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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193909296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-09
- Tag1939-09-29
- Monat1939-09
- Jahr1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1939
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Nr. L27 ZlHopaner Lagevlatt uno rtnzeiger Freitag, den LV. Sepiemder UM Englische Maulhelden vom Pech verfolgt Sie „Sembarüemenks-Enlen" In dem gleichen Augenblick, da die holländischen Zeitungen ü^erichle ihrer Korrespondenten aus Friedrichs- h a s en verösscntlichen. aus denen hcrvorgchi. daß bei dem so- genannlcn Lusiangrisj auch nicht eine Bombe geworfen ist, «ressen in Holland die zwei Tage allen Londoner Zeitungen ein, die in Niesenüberschrislen den „Luslangriss" aus Fried- richshasen verherrlichen. Den Vogel schiebt hierbei wohl die ..News Cronicle" ab, die umer der riesigen Ueberschrist erscheint: „Tie sranzösischcn Lusiangrisse auf die Zeppelinwerst — Andere Flugzeuge greisen grobe chemische Werke am Bodcw sec an". Von semem Sonderkorrespondenten in der Schweiz läßt sich dieses Blatt dann „berichten", daß man „aus Schwei zer Seile den Abwurf von 30 Bomben gehört" habe und dab aus Zürich berichtet werde, dab „in der Zeppelinwcrst schwerer Schaden angcrichtei" sei. Der „Daily Sketch" überschlägt sich geradezu in Be wunderung vor dieser sliegerischen „Gros',tat" und verkündet, man habe fetzt den Feind „au seinen beiden äußeren Enden" getroffen! Wenn England und Frankreich diese „Methode" scsi aber vorsichtig ausbantcn. so berauscht sich die Phantasie des britischen Sensationsblattes an seinem Schwindel weiter, wür den sie Deutschland in eine Lage bringen können, in der diesem nichts anderes iibrigblicbe, als um Frieden zu bitten", (kl) Englische Lügen nochmals bestätigt Nachdem von amtlicher belgischer Seite die englischen uno französischen Lügenmeldungen über deutsche Truppeuionzcn- trationen bei Aachen mehrfach entschieden dementiert worden kreuzen sich mil der wahrheil waren. läßt sich die Buga Agentur von vcncyieoenen Venen diese amtliche Erklärung erhärten. Aus Eupen berichtet die Agenlur, dab man nach den verschiedensten Nachprüfungen sagen könne dab leine Truppenzusammenziehungen und auch keine anormalen Truppenbewegungen in dem Aachener Be zirk überhaupt slattgefunden hätten. Lächerliche pfeifaktionrn in Kinos Brasilien greift gegen Unverschämtheit jüdischer Emigranten durch Die brasilianische Negierung hat jetzt mit energischen Maßnahmen jenen hauptsächlich jüdischen Ele menten das Handwerk gelegt, die mit allen Mitteln versuch ten, das brasilianische Volk entgegen seinem Willen zur un bedingten Neutralität gegen Deutschland auszuhetzen. So hatte sich in letzter Zeit unter der Anleitung jüdischer Emigranten der Unfug breitgemacht, daß verhetzte Ele mente in Lichtspieltheatern Matsch- und Pseiskonzerte ver anstalteten. Aus Veranlassung der Negierung wird jetzt in den Kinos aus die Neutralitätswidrigkcit solcher Kundgebun gen hingewicsen. Zugleich wird verhindert, daß die jüdischen Emigranten weiter die brasilianische Gastfreundschaft mißbrauchen. Die brasilianische Presse begrübt die Maßnahmen der Regierung und erklärt, daß die im Schutz der Dunkelheit betriebene Pfeifagitation nur eine stupide. lächerliche Unverschämtheit sei. Der Führer vor Warschau. Adolf Hitler besichtigt von einem erhöhten Punkt au« das Kampfaelände um Warschau. (PK.-Nutkowski-(WB.)-Waaenbora-M.) Deutschland hält sich strikt au internationales Seerecht Feststellung der bn ischtn Admiral tat. . Berlin 29. September. In ver vergangenen Woche wurde der britische Trawler „Cöldew" von einem deutschen A-Boot in der (Nord see versenkt. Die Mannschaft von elf Mann wurde von dem schwedischen Motorschiff „Kronprinzessin Margarete" gerettet. Aus seiner weiteren Fahrt wurde das schwe disch' Schiff von zwei deutschen Zerstörern angehalten, die die Auslieferung der Besatzung des Trawlers ver langten. Dies g sch ih auch. Da diese Tatsache in der englischen Oeffentlichkeit zu Bermutungen über ein etwaiges unrechtmäßiges Ver halten seitens dec deu schen Schiffe Anlaß gab, ist heute sogar die britische Admiralität gezwungen, durch den Londoner Rundfunk ein diesbezügliches Kommunique zu veröffentlichen. Darin heißt es, daß der Komman dant des deutschen Zerstörers, der die Auslieferung der englischen Seeleute verlangte, in Uebereinstimmung mit dem internationalen Seerecht gehandelt habe. Die Mit glieder d r M" ' schäft konnten gesetzmäßig als feindliche Untertanen interniert werden, wenn sie sich im m litär- pflichtigen Alter befinden. Dagegen dürsten sie nicht als Kriegsgefangene behandelt werden. Das gleiche hätte auch England gegenüber deutschen Seeleuten getan. Amtliche holländische Feststellung: Neutralitätsbruch Englands L.. englischem Flugzeuge durch Flak beschossen. Amsterdam- 29. September Von amtlicher niederländischer Seite wird mitgeteilt, daß in der Nacht zum Donnerstag die holländische Neutralität durch britische Flugzeuge oer etzt worden sei. Wie «ine amtliche Untersuchung ergeben habe, seien in dieser Nacht fremde Flugzeuge, die in sehr großer Höhe flogen, in nordwestlicher Rich'ung über Holland geflogen. Da in verschiedenen Orten des Landes Flug blätter britischen Ursprungs gesunden worden seien, könne angenommen werden, daß es sich um zurückkehrende britische Flugzeuge gehandelt habe. In dem Bericht heißt «S weiter, die britischen Flugzeuge seien an ver schiedenen Stellen Hollands durch Flak beschossen worden. a» Zm polnischen Genfenyeer Abenteuerliche Schicksale eines Volksdeutschen Als die deutschen Truppen den polnischen Gegner aus seinen Verteidigungsstellungen auf den Hügeln rings um Gotenhascn warfen, trieben die Polen noch so viel männ liche Kräfte zusammen, wie sie erfassen konnten. Die noch nicht cingezogenen jungen Männer wurden teilweise von ver Straße wegge holt, in Lastkraftwagen gesteckt und nach Oxhoft geschleppt. Aus diesen zusammengclriebencn Scharen wurde jenes berüchtigte Sensen Heer gebildet, das aller dings bald ein unrühmliches Ende nahm. Die Polen halten bekanntlich bei der Firma Zegluga Polska i» Gotenhascn 500 zwei Meter lange Holzstangen be stellt, auf die daun die ebenfalls von dieser Firma gelieferten gcradegeschmiedelen Sensen ausgesetzt wurden. Nachdem so be- wassnetc Zivilistenhausen unter blutigen Verlusten zurückge schlagen waren, zogen es die polnischen Heckcnschützen vor, diese Wasken zu vergraben, um nicht mit ihnen den einrüaenden deutsche» Truppen in die Hände zu fallen. Englischer Neuiraliiätsbruch Holland fordert Untersuchung Wie seinerzeit berichtet, wurde am 6. September der deutsche Dampfer „Franken" von englischen Flugzeugen in den neutralen holländischen Gewässern bet Padaug (Snmatrak angegriffen. Die holländische Negierung hat, wie das niederländische Pressebüro ANP. jetzt erfährt, daraufhin in Erwartung näherer Einzelheiten aus Niedcr- ländisch-Iudien ihre Gesandtschaft in London beauftragt, die Aufmerksamkeit der englischen Negierung aus diesen Vorfall zn lenken und sie zu ersuchen, eine gründliche Unter suchung dieser Neutralitätsverletzung einzulciten. Das ANP. weist in seinem Bericht weiter darauf hin, daß ein cugtischcs Flugzeug den deutschen Dampfer „Franken" nach den in der niederländisch-indischen Presse veröffentlichten Aussagen des Kapitäns mit zwei Bomben angegriffen habe, cbwobl es sich innerhalb der Territorialgewäsfer Nieder ländisch I.:d!ens befanden habe. Schwere Explosion in einer englischen Sprengstostabrik London 29. Sep.ember. Das britische „Informationz"-Minist«rium teilt mit: Gestern nachmittag ereignet« sich in einer im Norden des La .des gelegenen Sprengstosfabrik eine schwere Ex plosion, die den Tod von 15 Personen zur Folge hatte; vier Personen wurden verletzt. Der angerichtet« Schaden stört die Produktion „nicht besonders". Engla ^s Bresilge Min! Lin Mitarbeiter des linksstehenden Verner Blattes „Die Nation" beschäftigt sich mit der Lage der Alliierten und meint zum Schluß: „Wird Polen vollständig besiegt, ohne baß die Westmächte ihm wirksame Hilse bringen können, so ist ihr Prestige in der Welt dahin Weitere Schläge werden raich folgen." Die Redaktion des Blattes versieht diesen Artikel mit einer Nachschrift, in der sie erklärt, er gebe Vie Meinung weite» Vylkskreste wieder. Las Ehrenwort gebrochen! Unwürdiges Verhalten der in Island internierten britischen Flugzeugbejatzong Wie aus Island gemeldet wird, ist die Besatzung des eng lischen Flugzeuges, das am Dienstagnachmittag bei dem Hafen platz Raufarhösn eine Notlandung vornehmen mußte, geflüchtet. Nach dem Unfall hatte der Pilot des Flugzeuges das beschlag nahmt wurde, den isländischen Behörden sein Ehrenwort gege ben. daß er nicht versuchen würde, die Insel zu verlaßen. Nach den bisner vorliegenden Meldungen haben die englischen Flieger unter Bruch des gegebenen Ehrenwortes ihr Flugzeug am Mittwoch heimlich startfertig gemacht und sind, bevor die islän dischen Wachen «ingreifen konnten, entflohen <!). Die dänische Regierung hat, wir amtlich bekanntgegeben wird, ihren Gesandten in Londom Grat Reoentlow, angewie sen, im Namen der isländischen Regierung bei der englischen Regierung Protest zu erbeben. Die ausländischen Interessen Islands werden bekanntlich nach dem das dänisch isländische Verhältnis regelnden Bundesvertrag von 1918 von Dänemark wahrgenommen. „DeutWand heule «nüberwludlich- „Außerdem hat es Versailles nicht vergessen'' Der Hamburger Korrespondent der norwegischen Handels- und Schiffahrtszeitung, Fritz Ihlen, schreibt in einem Brief aus Deutschland: Hier stellt man sich immer die Frage, ob es zu einem langen Krieg kommen ober ob kurzer Prozeß gemacht werden wird. Im Falle eines langen Krieges muß man beach ten, daß der Deutsche zäh ist und außerdem Versailles nicht ver gessen hat. Vieles spricht dafür daß Deutschland heute unüberwindlich ist. Mit Rußland und Italien im Rücken wird man Deutschland schwerlich aushungern können, und daß man Deutschland durch Waffengewalt überwinden kann, wird wobl niemand behaupten wollen. Mexito streng neutral Durch oen Mund seiner führenden Staatsmänner hat Mexiko bereits mehrfach versichert, daß es in dem jetzigen europäischen Konflikt eine streng neutrale Haltung ein nehmen will. Diese Einstellung kommt erneut in einem Gesetz entwurf der Regierung über die Aufrechterhaltung der Neutra lität zum Ausdruck, der am Mittwoch von der mexikanischen Kammer anaenommen worden ist. Gärendes Palästina Wie die Kairoer Zeitung „Ahram" berichtet, zanden in vcr- iclnedcncu Gegenden Palästinas erneut heftige Zusammenstöße zwischen Arabern und englischen Polizeitruppen statt. Londoner Sender einer dreisten Lüge iiderWrt Der Londoner Sender hatte in seiner Nachrichtensendung Donnerstag um 20.30 Uhr folgendes gemeldet: Einem polnischen Obersten sei es geglückt, auf einem zusammengeslickten Flugzeug aus dem belagerten Warschau zu entkommen und Bud a - pest zu erreichen. Die Schilderung der „rücksichtslosen Belage rungsmethoden" der Deutschen, die dieser Oberst in Budapest gab, hätten in der ungarischen Oeffentlichkeit größte Erntrustung und ^mporun^ he^ militSriicheu Stellen erklärten aus Anfrage, daß von dem ganzen Vorfall hier nicht da» ge ringste bekannt sei, daß es sich somit um erne vollkommen freie Erlindung des englischen Rundfunks handle. Befehlshaber der Vrdnungspolizei in VstoberWesieu Durch Erlab des RelchssührerS und Chef der deutschen Polizei ist der Inspekteur der Ordnungspottzei in Schlesien, Gencralmasor Riege, »um Befehlshaber ver Ordnungspoli zei in Ostoberschlesien und im Olsagebiet er- uarutt worden. LavdesblmeruMrertagung bei Darre Am Donnerstag fand Im Reichsernährungsministerium urner Vorsitz des NetchsministerS Darrö eine Zusammenlunst der Landesbauernführer des Reiche» statt. Die Landesbauern führer erstatteten über die in den ersten fünf Wochen der KriegsernkhrungSwirtschaft von ihnen geleistete Arbeit Bericht und erhielten von Reichsminister Darrs An weisungen für die kommenden Aufgaben, besonders auch in der Erzeugungspolitik. Deutsche Wirtschastsabordnung ln Jugoslawien Der Führer der deutschen Wirtschastsabordnung, Staats sekretär Dr. Land fried, besuchte in Begleitung des deut schen Gesandten von Heeren den jugoslawischen Außenmini ster Dr. Cincar-Markowitsch und den Landelsministcr Dr. Andres. „Dem deutschen Maier" Der Führer verlieh Professor Kamps den Adlerschild Der Führer hat dem Vorsitzende» der Abteilung für dl» Bildenden Künste der Preußischen Akademie der Künste, Prof. Dr. Arthur Kampf, in Berlin-Charlottenburg aus Anlaß der Vollendung seines 78. Lebensjahres den Adlerschild des Deut schen Reiches mit der Widmung „Dem deutschen Maler" verlie hen. Die Auszeichnung wurde dem Beliehcnen im Auftrag des Führers durch den Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei Dr. Meißner überreicht. Sturm aus die Forts von Prags Sie letzten Kämpfe vor Warschau PK.-Sonderbericht . . . „ 27. Septeniber. Im schwachen Dunst des Spätsommertimes taucht weit vor uns Prag« und Warschau aus. Türme, Schornsteine und hohe Häuser der beiden Städte, die rechts und links der Weichsel sich gegen- überlicgcn, stehen schattenhaft vor einem goldenen Abend- Himmel. Hoch über uns aber hat sich dunkles, gewitterschweres Gewölk zusammengezogen. Ein Sommergewitter braut über dem Land. Im Stabsquartier der Division, oas wie immer in diesem Kampf dicht hinter der Fron: liegt, zeigt uns ein Offizier ein Flugblatt, das über Warschau abgeworfen ist. Wir fahren nach vorn zum Gesechtsstaud eines der Regi menter. die zum Sturm auf die Forts augcsetzt sind. Vor einer kleinen Hütte bei Marki steht, im Stahlhelm und Wetter mantel, der Regimentskommandeur mit seinen Offizieren. Melder kommen und gehen, Telephone raffeln. Der Sturm auf die Forts bet Praga setzt ein. Neben uns dröhnt explosivartig plötzlich das Feuer der leichtere» ^'Eber, weiter hinter uns wummer« schwere Artillerie, und weit oben im Norden, nur schwach zu höre», schießt jetzt auch eine der deut schen Laugroyrbatterien Und während das Feuer der Bat terien sich langsam steigert, bricht gleichzeitig aus dem Himmel das Gewitter los. das dunkler und dunkler sich ballte. Hell steh« noch hinter Warschau das Lich« der versinkenden Sonne, über Warschau aber brüllt «etzt das Feuer der deutschen Ar tillerie und daS Gewitter dieses Spätsommertages. Ein In ferno von nnheimlichcr Wucht, von erregender Gewalt. Es brüllt und blitz« und dröhn« und kracht. Kaum daß der alte Feldsoldai unterscheiden kann, was Blitz und Donner, was Abschußlicht nnd Ausschlagdröhnen ist. Aus der Straße. Hari neben uns, rollen immer die Muni tionskolonnen ans. Die Soldaten sind von Staub und Dreck über und über bedeckt, denn hinter uns steht keine Brück« mehr, die Straßen sind durch Einschläge und Minen zerstört. Noch sind die Pioniere nicht in ver Lage gewesen, die Brücken zu ersetzen, die Straßen zn reparieren, im Flammenschetn des brennenden Vororts Marki schleppen die Kanoniere ihre Mu nition. arbeiten die Nachrichlenlnippen, gehen neue Bataillone nach vorn. Vor uns stehen jetzt, während ein erquickender Regenguß über das Land niederprassclt. roie, weiße und grüne Leuchtkugeln am Himmel, irgendwo schießt eine Bat terie mit Leuchtspurmunitton. Maschinengewehre rasseln dumps. Gewehrschüße knallen Heller dazwischen, nnd immer noch dröhnt Artillerie, zucken vom Himmel grelle Blitze nieder. Jetzt schießt auch die polnische Artillerie der Fons von Praga. Ihre Schüsse liegen vor uns. neben und hinter uns im Ge lände. Sie konzentrieren ihr Fener aus das Städtchen Markt und die tm Städtchen liegende Brücke. Eine Fabrik brennt prasselnd nieder, ein Wohnbaus flammt aus wie Zuudcr. Vieh brüllt, Pscrdr wiehern und stampfen. Wieder leuchten Helle Kugeln vorn auf. Ter Regimentskommandeur zeichnet eine kurze Linie «ns eine Karie ein Ein Fernspruch geht an die Batterie: „Feuer vorverlegen!" Mit monotoner Gleichsörmigkeit dröhnt hinter uns immer noch der Abschuß der schweren Batterien. Und nun zucken in Praga Helle, kleine Flämnichcn ans. Wir Irrlichter geistern sie einige Sekunden hin und her. scheinen zn springen, zu er löschen und wieder auszuflammen. Dann zischt, schwarz, rot nnd schwefelgelb, plötzlich eine gewaltige Stichflamme aus, dann noch eine und dann noch eine. Dir FortS von Praga brennen Eine lenchiende Fencrfront steht vor deu Türmen von Warschau uno friß« das Lich« der hinter der Stadt eben versunkenen Sonne. Hermann Okraß.
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