Deutsche allgemeine Zeitung : 16.01.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184701166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-01
- Tag1847-01-16
- Monat1847-01
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- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 16.01.1847
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Sonnabend - — 16 —— 16. Januar 1847. WM DeMsche Allgemeine Zett««. ?sM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» schrien als überstimmt worden waren, hat der Borstand die Absetzung 1>M llw 7-Jan. die Reda^ . , tischen Joürnäle: Correspvndent von und für Deutschland, Nürnberger Kurier Und Mittelfränkische Zeitung, vor die Censurbehörde geladen und ihnen ein RegitrungSrescript mitgetheilt worden, das auf ihre -Beschwerden gegen die Nachcensur durch Vermittelung des Sensors er- 'ivirkt worden sei. Der direkte Bezug alter Blätter sei den Redaktionen unter mehren Bedingungen, die zu erfüllen sie mit einem Handschlag an -Eides statt versprechen mußten, wieder gestattet. Zu diesen Bedingun gen gehöre hauptsächlich die, daß gewisse Blätter nur dem Redactions- 'pbrsonale in die Hände gegeben werden dürften, daß dieselben, unter kei- «ner Bedingung aus den Redactionslocalitäten kommen und daß nach dem : Gebrauche die bezeichneten Blätter dem Sensor auszuliefern seien. Die Redaktionen würden sich jetzt mit einer Beschwerde an das Ministerium ''wenden. L Dresden:, 13. Jan. Ich muß meiner mitgetheilten Nachricht über die Tyfsowski'scheFrcisprechung (Nr.S) noch einige nachträgliche . Erklärungen hinzufügen, die zur genauem Verständigung dieser Angele- .genheit eben so nptywcndig als nicht uninteressant sind und die uns von glaubwürdigen Personen als dcrMahrheit gemäß versichert werden. Tys- . sowöki kam hier im Laufe des verggnMen Jahres zu Anfänge des Monats Februar an und wählte das Hotel zur'Stadt Wien zu seinem Aufenthalte, wo , er sich unter dem Namen Chevalier de Thoudt aus Tischendorf ins Frem denbuch eintragen ließ und zwar nicht ohne Geldmittel, jedoch ohne alle nöthige Legitimation war. Natürlich erregte dieser letztere llmstand die Aufmerksamkeit der Polizeibehörde, und da der verdächtige Fremde, um über seine Person, nähere Aufklärung zu geben, den Chef der Polizei behörde! zu -sprechen verlangt hatte, so begab sich der Polizeidirector v. Os>- , pell, in,das Hotel und traf mit dem Districtswachtmeister in die Wohnung des antzcblMn Chevalier de Thoudt. Tyssowski richtete anfänglich an , Hrn. rv Oppell.die Frage: ob er ein Polizeicommissar sei, und als dieser .ihn in diesem. Wahne ließ, entgegnete er, daß er den Chef zu sprechen verlange und wo möglich ohne' Zeugen. Auf einen Wink des Po.lizei- dircctors entfernte sich'der Wachtmeister, und Hr. v. Oppell, auf welchen Tyssowski keiyep unangenehmen Eindruck gemacht zuhaben schien, erklärte ihm, erXei Derjenige, welchen er zu sprechen verlange, hoffe aber auch, Nun von ihm ohne Umschweife zu erfahren, wer er sei. „Ich bin der Dictator Tyssowski", entgegnete Jener und thcilte nun, indem er um Schutz und Theilnahme bat,-offen und ohne das Geringste zu verschwei gen, dem Polizeidircctor Alles mit, was seit dem Utbettritte der Revo- UutionSarmee auf daS preußische Gebiet bis zu seiner Ankunft in Dres den ihm begegnet war und mit seinem Schicksyl in Verbindung stand Als Tyssowski mit 12 —13,00« M. sich dem preußischen ArmeecorpS überlieferte, übergab er zuerst seinen Degen und sein Pferd, ein Gleiches thatcn seine Reiter. AIS er hierauf, ohne näher von dym commandiren- den preußischen General erkannt zu sein/zudem krakauer Jnfanteriebatail- lon trat, es über die Brücke eines Flusses, welcher die Grenze bildete, führte und ihm zurief, die Waffen niederzulegcn, rief ein Pole, als er ihn ohne Degen auf seine Infanterie zukommen sah: „Wie Dictatori Du ohne Waffen!" worauf allerdings die Aufmerksamkeit des preußischen Generals sich auf ihn richtete, der ihm näher ritt und indem er ihm sein Bedauern aussprach, zugleich hinzufügte, er hoffe die Ehre zu haben, ihn in Neisse alle Tage als Gast bei sich zu sehen. Ohne sich lange zu besinnen, ging er, waffenlos und ohne weitere Abzeichens den geringsten feiner Unglücksgefährten gleichend, unbemerkt von dem commandirenden General an dessen Seite durch die Kolonnen der preußischen Regimen ter, die seine Entfernung nicht hinderten, und so Tag und Nacht seine Weiterreise durch die preußischen Staaten fortsctzend gelangte er, selbst ohne in Berlin Verdacht zu erregen- glücklich hierher nach Dres den. Der Polizeidirector v. Oppell, dem das traurige Schicksal des Unglücklichen nahe ging, gab ihm vor der Hand den Rath, keinem Menschen eine Mitthcilung über seine Person zu machen, eben so wenig briefliche Verbindungen zu eröffnen, und erstattete nun Bericht an die höchste Behörde, worauf man mit dem österreichischen Cabinet deshalb in nähere Verhandlungen trat. Dieses scheint zwar anfangs die Auslieferung seines Unterthans verlangt zu haben, ging aber später auf den Vorschlag Sachsens ein, Tyssowski auf den Königstein in sichere Haft zu bringen und einen Commissar herzusenden, der mit dem von Sachsen deshalb gewählten Commissar, dem verdienstvollen und wackern Appellationsrath Erttel, die Untersuchung leitete. Das Resultat dieser eben so schwierigen als höchst delicaten Angelegenheit war, wie schon gemeldet , die Freilassung des ehemaligen Diktators von Krakau und die von Oesterreich höchst ehrenvoll ausgesprochene Zufriedenheit über die Lei tung und Beendigung dieser Untersuchung. Außer.dem Pqlizeidirertor v. Oppell und dem Appellationsrath Erttel nhiest auch der Com,Mandant - - ffBiMaum, «in M «er,^ , , . nicht unberücksichtigt gelassen muHM wird nun unter Bedeckung durch Oesterreich nach Triest geführt und auf einem österreichischen Schiffe nebst seiner Gattin nach Nordamerika «ingeschifft. f* Leipzig, 14. Jan. Aus Stuttgart wird in Nr. 13 dieser Zei tung geschrieben, daß dem deutsch-katholischen Prediger Würmle, wel- chen der Vorstand durch einen unbefugten Gewälistrcich feines Am tes entsetzt hat, auch jede weitere gottesdienstliche Verrichtung daselbst untersagt worden sei, und zwar durch die Stadtbehörden. ! Wennschon die Amtsenthebung Würmle s Veranlassung genug gewesen wäre, Vie Jnttiguen zu veröffentlichen, durch welche jene bewirkt worden ist- so ha be» wir doch unverdiente Rücksicht genommen auf jene Personen- welche wir von der öffentlichen Meinung als die Urheber genannter Amtsenthe bung richten zu lassen Grund gehabt hätten. Da aber jeive kleinliche Rache und iene, di« Schwächen eines aristokratisch gesinnten Vorstandes misbrauchenden Machinationen, durch Ftauenlist und Weiberrath geleitet, Noch ferner-ihr böses Spiel treiben, während bei der Dunkelheit/ welche noch über d» ganze» Sache schwebt, verschiedene irrige Gerüchte, umher- achens (welche dem genannten Prediger leicht nachtheilig werden könnten, so halten wir es für eine Pflicht der Gerechtigkeit, folgenden Thatbestand, fir dessen Wahrheit wir bürgen, zur öffentlichen Keyntniß zu bringen- In Stuttgart lebt ein Beamter, der seit dem Bestehen der deutsch katho lischen GenwinLe -daselbst einen mächtigen Einfluß auf den Gemeindevor- stand ausübt und schon feit längerer Zeit denselben zu einer Macht über Vie Gemeinde zu erheben gesucht hat, was ihm auch gelang. Gern ließ sich der Vorstand von einem Manne leiten, der in der ganzen Stadt theils geachtet, theils gefürchtet ist und darum auch zur Förderung oder Hem mung der deutsch katholischen Sache viel beitragen konnte. Um das In teresse desselben für die Gemeinde zu steigern, suchten mehre Frauen eine Bekanntschaft deS Hrn. Würmle mit der Tochter dieses Beamten zu ver mitteln und dadurch eine Heipath zu stiften. Würmle's humanes Beneh men dabei ließ die Betheiligten vermuthen und hoffen, daß ihnen ihr Licb- lingsplänchen gelingen werde, und schon hatte sich allenthalben das Ge rücht verbmitet, jenes Beamten Tochter sei Würmle's Braut, da lernte dieser mWerwcile ein braves Mädchen aus einer angesehenen tiroler Fa- ' Mine können, verlobte sich mit ihr und enttäuschte dadurch Diejenigen, welche Mnz andere Erwartungen gehegt hatten. Allein diese Erwartungen verwandelten sich natürlicherweise unverzüglich in Feindschaft und Rache gegen. Hrn. Würmle, und sein Sturz wurde beschlossen. In einer stür mischen Gemeindeversammlung, in welcher Würmle's Freunde mehr übcr- - Ueverbri». speutschlattd. Nachcensur in Nürnberg, z Dresden- Tyssowski. ch*Leip- sig. Pfarrer Wurmte. — Die Deutsch-Katholiken in Wiesbaden. Avimtzen. ^Königsberg. Die Hudenmischehen. * Posen. Mordthat. , *Aus der Provinz Preussen. Die Auswanderung nach derMoßquito- käste. — Hr. Schliembach. .'iVeKereeich. Der Erzherzog-Palatin. KAus Oesterreich- Italien. chÄra- hau. Die Zollfrgge. Die Lebensmittel. Die russischen Truppen. ^Hktugal. . * Lissabon. Geschenke und Manifest. Brief des Kronprinzen. ,. Der Bürgerkrieg, , . . V Vpauteu. Der Congreß. Hr. Olozaga. Die Carlisten in Catalonien. , spr«>tzdritauni<n. Die Anträge auf die Adresse im Parlamente. Der , Kirchenbau von Miß Burdett. Die Rekrutirung. Die Noth in deNHoch- , landen. Die Versammlung von irischen Pairs rc. Commodore Prinz. '. Die Times über Hrn. Olozaga. Frankreich. Eröffnung der Kammern. Die Thronrede. Die Zeitungen. . Typhus in Besanyon und Gray. Die Herzogin von Bordkaur an Hrn. , de Chateaubriand. Sendung nach den MarquesaSinscln. wparis- Die ! Kammereröffnung. Muthmaßlicher Rücktritt deS JustizministerS. / -Schweiz. Der Zug der Murtener. Italien. Aom. Eriminalwcsen. Die Getreideausfuhr. Die Uhren. See- räuber. Äom. Gaetänino. Nardoni. Die Carabiniers. — Cardinal - Ferretti. ' VriechenlanS. * Athen. Der Rechenschaftsbericht. Das Budget. Misfenschaft und Kunst. * Leipzig. Concert. Handel und Industrie. Oesterreichische Nationalbank. ^Leipsig. Bör- / senbericht. Wien. Pie Anleihe- — Wasserstand der Elbe. — Berlin. Leipzig. rknkündigungen. Redakteure der drei daselbst erscheinenden polt- wird nun unter Bedeck
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