Deutsche allgemeine Zeitung : 15.10.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184710159
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18471015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten 2489-2490 und 2495-2496 in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-10
- Tag1847-10-15
- Monat1847-10
- Jahr1847
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- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 15.10.1847
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Da- «tue Ministerium hat feine Wkkfimkcit durch Sinberu- ftmg »er CokteS zum 15. Nov. begonnm. N«b«r den Ministrrwechsel theilt dit gewöhnliche madrider Eorrsspondenz mit, daß auf Antrieb de- britl- Mn Gesandten die biShtrigen Minister Salamanca und EScosura daran! te-tdeifet hätten, gewisse Anstösse zu beseitigen und die Königin den Prog-ktWe» m die Arme zu stürzen, Narvaez «hielt davon Kunde und suchte sich mit bei dem beabsichtigten Anschläge direct betheiligten Perso nen dagegen zu verständigen. Umsonst hätten der britische Gesandte und Hr. E-eosura während der darüber gepflogenen Berathung vorgelassen zu weedcn versucht. Es habe gegolten, die Königin abzuhalten, verderb lichen Vorschlägen Gehör zu schenken, und der Herzog v. Valencia lei stete den ihm gemachten Anträgen loyale Folge; »och vor 7 Uhr Abends war er zum Ministerpräsidenten ernannt. Ein« halbe Stunde später be- Hab er sich in vollrr ^Uniform zu Hrn. RoS dr Olanö, welcher daS De- cret über diese Ernennung contrasignirte. Der dort befindliche Minister des Innern EScosura schöpfte beim Anblicke des Herzogs Argwohn und eilte zu Wien andern College». Der von Aranjuez zurückgckommcne Fi- »aazmtnistrr Salamanca war im Theater, wo auch die Königin sich be-§ find. Nach demselben begaben NarVaez und RoS de Olano sich in den Palast, die HH. Goyena, Eortazar, Salamanca und Sotclo aber in das irüSwärtige Ministerium, wv der «ach 2 Uhr Morgen- mit Ros de Olano erscheinende Narvaez sie noch in Berathungcn fand. Er kündigte ihnen <ta, daß die Königin ihn an die Spitze de- KabinetS berufen und er ge horchen zu müssen geglaubt habe. Gern hätte er sich an der Spitze des bisherigen Eabinets gesehen; Der- aber sei nicht möglich, weil es in den Botte- nicht die Mehrheit besitze. Er habe daher dieBildung eines neuen EtchinetS übernommen Änd bitte die Herren, ihre Entlassung zu geben. Das geschah ohne weitere Bemerkung sofort. — Bon der katalanischem Grenze wird dem International von Wdyonbe gemeldet, daß der Earlistenchef Castell und 600 M. in der , Nacht der 3V. Sept, die Stadt Berga auf Sturmleitern erstiegen, sich ttlttr Geld« in den öffentlichen Kaffen bemächtigten und «ach sechs StUn- ht« wieder adzogm, indem sie drei reiche Einwohner mit sich fortschlepp- ten, von denen sie rin «starkes Lösmeld zu erpressen hoffen. General Concha hat 5s Bataillons und 18 Escadrons zur Verfügung > er trifft Anstalten, die Insurgenten überast in der Provinz energisch zu verfolgen. London, v. Oct. Der Globe erinnert, daß heute Abend noch der Abschluß derDier- telDhr^einnahm^ tze- Schaches erfolgen werde. Eine beträchtliche Verminderung im Vergleiche mit der Einnahme der nämlichen Periode -st-porigen Jahres werde sich ergeben, di« vorzüglich von der Malzsteuer UN» den Holzzöllen herrühr«, indem die erstere unter der zunehmenden Verwendung von Zucker in den Brauereien und Brennereien, die andern unter der Stockung der Eifmbahnbautm und andern Umständen gelitten hätten. Das Postemkommen und das aus andern Quellen ist als günstig -»zeichnet. Bti dem verminderten Einkommen ist auch nicht zu übersehen, daß in dem entsprechenden Vierteljahre von 1846 noch die, wenn auch herabgesetzten Getnidezöll« erhoben wurden, was ganz aufgehört hat. Der sonach wahrscheinlich« AusM in der Vierteljahrseinnahme gab An laß zu allerhand ungünstigen Gerüchten. — Aus Bradford wird die Za h- lluNgSieinstallung eines ansehnlichen Fabrikhauscs gemeldet. Die Gerücht« über Maßregeln, welche von den Ministern in der nächsten Session eingrbracht werden sollen, mehren sich. Jetzt wird «ine neu« Derimfichung de- Tarif» durch Lord I. Russell angefündigt, die beoorstche. .. . . — Won John O'Connell und dem die beabsichtigt« allgemeineWer- famm-iun-g i^ischoer Unter ha uömitgli«der vorbereitend«» Evmite ist nun die öffentliche Auffodtrung zu derselben für den 2. Nov. erlas st« worden.. Dir Erwägung dsS NothstandeS im Land« und der im Parlament« deshalb zu branttagenden Abhülfe wird als Zweck der Zu sammenkunft angegeben. > --- Biel Aussehen macht die angebliche Ertappung des Herzogs v, Devomshire auf der Schmuggelei französischer Liqueure, deren die Zoll beamten SO Gallonen in seinem Schloß aufgefindm haben soll««. S«ine Pacht ist im Hafen von PortSmouch wegen darauf befindlicher, nicht de- elarirtrr zollpflichtig«r Gegenständ« ebenfalls mit Beschlag belegt worden. — Di« Limes bemerkt -über die seit gestern bekannte Aenderung des Ministeriums in Madrid, wie es dort Herkommen zu sein scheine, daß ein Ministerium seine» nahen Fall durch einen Regen organischer Gesetze und Verordnungen'verkünd« und die Reorganisirung der Finanzen und Verwaltung des Reichs in dem Augenblick unternehme, wo das Vor- Hefühl seiner Auflösung beginne. Dies« legislativ«» Anstrengungen über lebten dann selten ihre unglücklichen Urheber, denn, amtliche Tage gezählt wättn, und die Gesetzgebung selbst werde io der Ausübung lächerlich und geringschätzig, wenn ihre Acte der Berathung und der Autorität zugleich entbehrten. Solche willkürliche Einfäll« eines mit «in wenig Ansehen be- klMtten Individuums wärm eben wie-Seifenblasen, so lange sie nicht die Prob« d«r eonstitutionrllen DiSmfflon auSgehalten und die Sanktion der parlamentarischen Macht «klangt hätten. Die Unterschrift der Königin, die ta» delnSwertherwelse angewendet werde, ihnen einen gewissen Charakter zu m- theile», den sie doch nie zu besitzen verdienten, könnte sic vor dir totalen Nichtigkeit ihr«» Vorhandenseins nicht rotten. Auf diese Art würde» Maßregeln, die an sich gut seien und passend« Borja gen für eine Session abgcben könnten,, ein Gegenstand des Gelächters der Puerta del Sol. UebrigenS hätten Salamanca und sein« College« durch ihr« Unentschieden heit ihren Sturz verdient. Denn anstatt Narvaez zu entfernen, die Cor tes aufzulösen, mit den ncuen Cortes die Herrschaft liberaler Grundsätze zu befestigen, hätten sie die Zeit und Kräfte mit Abfassung jener, auf eigne Hand von ihnen doch nicht durchführbaren Decrete verwandt. Bon Narvaez hat die Limes schon bei früherer Gelegenheit mehrmals dir Ansicht ausgesprochen, daß er sich wol nicht zur Puppe Ludwig Philipp's herzq- zugeben geneigt sein dürft«. Die Zusammensetzung seines Ministeriums scheint ihr auch zu verbürgen, daß er nicht »ls Moderabo vom reinste» Wasser zu wirthschafteu vorhaben möge und sie glaubt daher, es würde Unrecht f«in, wenn die englische Regierung sich verleiten ließe, von vor» herein sich dem neuen Ministerium feindlich zu zeigen. — Don der Morning Post wird unter Verbürgung für die Echtheit ein bei all« Dem höchst zweifelhaftes Schreiben, angeblich von einem hohen französischen Beamten an einen spanischen Carlisten, mitgetheilf, worin darzulegcn versucht ist, daß Frankreich nie in eine Rückkehr des Gra fen von Montemolin nach Spanien willigen, also auch daran nicht zss denken sei» werde, und daß demnach kein anderer Weg übrig bleibe, als den Herzog von Montpenfier auf den spanischen Thron zu bringen. Der Empfänger de« Schreibens wird zugleich aufgefodert, darüber sein« An sicht auszusprechen. — Bus Jamaica wird von einer am -1. Sept, gehaltenen Ver sammlung der Bewohner des Bezirks Kingston geschrieben, in der mehre Resolutionen angenommen wurden, die von den großen Nachthki- len sprechen, welche die Colonien in Folge der jüngsten Frcihandelsmaß- regeln bedrohen. Frankreich» Paris, io. O,t. Die Ungewißheit über die neue Anleihe ist endlich gehoben. D«r Moniteur veröffentlicht ein« vom 10. Ott. datirte königl. Ordonnanz, Welche den Finanzministtt ermächtigt, eine öffentliche Concurrcnz fürNtber- nahme dreiprocentiger Rente» bis zum Betrag eines Kapitals von 250 Mill. Fr., mit Zjnsengenuß vom 22. Dec. an, auSzuschreiben. Nach dem ebenfalls vom Moniteur mitgetheilten Erlasse des Finanzministers ist der 10. Nov. für den öffentliche» Zuschlag des erwähnten RcntebctragS be stimmt; und zwar solle» die 250 Mill, in Raten von IO Mill, monatlich vom 22. Nov. 1847 bis zum 7. Nov. 184S eingizahlt werde». Dieoon den SSO Mill, dann noch dispenibeln 100 Mill, sollen zur Verringerung der aus Einzahlungen der Sparkassen herrührcnden schwebeüden -Schuld verwendet werd«». Diesen Morgen wurde versichert, daß die Bedingun gen der neuen Anleihe bereits zwischen dem Finanzministcr und denBa»- ki«rS, welche sich UM dieselbe bewerben, vereinbart sei«n. Sie hätten sich aber nur zur U«b«rnahme von 150 Mill, bereit erklärt, und die andern tstO Mill, würden von der Depots - und ConsignationskaO übernommen werd»»- — Ei» dritter gerichtlichtt, an das am 11. März 1845 stattqefundent Du«ll, in welchem der damalige Gerant der «Presse», Hr. Vujarrier, von seinem Gegnrr Rosemond de Beau»allo» »schossen wurde, sich an- knüpsender Act ist ehmestern und gestern unter dem außcrordcntlichstenAn- drangr des Publicum« vor den Seineafsisen verhandelt worden. In dem über das Duell selbst vor Lem Assifmhofe der untern Seine zu Rou«n anhängig gewesenen Proceffc war de Beauvallon freigesprochen worden. Jetzt stand er als dos falschen Zeugnisses in dem am 14. Aug. d. I. vn» handrlten Proveffe gogen-Vincent d'Eoquevilley angeklagt vor Gericht. Dis Anklageschrift mußte auf die Umstände des Duells zurückgehrn, das mit für beide Duellanten neuen Waffen verabrcdtt war. Einer der Zeuge«, Hr. Arthur Bertrand, glaubte jedoch beim Laden der von Beauvallon'« Zeugcn d'Ecgucvillcy mitgcbrachtcn Pistolen durch Einfuhr«» des Fingers zu bemerken, daß sie frisch gebraucht wären. Dtt Letztere gab aber sein Ehrenwort, daß beauvallon sie nicht k«nne; di« Verunreinigung rühr« nur von dem üblichen Ausbrennen mit Pulver her. Beauvaüon und d'Cc- quevillcy hatten in Rouen durch übereinstimmende Aussagen den entstande nen Verdacht beseitigt, daß die Pistolen von Beauvallon probirt worden wären, und dabei kom insbesondere in Betracht, daß Beauvallon am II. März vor dem Duelle nur auf Augenblicke in Chaillot bei d'Ecquevilley ge- weftn s«in wollte. Durch di« Aussagen eines in Rouen nicht mit ausgetre tenen Zeugen, Hru. Meynard, ergab sich später und namentlich auch der dem Verfahren gegcnd'Ecquevilley, daß die gebraucht«» Pistolen vouBeauvallon'S Schwager, Granier de Cassggnac, herrührten, Beauvallon wohl bekannt warm, und daß derselbe am Morgen des II. März 1845 in d'Scguc- villep's Garten damit sowie mit einem zweiten, -cm Letztem gehörenden Paar Pistolen nach einer Linie geschossen habe, die Hr. Mepnard, btt zugegen war, sechst an der Gartenmauer gezogen hatte. Auch hatte Beau- vauon dabei ausdrücklich cingestanden, daß er die Pistolen seines Schwa gers gut kenn« und den ganzen vorigen Gommer damit geschossen hab«. Mehre Zeugen hatten die Schüsse gehört, unter d'Ecqueciücy!- Papiere» aber hatte sich die schriftliche Auffoderung von Beauvallon gefunden, über seine Anwsftnheit btt ihm vor dem Duelle nur, wie in Rouen geschehen,
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