Deutsche allgemeine Zeitung : 05.07.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184707053
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-07
- Tag1847-07-05
- Monat1847-07
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 05.07.1847
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Montag Nr. 18«. -— s. Julins 1847. WM Deutsche Allgemeine Zeitung. ZML «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» «e-e-bkiS. Deutschland. sAus Norddeutschtand. Die Auswanderung nach Ca-! nada. — Der Scandal in Samberg, ch Rus dem obern Erzgebirge. Der Rothstand, s Hannover. Die Gewerbeordnung. Verbot der Gene ralversammlung der Mäßigkeit-Vereine. — Württembergischc Censur. — Da- Schillerhaue in Weimar. * Frankfurt a. M. Die Juden und das englische Parlament. Hamburg. Lod «de« Syndikus 0r. Sieveking. — Die Ruhestörungen in Hamburg. * Vertin. Die Abstimmung über die Periodicität des Land tags. * Köln. Getreide, z Königsberg. Di. Rupp. Candidat Ender. Chausseebauten. Die Urtel in Pillau. — Die Polizeiprästdenlschaft von KerUn. 1Ve«err<ich. S Äug Ungarn. Der Kommunismus. Das Straßenwesen. — Protestantische Kirchcngemeinde in Teptits. Portugal. Die Jnsurgentenchefs in Lporto. Äpauien. Ministerconferenz. Die Insurgenten. Rückkehrserlaubniß. HSroKKrttannien. Parlament. Die parlamentarischen Verhandlungen. Lord I. Russell an die Wähler der City. Das Morying Chronicle über die Bewerbung Lionel Rothschild'- um einen Unterhauesitz. Prinz Wal demar von Preußen. O'Connells Leiche. Canada. Die Auswanderung. Urankeeich. Parlament. Deputirtenwahl in Paris. Hr. Guizot. Hr. Teste. Die «Presse». Advocat Parmentier. Der Herzog v. Broglie. "Paris. Der Proceß Cubieres. Attrderlande. Der Gesetzentwurf in Betreff de« Münzwesens verworfen. — Die Lumulte. — Vicar GefhenS. A-Ürket. Konstantinopel. Die Kurden. Der Blitz. Rußland und das grie chische Patriarchat. Türkische« Kriegsschiff. Die Differenz mit dem bel gischen Gesandten. Personalnachri chtrn. Wissenschaft und Kunst. * Weimar. Theater. Wien. Die Akademie der Wissenschaften. — Der Verein zur Beförderung der Wissenschaften in Orford. Handel und Industrie. Lübeck- Die Lübeck-Büchener Eisenbahn. — Fruchtpresse. * Leipzig. Del. London. Fallissement. — Bexkehr deutscher Eisenbahnen. — Berlin. htnknnbigungen. Do»tschr««d. s Aus Norddeutschland, 2. Jul. Wir machten jüngst (Nr. I6l) in dieser Zeitung auf die Wichtigkeit aufmerksam, welche die neu sich bildende Emigration der Deutschen von Bremen aus nach Canada für Eng land hat. Diese Wichtigkeit springt besonders in kirchlich politischer Hin- ficht immer deutlicher in die Augen. ES ist nämlich keinem Zweifel un terworfen, daß die ultrakatholische Partei Canada, wegen seiner franzö sischen Bevölkerung das einzige überwiegend katholische Land in Nord amerika, zum Mittel - und Stützpunkt ihrer Thätigkeit zur Katholisirung des letzter» macht. Bon Niedercanada aus gehen die jesuitischen Missio nen nach dem Oregon aus, von da aus wird daß jesuitische Netz über die einzelnen Staaten der Union ausgeworfen. England, mit Recht durch die -ihm feindselige Stimmung der niedcrcanadischen Bevölkerung mit Be sorgnissen erfüllt, hat Alles gethan, um die dortigen Katholiken zufrie- den zu stellen. ES hat ihrer Kirche ihre alten reichen Einkünfte gelassen. Dies würde andern Religionsgenossen genügen. Allein die Römischen sind «irgend, besonders protestantischen Regierungen gegenüber, zufrieden, so lange ihnen noch etwas zu wünschen übrig bleibt. Dies ist auch in Ca nada der Fall. Bei der Aufhebung der Jesuiten durch den Papst selbst im vorigen Jahrhunderte wurden auch hier die Güter derselben durch den Staat eingezogcn und sind noch jetzt Eigenthum der Krone wie überall. Dennoch wagen die Jesuiten und ihre Beschützer jetzt England gegenüber, waS sie selbst bei katholischen Regierungen wie Oesterreich, Frankreich rc. Nicht wagen : sie verlangen von Großbritannien die Rückgabe der frühem Lesuitengüter. Dieselben umfassen ein Areal von beinahe lvvü Quadrat- meilm. Wollen sie dort etwa einen neuen Jesuitenstaat wie früher in Paraguay gründen? Was dabei unzweifelhaft ist, ist dies, daß die eng lische Herrschaft in Canada, ohnehin von der Unipn aus bedroht, dann ihrem Ende zueilen würde. John Bull würde darüber zwar höchst ent rüstet sein und die englischen Jesuiten dürften dann für ihre transatlan tischen Brüder büßen müssen; allein Canada wäre für England immer unrettbar verlören. Demnach kann dieses nur durch Stärkung des prote stantischen Elements sich dort erhalten. Diese kann aber am leichtesten auf dem Weg einer protestantischen Einwanderung bewirkt werden. Es liegt daher im Interesse Großbritanniens, daß eS neben der Auswande rung von Engländern und Schotten, mit möglichster Vermeidung der Ir länder, auch die Auswanderung protestantischer Deutschen nach Canada möglichst unterstütze. ! — Aus Wamberg vom 23. Jun. berichtet die Mittelfränkischr Zei- ! tung: „Man würde sich schwer täuschen, wenn man glauben wollte, die Demonstrationen, die am 23. Jun. am hiesigen Bahnhofe (bei dem Er scheinen der Lola Montez) von einigen mitunter erwachsenen Bube» gemacht wurden (Nr. 182), könnten auch nur der leiseste Schatten eines Ausdrucks der Volksstimmung sein. Man muß scharf unterscheiden zwi schen dem denkenden und fühlenden Theile der Bevölkerung einer Stadt und zwischen der gesinnungs- und charakterlosen Masse, die, ein panclus iners, jedem Anstoße von außen folgend, nach jeder Richtung sich be wegt, die dem Mechaniker gefällt, ihr zu geben. Und wer ihr im vor liegenden Falle die Richtung ertheilte, würde auch dann unschwer zu er rathen sein, wenn man den feigen, aus sichern» Versteck operirenden Be wegungskünstlern nicht bereits auf der Spur wäre." t Aus dem obern Erlgebirge, so. Jun. Der leipziger K-Kor respondent in Nr. 163, der unS von dem Johannisfeuer der Wohlthätig- keit berichtet, was der dortige Schriftstcllerverein für die Armen des Gebirges entzündet, wovon wir herzlich wünschen, daß es so Vielen Licht und Wärme ins bedrängte Leben bringen möge wie der Weihnachts baum deS wackern, im ganzen Gebirge verehrten Stolle, meint eS gewiß herzlich gut mit dem Gcbirg und seinen Armen. Aber schwerlich kennt er cs und seine Bewohner aus eigner, vertrauter und eindringender An schauung. Wir wollen, schon um nicht nachtheilige Mißverständnisse zu veranlassen, nicht behaupten, daß er im Allgemeinen zu trüb sehe. Wer lange Jahre hier oben gelebt hat, der hat freilich für Manches einen ganz andern Maßstab als den niederländischen. Aber die Noth ist in einzelnen Ortschaften und Gegenden, und vielleicht ziemlich überall bei einzelnen Klassen und Individuen diesen Winter groß, sie ist furchtbar gewesen, un geachtet die Hülfe und Vorsorge von Seiten des StaatS wie der Ge meinden und Privaten sich vielleicht thätiger gezeigt hat als je. Wir ha ben manchen wackern Mann, der selbst keine Noth litt, äußern hören: „Wenn ich nicht Frau und Kinder hätte, ich zöge so weit weg al« ich nur könnte, nur um den Jammer nicht länger mit ansehen zu müssen." Nicht die Theuerung deS Getreides, die Kartoffelkrankheit war daß eigent liche Uebel, was uns drückte. Die Kartoffel ist die .Mutter und Amme unserer Bevölkerung, die Quelle unserer bescheidenen Zufriedenheit wie — unsers Elends. Auch was von dem Verfalle mancher Industriezweige ge sagt wird, ist nur zu wahr, wenn auch Alles, wie gewöhnlich, zu weit und allgemein gefaßt ist. Das ist gleich etwas Charakteristisches an un serm Gebirge, daß die Zustände in der Entfernung weniger Stunden ost gar mächtig wechseln. Daß der Bergbau seinen Arbeitern nur kärglichen Lohn spendet, ist wol wahr, ist aber schon längst so gewesen und ist auch da nicht anders, wo er im besten Aufschwünge ist. Das Lohn hängt über haupt nicht so sehr von der Blüte der Gewerbszweige wie von der Zahl der Arbeitslüstigen ab. Bei alle Dem hat der Bergbau doch überall einen solidern Grund gelegt für Volköwohl und Sittlichkeit als alles Spinnen und Weben. Das Wohlbefinden deS Arbeiters hängt nicht bloö von der Höhe des Lohnes ab. Mit dem Spitzenklöppeln ist es aus, darin hat der Correspondent Recht, und auch DaS hätte man längst voraussehen können, wie man sah, daß das einst bis tief in die niedern Gegenden sich erstreckende Geschäft sich schon seit Menschenaltern in das rauhere Gebirge zurückzog. Aber nun die Vorschläge zur Abhülfe. Der Correspondent proponirt Hervorrufen neuer Industriezweige und großartige Auswande rung. Ersteres gehört gleich zu den Dingen, die sich überall leichter sagen als thun lassen. Man kann wol durch künstliche Mittel neue Industrie- weisen Hervorrufen; eine andere Frage aber ist cs, ob sie dann auch natür lich einwurzeln und fortbcstehen können, wenn die künstliche Stütze weg fällt; wieder eine andere, ob nicht inzwischen unsere rasch zeugende und aufwachsende Bevölkerung wieder eben so viel kompetenten daneben ge stellt hat, für die man wieder neue Gewerbszweige erfinden muß. Ebenso könnte man die ganze nothleidende Bevölkerung mit Einem Schlage in glücklichere Zonen versetzen; wenn nicht inzwischen «ine gänzliche Aende- rung der socialen Zustände einträte oder der Volksvermehrung großartige Dämme entgegengesetzt würden, oder der Wald Miriquidi wieder auf wüchse, so stände eS in ein, zwei Generationen wie jetzt. Dazu kommt, daß, was anderswo geht, deshalb noch nicht in un serm Gebirge geht. Gleich mit dem AuSwandern ist eS eine eigne Sache: aus der fruchtbaren lommatzscher Pflege ziehen die Leute nach Ame rika, wie wir hören; auß unserm Obergcbirge und Boigtlande will Nie mand fort als höchstens ein Rittergutsbesitzer, oder Pastor, oder Advocat, und aus den ärmsten Gegenden am wenigsten. Der gute Pastor Behr hat sich seit zwanzig Jahren viel fruchtlose Mühe mit AuswanderungS-
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