Deutsche allgemeine Zeitung : 19.08.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184708195
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- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-08
- Tag1847-08-19
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 19.08.1847
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keiplig. Die /.eilun, erscheint täglich Abends. Lu beziehen durch alle """ Deutsche Allgemeine Zeitung. MM -Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» U-b-rvliS. Deutschland. </ Leipzig. Die Vorgänge in Italien. — Die Philosophen versammlung. — Geistliche Exercitien in Speyer. — Die Mannheimer Abendzeitung. Weimar. Justizreformcn. * Sondershausen. Die land schaftlichen Schulden. Preußen. Denkschrift in Betreff des Consularwesens. v Serlin. Der Polenproceß. Bauten. ° Posen. Hr. Schuman. — Die Brennereien. Desterreich. Der Verein gegen Lhierquälcrci. Portugal. Die Blätter. * Lissabon. Zustände. Das Ministerium. Die Offiziere. Herzog Saldanha. Wahlen. Feste. Der Vicomte da Carreira. Die Bank. Die Lebensmittel. Die Hitze. Großbritannien. Die Reise der Königin. Die Wahlen. Lodtcnschau- gericht in New Sleaford. 0r. Griffith, s London. Cobden's Wahl. Die Parteien. Wrankreich. Di« Pairskammer. Die Zeitungen. Der Proccß d'Ecque- villey. Rath Lhil. Graf Mole. Spielhölle. Gieberlanbe. 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Seit län ger als einem halben Jahrhundert an das Unerwartete, an das Außeror dentliche in der Völkergeschichte und im Entwickelungsgange des Men schengeschlechts gewöhnt, überraschte es uns dennoch, und zwar doppelt nach alle Dem, was sich unter dem vorigen Pontificate zugetragen hatte, daß eine solche Umwälzung in den Verhältnissen der Apenninischen Halb insel vom päpstlichen Stuhl ausgehen sollte. Alle frühcrn vom Volke ausgegangenen und gewaltsam unterdrückten Bewegungen hatten sich an den entgegengesetzten Außcncnden der Halbinsel zugetragen und das Centrum nicht mit in ihre Schwingungen hineingezogen ; jetzt aber ist die Bewe gung eine centrale, und findet ihren Widerstand eben da, wo früher der Anstoß herkam. Ist cs zwar unschwer zu vermuthen, daß die Volksstim mung in ganz Italien eine ähnliche sei, so finden doch gerade hierin die übrigen Regierungen Veranlassung, auf ihrer Hut zu sein und den Re formen im Kirchenstaate mit argwöhnischen Blicken zuzuschen. Zieht man hierbei noch den heftigen, aufbrausenden Charakter des Volks in Erwä gung, so läßt sich die Frage nicht unterdrücken: welchen Ausgang wol die dortigen Angelegenheiten nehmen werden. Alle neuen päpstlichen Er lasse erschienen bisher mehr als persönliche Concessionen, deren Bestand von dem Leben des liberalen Herrschers abhängt, einem Leben, das sehr bedroht ist und dessen längere Dauer doch allein der jungen Schöpfung Zeit gewähren könnte, tiefere Wurzeln zu schlagen, um nicht bei dem nächsten Wechsel des päpstlichen Stuhls eben so spurlos zu verschwinden, als sie unerwartet zu Tage getreten ist. Die größte Schwierigkeit aber liegt darin, eine wohlgeordnete bürgerliche Verfassung einem Staate zu verleihen, dessen obere Leitung sich zeithcr ausschließlich in geistlichen Hän den befunden hat, und dessen Würdenträger immer zugleich Priester ge wesen sind. Daß die überwiegende Mehrzahl des Klerus es mit Wider willen empfindet, die Zügel der Regierung seinen Händen zum Theil ent gleiten zu sehen, und daß dadurch jene geheime Opposition gegen die neuen Einrichtungen und deren Urheber hervorgerufen wird, ist einleuch tend. Wie sehr man daher auch von manchen Seiten her bemüht ist, den kürzlich gescheiterten Versuch einer Contrercvolution gänzlich abzu- läugnen und als ein leeres Schreckbild hinzustcllen, so ist derselbe der Natur aller Verhältnisse nach doch sehr wahrscheinlich. Alle diese Um stände mögen dem römischen Volke eben so klar als uns vor Augen liegen, daher es die Nothwcndigkeit fühlt, Grundsätze, wie solche jetzt bei ihm zur Geltung gelangen, über die ganze Halbinsel zu verbreiten und sich in Ler allgemeinen Meinung einen Stützpunkt für die eigne Existenz zu verschaffen. Diese Lage der Dinge scheint England benutzen zu wollen, um für den verlorenen Einfluß in Spanien einen Ersatz in Italien zu suchen. Darauf deutet wenigstens ein heftiger Artikel in der Times hin. Sind wir auch weit entfernt, die kühnen Hypothesen des englischen BlattS zu theilen, so ist doch so viel klar, daß man in England diesen Vorwand zu einer Ein mischung ergreifen würde. Das protestantische, von je her dem päpstlichen Stuhle feindlich oder doch fremd gegenüber gestandene England als einen päpstlichen Bundesgenossen zu sehen/wäre wieder eine neue seltsame Er scheinung, eine Combination, wie sie nur unserer Zeit Vorbehalten worden wäre. Frankreichs unentschiedene Stellung würde ein solches Vorhaben begünstigen, und leicht könnte hier eine Flamme entzündet werden, deren weitgreifender Brand nicht abzusehcn wäre. Betrachtungen wie diese müs sen unsere Blicke vornehmlich diesem Theil Europas zuwenden, und wenn wir uns überhaupt nicht verbergen können, daß wir fortwährend auf ei nem Vulcane leben, so liegt uns die Befürchtung nahe, daß gerade dort ein Ausbruch des aufgehäuften Zündstoffs erfolgen könnte. Der erste günstige Eindruck, den die Reformen Pius' IX. hcrvorricfen, wird daher crnstcrn Erwägungen Platz machen müssen, da ein Contact an jener Stelle schwerlich irgendwo unempfunden bleiben könnte, und eine solche Ueber- zeugung nothwendig Besorgnisse hcrvorruft, von denen zu wünschen ist, daß sie unbegründet sein mögen. — Aus München vom 12. Aug. theilt die augSburger Allgemeine Zeitung mit: „Nachdem bekannt geworden, daß im September d. I. in Gotha eine Versammlung deutscher Philosophen stattfinden werde, zu welcher nicht nur Diejenigen eingcladen sind, welche die Philo sophie als Lehrfach betreiben, sondern wer überhaupt an philosophische» Bestrebungen Antheil nimmt, so hat der König neuerdings sich bewogen gefunden, durch ein Rescript an alle Behörden Len Befehl ergehen zu lassen, Laß bei demselben Angestellte oder sonst in öffentlichen Pflichten Stehende ohne die vorschriftsmäßige Bewilligung zu jener Versammlung sich nicht begeben dürfen." — Das bischöfliche Ordinariat in Speyer macht durch Rescript be kannt, daß im September im Gebäude des dasigen Seminars geistliche Exercitien unter der Leitung eines in solchen Gcistcsübungcn erfahre nen Priesters aus der Congregation des allerheiligstcn Erlösers (Redem ptoristen) zu Alt-Oetting abgehalten werden sollen. An Büchern hat jeder Theilnchmende das Brevier und die Nachfolge Christi mitzubringen. Auch soll ein Jeder mit einer klerikalischen Kleidung, nämlich Talar, Chorhemd und Kragen, vorgesehen sein. (Sp.Ztg.) — In Bezug auf den Verkauf der Mannheimer Abendzeitung (Nr. 228) berichtet das dortige Morgenblatt, daß sie an die HH. l>r. Hecker, v. Struve und I. P. Grohe verkauft sei. n Weimar, 15. Aug. Das dritte Departement unserS StaatSmini- stcriums (v. Watzdorf) hat neulich zwei Verfügungen erlassen, die ih rer wohlmeinenden Tendenz halber Erwähnung verdienen. Die eine be zweckt möglichste Beschränkung der Untersuchungshaft, die andere verlangt die Angabe von Gründen für alle gerichtlichen Entscheidungen. In erste rer werden nämlich die Untersiichungsbchördcn dringend auf ihre Pflicht aufmerksam gemacht, in allen Untersuchungsfällcn die Frage recht genau in Erwägung zu ziehen, ob es nothwendig, den Angeschuldigten in Un tersuchungshaft zu nehmen oder darin zu behalten, indem als Maßgabe ausgestellt wird, daß die Untersuchungshaft, abgesehen von den seltene» Fällen, in denen ausnahmsweise eine vorübergehende Gefangenhaltung noth wendig erscheint, nur dann gerechtfertigt werden könne, wenn zu befürch ten stehe, entweder daß sich der Angeschuldigte durch die Flucht der Un tersuchung entziehen oder daß er seine Freiheit gebrauchen werde, um die Erreichung des Zwecks der Untersuchung durch Collusionen unmöglich zu machen oder doch zu erschweren, daß aber die Entziehung der persönliche» Freiheit eines Angcschuldigten während der Dauer der Untersuchung ohne eine aus diese Weise begründete Nothwendigkeit um so gewisser sorgfältig zu vermeiden sei, je erheblicher, mit der Strafe des angeschuldigtcn Ver brechens häufig ganz außer Verhältniß stehend, die mit Ler Haft ver bundenen Nachtheile für den Angcschuldigten jederzeit seien und je mehr daneben durch die Untersuchungshaft die Kosten erhöht werden würden. Durch die zweite der obcngcdachten Verfügungen wird angeordnet, daß künftighin alle Justizbehörden ihren gerichtlichen Entscheidungen, so weit dies ausnahmsweise nicht schon zeithcr der Fall gewesen, die Gründe, auf
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