Suche löschen...
Deutsche allgemeine Zeitung : 08.09.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184409089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440908
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-09
- Tag1844-09-08
- Monat1844-09
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 08.09.1844
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2L8L Metaxas zu wählen, da Beide unmöglich lange neben einander werden stehen mögen. Mavrokordatos ist, parlamentarisch betrachtet, von der scheidenden Nationalversammlung zum Ministerpräsidenten gewählt wor den, denn einzelne unwesentliche Niederlagen abgerechnet, hatte er ja während der ganzen Dauer seiner Vicepräsidcntschast in der Nationalver sammlung über eine entschiedene Majorität zu gebieten. Mavrokordatos wird, inwieweit menschliche Berechnung undKcnntniß der griechischen Zu stände zu einem Urthcilc befähigen, auch in der Kammer der Abgeord neten bald wieder an der Spitze einer Gewalt sein, welche daö Schicksal desjenigen seiner Gegner, der an der Spitze der Regierung steht, grade wieder so in seine Hand legt, wie am Schlüsse der Sitzungen der Na tionalversammlung das Schicksal des Ministerpräsidenten Metaxas von ihm abhing. Sohin bleibt von allen voraussichtlichen Dingen nur das Eine am allcrwahrscheinlichstcn, daß, was seit Jahresfrist vorgegangcn, sich immer wiederholen wird, bis entweder eine öffentliche Ucbcrsältigung oder die allmäligc Zersetzung ter den Staat zusammeNhaltcndcn Elemente zu einer Katastrophe führen. Die Königin Amalie war beim Abgänge der Post bis zum Unwohlsein angegriffen, der König selbst aber wohl und unausgesetzt thätig. München 3. Sept. Der König hat an den preußischen Dom herrn Frhrn. v. Bram zu Bramdenberg auf ein von demselben (mit an dern Kurgästen) gestelltes Gesuch, worin gebeten wurde, bei dem Unzu länglichen der für den während der Curzcit in Kissingen stattfindenden protestantischen Gottesdienst bestimmten Localitat die Herstellung eines neuen Gebäudes für bercgten Zweck anordncn zu wollen, am 29. Aug. nachfolgende eigenhändige Erwiderung erlassen: „Hr. rc.! Die Räume, welche seit mehren Jahren zu Kissingen für den Gottesdienst der protestantischen Curgästc eingerichtet und geöffnet sind, wurden von mir ihrem Zweck entsprechend gehalten, da in keinem frühcrn Jahre Klagen über deren Unzulänglichkeit an mich gelangten. Ich habe nun aber gleich nach meiner Zurückkunft aus Italien in Folge Ihres (und der übrigen protestantischen Kurgäste in Kiffingen) mir dahier zugckommencn Schreibens vom 3. Aug. Erkundigungen über die Beschaffenheit jener Räume eingezogcn und erfahren, daß sie wirklich ungeeignet wären- Sie sagen mir in Ihrem Schreiben, daß ich mit gleicher landcsväterlichcr Liebe meine protestantischen wie meine ka tholischen Untcrthanen umfasse; Sic versprechen sich mit Vertrauen von die ser Gesinnung auch die Abhülfe des mir vorgetragenen Wunsches und Be dürfnisses der nach Kiffingen alljährlich aus dem In- und Auslande kommen den protestantischen Curgästc. Es hat mich gefreut, hierin meine wahre Ge sinnung erkannt zu sehen, und ich habe vor, zu Kissingcn für die gottesdienst lichen Ucbungcn der protestantischen Curgästc während der Curzeit ein paßli- ches Gebäude auf Staatskosten (und nicht durch Beiträge der Kurgäste selbst, wie Sie in Ihrem Schreiben andcuten) ohne Zeitverlust Herstellen zu lassen. Indem ich Sie, Hr. re-, hiervon in Kenntniß setze, versichere ich Sie meines königlichen Wohlwollens" re. Wie wir aus zuverlässigen Quellen erfuhren, find in fraglicher Beziehung bereits gemessene Befehle an die betreffende Stelle gelangt. (A.Z.) — Die Berliner Allgemeine Kirchenzeitung berichtet aus Baiern vom 18. Aug.: „Mit großer Spannung sehen wir der baldigen Eröffnung un serer diesjährigen Gcneralsynod cn in Anspach undÄaircuth entgegen. Die Eheschcidungsfragc, welche zur Sprache gebracht werden sollte, und welche eben so dringend der Erledigung wie im Preußischen bedarf, da in Franken das preußische Allgemeine Landrecht gilt, ist vom Könige gestrichen worden. Die Knicbcugungs- und Gustav-Adolfs-Vercinssachc wird der konigl- Kommissar unstreitig sofort inhibircn. So wird denn wieder die Regulirung der gottesdienstlichen Ordnung, welche seit drei Jah ren in unserm Oberconsiftorium ganz friedlich geruht hat, an der Tages ordnung sein. Leider hat der König auch mehre der tüchtigsten Laien, welche zu Deputirten auf der Synode erwählt worden waren und die das letzte Mal sich sehr kräftig für die Interessen der protestantischen Kirche aussprachcn, gleichfalls gestrichen." — Folgende Bekanntmachung im Wochcnblatte von Donaueschingen vom 22. Aug. geben wir wörtlich und überlassen jedem Leser, sich dar über ein Unheil zu bilden: „Zwangsversteigerung. Da der wegen erhobener Klage des Mathias Fischcrkellcr, Hauskellcrbaucr, gegen seinen Vater, Georg Fischcrkellcr, im Wcgc der HülfSvollstreckung der öffent lichen Steigerung ausgesetzte Acker bei dem am 10. Aug. vorgenommcncn Verkaufsversuch aus dem Grunde nicht verkauft werden konnte, weil eine so fluchwürdige Handlung eines Sohnes gegen seinen greisen Vater alle anwesenden Kauflicbhabcr mit Abscheu und Entrüstung erfüllte, so wird hiermit ein zweiter Vcrkaufsversuch auf den 2-1. Aug. mit dem Bemerken festgesetzt, daß der Zuschlag erfolgt, wenn auch nur ein einziges Gebot stattfinden sollte. Das Bürgermeisteramt." (K. Z.) *l7eul)olden (Mecklenburg-Schwerin), 31. Aug. Der nachstehende kurze Bericht betrifft eine Feier, welche das Herz eines jeden wahren Menschenfreundes mit Freude erfüllt, denn diese galt der Einweihung des neuen israelitischen Gotteshauses allhier, welche am 7. Aug. unter der Leitung des Oberlandrabbiners vr. Holdhcim aus Schwerin in unserm Orte stattfand und eine beträchtliche Zahl von Bckcnnern des mosaischen Glaubens aus der Nähe und Ferne in der Absicht, an unserer frommen Feier Theil zu nehmen, hierher führte. Wir gcdcnken bei die ser Veranlassung zunächst der Brüder Saalfeld aus Hamburg und Altona, die ihren schon anderweit vielfach bewährten Edelsinn auch in diesem Falle im vollsten Maße bcthätigte», indem sic, aus unserer Stadt gebürtig, bei den geringen Hülssqucllcn der unbemittelten hiesigen israclitischcn Ge meinde sich freiwillig erboten hatten, den Tempelbau auf ihre alleini gen Kosten zu übernehmen, und ihn auch zur Zierde unserer Stadt ausführtcn. Wir können fepner nicht unerwähnt lassen, daß auch alle un- christlichen Mitbürger die rpärmstc Theilnahmc an der Feier an bcn Tag legten, indem sic derselben zahlreich beiwohnten, und^aß unser Mc» gistrat die Würde des Fcstzuges durch seine Theilnahmc an demselben erhöhte. Ein Festmahl und ein Festball, zu Ehren der Brüder Saalfeld veranstaltet, beschlossen auf schöne Weise den für uns so festlichen Tag und boten uns willkommene Gelegenheit, den beiden Stiftern unscrs neuen Gotteshauses in entsprechenden Toasten den Dank unserer Gemeinde aus zudrücken für die von ihnen dargcbrachten menschenfreundlichen und liebe vollen Opfer. Der Tempel selbst, im einfachen, fchöncn Styl errichtet und würdevoll ausgcstattet, trägt am Portal die Inschrift: „Zu Ehren ih rer Acltern erbauet von A. I. und B. I. Saalfeld", und wird zu der Erbauer eigner Ehre, als bleibendes Denkmal ihrer gottesfürchtigen Ge sinnung dastehcn und ihr Andenken unsern Nachkommen zu inniger Dank barkeit und Verehrung überliefern. — Eine Korrespondenz der augsburgcr Allgemeinen Zeitung aus Birke«' selb knüpft an die Anwesenheit des Großhcrzogs von Oldenburg in feinem Fürstenthumc Birkenfeld, das er, nach I4tägigcm Aufenthalt, am 21. Aug. wieder verlassen, interessante Mitthcilunacn über die unermüdete Thätigkcit und Leutseligkeit dieses hochgeachteten Regenten, sowie über die Verhältnisse und Vorschritte des kleinen Ländchens. Eine Anekdote, die dabei erzählt wird von einer durch Ift Gemeindcvorständc überreichten Bittschrift um ständische Verfassung, Trennung der Justiz und Verwal tung, öffentlich-mündiichcs Verfahren rc., deren Ueberbringcr, aufgefodert, sich mündlich darüber auszufprechen, sich für incompetent erklärt und ge meint hätten, ein preußischer Advecat hätte ihnen versichert, Alles, was in der-Bitschrift enthalten sei, wären sehr gute Sachen, ist entweder ein Anachronismus, oder dieselbe Geschäfte hat sich zwei Mal zugctragcn. Interessant dagegen, wie der Großhcrzog auf eine andere, ikm mündlich und schriftlich von allen Seiten zugegangene Bitte um ein Wiescnwässe- rungsgesctz, das schon seit sechs Jahren in Verhandlung schwebte, sogleich eine Sitzung der Regierung hielt, worauf das Gesetz am folgenden Tage erschien. Gegen Beamte wurden nur zwei, und zwar unbegründete Be schwerden vorgebracht. — Nach der vom Vorstand des «Lssnuifchen evangelischen Gustav - Adolf-Vereins gegebenen Nachricht beträgt die Einnahme des Vereins vom Mittwoch nach TrinftatiS 1843 bis dahin 1813 4-157 Fl. 30 Kr., die Ausgabe 4245 Fl. 9 Kr. In den Unterstützungen wurden die nas- fauischen Gemeinden Alpcnrode mit 1033 Fl. 20 Kr. und Oberursel mit 300 Fl., die hessische Gemeinde Seligenstadt mit 400 Fl., Deutsch-Gab lonz in Böhmen mit 933 Fl. 20 Kr. bedacht und dem Stiftilngsvcrmö- gen zu Leipzig 1333 Fl. 20 Kr., dem in Nassau 150 Fl. überwiesen. — Die Herzog!, anhaltischc Landesregierung zu Bernvurg federt durch Publicandum vom 30. Aug. die Bewohner des Hcrzogthums zu Unter stützung der Uferbewohn er der Weichsel auf, welche durch die letzte Ucberfchwemmung in so große Noth und Elend versetzt sind. — Der Literat W. Sauerwein, einer der frankfurter politischen Flüchtlinge, ist jetzt mit Genehmigung des Senats aus Frankreich wieder nach Frankfurt zurückgckehrt. * Hamburg, ft. Sept. Der Stad er Zoll macht unsern Behörden viel zu schaffen, und auf jede Weise versuchen sie cs, die Genehmigung des letzten Vertrags von Seiten der Bürgerschaft zu erlangen. Trotz der geschichtlichen Thatsachcn soll nicht allein die Ncchtsbcständigkcit des Sta der Zolls Dringend ans Herz gelegt werden, sondern cs wird auch noch ein besonderes Gewicht auf den Umstand gelegt, daß die Ablehnung der Eibsckiffahrtsvcrträgc von den deuischen Staaten übel ausgelegt werden und ihre Mitgefühle für Hamburg nicht vermehren dürfte. Zu Begründung die ser Angabe liegen allerdings lautsprcchende Beweisstücke vor; allein es würde als ein hoher Grad von Unmännlichkeit bezeichnet werden müssen, wenn Das, was nach unserer (Überzeugung als unrecht erscheint, durch Einschüchte rung sollte gutgchcißen werden. Nach unserer Verfassung ist ein Beitrag ohne Genehmigung der Bürgerschaft nicht gültig, und wir hegen zu viel Vertrauen auf das Nechtsgelühl des denkenden Theils des deutschen Volks, um uns nicht von dem Wahne befallen zu lassen, als würde die ses Volk misbilligend unsere Schritte dem Tadel unterziehen. Was nzan hier verlangt, ist nichts weiter als das Recht, in Ucbcrcinstimmung mit dem geschriebenen Worte bis zur Wiener Acte; und ein solches Verlan gen kann keiner uns nachlhciligen Deutung unterworfen sein. Wenn aber die Wiener Acte besagt, daß die Schiffahrt auf den deutschen Strömen frei sein, bestehende Zölle nicht erhöht und solche, die dem Handel keinen Vortheil bringen, abgeschasst werden sollen, so bedingt dagegen der Sta der Zoll laut dem neuen Vertrage eine Erhöhung der meisten Einfuhrge- gcnstände, nicht im Vergleich mit dem Tarif von 1692, sondern mit dem solbstmächtig bisher verfaßten und von Hamburg stets bestrittenen Tarife. Bei dem heute stattgefundcncn zweiten Anträge des Senats an die Bürgerschaft in Betreff der Elbschiffahrtsverträge sind diese wiederholt abgelchnt worden. Man schritt sofort zur Erwählung einer Commisston von 15 Mitgliedern, um diesen Gegenstand weiter zu bcrathcn, über de ren Wirksamkeit das Wichtigste berichtet werden soll. Preußen. ** Berlin, 6. Sept. Der König wird am 13. Sept, hier ein- trcffcn; das Programm für die Empfangsfeierlichkeiten von Seiten der Stadtbchörden ist bereits erschienen, doch möge vorher davon nichts mit- getheilt werden. So viel kann indessen jetzt schon berichtet werden, daß der Magistrat alle Hospitaliten ohne Unterschied des Glaubens in den pospilälern mit eigner Ockonomic an diesem Tage festlich bewirthen las en wird; da, wo dies nicht der Fall ist, werden 15 Sgr. an jeden Hospitaliten bezahlt. Auch die Kranken und Gefangenen sollen bcwirthet werden. — Der Austritt des Justizministerö Mühler aus seinem bis-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder