmarschall Göring, und dem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley vor einiger Zeit dem Fach- am« Wald und Holz in der Deutschen Arbeitsfront übertragen. Aus der Neichstagung dieses FachamieS, die in Graz statt findet, wurden jetzt die verschieoencn Maßnahmen bekannige geben, die aus diesem wichtigen Sektor der deutschen Rohstoff- Wirtschaft zum Einsatz kommen. Die Deutsche Arbeitsfront und daS Relchsforstamt werden gemeinsam an der Festigung der Betriebsgemeinschaft in den Forstbetrieben arbeiten und werden die Voraussetzungen für eine Steigerung der Leistungen und eine erhöhte sowie verlustsreie Holzproduktion schaffen. In diesem Zu sammenhang wird vor allem eine verstärkte Ausbildung des Waldarbeiters als notwendig bezeichnet, für den nun auch das Berufsbild des Waldfacharbelters vorbereitet wird. Es wird dadurch möglich sein, jegliche Arbeitshemmnisse im Betrieb zu beseitigen, die Teilnahme im Berufsweltkampf noch zu verstärken und verschiedene arbeitsfördernde Maß nahmen zu verwirklichen. 640S1 Kilometer Streckennetz 1938 stellte höchste Anforderungen an die Reichsbahn Starke Zunahme des Personen- und Güterverkehrs Aus dem Geschäftsbericht der Deutschen Reichsbahn für das Jahr 1938 geht hervor, das dieses Jahr eins höchster Anforderungen war. Aufgaben von gigantischen Ausmaßen mußten bewältigt werden. Die wirtschafts politische Entwicklung im Altreich und die Angliederung der Ostmark und der sudetendeutschen Gebiete bean spruchten die Reichsbahn bis an den Rand der Leistungs fähigkeit. Der weitere wirtschaftliche Aufschwung hatte vor allem eine allgemeine erhöhte Beförderung von Personen und Gütern zur Folge. So hat die Deutsche Reichsbahn im vergangenen Jahr eine Leistung vollbracht, die in einer um 17,7 v. H. gegenüber 1937 erhöhten Personenkilometerzahl im Personenverkehr und in einer um 17,5 v. H. erhöhten Tonnenkilomcterzahl im Güter verkehr ihren statistischen Niederschalg gefunden hat. Welcher gewaltige Aufstieg sich bet der Deutschen Reichsbahn seit dem Krisenjahr 1932 vollzogen hat, sagen am deutlichsten noch die beiten folgenden Ziffern: Im Personenverkehr haben sich die Pcrsonenlilometer gegen 1932 um 91,4 v. H. und im Güter verkehr die Tonnenkilometer um 118,1 v. H. erhöht. Das Betriebsnetz der Deutschen Reichsbahn hat sich im Laufe der vergangenen Jahre mit der Rückgliederung der Ost mark und des Sutclcnlandes sowie der Uebernahme der Lübcck-Büchener Eisenbahngesellschaft, der Braunschweigischen Landes-Eiscnbahn-Gesellschast und der Localbahn AG. in München um 9495 Kilometer auf 64051 Kilometer vergröbert. Das Streckennetz hat damit eine Länge von etwa dem cineinhalbfachen Erdumfang. Einschließlich rer Ostmark und des Sudetenlandes beförderte die Deutsche Reichsbahn im Gcsamtverkehr 2041,7 Millionen Personen. 72,65 v. H. wurden zu ermäßigten Tarifen befördert, so daß also praktisch nur etwa ein Viertel aller Reisenden den normalen Tarif für eine Fahrkarte bezahlt hatte. Auch der Güterverkehr, der etwa zwei Drittel der gesamten Betriebserträae einbringt, nahm stark zu. Auch hier kann, ähnlich wie im Personenverkehr, sestgestellt werden, daß die zu Ausnahmetarifen befördert« Gütermenge anteilmäßig wieder zugenommen hat. Sie stieg von 70L v. H. im Jahre 1937 auf 70,6 v. H. 1938 (ohne Ostmark). Infolge der Verlehrszunahme und der Ereignisse deS Jahres 1938 ergaben sich auch für den ReichSbahnkraft- wagen unerwartet große und teilweise völlig neue Ausgaben. Im Sudetenland bösen di« eingesetzten Kraftomnibusse und Lastkraftwagen tn den ersten Tagen während und nach der Besetzung infolge umfangreicher Zerstörungen von Etsenbahn- anlagen vielfach die einzig« Beförderungsmöglichkeit. Der Betrtebsüberschuß betrug 252 Millionen RM. Die Bilanz schließt mit einem Vortrag für 1939 in Höhe von 11,46 Mill. RM. Die Entwicklung war, finanziell gesehen, durchaus gesund. Allein wenn man die Beträge zusammenfaßt, die die Reichsbahn für di« allgemeine Reichskasse im ver gangenen Jahre ausgebracht hat, wird diese Feststellung unter strichen. Die feste Abgabe an das Reich betrug-120 Millionen RM. Hierzu kommen weiter 9 v. H. von dem 4 Milliarden RM. übersteigenden Betrag der BetriebSerträge in Höhe von 73,39 Mill. Reichsmark und schließlich noch 286,7 Mill. RM. Be- förderungssteuer, die in ter Betrlebsrechnung nicht enthalten sind, sondern vorweg an das Reich abgeführt wurden. DaS sind allein rund 480 Millionen RM. zusammengerechnet! Di« hohen Reuanforderungen sür das Fahrzeugbeschaffungspro gramm und für di« Neuanlagen in verschiedenen deutschen Städten machen es aber notwendig, zur Finanzierung de« Kapitalmarkt in Anspruch zu. nahmen. Zum Frankfurter Appell deS deutschen Handwerk» Wenn in der Stadt des Deutschen Handwerk-, Frankfurt a. M., die Handwerker aus allen deutschen Gauen sich zum „Tag des Deutschen Handwerks" in der Zeit vom 19. bis 21. Mai treffen werden, so findet damit die Leistungsschau eines der bedeu tendsten deutschen Berufsstände statt. Sichtbarer Aus druck deS handwerklichen Könnens ist dabet die AuS- stellung „Handwerkerwettkampf", in der die besten Erzeugnisse handwerklicher Fertigkeiten ausgestellt werden und in der die Ehrung der Reichssieger au- dem Handwerkerwettkampf vorgenommen wird. Doch diese Ausstellung ist mehr als ein« Leistungsschau, sie ist formgewordenes Streben zur Vervollkommnung, formgewordener Wille zur Arbeit und schöpferischen Leistung, geboren aus der durch den Nationalsozialismus wiedererweckten deutschen Urkraft, geworden durch die organisatorisch geballt« Kraft der ganzen deutschen Handwerksgemeinschast, Und die Ehrung der Reichssieger ist mehr als nur eine äußere Anerkennung, sie ist die Uebertragung des „Ehret mir die deutschen Meister" aus der Welt der Ideen in die der Wirklichkeiten. Ueber die Bedeutung des deutschen Handwerks für die deutsche Volkswirtschaft ist eigentlich kaum noch viel zu sagen. Immerhin sind es stattliche Zah- len, wenn beispielsweise darauf hingewiesen werden kann, daß vierzig Handwerkszweige im Jahre 1935 für Rohstoffe und Waren nahezu 9 Milliarden RM. aufgewendet haben. An Löhnen und Gehältern wurden rund 2,5 Milliarden RM. an fremde Arbeits kräfte bezahlt. Nicht weniger als 447 Millionen RM. wurden an Betriebssteuern aufgebracht. Seit dem Jahr 1935 hat aber das Handwerk einen noch ge waltigeren Aufstieg zu verzeichnen. Und es ergab sich immerhin bereits für das Jahr 1935 für daS Großdeutsche Reich ein Handwerksumsatz von über 20 Milliarden RM. Run tritt das deutsche Handwerk wieder zu seinem großen Frankfurter Appell an. Er ist der weltanschauliche und politische Be fehlsempfang für das kommende Jahr. Er ist die große Huldigung des nicht nur durch einen gemeinsamen Beruf geeinten, sondern vielmehr durch gemeinsames Blut, gemeinsame Sprache, gemein samen Boden, gemeinsame Arbeit und Kultur mit der großen Volksgemeinschaft aller Deutschen ver bundenen Handwerks für den Führer des Volkes, den Schöpfer des Reiches und den Wahrer des Friedens. Bis zum letzten Mann ist das deutsche Handwerk entschlossen, das werden erneut die Frank furter Tage unter Beweis stellen, für Volk und Reich zu stehen und mitzumarschieren mit Führer und Volk in einer echten Volkskameradschaft.
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