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Deutsche allgemeine Zeitung : 07.04.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184704079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-04
- Tag1847-04-07
- Monat1847-04
- Jahr1847
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 07.04.1847
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gegangen sein und die für den diesjährigen Bau ausgesetzte Summe auf drei Viertel ihres bisherigen Betrags erhöht haben, sodaß die Nothwen- digkeit, eine Menge Maurer und Tagarbeiter, die bisher ihren Unterhalt hier gesunden, gerade jetzt, in einer Zeit der Theuerung und Noth, zu entlassen, nicht eintritt, man vielmehr sich darauf beschränken kann, keine neuen Arbeiter anzustcllen. Wir sind der Regierung für diese Berücksich tigung der Verhältnisse den wärmsten Dank schuldig, denn bei der jetzt eingetretenen mildern Witterung fehlt cs nun unserer dürftigen Arbeiter klasse nicht mehr an fortlaufendem Verdienste. — Die tarnowitzer Tumultangelcgcnheit ist nun durch eine Cabinctsordrc vom 10. Fcbr. in Folge der von den Bethciligtcn selbst, deren Angehörigen, dem Dissidcntenprediger Ronge und dem Fürstbischöfe v. Diepcnbrock cingcreichtcn Begnadigungsgesuche dahin entschieden wor den, daß bedeutende Strafmilderungen cintretcn, indem die sechs - und fünffährige Zuchthausstrafe der am meisten betheiligten Personen z. B. auf einjähriges und bei andern dieselbe Strafe sogar auf neunmonat liches Gcfängniß herabgesetzt worden ist, diejenigen Personen aber, welche vicrwöchcntliche Gcfängnißstrafe verwirkt hatten, mit dreitägiger davonkom- mcn. Desgleichen ist auch der Pfarrer von Tarnowitz von der Verbind lichkeit zu den Kosten befreit worden. (Schl. Z.) Oesterreich. Dem Nürnberger Korrespondenten wird aus Wien vom I. April geschrieben: „Ich beeile mich, die für jeden unserer Verhältnisse Kundi gen hochwichtige Nachricht mitzuthcilen, daß an die Stelle des vor eini ger Zeit in Karlsbad dahingeschiedenen Staatsraths Frhrn. v. Geroay der ungarische Hoskanzleirath Czillich, welcher dessen Stelle bisher zur allgemeinen Zufriedenheit bekleidet hatte, kürzlich ernannt worden ist. Er ist nunmehr Director des Bureau der obersten Staatsconferenz und zu gleich Protokollführer der Konferenz selbst. Von der Konferenz aber geht die eigentliche Regierung der Gcsammtmonarchie aus. — In Ebenfurth sind Robothrcnitenzfälle vorgekommen. — Die Berichte aus Ga lizien, Mähren und Schlesien lauten immer noch nicht beruhigend. Das Widerspänstigkcitsfiebcr gegen die Leistung der Robothcn und Zehen ten scheint nachgerade im Zunehmen statt in der Abnahme begriffen zu sein. — Erzherzog Stephan ist kürzlich nach Prag abgcreist." Spanien. Die vom Kongresse am 26. März aufgehobene allgemeine Voll macht zur Regulirung der Schuld wurde bei der Votirung des Budget gesetzes vom 23. Mai 1845 dem Finanzministcr Mon im Ministerium Narvaez ertheilt. Es hieß darin H. 2, die Regierung werde ermäch tigt, .zur Regulirung der einheimischen wie der fremden Schuld zu schreiten und 40 Mill. Realen zur Verzinsung derselben zu verwenden. Den CorteS solle vom Geschehenen Rechenschaft abgelegt werden. Der nachherige Finanzminister Pena Aguayo hatte bereits erklärt, wie er die selbe für nicht mehr bestehend ansehc, und jetzt sprach der Finanzminister Santillan aus, daß von seinem Ministerium kein Gebrauch davon ge macht und daß von ihm auf diese Vollmacht, die er nicht verlangt habe, verzichtet werde. Der Zustizministcr wies darauf hin, daß zwar die Voll macht nicht auf eine bestimmte Zeit gestellt, wohl aber an die eventuell er warteten Geldmittel des Budgets für 1845 gebunden sei. Der Minister verwahrte jedoch die Regierung dagegen, daß aus dem erklärten Beitritte zu dem die Aufhebung der Vollmacht aussprechenden Amendement geschlos sen werden könne, sie sei nicht ernstlich auf Regulirung der Schuld bedacht. Der Kongreß votirte dann mit 170 Stimmen einhellig das Amendement. Der Kongreß war am 27. März mit Berathung des Gesetzent wurfs über eventuelle Aushebung von 50,000 M. beschäftigt. Die Sitzung ging über ein Amendement hin, welches die Bewilligungen verweigert wissen wollte, allein mit 107 gegen 41 Stimmen abgclchnt wurde. — DasMinisterium Sotomayor, obgleich scheinbar im Besitze der Majorität in den Cortes, hat aufgchört zu regieren. Die Gaceta vom 28. März enthält das Son demselben Tage datirte königl. Decret über Enthebung des Herzogs v. Sotomayor von seiner Stelle als Minister präsident und Minister des Auswärtigen, sowie ein zweites über die Er nennung des Hrn. Joaguin Francisco Pacheco, Mitglied der Cortes und FiScal beim obersten Gerichtshöfe, zum Präsidenten des Cabincts und Minister des Auswärtigen. Beide Decretc sind vom bisherigen Minister des Handels, des Unterrichts und der öffentlichen Bauten gegcngczeichnet. Das ganze Ministerium ist bereits neugcbildct und besteht aus drei Mit gliedern von der „Puritaner" genannten conservativen Opposition, nämlich außer Hrn. Pacheco aus Hrn. Salamanca als Finanzministcr, Hrn. Pa stor Digz als Handcls- und Unterrichtsministcr, und aus drei Modcrados von der Majorität, dem General Mazarredo als Kriegsminister, den HH. , Sotello als Marineministcr und Benavides als Minister des Innern. Die progressiven konservativen oder Puritaner haben also darin den über- , wiegenden Einfluß. j Großbritannien. l London, l. April. - Der Hof hat gestern für die Osterzeit den Buckinghampalast ver- > lassen und sich nach Windsor begeben. Die Minister rüsten sich ebenfalls, i ' die Hauptstadt zu verlassen und nach ihren Landsitzen zu eilen. Lord I. Russell bleibt jedoch, da Lady Russell noch nicht ganz von ihrer heftigen Erkrankung hergestcllt ist > auch der Marquis of Lansdownc wird London nicht verlassen. — Das Unterhaus war gestern, am Mittwoch, wie gewöhnlich von Mittag an versammelt und erledigte eine sehr bunte Reihe von Gegen ständen in dieser seiner letzten Sitzung vor Ostern. Auf Anfrage des Hrn. Trelawny erklärte Lord I. Russell, daß eine Bill über Beseitigung der bürgerlichen Unbefähigungen der Juden vorbereitet werde, er jedoch nicht sagen könne, ob sic noch in der jetzigen Session eingebracht werden würde. Das Haus hörte dann den Bericht über die Comiteberathung der irischen Armenbill, wobei es wieder zu Besprechungen für und gegen die irischen Landlords kam. Hr. P. Scrope sprach abermals seine Ueber- zeugung aus, daß sie ihre Pflichten gröblich vernachlässigt hätten, worin Hr. V. Smith beitrat, was aber Hr. Smith O'Brien nicht gelten lassen wollte. Andere wiesen daraus hin, daß über diese Dinge die vom Hause verlangten amtlichen Nachweise die beste Auskunft geben würden. Dcr^ Bericht wurde schließlich gutgeheißcn und die chritte Lesung der Bill auf, den 16, April anberaumt. Die Zollbill, Spirituosen betreffend, erhielt die dritte Lesung und passirtc. Die Bill über Beschränkung der Anwer bung für das Heer auf 10 Jahre gelangte zur Comiteberathung. Das von Sir H. Douglas zu derselben beantragte Amendement, die Anwerbc- zeit auf 14 Jahre zu erhöhen, wurde mit 62 gegen 27 Stimmen abge- lchnt, worauf die andern Klauseln ohne Diskussion angenommen wurden. Lord I. Russell zeigte an, daß er nach den Osterferien am 12. April auf ein Gcldbewilligungscomite und auf Beförderung der Bill über die Dienstzeit im Heer antragcn werde. Das Haus vertagte sich sodann bis zum 12. April. — Der Allgemeinen Preußischen Zeitung wird vom 30. März aus Lon don geschrieben: „Welche Gründe andere Mächte auch haben mögen, in Griechenland das MinistcriumKolettis zu unterstützen, England ist durch unbestreitbare Beweise überzeugt, daß cs mit unverzeihlicher Willkür über den Schatz verfügt und die Constitution verletzt hat. Drei englische Linien schiffe mit einem Dampfschiff und zwei Kriegssloops sind deshalb nach Athen gesendet worden, mit dem Auftrage, die Zinsenzahlung für den englischen Theil der griechischen Anleihe zu fodern und nötigenfalls.zu erzwingen. Wir müssen abwartcn, in welchen bestimmten Grenzen dieser Anspruch der britischen Regierung gehalten, welche Antwort Griechenland darauf ertheilcn wird und welche Rolle dabei die andern Schuhmächte übernehmen werden. Aber es ist ganz gewiß, daß cs kein anderes Mittel gibt, das Geld bcizutrcibcn, denn das englische Haus der Gemeinen würde selbst den Gedanken daran, die Fonds zu votiren, um die Fehler dcS griechischen Ministeriums wieder gut zu machen, mit Unwillen zurückwciscn." — Aus Dublin wird vom 30. März der Times geschrieben, daß die Aussichten für die Bürger dieser Stadt sowie der Hafcnplätze an der OstZ küstc nicht eben erfreuliche wären. Nach den Bestimmungen der neuen Un- terstützungsbill werde der Grundbesitz in dem schon arg mitgenommenen Dublin mit etwa 80,000 Pf. St. für seine eignen Armen in der kurzen Zeit von drei Monaten besteuert werden, nach welcher Periode aller menschli chen Voraussicht nach Dasselbe sich wiederholen dürfte. Das sei indessen unvermeidlich, da man die Leute nichtüumkommcn lassen könne, möge zah len müssen wer wolle. Neber einen Umstand aber würden die deshalb in Anspruch Genommenen groß zu klagen haben, über den nämlich, daß in den Hafenplätzcn ihnen auch die Verpflegung der von englischen und schottischen Behörden nach Irland zurückgewiescncn Armen von dem Augenblicke an mit zur Last fallen werde, wo das neue Armcngesch die Unterstützung arbeitsfähiger Armer außerhalb der Armenhäuser sanctionire, zumal dasselbe keine heimatsrechtliche Bestimmung enthalte, die zur Verweisung der Be dürftigen einen Anhalt biete. Ein 40- — 50,000 arme irische Landarbei ter würden daher in kurzem von den Küstenstädten ernährt werden müssen. Die Nachrichten über den Stand der Gctreidcpreisc melden einstimmig das anhaltende Hcrabgchcn derselben. — Am 30. März wurden im Almoscnamt am Middle Scollandyard aus der österlichen Almosenstiftung der Königin Anna unter mehr als 600 unbescholtene Dürftige der Hauptstadt, meist Witwen, !> Schill, an Jeden verthcilt. Zu Weihnachten findet jährlich eine gleiche Vertheilung statt. — Nach dem Canterbury Journal theilt die Times über die Anstalten mit, welche seit einem Jahre zur Vervollständigung der Vcrthcidigung der Themse und des Medway getroffen wurden, daß 142 schwere Ge schütze jetzt in Batterie dazu aufgestellt sind. Außerdem werden auf Coalhouse Point, einige Miles unterhalb Gravesend, und shccrncß ge genüber auf der Insel Grain Batterien errichtet. — Das Morning Chronicle meldet nach Privatbcrichtcn aus Guate mala vom 30. Jan., daß die Regierung dieses Staats damit umgehe, sich unabhängig von der unfruchtbaren Union von Centralamerika zu er klären. Das würde für England bei dem im steten Zunchmen begriffenen Handel desselben duhin von großer Wichtigkeit sein. Die Bevölkerung wird gegen 900,000 Scelen angegeben. Guatemala grenzt an Mejico und ist der größte der Nachbarstaaten.
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