Deutsche allgemeine Zeitung : 03.04.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184704032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-04
- Tag1847-04-03
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 03.04.1847
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Sonnabend Rr S3. —— 3. April 1847. Prei- für das Viertel- In^on^rÄhr Nir den Raum einer Zeile r Mr. WM Deutsche Allgemeine Zeit««- "Wahrheit und Reckt, Fr«heit und Gesetz!» Neberblick Deutschland. 8 Leipzig. Der Rothstand und die Gegenvorschläge. ° Chein- nitz. Djc Denkschrift der Gewerbtreibenden.— Die Zsraclitcn in Kaden- ' — Hr. Brackel in Rendsburg. — Nassauer Landtag. * Frankfurt a. M. - Die Drohbriefe. * Kremen. Censurwesen. O Hamburg. Hr. Kleinpaul und Hr. Ronge. P»e«H«n. "Kertin. Die Akademie und Hr. v. Raumer. — Die freie , Gemeinde in Königsberg. D*A«r?<ich. Aus Ungarn. Das evangelische Schulwesen. Graf Zay. Spanien. Der Congreß. Das Cabinct. 'WtevHbritannien. Die Angelegenheiten Griechenlands. Die Ostindische Compagnie. Der Handels- und Schiffahrtsvcrtrag zwischen Hannover und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Generale Cabrera und Elio. Nachrichten vom Cap. Ataukttich. Die Zeitungen. Die Hundesteuer. Marschall Soult. Baron de la Suffe. Contreadmiral Lemariec. 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Die Berathung über die Nahrungsoer- hältnisse in den sächsischeg_^KamnMn hat theils richtige, theils sehr Ltwggte Ansichten und Behauptungen zu Tage gefördert, über welche das Vrtheil eines Dritten nicht ganz überflüssig sein dürfte. Der Klage über heNMende Trennung des Arbeitsgebiets der Innungen treten wir vcll- kqmmen bei, allein warum will man sie nur bei ähnlichen aufheben? Da dürste der Vorschlag, die Innungen wol bestehen, aber alle und jede Schranke zwischenhin fallen zu lassen, den Nagel ungleich besser auf "den Kopf treffen. ÄDaß das Trucksystem sich in Sachsen eingeführt hat, in manchen Gegenden sogar in der höchsten Potenz vorhanden ist, dürfte wol von Niemandem geläugnet werden, der mit den Verhältnissen in den 'FabrikMstctcn bekannt ist. Wir verstehen darunter keineswegs das Lie fern von wahren Bedürfnissen des Arbeiters, obgleich auch dies seine gro ßen Schattenseiten hat und ganz anders, mit Theilnahme der Arbeiter, eingerichtet werden muß, sondern das Aufdringen von Gegenständen, die der Lage des Arbeiters geradewegs Hohn sprechen, von der Eröffnung eines gezwungenen Credits, wo ihm seidene Tücher ic. aufgedrungen wer den, noch ehe er ein Stück Waare geliefert hat, wo er beständig schuldig sein muß rc. ' Ganz richtig wurde gesagt, daß es nicht anders als durch «in System fabrikpolizeilicher Bestimmungen beseitigt werden könne; allein daß dies geschehe, ist dringendes Bedürfyiß. Der geehrte Abgeordnete I)r. Schaffrath, den wir ganz nebenbei fragen, wo denn die Handarbeiter und Pro letarier die Volksvertreter mit wählen? erwähnt auch diesmal wieder der Organisation der Arbeit, mit welcher, wie er auf dem letzten Landtage schon äußerte, die Regierung sich bekannt zu machen baM Demnach 'wäre sie also schon gefunden, was jedem NationalökononmrDmz neu sein dürste, daher der geehrte Abgeordnete sich ein großes Verdienst durch die NachweisuNg erwerben würde, wo man sich mit ihr vertraut machen könne. Bis dahin wird der geehrte Abgeordnete uns aber erlauben, die Organi sation der Arbeit für eine Sache zu erklären, die entweder, so weit sie «ine natürliche, auf Naturgesetzen beruhende, schon vorhanden ist, oder als künstliche, den natürlichen Gesetzen des Verkehrs zuwiderlaufende Ein richtung nie gefunden werden wird. Er will ferner Besteuerung des,Ca pital», Einführung einer progressiven Vermögens - und Einkommensteuer, .«in« CapitalsteUer, eine Besteuerung deS Geldvermögeny, Geldeinkom men», GHtzsWlglK, besonders des Einkommen» an ZinSrenten, an deren praktischer Möglichkeit, Gerechtigkeit und Zweckmäßigkeit wol nach dem Beispiel Englands Niemand mehr zweifeln werdet Es ist da dem geehrten Abgeordneten 0r. Schaffrath wie manchen anMn Leuten gegangen, daß er einen ganz irrigen Begriff von dem Worte Capital hat. Da nun darunter auch Häuser, Felder, Wälder, Masckinen rc. verstanden und diese schon besteuert werden, so ergibt sich ganz klar, daß der größte Theil de» Capitals bereits ziemliche Abgaben erlegen muß. Er meint wahrscheinlich die Besitzer von Staatspapieren und ähnlichen Gegenständen darunter, welche aber nicht zu besteuern sind, theils weil sie sonst daS Land ver lassen 'öder doch ihre Capitalicn außer Landes anzubringen wissen wür den, theils weil ein zu großes Eindringen in Privatverhältnisse erfoder- lich wäre, der Ertrag, dtn Nachtheilcn gegenüber, sehr gering sein und vielfach auf andern Seiten wieder verloren gehen würde. Es sind darüber auf dem Landtage von 1845/46 sehr richtige Worte gesagt worden. Das Beispiel Englands, auf welches er sich beruft, ist eben nicht geeignet, nach geahmt zu werden, denn dort trägt der gejammte ungeheure Grundbesitz nur 1,lvü,000 Pf. St. zu den jährlichen Staatsbedürfnissen von mehr alS 5V Mill. Pf. St. bei. Ein so gewaltiges Misverhältniß ) konnte auf die Länge nicht bestehen, und dec Grundbesitz gewährte die 3 Mill, einbringende Einkommensteuer nur so lange, als ohne sie ein Deficit bestände. Würde der geehrte Abgeordnete mit einemsolchen Verhältnisse zufrieden sein? Er tadelt an unserm indirecten Steuersystem, daß es die Rohstoffe und die Luxusartikel der Reichen entweder gar nicht oder nur gering besteure. Daß die erstem so begünstigt sind, ist im Gegentheil eine sehr weise Maßregel, weil dann wohlfeiler fabricirt werden kann; und besteuert man die letztem hoch, so werden sie eingepascht, weil sie lange nicht so viel Raum einnehmcn als die gröbern. Der geehrte Abgeordnete will Anstalten, bei welchen der Arbeiter auf seine bloße Arbeitskraft, die sein Vermögen und Capital sei, und auf seine Unbescholtenheit und Redlichkeit Credit habe, eine Art schottischer Bolks- bank, die sehr nützen solle. Was die erstem betrifft, so sagt selbst nur einige Erfahrung, daß sie bald ein Ende nehmen würden, denn selbst die Rechtlichsten solcher Leute wissen nicht Vorschuß von Verdienst so zu un terscheiden, um nicht nach und nach jenen eben so wie diesen zu verzeh ren. Volköbanken im obigen Sinne bestehen nur in der Meinung de» geehrten Abgeordneten, in der Wirklichkeit aber gar nicht, denn wenn auch die schottischen Banken sich dem kleinen Geldverkehre mehr nähern als andere Banken, so find sie doch weit entfernt, die vom geehrten Abgeord neten vorgeschlagenen Geschäfte zu betreiben. UebrigenS haben wir ja schon das schottische Banksystem in Sachsen, und die Leipziger Bank geht auf viel geringfügigere Geschäfte ein als die schottischen, selbst wenn man den hiesigen höhem Wertb des Geldes berücksichtigt. Auch ist jede dem Volke, was dock wahrlich nicht blos aus seinen unter sten-Klassen besteht, ersprießliche Bank eine Volksbank, wenn sie auch zunächst nur mit dem Großhandel Geschäfte macht. Auch seine Blüte wirkt aufs Ganze. Bei der Behauptung de» geehrten Abgeordneten, der Staat sei verpflichtet, keins seiner Glieder darum darben zu las sen, weil cs keine Arbeitskräfte mehr habe, und hierzu unmittelbar auch Gcldopfer zu bringen, hat er unstreitig an das Budget nicht ge dacht, das dadurch ungeheuer anschwellen würde, an die Schwierigkeit, die Grenze jederzeit richtig zu bestimmen, wo die Arbeitskräfte aufgehört haben oder nicht, und an das Communalprincip, dessen Vertheidiger er doch stets gewesen ist. Er will endlich Sparkassen, meint aber, noch bes ser sei ein Institut, das in Oesterreich schon eingeführt sein solle, näm lich Crrirung zinsbringenden Papiergeldes, die bereits in mehren Blät tern empfohlen worden sei und von deren Nützlichkeit «r sich überzeugt kabe. Dergleichen Papiergeld ist allerdings in Oesterreich vorhanden, al lein erst seit einigen Monaten, nur versuchsweise und in kleiner Summe, auch nur bei der Filialbank Prag und in Noten nicht unter 5V Fl., also blo» für den großen Geldverkehr. Der Herold hat sich in dieser Idee allerdings mehrmals ergangen und will sie auf Noten zu I und 5 Thlr. an gewendet wissen, hat aber übersehen, daß eine so nahe liegende Sache längst ausgeführt worden sein würde, wenn sie im kleinen Verkehre nicht so ganz unpraktisch wäre. Wie nun der-geehrte Abgeordnete sich von der Nützlichkeit einer Einrichtung, deren Vorhandensein er nicht einmal gewiß wußte, hat Aherzeugen können, ist allerdings nicht wohl zu begreifen-, *) Wir müssen jedoch bemerken, daß dasselbe auf der im vorigen Jahr hundert erfolgten Ablösung der meisten Grundsteuern beruht. D. Red.
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