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Deutsche allgemeine Zeitung : 05.02.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184702059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470205
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-02
- Tag1847-02-05
- Monat1847-02
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 05.02.1847
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Nr. 3k Freitag s. Februar 1847. WM Deutsche Ullgemeiue Zeitung. MM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» UhtM, 81. Jan. So conseqvent die Curie in Röm in iPer Regel ist- so inconsequrnt ist sie doch bisweilen. Zwei bekannte ka tholische Kleriker, der breslaucr Bischof Diepenbrock und der bairische Domdekan vr. Brenner, liefern dafür den Beweis. Beide bekennen sich dem Glauben, daß auch redliche Protestanten selig werden können, uiid habt» dies, der Eine in seinem Hirtenbriefe, der Andere in seiner -«Schrift: „ Ueber da« Dogma: Wer wird selig?" ausgesprochen. Dem Fürstbischof ist deshalb von Rom nichts widerfahren, was ihn hätte un- angenehm afficircn können; dem vr. Brenner aber ist die römische Eon- 'firmation zu seiner Ascension zum Domprvpst in Bamberg versagt wor den. Sonderbar, Beide sind oder waren Baiern, Beide stimmen in ihren Grundsätzen überein, welches diejenigen sind, die römischen hohen Kleri kern in Staaten gemischter Confessionen, wie Preußen und Baiern, zie men. Dennoch werden Beide mit verschiedenem Maße gemessen! — Mus Baiern vom 3V. Jan. meldet das Mannheimer Journal: „Wie wir soeben erfahren, ist dem Fränkischen Merkur in Bam berg der Debit durch die bairischen Posten entzogen worden. Dieses Blatt wird zum zweiten Male von einem solchen Verbote betroffen." L Dresden, 4. Febr. Der Himmel hat uns seil mehren Tagen mit gewaltigen Sch nee massen überschüttet und dadurch für die Bewohner .unserS EldthalS die Besorgnisse eines hohen WaffcrstandeS bei völligem Thauwctter gesteigert. Zwar, hält hier ober- und unterhalb der Brücke Lie Eisdecke den Fluß noch gefesselt, allein weiter hinauf soll dieselbe ,schon gebrochen und sich in der Gegend von Laubegast in gewaltigen Mas sen aufgeschichlct haben. Die Kanonen des EiScommandoö zeigten den Bewohnern der Elbstädte und Dörfer schon am 31. Jan. die Nähe der Gefahr an, allein der wieder cingctretenc Frost hemmte den völligen Bruch -deS EiseS, während seit dieser Zcrt ununterbrochen der Schnee in weichen, wässerigen Flocken cherabströmt. Der Wasserstand war gestern 18 Zoll über 0. Gebe der Himmel, daß dieser Kelch diesmal an uns vorüber Lehe, denn bei der allgemein herrschenden Noth und Armuth bedarf c§ -wahrlich gegenwärtig keiner neuen Steigerung, um zu den ernstesten Be sorgnissen zu führen. Wir leben hier in einer Zeil, die noch nie so reich an Klagen und -Besorgnissen, aber auch noch nie so reich an Hervorrufen von Vereinen war. Wir haben, und das ist höchst lobenöwerth, vielfache Hülfsvercine Zum Tröste der Armuth und zur Linderung der augenblicklichen Noth, außerdem haben wir einen Turnverein, mit jeder Woche reicher an Mjt- .aiiedern und in welchem geistig und körperlich geturnt wird; aus dic- Fem entsprang ein Feuerlösch und Rettüngsverem., bestehend aus jun gen Turnern; dann haben wir einen Gymüasialvercin, in welchem man Pch bis jetzt noch streitet, wie weit man das'Studium der lateinischen u-r-r-lick. . Bsutschland. *vom khein. Inkonsequenz der Curie.— Der Fränkische Merkur. zDresden. Schneefall. Vereine. Die Stavtverordneten. Prof. Biedermann. Kunstwerk. >> Leipzig. Friedensrichter. — Adressenverbot, in Kurhessen, ö Darmstadt- Landtag. — Der mecklenburgische Landtag. * Lübeck- Das Budget. Die Eisenbahnangelegenheit. Das Sängerfest. * Frankfurt a. M Zweckmäßige Stiftung. Denkmal. MreuHen. "Berlin. Preußische Berfassung. Erkrankung der Königin. > X Berlin. Der Rothstand. Die Manien. * Posen. Babynski. ' IVeßtEeich. Die krakauer Zollfrage. — Prießnitz. DHawi«». Die Ministerkrisis. Der Jnfant Don Enrique. Der Finanz minister Mon. Hr. Olozaga. Die Klage des Grafen Bresson gegen ' den Liempo. Großbritannien. Parlament. Levers der Königin. Das Bisthum Sa- . liSbury. Gctreidezufuhrcn. Beschlagnahme eines Schiffs. Lakonismus. , Selbstmord. Expedition zur Besitznahme der Znsel Labuan. Nachrichten . vom Cap. -Frankreich. Commission der Deputirtenkammcr zur Budgetprüfung. Die Journale. Das «Portefeuille» über das Verfahren in den spanischen Heirathen. Antwort Hrn. Guizot's auf die letzte englische Depesche. Die ' Unruhen wegen der Lhcucrung. A. Dumas vor dem Civlltribunal. ** Paris. Die Presse. Der Rothstand. chichtvetz. Die genfer VrrfassungSsache. HjtalirN. kam- Ferrara. Exccsse. Reformen. Die Klöster. Tumult in Cc- sena. Kloster in Lerni. Kirchengebet. SKußlstNb und Moten. Die Juden Kkordamerika. Das Repräsentantenhaus. Nachrichten vom KriegS- schauplatze. ' Kanpet nnb Industrie. * Leipzig. Börsenbericht. * Leipzig. Eine Schrift über Eisenbahnen und Geldverhältnisse. Wien: Gencralversamm- ' lung der Activnaire der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn.. » Aus Sachsen- Bewässerungsanlagen des Grafen v. Gersdorf. — Reform des Consular- wesenS- Brody. Die kleine polnische alte Silbermünze außer CurS ge setzt. — WäMständ der Elbe. — Berlin. HrnktzndtKüngr«. O LeipjM, 4. Febr. Gestern haben die Stadtverordneten, mit, 35 gegen 21 Stimmen, beschlossen, auf die Bestellung von Friedens richtern für hiesige Stadt für jetzt nicht cinzugehen. « « — -tu» Ztupheffen vom 27. Jan. schreibt man dem Frankfurter Journal: „An mehre Kreisämter des KurstaatS ist die Weisung ergangen, ctwanigc Adressen an die Abgg. Henkel und Sunkel polizeilich zu verhindern, beziehungsweise zu confiscircn." f-DarMStaöt, 31lJan. Morgen beginnt unsere II. Kammer ihre Bcrathungen über den fünften (und letzten) Titel des Personenrechts, „von der Curatel", nachdem sie am 29. Jan. ihre Bcrathungen über den vierten Titel, „von dem Vormundschaflßrechte", zu Ende gebracht hat. Die letzten Wochen der Berathung, worüber die Berichte vorlie- gen, boten cigenthümliche Erscheinungen. Zuerst die sichtlichste, ausqe- jprochenste Bemühung des ersten. Präsidenten, keine lebhaftere Discussion mehr in der Kampier auflauchen zu lassen, sondern in Form von Frie densschlüssen vor der Sitzung oder selbst einmal während derselben (auf welche Zeit sie . vom Präsidenten suspendirt ward) über die Steine des Anstoßes hinwegzukommcn und sich in einem gemeinschaftlichen Entschlusse zusammenzufindcn. Ale dieses System sich zu entwickeln begann, war Abg- Glaudrech bereits krank, und er würde gewiß eben so wenig darauf eingegangen sein als der Abg. Kilian, der es ebenfalls nicht «hat. Aber in einer Sachlage wie die hiesige war eS schon genug, daß die große Ma jorität sich über Das geeinigt hatte, was sie wollte oder nicht wollte, und baß das Ergebniß ihres gemeinschaftlichen Willens gleich fertig und ab geschlossen vor die Kammer hintrat. Der Anprall der Gegner und ihre Hoffnung auf wenn auch nur kleinen Gewinn gelegentlich der Debatte hatte dadurch eine wesentliche Lähmung gefunden. Trotz jener versuchten und theilweise durchgeschten Einrichtung jedoch, die Debatte außerhalb der Mauern zu verlegen Und so mit dem Zwecke der Beschleunigung der selben zugleich auch den der Besänftigung zu verbinden, flammte aber doch das Feuer noch einmal auf, als der Abg. Wernher, ebenfalls ein rhein- hcssifchcr Abgeordneter, die in der Kammer sitzenden Beamten, welche ungefähr Neun Zehntel derselben auömachcn, anredete und ihnen auf den Köpf zusagte, daß sie bei ihren Abstimmungen über die Vormundschaft ! Sprache beschränken soll, und durch die Reform der Gymnasien An- j stalten für höhere Menschenbildung Hervorrufen will, in welchen sich hu manistische und Realgymnasien vereinen und in diesen auch die Univer- . sitätSvorbilduna einbegriffen sein soll. Nun kommt der pädagogische Verein, der Gcwcrbverein, die Diakonissenanstalt, ein Institut für Fort bildung junger Mädchen, ein Verein zur Veredlung der Dienstboten, ein Verein gegeü Thierquälerei, ein Droschkenverein, als Gegensatz, aber höchst bequem fürs Publicum, die Versammlung der Gesellschaft Isis, Klein kinderbewahranstalten, Vereine, überwinternde DampfschiffahrtSvereinc, Privalacticnvercine mit oder ohne Rcellität rc.; dazu kommen nun noch die musikalischen Akademien und eine Unmasse mythologischer, zoologischer, philosophischer und misanthropischer Vorlesungen, sodaß jede Stunde des Tages und Abends fast von irgend einem geistigen Genuß in Anspruch genommen wird. Selbst unser alles Stadtverordnetencollcgium hat ein anderes Gesicht bekommen, denn schon längst gaben sich in demselben Symptome einer Umgestaltung kund, die bei den vorjährigen Wahlen schon kräftiger hcr- vortraten, allein ungeachtet ein frischerer Geist in diesem Collegium weht, und das Publicum sich lebhafter als früher an den Verhandlungen desselben bethei- ligt, so hat letzteres doch gegenwärtig die unerfreuliche Aussicht, daß trotz dieser kampflustigen Vertreter unserer städtischen Interessen die Bewoh ner Dresdens genöihigt sein werden, eine stark erhöhte Grundwerth - und MiethunSabgabc zu entrichten; wir sollen nämlich so glücklich sein, nach einer Vorlage unsers Stadtraths von 100 Thlr. Grundwerth jährlich 7 Ngr. 6 Pf.; von 1 Thlr. Miethzins 18 Pf. und von 1 Thlr. Ge- wcrblocalzins 12 Pf. zu entrichten. Das ist hart, sehr hart, aber das Stadtverordnetencollegium wird cs nicht ändern können, denn der Scha den Ml-tief und frißt krebsartig um sich. Wie Vorlesungen deS Prof. Biedermann über Socia- liSmuS und soMe Fragen haben begonnen und das erste Mal vor einer eben so zahlreichen als gewählten Versammlung stattgcfunden; di« äußere Eleganz des Vortragenden sowie dessen blühende, bilderreiche Sprache und die scharfen Zeichnungen der Verhältnisse machten, einen sehr guten Eindruck. Leider ist es nur zu wahr, das jetzt oft bedeutungslos ausge sprochen« Wort „Proletariat" kann uns noch dereinst in f««k HstMM lichste» Auslegung zwingen, «iuzugestehenwie sehr wir gezogrrkWM, den Zustände« der armen arbeitenden Klasse eine ernstere und tiefere Be- achtuisg zu widmen. / -AllgemeinenMffkll ärntet täglich das Meisterwerk von D elaroche: „Der 31. März 1814 in Fontainebleau", welches aus der Galerie des Consuls Schletter zu Leipzig jetzt hier im Zwinger zum Besten des Kauen- vereins wegen beabsichtigter Gründung einer vierten Kinderbcwahranstatt ausgestellt ist. Schon einmal brachte das Gemälde, wie bekannt, den Bedürftigen 1000 Thlr.
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