Deutsche allgemeine Zeitung : 11.10.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184310117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18431011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18431011
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-10
- Tag1843-10-11
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 11.10.1843
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Nr L94 11. October 1843. Mittwoch WM Deutsche Allgemeine Zeitung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» U«re-btick. Deutschland. 4 Von der Donau. Der Affociationsgeist. * Aus der bairischen Prat;. Geistliche Hindernisse einer Empfangsfeier für den Abg. Tafel. * Hannover. Die Freisprechung Breusing's. Das Lager von Lüneburg. * Kiel. Die Dänen im deutschen Bundesarmeecorps. Ein politisches Bauernfest zu Grünholz. Forchhammer's Festrede. PreuGan. ** Vertin. Verordnungen über das Cautionswesen und die Schenkungen an Anstalten, 4- Nertin. Ankauf eines Gebäudes für ein Ministerium. Der Consul in- Warschau. 4k- Posen. Näheres über den Vorfall in Posen. * Köln. Berurtheilung St.-Paul's. sveftetereich. * Wien. Die griechische Revolution. Der Stephansthurm. Portugal, ch Paris. Aufhebung von Bisthümern. Costa Cabral. Surbano. Militairverschwörung. Epanien. * Paris. Strenger Befehl an das Militair. Heftige Sprache drr Oppositionspresse. Saragossa. Barcelona. Sevilla. Militairaufstand. Gtoßidtitannien. Die Schiedsgerichte der Repealassociation. Die Eröffnung derselben. Pomphafte Repealversammlung. Maßregel gegen die Unruhen. Verlängerung der Prorogation des Parlaments. Be drohliche Nachrichten über Griechenland aus Malta. Ttchttkteich. Vertrag mit Sardinien über das literarische Eigenthum Dir Meuterei auf der Fahrt nach den Marquesasinseln. Unterschlei in Algerien. Spans. Die Ruhe vor dem Sturme. Die Opposition gegen die Befestigung von Paris. Die Kanonenstadt. Antiquari sche Entdeckungsreisen. Nachgrabungen auf den Ruinen von Ninive. Etymologien. WelAten. -s-Krüssel. Die Festlichkeiten der Erdffnung der Eisenbahn. Fest in Hent. Neuer Industriezweig. Der König. Die Gräfin VOultremonf. MtebeVlan-e. Budgetvcrhandlungcn. Athen. Einzelnes über die Revolution. G>We«schakt «nb Kunst. * Dresden. Die-Hamburger Denktafel. ««» Andustvie. »Frankfurt a. M. Der Conflict der ^. LaunuSbatzg-mit hxr Post. Die neue Börse. » Schwerins Msrnbahn von Berlin nach Stralsund. »Kreslau. Herbstwollmarkt. <k»ttÄ«bigunsen. De«tschla«d. ^von der Donau. 6. Oct. Einer der großartigsten Triebe deS Jahrhunderts ist der Assoeiationsgeist. Er ist wahrhaft or ganisch und bildend, denn er entspringt aus dem Wesen der Concur- re»z, welche daS Triebrad des gesummten Volkslebens ist. Die Noth wendigkeit und Heilsamkeit dieser Coneurrenz läugnen die modernen Socialisten ganz unbedingt; sie sehen,sich folglich mit dem bisherigen Walten des Associationsgeistcs selbst in Widerspruch. Und doch vermag ihrer Lehre nichts mehr und nichts wesentlicher zu schaden als die blinde, radikal« Verachtung, welche sie gegen alle bisherigen socialen Zustände zur Schau tragen, und die schlecht gewählte Maxime, der Menschheit «inen Sprung ins Bodenlose als einziges RettungSmittel zu empfeh len. Sie negiren jede organische Vermittelung, und wenn es ihnen je gelingen könnte, in ihrer dermaligen Rathlosigkeit daS Banner der Herrschaft zu erringen, so würden sie vielleicht den Sturz deS socia len Lebens, wie es sich in langen Jahrhunderten entwickelt hatte, bewirken; allein sie würden ihr nächstes Ziel kaum erreichen und wie di« Eurliuff« des Jahres 1792 sich selbst in dem durch kecken Zau berspruch geöffneten Abgründe begraben. Ja, wir stehen am Rand eines neuen Lebens, hoffentlich eines schöner», sittlichem und selbst christlichem, als das unserige war. Allein der Genius der Menschheit will, daß daS Ziel auf friedlichem, vor Allem jedoch unblutigen Weg erreicht werd«; denn Menschenblut ist ein unseliger Kitt für mensch liche Werke, und schwere Vergeltung trifft Jenen, der es vergoß, wie nicht minder Jenen, der eS vergießen ließ. Den Uebergang zur Zu kunft bilden die friedlichen Associationen. Da- frühere Gemeindeleben wird sich wol schwerlich wieder Herstellen lassen ; denn die Unterschieds zwischen Adel, Bürgern und Bauern, wie sie eine vergangene Zeit entwickelt halt«, sind -theilS erloschen, theilS dem Erlöschen nahe. Der Grundbesitz ist «in allgemeines Recht geworden; Adelige bewohnen zunr Theil die Städte, und zwischen Bürgern und Landleuten besteht schon limg« kein Moment eine- Gegensätze» Her einer Trennung. Da gegen gibt «S jetzt Industrielle und Kaufleute, Urprodnkenten, Eapi- taltstm, Proletarier, klein«« und größere GewrrhvMndr und Män- 1»«" der Intelligenz, deren Interessen scharf ahHtMden sind, theilS sich anzichcn, theilS abstoßcn. In all diesen Branchen sollten ordent liche Vereine nachdrücklichst gefördert und gepflegt werden. Gegen daS fressende Krcbsübcl deS Egoismus liefert die Association das geeignetste Heilmittel. Je inniger der Verein alle particularisirendcn Interessen absorbiren würde, desto größere Gewähr böte er für die Versittlichung und Bildung der Individuen, unbeschadet des gegenwärtigen Haupt- zusammenhangeS der Dinge, der sich allgemach den veränderten socia len Gruppirungsverhältnissen anpaffcn könnte. *Aus -er bairischen Mals, 5. Oct. Der Empfang eines unserer Landtagsdcputirten ist unerwarteterweise zum Tagesge spräche geworden, und zwar keineswegs, wie man etwa vermuthen könnte, in Folge eines Einschreitens der Regierung, sondern in Folge eines solchen von Seiten der geistlichen Obern des Abgeordneten aus der Klaffe der katholischen Pfarrer. Dieser Letztgenannte, Hr. Tafel aus Zweibrücken, hatte cs sich bekanntlich bei dem jüngsten Landtage zur besonder» Aufgabe gemacht, auf Wahrung der eigenthümlichen Insti tutionen deS Kreises hinzuwirken, namentlich was die (durch keinen pfälzischen Juristen vertretene) Rechtspflege betrifft; an den Discus- sionen über eigentlich politische Fragen nahm er meistens keinen Theil und ist deswegen auch mit den Organen der Regierung nicht zerfal len. Bei der Budgetberathung stellte er den Antrag auf Verbesse rung der Gehalte der Pfarrer in der Pfalz, insbesondere der katholi schen. In seiner desfallsigen Rede, die allgemein als Meisterstück an erkannt wird, hob er dir Nachtheile hervor, welche sich aus den allzu ärmlichen Besoldungen der Geistlichen ergäben; so sei es namentlich gekommen, daß es an tüchtigen Pfarrern fehle, daß man Priester aus dem Auslande herbeiziehen müsse, Convicte anlcge, ja sogar die Seel sorge in der Pfalz mitunter wieder Mönchen anvertrauen wolle, was den Bewohner» dieses La»d«S wahrlich keine Freude machen könne. Diese Rede fand in der ganzen Kammer, und zwar namentlich bei allen katholischen Geistlichen, den entschiedensten Anklang; auch wurde der Tafel'sche Antrag in beiden Kammern einhellig angenommen, wäh rend bisher nie ein Abgeordneter der katholischen Geistlichkeit in der Pfalz daS Gleiche für feine Standesgenossen zu erlangen vermocht hatte. Als nun die Amtsbrüder des Pfarrers Tafel, deren Abgeord neter er gewesen war, ihm einen festlichen Empfang bei seiner Rück- 'ehr bereiten und ihn namentlich mit einem silbernen Becher beschrn- !en wollten, erschien ein Schreiben des Bischofs von Speyer an die Dekane und Pfarrer, in welchem es wörtlich heißt: „Er glaube erwarten .zu dürfen, daß die würdige Geistlichkeit in jenes Vorhaben nicht ein gehen werde, weil durch ein solches Verfahren dieselbe den Anschein - geben würde, daß sie allen den Aeußerungen beistimme, welche Pfarrer Tafel gegen kirchliche Institutionen und kirchliche Bestrebungen aus gesprochen Habe, oder daß sie doch das materielle Interesse bloS be rücksichtige, was im Gegensätze zu den geistigen Interessen nur ein übles Licht auf sie werfen könnte;... rincn solchen schlimmen Schein werde der betreffende Dekan mit Umsicht aber Entschiedenheit entfernt zu halten suchen." In Folge dessen ist eine gewisse Spaltung unter, >en katholischen Geistlichen eingetreten; die einen sind der Ansicht, ich von der Theilnahme an der beabsichtigten Gabe nunmehr, wenn auch ungern, zürückzichen zu müssen; die anderwaber hegen die ent gegengesetzte Meinung und sind entschlossen, weitere Schritte zu thun; die Regierung bleibt zwar ganz unbetheiligt bei der Sache, keines wegs aber daS Publicum. * Hannover, 8. Oct. Ein hiesiger Berichterstatter im Hamburgi- chen Correspondenten, der offenbar mit der Freisprechung deS Deputir- en B reu sing nicht zufrieden ist, hob in einem Schreiben in Nr. 122 ener Zeitung, unter Anmaßung eines eignen misbilligenden UrtheilS der die bekannte Acußerung Brcusing'ö, hervor, „daß daS Oberappel- ationSgericht das Strafrrkenntniß der Justizkanzlei nicht aufgehoben abe,' weil cS (das Oberappcllationsgericht) in der vom Deputirten Zrrusing gegen dir Räche deS Königs begangene» Beleidigung keine Beleidigung gefunden, sondern allein aus' dem Grunde, daß gegen ein händisches Mitglied wegen beleidigender oder verleumderischer Aeliße- rungcn in den Sitzungen der Kämmern kilne Erimmaluntersuchung zulässig fei". Ohne Krnntniß der oberappellationSgerichtlichen Ent scheidungsgründe würde der obige Satz leicht Manchen zu dem Mau-
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