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Deutsche allgemeine Zeitung : 08.08.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184408087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440808
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-08
- Tag1844-08-08
- Monat1844-08
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 08.08.1844
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186S ab bis zu ihrer Einsegnung, wo sie dann beziehungsweise zu einem Handwerker in die Lehre oder in den Hausdienst treten; gegenwärtig befinden sich 100 Zög linge darin. Die Verwaltung wird von einem Vorstande geführt. Dieser besteht aus Männern, Ehrenmüttern und Ehrenjungfrauen, welche zuletzt Ge nannte auch in weihlichen Handarbeiten unterrichten. Bald nach dec Stif tung wurde die jetzt-verwitwete Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg- Schwerin, bekanntlich eine geborene Prinzessin unscrs Königshauses, Protcc- torin der Anstalt. Rach deren Vermählung trat die Königin (damalige Kron prinzessin) in deren Stelle und führte dieses Amt der Barmherzigkeit zum wahren Segen der Anstalt. Bei Gelegenheit des heute vollendeten 25. Jah res hat die hohe Frau folgendes Schreiben an sämnztliche Ehrenfrauen und Eh renjungfrauen gerichtet: „Da ich durch meine bevorstehende Reise mich zu meinem Bedauern verhindert sehe, an dem erhebenden Feste des fünfundzwan- zigjährigen Bestehens der Wadzeckanstalt Theil zu nehmen, so erfülle ich ein Bcdürfniß meines Herzens, indem ich diese Gelegenheit ergreife, gegen Sie, die Ehrenmütter und Ehrenjungfcauen der Anstalt, meine volle Anerkennung für die der Anstalt und den Pflegekindern derselben gewidmete aufopfernde Liebe, die sich so viele Jahre schon treu und mit schönem Erfolge bethätigt hat, auszusprechen. Ich weiß wohl, daß Sic in Ihrem Herzen den schönsten Lohn für Ihr christlich-menschenfreundliches Wirken finden, aber es gereicht auch mir zur Freude, Ihnen mein Gefühl auszudrücken, da ich ja mit Ihnen die Liebe sür die Anstalt theile, die nun, mitunter in schweren Verhältnissen, ein Vierteljahrhundert bestanden hat, nachdem sie, aus kleinem Anfänge sicht lich beschützt, sich erweitert, um so, unter Gottes Schutze, ferner und immer im Sinne des edlen Stifters eine Zufluchtsstätte für arme, verlassene Kinder zu bleiben und ihren Segen auf das ganze Leben ihrer Zöglinge zu erstrecken. Ich hege die feste Zuversicht, daß Sie in Ihrer Liebe und Treue ausharren werden, wie ich Ihnen mit unveränderlichem Wohlwollen zugethan bleibe. Sanssouci, zum 5. Aug- 1844. (Gez.) Elisabeth." Die Feier selbst be stand in einer geistlichen Rede mit Gesängen in dem festlich mit Blumen und .Kränzen geschmückten Bet- und dem Schulsaale. Nachher wurden die Kinder durch eine der Ehrenmütter (eine Dame jüdischer Religion) bcwirthct, welche so sorgsam bedacht war, daß sie die Speisen selbst bereitete. Bei Tische san gen die Kinder Lieder zu Ehren des Königs, der Königin, dieser ihrer Wshl- thäterin, und brachten die Toaste aus. Handel und Tnöustrie. Lissabon, l^.Jul. Man weiß noch nicht, werden neuenLabakscontract und die damit verbundene Anleihe der 4000 Contos de Reis an die Regierung übernehmen wird. Einige meinen, daß englische Capitalistcn dazu bereit wä ren, Andere sprechen von Rothschild, der freilich einen guten Gewinn dabei machen könnte.— Die Zoll Häuser in Lissabon und Oporto sowie die liffaboncr Consumtionsaccise haben im verflossenen Monate Jun- die hübsche Summe von 358,622,326 Reis eingebracht, also circa 600,000 Lhir. Der ligaboner Zolldirccsor zeichnet sich für das ihm von der Regierung gemachte und in der ofsiciellcn Zeitung publicirtc Lob dadurch aus, daß er eine neue Verord nung, die Bagage der Passagiere betreffend, in Kraft treten lassen will, welche die theils höchst unnöthigen Scherereien, denen die Reisenden hier unterworfen sind, nur vermehrt. Eiseypsthn. *Lom Main, 4. Aug. Die Arbeiten an der Main- N e Larbahn, sowol auf dem frankfurtischen wie auf den übrigen Tratten dieser Linie, zverden mit einer Thätigkeit und Schnelle betrieben, welche nicht daran zweifeln lassen, daß diese Bahn binnen der in dem betreffenden Staats- vcrtrage festgesetzten Frist zur öffentlichen Benutzung hergestellt werden wird. In jener Thatsache liegt eine schlagende Widerlegung der Gerüchte, welche man von Mainz aus fortwährend zu verbreiten sucht, daß einer oder der an dere Fall würde eintreten können, wo eine Aenderung der in Bezug auf je nes Bahnunternehmen getroffenen Bestimmungen in einer oder der andern Weise statthaft und nothwendig erschiene- Irgend eine Eventualität dieser Art würde um so weniger zu erwarten sein, da dem Vernehmen nach in die ser Beziehung genaue Zusagen ertheilt worden, welche für die Zukunft der Main - Neckarbahn ' als durchaus beruhigend betrachtet werden müssen. Aus diesem Grunde schon kann dem neuen Eisenbahnprojecte, welches in Mainz aufgetaucht ist, dem Plane nämlich, Mainz mit der Main-Reckarbahn durch eine "von Kastell, der auf dem rechten Rheinufer gelegenen Vorstadt von Mainz, nqch Darmstadt führende Bahn in Verbindung zu setzen, irgend wel cher Erfolg nicht in Aussicht gestellt werden. Die, welche dieses Vorhaben in Anregung gebracht oder doch dessen Verthewigung übernommen haben, le gen diesmal gleich von vorn herein das aufrichtige Geständniß ab, daß es bei diesem Projekte hauptsächlich darauf abgesehen sei, in Betreff eines Theiles des Personen - und Gütertransports der Main - Neckarbahn Mainz mit Frank furt in -Concurren; treten zu lassen. Es heißt dies aber mit andern Worten: zu Gunsten her Stadt Mainz soll einem Tracte der Main-Reckarbahn, de ren Bau upd Betrieb auf Kosten und zum Bortheile der Staaten Hesscn- Darmstadt, Baden und Frankfurt stattfindet, jener Lransporttheil entzogen und einer Darmstadt - Mainzer Bahn zugcwcndct werden. Angenommen auch, es lägen keine andern Rücksichtnahmen vor, welche die Ausführung dieses Plans behinderten, so könnte doch nicht vorausgesetzt werden, daß die Re gierung des Großherzogthums Hessen zustimmen werde, daß eine Bahn, bei der dieses selbst so wesentlich betheiligt ist, durch eine andere im eignen Lande zu Gunsten einer einzelnen Stadt bcnachtheiligt werden solle. Und zu dem, welche Bürgschaften, würden sich für eine genügende Ertragsfähigkeit einer Darmstadt-Mainzer Bahn darbicten, für welche ein höchst belangrei ches Anlagekapital erfoderlich wäre, da der Bau einer stehenden Brücke an der Mündung des Mainstroms stattfinden müßte ? In Mainz selbst, so scheint es, hegt man die größten Zweifel an der Ertragsfähigkeit eines solchen Un ternehmens, denn man meint dort, nicht eine Privatcompagnie, sondern der Staat selbst möge sich mit der Ausführung des Projekts befassen. Und wozu überhaupt das ganze Projekt? Die von und über Darmstadt nach Mainz und dem Niederrheine gehenden Personen und Güter werden und müssen die Richtung nach und über Mainz nehmen, wenn auch keine Eisenbahn von Darmstadt nach Mainz führt. Faßt man alle diese verschiedenen, so einleuch tenden und triftigen Gründe zusammen, so kann man cs wahrlich nur uner klärlich finden, wie in Mainz an die Wahrscheinlichkeit oder Möglichkeit eines solchen Projekts auch nur im entferntesten gedacht werden konnte, und wie man diesen Plan nur irgend noch weiter verfolgen mag. Aber Mainz soll, die Projectmacher selbst haben es ausgesprochen, mit Frankfurt in Concur- renz treten; in dieser einzigen Aeußerung liegt die Lösung des ganzen Räth- sels. Es mag jedoch mit Recht gefragt werden, wozu denn jene unablässigen Concurrcnzanrcgungen dienen sollen, die so sehr dem alten Grundsätze natür licher Billigkeit widersprechen: 8uum cuigne. Eisenbahn. ---Aus Thüringen, -1. Aug. Der von Vielen so lange erwartete, von Einigen aber gefürchtete 3. Aug. ist nun vorbei und ruhig vorübergegangen. Früh waren gegen 600 Personen von allen bei der Thü ringischen Eisenbahn Bethciligtcn zu Erfurt im Gasthofe zum Schlehn- dorn versammelt, um die Wahl der zwölf Ausschußmitglieder vorzunehmen. Der geh. Kinanzrath v. Groß, Mitglied des wcimarischen provisorischen Co mite, eröffnete die Verhandlung durch einen Vortrag über Das, was in der Sache bereits geschehen, und schloß mit der Bemerkung, daß das Provisorium mit diesem Tage seine Endschaft erreicht habe. Nachdem noch Einige gesprochen, wurde zur Wahl geschritten, bei welcher der schon seit Jahren als Schiedsmann in allgemeiner Achtung stehende Justizcommissar Schmeißer zu Erfurt das Protokoll führte. Im Gasthofe zum Kaiser ver einigten sich gegen 200 Personen, Freund und Feind, zu einer großen Mittagstafel, wobei auch manche Toaste ausgebracht wurden. Vielen Anklang fand unter an dern der Toast, welchen der Buchhändler Hoffmann in Weimar zu Ehren des Stadtraths Wucherer in Halle ausbrachte, nachdem er dessen tadelloses Be nehmen rühmend hervorgehobcn hatte. Ein Toast des Redacteurs des All gemeinen Anzeigers, Hofrath Becker zu Gotha, auf die Wohlfahrt Deutsch lands, welches durch die Eisenbahn noch inniger vereinigt werde, fand eben falls allgemeinen Beifall. Eisenbahn. *Ludwigslusl, 25. Jul- Die Arbeiten an der Berlin Hamburger Eisenbahn werden in unserm Land aufs rüstigste betrieben. Das Planum zwischen hier und Grabow auf der einen Seite, und auf der andern nach Hagenow in einer ähnlichen Länge ist fertig, und noch vor dem Herbste werden die Erdarbeiten auf der ganzen Linie durch Mecklenburg größtentheilS vollendet sein. Die Planirungen für den Bahnhof bei unserer Stadt und die Brückenbautcn bei Grabow über die Elbe und deren Kanal werden eben falls in Angriff genommen, und da der Ucbergangspunkt an der preußischen Grenze nunmehr feststeht, so wird sich unsere Bahnstrecke mit der auf preu ßischem Gebiete begonnenen bald vereinigen. Staatspapiere. Amsterdam, 3. Aug. 2>/2pc. Int. 61-/z; Rußt. 5pc. Hope 107'/-; ^'/-pc Handls. 144'/». Brüssel, 3. Aug. Belg-3pc.77'/,; Bkact. 64-/,. Frankfurt a.M., 5. Aug. Oestr. Bkact. I974Br.; 25» Fl. L. 13«; 500 Fl. L-154-/,; Bair.3-/zpc. 101'/,; Bad. 5» Fl L- «4'/,; Darmst. ö.O Fl. L. 77-/2; 25Fl.L.3I'/,; Nass. 25FI. L 29. Paris, 3. Aug. 5pc. 12». 3»; 3pc- 81. 2»; Neap. 98. 50; Port. 2-/2pc. 43-/2; Span, neue 3pc. 32-/». Wien, 3. Aug. Bkact. 16U6; Met. 5pc. 110'/,; 4pc. IW-/,; 3pc. 767,; 50« Fl. L- 15»; 250 Fl. L. 128. Ttctien. Frankfurt a. M-, 5. Aug. Launusb. 371. Paris, 3. Aug. Versail- r- 372'/,, l. 231"/»; Strasb. 235. Wien, 3. Aug. Nordb. 140-/.; Glogg. >13-/,; Mail. 109'/,; Livorn- «>4-/». Berliner .Börse, 6. Aug. Seehandl.-Prämsch. VOBr-, 3>/2pc. Sts- schsch. 1017i-, 3-/,pc. Pfandbr. westpr. IW7/ Br-, ostpr. 1»2'/,, pomm. I»1'/« Br-, schles. >00-/,, 4pc. Posen. I»4-/,, neue 3>/,pc. 99'/», kur- u. neumärk. 101-/», Louisd. > I > 7», Friedrichsd. >13-/,, Diskonto 4 Proc. — Eisenbahn, Berl.-Potsd.Prior.-Act. »»3-/2 Br., Anhalt. I52Br-, Prior.-Act. IV3Br-, Franks- a. d. O. 143Br-, Prior.-Act. 103, Stettin 119-/,, Hamb. Zus. IU'/., Magd.-Leipz. Prior.-Act. 104 Br., Magd.-Halb. 114-/, Br-, Düsseld.-Mb. 90, Prior.-Act. 99 Br, Berg.-Mark- 107-/,, Rhein. 76, Prior.-Act. 98 Br., Köln-Minden 107'/,, Obcrschl. 115, !,>«.» I07-/,, Krakau-Oberschl. 102'/,, Kos -Oderb- 103, Riederschl. I09'/>, Sag-Glogg. 101, Brest. - Schw. - Freib. 109, Prior.-Act. 103Br-, Sächs.-Schles «09, Sächs.-Bair. 104-/, Br-, Hämb.- Bergedorf- 94, Amstcrd--Rotterdam »6-/2, Arnheim. 99, Nordbahn 145 Br-, Gloggnitz HO'/., Mail.-Bened. U>, Liv.-Flor. H3'/,, Bexbach 107-/, Br., Thür. 110. Rußl., 5pc. engl. 118, Hope 4pc. 94"/», Orig. - Stiegt. 94->/», Russ.-poln- Schatzobl. 90-/2; Polen, 4pc. Pfandbr. 96'/». neue 95'/», 300 Fl.-L. 95'/,, 5WFI.-L. 95'/. Br-, Bkcert ä 300 Fl. 10»-/, Br., 5200 Fl. 28'/», Hamb. Feuerk.-St.-Act. 96'/,; Holl-, 2-/,pc. Int. 59'/, Br. Neueste Nachrichten. London, l.Äug. Im Oberhausc stellte heute derMarquis v. Clan- ricarde die Frage, ob die Berichte der Journale über die neuerlichen Ge- waltthaten der Franzosen auf Otaheiti gegründet seien. Lord Aberdeen erwiderte: daß die dem Hrn. Pritchard auf Otaheiti zugefügte Beleidigung nicht von der französischen Regierung, sondern'von deren desavouirten Agenten ausgegangen; daß übrigens dieser Vorgang nicht so bedeutsam, als er es hätte sein können, gewesen sei, da Hr. Pritchard England nicht mehr auf Otaheiti vertreten habe; daß man endlich demnächst aus Pa ris Erklärungen erhalten werde, welche, wie die Regierung erwarten ^u dürfen glaube, für die Würde Englands durchaus befriedigend sein wur den. Er glaube übrigens, daß die Königin Pomare in diesem Augen blick in den vollen Besitz ihrer Gewalt wieder eingesetzt sein werde. Daris. 3. Aug. Die Curse sielen heute beträchtlich, weil die eng lischen wie die französischen Journale jetzt eine so kriegerische Sprache führen, daß die Spekulanten die Besorgniß hegten, die Angelegenheiten Otaheitis und Marokkos würden zuletzt zum Kriege führen. Un der Börse wollte man wissen, der englische Botschafter Lord Cowley werde Paris verlassen, um eine Urlaubsreife nach London zu machen. Auch hieß es, die holländische, dänische und schwedische Flotte hätten sich mit der Flotte des Prinzen von Joinville vereinigt, und dieser habe nach einem kurzen Bombardement Besitz von der Stadt Tanger genommen. — Be richten aus Gibraltar zufolge hätte sich der Prinz von Joinville nach Tanger begeben, um diese Stadt anzugrcifen. Die englische Flotte werde eine strenge Neutralität beobachten. Verantwottliwe Redaktion: Professor Bullt». Druck und Verlag von U. «. Broekhans in Leipzig.
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