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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-190709083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19070908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19070908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-08
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.09.1907
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V Herr vr. Kretzschmar hat versucht, sich vom Bruch des Aue-Eibenstocker Wahlabkommens zu entlasten. Nur um Mißverständnissen vorzubeugen, wird folgendes festgestellt: Schon im März 1901 erfuhr Eibenstock aus zuverlässigster Quelle in Aue selbst, daß Herr vr. Kretzschmar und Herr Bauer Kandidaturabsichten gehabt hätten, — also trotz des 1895 er Abkommens. ' ' . Im Sommer 1900 hat Herr vr. Kretzschmar, wie er brieflich zugegeben hat, mit Herrn vr. von Woydt-Schneeberg über seine Kandidatur verhandelt und die Zusage der Unterstützung erhalten — also trotz -es 1901 erneuerten Abkommens mit Eibenstock. Anfang März 1907 haben Herr vr. Kretzschmar, Herr Professor vr. Goldhan und andere Herren aus Aue Fühlung mit Schneeberg gesucht, also entgegen dem 1901er Abkommen. . Wollte Eibenstock demnach von vr. Kretzschmar's Kandidatur nicht mit der Begründung überrascht werden, daß die Eibenstocker ihren Kandidaten nicht rechtzeitig präsentiert hätten, so mußten die Eibenstocker sich ungesäumt über einen solchen einigen und Aue, aber natürlich auch die anderen Nachbarstädte, davon benachrichtigen. Dies' ist geschehen. In Schneeberg wurde uns auf dem Rathause dringend geraten, uns nicht an Andere, als den Bürgermeister zu wenden, trotzdem er verreist sei. Demgemäß ist er nach Eingang seiner Adresse sofort benachrichtigt worden. Man will daraus den Vorwurf gegen Eibenstock herleiten, es hätte Schneeberg umgangen, während Eibenstock doch das Interesse hatte, Schneeberg zu gewinnen. ' Daß Eibenstock sich 1895 in Aue den gewichtigsten Bundesgenossen zu sichern gesucht hat, wird ihm verdacht, während Schneeberg doch auch Schwarzenberg und teilweise Johanngeorgenstadt für sich gewonnen hatte. Es war daran nur falsch, daß Eibenstock von den Auer Vertrauens personen zu viel erwartet hatte. Denn sie waren zn eisrige Auer, um das Abkommen zu halten. Daß Herr vr. Kretzschmar gegen das Aue-Eibenstocker Abkommen nicht erst durch Annahme der Landtagskandidatur gehandelt hat, geht aus obigen Feststellungen ebenso klar hervor, wie unsere gute Absicht, den entgrltigen Bruch des Aue-Eibenstocker Abkommens durch rasche Aufstellung unserer Kandidatur zu verhindern. Was das Aue-Eibenstocker Abkommen selbst anlangt, so war darin von Aue keine andere Bedingung für die Unterstützung einer Eiben stocker Kandidatur gestellt, als -ast sie konservativ sei. ' A j - Der Eibenstocker Kandidat ist konservativ und ist auch als normal befähigt zur Ausübung des Landtagsmandats anzÄsehen, erlist auch nie, wie Herr vr. Kretzschmar behauptet, ein Feind Anes gewesen, oder jetzt geworden, wenn er auch die Amtshauptmannschaft im Interesse Schwarzenbergs nicht verlegt sehen möchte. Er denkt auch viel zu leidenschaftslos, um sich von dem ganzen, leider so häßlich ausgearteten Wahl kampfe zu Haß und Feindschaft hindrängen zu lassen. Aber daran läßt sich mit allen Klügeleien des Herrn vr. Kretzschmar leider nichts ändern, daß das Aue?Erbenstocker Abkommen mindestens 1>on denjenigen Auern nicht cingehalten worden ist, die sich mit ihrer Namensunterschrift für dessen Einhaltung verbürgt Hattert, demnach anch von Herrn Vr. Kretzschmar nicht! Eibenstock, 4. September 1907. Bürgermeister Mt.lWKlchkg. Am 11., 12. und 13. September erfolgt die Wahl der Wahlmänner, welche für die Wahl unseres Landtagsabgeordnetcn ausschlaggebend ist. Außer einem Sozialdemokraten kommen 2 Aner Herren (wovon 1 liberal und 1 konservativ ist) und 1 Eibenstocker in Betracht. Aue möchte also, nachdem es bereits 12 Jahre lang den Wahlkreis vertreten hat, auch diesmal wieder einen Abgeordneten ans seiner Stadt — sei er nun liberal oder konservativ — gewählt sehen! Warum wohl?! Die Antwort liegt klar auf der Hand! Um seine eigenen Pläne zu fördern um möglichst Alles, was zu erreichen ist, sür Aue zu sichern, auch dann, wenn sogar einmal die kleinen Nachbarstädte dadurch einbüßcn,' Aue, dem schon durch seine zentrale Lage Vieles naturgemäß zufallt, wird durch seinen Abgeordneten auch das sich noch zu verschaffen suchen, was für die kleinen Städte durch einen Vertreter aus ihrer Mitte, also diesmal aus Eibenstock, noch zu erreichen wäre. Den naturgemässen, ihm von den anderen Städten des Wahlkreises gerne gegönnten Aufschwung Nues ward auch der Vertreter einer kleinen Stadt, wie z. B. Eibenstock'nicht aufhalten können und auch gar nicht aufhalten wollen^ sicher aber ist, daß die kleinen Städte auch ihre eigenen Wünsche haben, die nur am besten durch den Vertreter einer kleinen Stadt des Wahlkreises gewahrt werden können. Es wäre wohl von einem Aner zn viel verlangt, daß er als Landtagsabgeordneter uns kleine Städte auch einmal gegen Ane vertreten solle! Wir kleinen Städte müssen uns selbst unserer Haut wehren! Denn die Auer, sei es nun Herr vr. Kretzschmar oder Herr Bauer, können und werden keine Rücksichten auf uns nehmen, und der Auer Landtagsabgeordnete würde auch bei allem Wohlwollen für uns von den Verhältnissen gegen unsere Interessen — das heißt gegen die Interessen der übrigen 5 kleineren Städte — geschoben werden! — Wollen wir also außer den berechtigten Interessen der Stadt Aue auch die der anderen kleineren Städte des Wahlkreises gewahrt sehen, so müssen wir den Eibenstocker Kandidaten Herrn Sürgermeiker Hesse wählen, der aus eigener Erfahrung weiß, wo uns kleine Städte der Schuh drückt! Herr Hesse ist ein besonnener Mann, hat an den Fortschritten seiner eigenen Stadt energisch mitgearbeitet und seinen UnabhängigkeitSsinn stets bewahrt; ohne Rücksichtnahme auf Partei, Regierung oder Person würde Herr Hesse seine Ueberzeugung im Landtage vertreten. Als prak- rischer Verwaltungsbeamter hat er die Aufgabe, die verschiedensten Bernssinteressen zum Besten der Allgemeinheit zn vertreten, nach Möglichkeit zu lösen gesucht und den Erfolg für sich! Juristischen Klügeleien steht Herr Hesse schon längst fern. — Der Wahlkampf mit seinen häßlichen Begleiterscheinungen läßt ihn kalt, so daß er besonders geeignet erscheint, sowohl Aue, wie die L anderen Städte des Wahlkreises gleichmäßig objektiv zu vertreten! Mln ics Al Der Central-Wahlausschuß für die Landtagskandidatur des Herrn Bürgermeister Hesse in Eibenstock.
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