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Deutsche allgemeine Zeitung : 08.09.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184409089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440908
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-09
- Tag1844-09-08
- Monat1844-09
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 08.09.1844
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Sonntag Nr. 252. 8. September 1844. Leipzig. Oie Iriumr ersckieiil! läglich Abends. Au beheben durcb alle Postämter des In- und Auslandes. Deutsche Allgemeine Zeitung. Pec ü für daS Viertel- iabr ? Tblr. — 7i»se>Iionsgebül>r für den Raum einer Zeile 2 Ngl. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueberblick. Deutschland. * Dom Taunus. Die deutsche Diplomatie. —München. Der Kronprinz. Die Nachrichten aus Athen. München. Der protestan tische Gottesdienst in Kissingen. - Die Gencralsynoden in Anspach und Bai- reuth. — Die öffentliche Stimme über Unkindlichkeit in Donaueschin gen. *Ncuhalden. Israelitisches Gotteshaus. — Der Großhcrzog von Oldenburg in Birkenfeld. — Der nassauische Gustav-Adolf-Verein. Kernburg. Auffoderung zur Unterstützung der Weichsclbewohncr. — Der Literat Sauerwein. * Hamburg. Der Stader Zoll. Preußen. * Berlin. Der König. Der Justizminister Mühler. Die Jah resfeier der Schlacht von Dennewitz * Berlin- Versammlung von Land- wirthcn- Gustav-Adolf-Vcrcin. S Berlin. Das Handelsamt. »Posen.Hr. v- Przylußki. Die Erzbischofswahl. Die Mäßigkcitsvereine. Gustav-Adolf- Verein. — Erkenntniß dcö Oberccnsurgcrichts. — Die Hamburger Medail len. — Kricgswaffc. Nefterreich. -s Don der Donau- Das Ccnsurvcrfahren. Spanien. * Paris. Hr. Martinez de la Rosa. Die Wahlen. Cabrera. Großbritannien. Die Otaheitifrage. Die Besetzung von Mogadvr. Die Katholiken in England. Das Testament des Sir Hudson Lowe- cd Lon don. Veränderte Zustände und ihre Schwierigkeiten. Frankreich. Englands Verfahren in Marokko und die pariser Journale. Die Schlacht am Jsly. Preßproccffc. ch Paris. Marokko. Die polytech nische Schule. Die Advocate«. Belgien. A Brüssel- Der Vertrag mit dem Zollverein. Schweiz. Kirchenstreit in Solothurn. Rußland und Polen. Die Requisitionsbchördcn. Griechenland. xÄthen. Bekanntmachung des Ministeriums. - Kalergis. Nordamerika. * Boston. Das Parteitreiben. Perfonalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. * Leipzig. Das Jlgenianum. *Köln. Der norddeutsche Apnthckcrvcrein. — Das Hermannsdenkmal- Handel und Industrie. ^Berlin. Bankrotte. *Brcslau. DicMüh- lenverhältniffe auf dem platten Lande- — Die Pfalz-Zweibrücker Eisen bahn. Köln. Die Köln-Mindener Bahn. — Berlin Neueste Nachrichten. Paris- Englischer Ministerrath. Hr- Thiers. Ankündigungen. Deutschland. * Pom Taunus, 4. Sept. Indem das deutsche Volk sich täglich mehr in seiner Einheit erfaßt und damit an seine auswärtigen Beziehun gen zu denken beginnt, wird die Diplomatie ein Gegenstand seines Nachdenkens und die Musterung seiner Diplomaten' ihm Bcdürfniß. Durch seinen Charakter und seine Verhältnisse ist seine Politik im Gc- qensatze^u andern Völkern eine vorzugsweise gerechte, besonnene, mit den Gesetzen dös Völkerrechts übereinstimmende. Obgleich der Deutsche von der ungebildeten Masse fremder Nationen ost verspottet wird, so wird er doch von den Hinsichtigern aller Länder hochgeachtet. Welchen Reiz die stille Würde deutschen Adels auf Fremde übt, hat Grund vortrefflich in seinem Werk über die Vereinigten Staaten gezeigt. Der einzelne Deut sche entwickelt ost'eine Kraft und eine Würde seiner Persönlichkeit, als stehe schon ein weit'höheres Nationalgefühl drängend und leitend zu sei ner Seite, die Folge, wenn nicht des Bewußtseins der deutschen Natio nalität, doch dieser Nationalität selbst. Mit gerechter Freude dürfen wir auf eine lange Reihe von tüchtigen diplomatischen Persönlichkeiten zurück schauen, welche in den letzten Zeiten dem Vaterlande gedient. Wir er innern beispielshalber, um, so zu sagen, verschiedene Klassen zu bezeich nen, an den General v. Canitz, welcher in so schwierigen Verhältnissen in Deutschland und dem Auslande durch den ruhigen Ernst seines We sens und sein weises Maßhalten die Interessen seines Staats zu vertre ten weiß. Ihn möchten wir als Muster aufstcllcn, wie weit man cs mit Gediegenheit des Wesens und einer würdigen Haltung bringen kann. Eine ähnliche Begabung muß aber von der Mehrzahl unserer Gesandten gefedert werdcm welche ihren Staat mit Erfolg in der Fremde vertreten wollen. Der Geist der Weltgeschichte scheint freilich selbst in Erscheinung getreten zu sein in Persönlichkeiten, die zugleich große Staatsmänner sind. Hier dürfen wir wob Metternich, Wilhelm v. Humboldt, Münster, Ga- gcrn, Plcffcn, Bülow rc. nennen. Solche geniale Geister durchbrechen die Schranken, in denen sich die gewöhnlichen Talente zu Nutz und From men bewegen. Eine dritte Klasse von Gesandten kann höchst förderlich sein, welche mit einer schönen äußern Erscheinung die rechte Liebenswür digkeit verbinden. Sie scheinen besonders zu Sendungen geeignet, welche Vertrauen erwecken, Verbindungen zunächst an Höfen anknüpfcn sollen. Es begegnet uns hier kein passenderes Beispiel als der Graf Tilly aus dem stammverwandten Belgien, welcher gegen das Ende der dreißiger Jahre norddeutsche Höfe bereiste. Daß liebenswürdige Persönlichkeiten an Höfen nicht gleichgültig sind, ist von je her anerkannt. Die immer fort wachsende Wichtigkeit der Industrie und des Handels ist indessen im Begriff, einen großen Umschwung in unserm Gcsandlschaftswc'cn hcrvor- zubringcn. Man hält gut unterrichtete Handelsccnsuln und Agenten für zweckmäßiger als glänzende Gesandtschaften. So lange der Friede dauert, werden jene zur Aufrechthaltung der internationalen Beziehungen auch wichtig sein. Schon weil dem Adel die nothwcndiacn Kenntnisse in der Handelspolitik im Allgemeinen bis jetzt noch abgchen, will man bürger liche. Gewiß mit Recht. Uebrigcns wird Niemand behaupten wollen, daß der Adel zu diesem Studium unfähig sei, so wenig als zum ratio nellen Betriebe des Landbaucs. Wenn ein Adeliger und Bürgerlicher gleich befähigt sind, wird cs sicherlich zweckmäßiger sein, einen Mann ab- zusendcn, dessen Name schon in frühe, ü Jahrhunderten mit der vatcrlän- dischcn Geschichte verwebt ist und welcher manche Erleichterungen in dem äußern Auftreten und gemeiniglich eine größere Sicherheit und Selbstän digkeit der äußern Verhältnisse voraus hat. Napoleon s Herzensergicßung über diesen Punkt auf St.-Helena ist sehr zu berücksichtigen. Freilich wird unfcre äußere Vertretung erst cine würdige und erfolgreiche sein, wenn wir allgemeine deutsche Handelsconsuln erhalten. Jetzt geben wir große Summen für ein ärmliches und fast nutzloses Consulatswesen aus. Mögen die Bestrebungen der hannoverschen Stände für deutsche Schif fahrt bald die rechten Früchte tragen! Mit der gehörigen Kraft werden die deutschen Gesandten aber erst in der Fremde auftrct-m können, wenn ihnen cine tüchtige, freie Presse hülfrcich zur Seite steht. Es ist un- glaubich, welchen Vorthcil dieselbe auch den vorzüglichsten Persönlichkei ten bei Verhandlungen gewähren kann, vorausgesetzt natürlich, daß sie gut gesinnt und taktvoll geleitet ist; denn im Gcgcnsallc kann sie auch große Verlegenheiten bereiten. — MÜNrtjkN 4. Sept. Unser Kronprinz ist in Folge einer Ver längerung seines Aufenthalts in Böhmen nicht fchon vor mehren Tagen, wie gemeldet wurde, sondern erst gestern hier angekommcn. Seine Ge mahlin war ihm eine Strecke weit cntgegcngcfahrcn. Leider hat er trau rige Neuigkeiten aus Griechenland hier gefunden. Die Briefe vom 22. Aug. lauten mit Ausnahme Dessen, was über König Otto's persön liche Haltung berichtet wird, so kläglich, daß man kaum umhin kann, den nächsten Nachrichten mit größerer Unruhe cntgegenzuschcn als allen Be richten seit dem vorigen September. Was für cine Bürgschaft ist dafür gegeben, daß König Otto dieselben Wunder, wie am 16. Äug. unter dem bewaffneten Pöbel vor der Jrcncnkirche, so auch noch öfter wirken werde? Nicht die geringste, wenn nicht allenfalls auch irgend ein Wunder die jenigen Männer, welche sich bis jetzt am heftigsten befehdet haben, Ko lettis nämlich und Metaxas, nicht nur plötzlich zu inniger Freundschaft verbindet, sondern ihnen auch die ausgclecrtcn Staatskassen füllt, um sie in den Stand zu setzen, den „Nationalen", wie sich die Gegner alles Regiments und jeder öffentlichen Ordnung nennen, die gegenwärtige Macht wieder zu entreißen und in ihren eignen Händen zu concemri- ren. Dazu ist aber allen bis jetzt bekannt gewordenen Notizen nach eine nur sehr geringe Wahrscheinlichkeit vorhanden, cs bedurfte vielmehr, um das Wunderbare zu ermöglichen, wirklich eines Wunders. Kolettis hat sich bis zum 17. Aug. geweigert, mit MetaxaS in den Ministerrath zu treten, wie Mavrokordatos schon vor dem 16. Aug. fcierlichst er klärt halte, wenn er abtretcn müsse, vorläufig auf jede Theilnahme an irgend einem Ministerium verzichten zu wollen. Gleichwol sehen wir am 18. Aug. Metaxas neben ober unter Kolettis im Ministerrathe ste hen, und zum Ueberflusse gleichzeitig Tsavcllas und Balbis, zwei ikm verbündete Männer, sodaß der neue Ministerpräsident im ersten Mo mente, wo sich Zwiespalt erhebt, sich allein gegen drei sehen wird. Un ter solchen Umständen soll cs Einer in Griechenland versuchen, in Tagen der Ruhe zu regieren. Aber jetzt inmitten des Aufruhrs, der Palika- rcn- und Fustancllcnwirlhschaft, der Aufregung der Bevölkerung der Hauptstadt nicht nur, sondern auch der ganzen Morea, wer kann da noch Gutes hoffen? Ihr früherer *-Korrespondent dahier hat mehr denn einmal darauf hingcwiescn, daß alle Versuche, durch ein Coalitions- ministcrium zu regieren, scheitern müßten, selbst wenn sich Maurokorda- los, Kolettis und Metaxas zur Bildung eines solchen entschlössen. Der Reiz und die hcrvmragcndc Wichtigkeit'des Ministeriums des Innern iw den Auqen der ämtcrsüchtigcn und nur die Gewalt achtenden Griechen bildet allein schon einen ewigen Stein des Anstoßes für die Dauer der Eintracht in einem solcbcn Ministerium. Soll in Griechenland kräftig re giert werden können, so muß daß Ministerium ein exclusives sein, mit einem von oben und von außen her unterstützten Präsidenten, oder cs muß der König selbst regieren und in seinem Ministerrathe nur Leute haben, die, zufrieden mit Ehre, Gehalt und Stelle, lediglich Voll strecker seines W llcns sind. Gegen die letztere Gcwalthandhabung strei tet der Buchstabe dcö Gesches, folglich wird nur die crstcrc Gattung übrig bleiben, und Alles müßte täuschen oder König Otto sicht sich noch vor Eröffnung der Kammern gcnöthigt, zwischen Kolettis und
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