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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-190506203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19050620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19050620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-20
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.06.1905
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Besatzunasrecht in der Mandschurei und in Port Anhur und freier Handelsverkehr in diesen Gebieten dürften daher nebst dem Verzicht Rußlands auf Truppen- besatzungen in der Mandschurei Japans erste Friedenbeding, ungen sein. Japan wird aber auch einen weiteren Preis für seine Siege verlangen, und der dürste darin bestehen, daß Japan erstens als Kriegsentschädigung den Besitz der Eisen bahnen beansprucht, die Rußland in der Mandschurei gebaut hat, daß es zweitens die Oberhoheit über Korea verlangt, und daß es drittens noch eine bare Kriegsentschädigung oder die große russische Insel Sachalin haben will. Ueber diese Punkte werden sich die Friedensverhandlungen erstrecken. Italien. Rom, 17. Juni. (W T. B.) Deputiertenkammer. Unter gespannter Aufmerksamkeit des Hauses erklärt der Minister präsident Fortis: Der Ursprung der Marinevorlage ist die Notwendigkeit unserer Verteidigung, über welche allein der Regierung die Beurteilung und die Verantwortlichkeit zukommt. Wenn die Kammer glaubt, die Regierung sei nicht kompetent für diese Beurteilung und habe nicht das Bewußtsein der Verantwortlichkeit dafür, so kann sie ihr das Vertrauen ver weigern. Die Notwendigkeit der Verteidigung rührt nicht von Unzuträglichkeiten aus oer Vergangenheit her, sondern einfach aus den sehr schnellen Fortschritten, die das Seewesen gemacht hat. Seit dem 5. April hat die Regierung feierlich die Ver pflichtung auf sich genommen, für die Verbesserung der mili tärischen Organisation bezüglich der Armee und der Marine zu sorgen. Die^ Regierung hat sich darauf beschränkt, das Deutschland. Berlin, 18. Juni. Die offiziöse Norddeutsche Allge meine Zeitung schreibt: Am Schluß eines vielfache Unrichtig keiten enthaltenden Artikels über Vermögen und Haus halt des deutschen Kaisers stellt der Daily Expreß die Behauptung auf, der Kaiser sei zur Deckung der auf ihm lastenden Ausgaben genötigt gewesen, von einigen seiner reichen Untertanen Geld zu leihen; er habe niemals von preußischen Adeligen Geld geliehen, aber von großen Magnaten des Kaufmannsstandes und Industrie- Millionären. Diese Erzählung trägt den Stempel boshaf ter und frecher Erfindung deutlich zur Schau. Wir sind aber auch zu der ausdrücklichen Fest - stellung ermächtigt, daß der Kaiser niemals auch nur einen Pfennig geborgt hat. Berlin, 18. Juni. (W. T. B.) Der Witwe des Gouverneurs v. Wissmann sind nachstehende Beileidskund gebungen zugegangen: An Frau Gouverneur v. Wissmann Liezen, Steiermark. Seine Majestät der Kaiser und König sind durch den jähen Tod des Kaiserlichen Gouverneurs und Majors z. D. Dr. v. Wissmann schmerzlich berührt und haben mich beauftragt, Ihnen Allerhöchst Ihr wärmstes Bei leid auszusprechen. Reichskanzler gez. Fürst Bülow. — An Frau Gouverneur v. Wissmann Liezen, Steiermark. Die Trauerkunde von dem unerwarteten Ableben Ihres Gat ten hat mich tief erschüttert und mit aufrichtigster Teilnahme erfüllt. Ich vereinige mich mit Ihnen in der Trauer um den Dahingeschiedenen, der als Erforscher des dunklen Welt teils, als siegreicher Bekämpfer des Araberaufstandes in Deutsch- Ostafrika und als Gouverneur dieses Schutzgebiets sich un vergängliche Verdienste erworben hat. Der Name Wissmann bleibt mit der Geschichte afrikanischer Forschung und deutscher Kolonisation für alle Zeiten unlösbar verknüpft. Reichskanz ler gez. Fürst Bülow. Liezen, 18. Juni. Das Begräbnis Hermann v. Wiss manns findet am Dienstag nachmittag 3^ in Köln vom Langenschen Hause aus statt. Liezen, 17. Juni. Nach Aussagen des Jägers, der beim Tode Wiss manns in dessen unmittelbarer Nähe war, wie des Hauslehrers seiner Kinder, ist ein Selbst - mord absolut ausgeschlossen. Liezen, 17. Juni. Wissmanns Leiche kommt Sonntag Abend 9 Uhr 55 Min. durch München. Der Zug fährt 10 Uhr 40 Min. nach Köln weiter. Wien, 17. Juni. Der Leichenfeier in Köln wird Fürst Bülow beiwohnen. Von Kaiser Wilhelm traf eine Beileidsdepesche an die Witwe Wißmanns ein. Er war bei einer Unfallversicherung auf den Betrag von 200 000 Kro nen versichert. Bayreuth, 18. Juni. Der Bayerische Kanalverein hielt heute hier seine Jahresversammlung ab, der u. a. auch Prinz Ludwig von Bayern beiwohnte. Bei dem sich an schließenden Festmahl brachte der Prinz einen Trinkspruch auf den Kanalverein aus, der seine Tätigkeit nicht auf die Ver bindung Bayerns mit dem Rhein beschränken, sondern eine Verbindung des Landes mit der Elbe und Weser erstreben müsse. Baden-Baden, 18. Juni. Se. Maj. König Friedrich August von Sachsen traf heute nachmittag hier ein und wurde am Bahnhofe vom Großherzog empfangen. Die Großherzogin begrüßte den König am Portale des Schlosses. Gegen 5 Uhr wurde eine Ausfahrt nach Schloß Favorit unternommen. Abends fand Diner statt. Berlin, 17. Juni. Das Reutersche Bureau bringt aus Kapstadt die Nachricht, daß die Hottentotten Warmbad eingenommen hätten. An hiesiger amtlicher Stelle ist über einen solchen Vorgang nichts bekannt. — Aus Kapstadt wird gleichzeitig gemeldet: Der deutsche Generalkonkul versichert, daß nach den Mitteilungen, die er erhalten habe, Warmbad und die Straße von Ramans- drift am 15. Juni in Sicherheit gewesen seien. Hamburg, 18. Juni. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser hörte gestern noch den Vortrag des Gesandten von Tichirschky und Bögendorff. Heute vormittag um 10 Uhr hielt der Kaiser an Bord der Hohenzollern Gottesdienst ab (Predigt über Psalm 46, Vers 8, „Gott mit uns"). Am Gottesdienst nahmen auch die Offiziere und Deputationen der Mannschaften des Kreuzers Berlin und des Sleipner teil, ferner die Bürgermeister Dr. Mönckeberg und Dr. Burchard sowie der Gesandte von Tschirschky und Bögendorff. Hamburg, 18. Juni. Se. Majestät der Kaiser fuhr heute nachmittag in einem Schimmelviererzug beim General direktor Ballin vor und stattete diesem einen dreiviertelstün persönlich die Ehrenpreise an den ersten und zweiten Gewinner und zwar an Leutnant Schmidt-Pauli, der auf Freiherrn v. RichthofenS Meridian al« erster das Ziel passierte und an Herrn M. Lücke, der auf Herrn SürmondtS Freilich zweiter wurde. Elf Pferde liefen, zwei Reiter stürzten. Gegen 4'/, Uhr verließ der Kaiser unter den Hurrarufen der Menge und unter den Klängen der Musikkapelle, welche „Deutschland, Deutschland über Alles" spielte, die Rennbahn und fuhr unter abermaligen herzlichen Ovation'n des spalierbildenden Publi kums nach dem Hafen, wo er sich an Bord der Jacht Hohen zollern begab. Um 5 V« Uhr ging die Jacht unter brausenden Hurrarufen der dichten Menschenmenge, welche das Ufer und die Anhöhen besetzt hielt, begleitet von dem Kreuzer „Berlin" und dem Depeschenboot „Sleipner", nach Helgoland in See. Oesterreich. Wien, 17. Juni. (W. T. B.) Der Kaiser empfing heute vormittag die Offiziersdeputation des Königlich Preußischen 2. Hannoverschen Manen-Regiments Nr. 14, die zum Be gräbnis des Erzherzogs Josef, des verstorbenen Chefs deS Regiments, nach Budapest reist. Wien, 17. Juni. Der Schah von Persien ist heute nachmittag hier eingetroffen und von dem Kaiser, den Erz herzögen und zahlreichen Würdenträger am Bahnhofe empfan gen worden. Die beiden Monarchen fuhren nach herzlicher Begrüßung, vom Publikum lebhaft begrüßt, in die Hofburg. Wien, 18. Juni. (W. T. B.) Der Schah von Per sien empfing heute mittag das diplomatische Korps und stattete dann den Mitgliedern des kaiserlichen Hauses Besuche ab. Wien, 17. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Internationalen Botanischen Kongresses wurde beschlossen, den nächsten Kongreß im Jahre 1910 in Brüssel abzuhalten. Budapest, 18. Juni. (W. T. B.) Der König em pfing heute nachmittag die Mitglieder des ehemaligen Kabi netts Tisza in Abschiedsaudienz. Später erschienen die Mit glieder des neuen Ministeriums zur Eidesleistung und wur den hierauf gemeinsam von Seiner Majestät in Audienz em pfangen. Budapest, 17. Juni. (W. T. B.) Der neu ernannte Unterrichtsminister Georg Lukacs erklärt in einem offenen Schreiben an das Beke;er Komitat, dessen Obergespan er bisher gewesen, das Programm des neuen Kabinetts gehe dahin, das Zustandekommen eines Ministeriums aus den Reihen der gegenwärtigen Mehrheit mit allen Kräften zu fördern und die Hindernisse, die jetzt noch der Bildung eines parlamentarischen Kabinetts entgegenstehen, aus dem Wege zu räumen. Für die kurze Zeit, die vergehen werde, bis eine parlamentarische Mehrheits-Regierung hoffentlich gebildet werden könne, werde das Kabinett Fejervary die unaufschiebbaren Regierungsgeschäfte innerhalb der Schranken des Gesetzes erledigen und es strenge vermeiden, eine parteipolitische An schauung in seine Wirksamkeit hineinzutragen. Frankreich. Paris, 18. Juni. (W T. B.) Das Dekret über die Ernennung Rouviers zum Minister des Aus wärtigen und Merlous zum Finanzminister ist heute ver öffentlicht worden. Paris, 17, Juni. Ministerpräsident Rouvier hat heute den englischen Botschafter empfangen. Der japanische Gesandte hat. dem Ministerpräsidenten gestern den Wortlaut der japanischen Antwort auf den Vorschlag Roosevelts über mittelt. Paris, 17. Juni. Der deutsche Botschafter Fürst Ra - dolin stattete heute nachmittag dem Ministerpräsidenten Rou vier einen Besuch ab. Paris, 17. Juni. (W. T. B.) Der „Temps" schreibt in einem Artikel über die marokkanische Angelegenheit unter anderem: Man hat die Frage aufgeworfen, ob England uns die Regelung unseres Streites mit Deutschland erleichtern oder ob es im Gegenteil durch seinen Widerstand oder seine Obstruktion diese Regelung erschweren werde. Auf diese Frage kann man zweifellos antworten, daß ein Teil der eng lischen öffentlichen Meinung vielleicht einen baldigen Krieg gewünscht hätte, um Deutsch land zur See noch vor seiner vollen Entwicklung zu schlagen, und daß eine Unterstützung seitens Frankreichs in einem solchen Kriege für England nützlich wäre. Aber wenn England einen solchen Plan wirklich gefaßt hätte, so müßte es sich doch sagen, daß eine große Nation wie Frankreich Herrin ihrer Entschließungen ist und sich nicht in einen Krieg einlassen könnte, um die Geschäfte einer dritten Macht zu besorgen. Darüber kann es in Frankreich nur eine einzige Ansicht geben, und wenn wir über die gütliche Regelung unserer kolonialen Schwierigkeiten mit England erstellt waren, so konnte dieses genau umgrenzte Abkommen uns nicht weiter fortreißen, da ja überdies die englische Allianz nach dem Ge ständnis der Engländer selbst nicht imstande wäre, uns kon tinentale Bürgschaften zu leisten, welche wir anderwärts suchen müssen. Uebrigens ist England in keiner Weise berechtigt, uns Verlegenheiten zu bereiten. Das Abkommen vom 8. Aprit 1904 ist ehrlich durchgeführt worden. Es ist nicht die Schuld Englands, wenn wir bisher daraus keinen Nutzen gezogen haben. Man kann unmöglich gestatten, daß England uns auf dem ohnehin schwierigen Wege zu der friedlichen Regelung der marokkanischen Ange legenheit noch Hindernisse auftürmen will. vollen Mannes vor uns ersteben, wir fühlen uns in die Tage seiner Großtaten wieder zurückversetzt, und unwillkürlich drängt sich unsern Herzen der innigste Wunsch auf: Möchten unserem Baterlande m Stunden der Not immer solche Männer er stehen, wie Hermann Wissmann einer war! Die Pfingstwoche ist auf dem Gebiete der inneren Poli- tischen Angelegenheiten ganz still verlaufen; es gibt da keinerlei bemerkenswertere- Ereignis zu verzeichnen. Dagegen ist auf wirtschaftlichem Gebiete ein neuer großer Kampf entbrannt, und zwar im rheinisch-westfälischen Jndustriebezirke, wo die vereinigten Bauunternehmer etwa 30 000 orgamsierte Maurer und sonstige Bauarbeiter wegen gewisser Differenzen auSge- sperrt haben. Vorerst macht sich auf keiner Seite Neigung zu einem Entgegenkommen gegenüber der anderen Partei be merklich, so daß der begonnene Kampf voraussichtlich einsehr hartnäckiger werden wird. — Wie immer so tagten in der Pfingstivoche auch diesmal zahlreiche größere Kongresse und Versammlungen. Bon ihnen wären zu nennen der evangelisch soziale Kongreß in Hannover, der 19. Berufsgenossenschaftstag in Lübeck, der Kongreß des Allgemeinen Vereins für Schul gesundheitspflege in Stuttgart, der deutsche Geographentag in Danzig, der deutsche Erziehertag in Weimar, die Generalver sammlung des deutschen Bergarbeiterbundes in Berlin u. s. w. Die monatelange Kabinettskrisis in Ungarn ist durch die Bildung eines neuen Ministeriums unter dem ehemaligen Honvedminister Baron Fejervary beendigt worden. Es er scheint indessen sehr fraglich, ob dem Kabinet Fejervary eine längere Lebensdauer beschieden werden wird, denn die neuen Minister gehören sämtlich zur liberalen Partei, also zur Par tei des gestürzten Ministeriums Tisza. In den Kreisen der ungarischen Opposition bezeichnet man das neue Kabinet als eine verschlechterte Auflage des Ministeriums Tisza. — Der Schah von Persien ist auf seiner Europareise nunmehr auf österreichischem Boden angelangt; er traf am Dienstag abend in Lemberg zu einem mehrtägigen Aufenthalte ein. Am englischen Königshofe hat am Donnerstag ein Fa milienfest stattgefunden, die zu Windsor erfolgte Vermählung des Prinzen Gustav Adolf von Schweden mit der Prinzessin Margarethe von Connaught; zahlreiche fürstliche Gäste, an ihrer Spitze der Kronprinz und die Kronprinzessin von Schweden, nahmen an der Hochzeitsfeier teil. Anläßlich der selben wurde König Oskar von Schweden vom Könige Eduard zum Ehren-Admiral der britischen Flotte ernannt. Das dem norwegischen Storthing zugegangene Protest- schrciben des Königs Oskar wegen der norwegischerseits aus- gesprochenen Auflösung der nordischen Union wird in der norwegischen Presse ungünstig beurteilt. Dagegen stimmt man in den weitesten Kreisen des schwedischen Volkes der Haltung des Königs gegenüber Norwegen lebhaft zu, wie zahlreiche ihm zugegangene Huldigungstelegramme erkennen lassen. Der König hat in einer Proklamation für diese warme Anhänglichkeit des Schwedenvolkes herzlich gedankt. Die spanischen Cortes sind am Mittwoch eröffnet worden. In der Deputiertenkammer machte Ministerpräsident Villa verde nähere Angaben über die geplante Reorganisation der spanischen Flotte, für welches Werk insgesamt 396 Millionen Pesedas gefordert werden sollen. Griechenland ist durch die Ermordung des greisen Mini sters Delyannis in Erregung versetzt worden. Delyannis war einer der angesehensten und einflußreichsten Politiker Griechen lands, dessen Geschicke er viermal als Ministerpräsident lenkte; zuletzt war er Finanzminister. Er ist der Privatrache eines in ganz Athen berüchtigten Subjektes, des berufsmäßigen Spielers Gherakaris zum Opfer gefallen. Der russische Finanzminister hatte eine von Vertretern des Handels und der Industrie beschlossene Erklärung über die Ausführung des kaiserlichen Resmptes vom 1. Februar betr. Einführung einer Volksvertretung dem Kaiser vorgelegt. Ein Delegierter der Moskauer Börse ist jetzt mit Genehmig ung des Kaisers vom Finanzminister benachrichtigt worden, daß die schleunige Ausführung seines Reskriptes Gegenstand besonderer Sorge des Kaisers ist und daß das Ministerkomitö Befehl erhalten hat, die vom Minister des Inneren ausgear beiteten Ausführungsbestimmungen zu dem Reskript unver züglich zu prüfen. Der Appell des Präsidenten Roosevelt an Rußland und Japan, des grausamen Krieges nun genug sein zu lassen, und nachdem so große Entscheidungen gefallen, in Friedensver handlungen einzutreten, ist in Peterburg und in Tokio nicht unbeachtet geblieben. Die russi che und die japanische Regie rung haben sich zu Friedensverhandlungen bereit erklärt, und seit dem 12. Juni findet offenbar in Tokio und Petersburg wie auch in Paris und Washington durch die Vermittlung der französischen und der amerikanischen Gesandten bereiis ein Gedankenaustausch der russischen und japanischen Regie rung über den Frieden statt. Wenn kein besonderer Zwischen fall eintritt und Japan keine zu hohen Forderungen stellt, können daher die Friedenspräliminarien, das heißt die wich tigsten Punkte des Friedensvertrages schon baldigst zwi schen Rußland und Japan vereinbart werden. Man darf dabei nicht vergessen, daß Frankreich auf Rußland und Nord amerika auf Japan offenbar einen gewissen moralischen Druck digen Besuch ab. Von hier fuhr Seine Majestät mit dem Flügeladjutanten Major Graf Schmettow zum Rennen in Horn, wo er kurz nach 3 Uhr eintraf und von den Vor standsmitgliedern des Hamburger Rennklubs empfangen und zur Kaiserloge geleitet wurde, während die Kapelle der Wands- becker Husaren die Nationalhymne spielte. In der Loge waren sämtliche Herren des Gefolges, die beiden Bürgermeister Dr. Mönckeberg und Dr. Burchard sowie der Gesandte v. Tschirschky und Bögendorff mit Gemahlin anwesend. Der kaiserlichen Equipage war im Automobil Generaldirektor Ballin undDi- Pu TÜ1 Streckmasä »eise Schri 3 ausgeübt haben, in Friedensverhandlungen einzutreten. Frank reich hat dies deshalb getan, um seinen unglückseligen Bundes genossen Rußland nicht noch immer tiefer in das Unglück geraten zu lassen, und Nordamerika, das dicht neben Japan von den Philippinen Besitz ergriffen hat, will offenbar die japanischen Großmachtgelüste nicht ins Ungemessene wachsen lassen. Ohne Zweifel sind durch den nun über Jahr und Tag andauernden Krieg die Kriegsmittel und Finanzen beider kriegführenden Staaten auch beinahe erschöpft. Der Frieden wird nun allem Anscheine nach davon abhängen, ob Japan mäßige Friedensbedingungen stellt, und da in dem Kriege Japan haupt sächlich um seine Großmachtstellung und die freie Ausbreitung seines Handels im nördlichen Asien gekämpft hat, so ist es sehr wahrscheinlich, daß der Mikado keine übermäßigen Bedingungen vorlegt, denn zu harte Friedensbeding ungen würden von Rußland abgelehnt werden, oder wenn sie unter dem Drucke der Verhältnisse jetzt angenommen werden, bald zu einem neuen Kriege führen. Da nun Japan immer betont hat, daß die Mandschurei an China zurückge- v»»»» »»v Ei zellen werden müsse, so kann die Forderung Japans auch jetzt k rektor v. Grumme gefolgt. Seine Majestät war in vorzüa- „ , nicht viel anders lauten. Ein kritischer Punkt bleibt Port! licher Stimmung und folgte den Rennen mit regem Interesse, nnabweisliche Mindestmaß unserer Verteidigung zu fordern. Arthur, und wenn Japan diesen wichtigen Seehafen nicht Nach dem Kaiserin Auguste Victoria-Jagdrennen verteilte er (Beifall.) Die Genauigkeit der Berechnungen der Regierung
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