Deutsche allgemeine Zeitung : 27.10.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184710271
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- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18471027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18471027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-10
- Tag1847-10-27
- Monat1847-10
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 27.10.1847
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Mittwoch Nr. 30«. 27 October 1847. WM Deutsche Allgemeine Zeitung. WM. - -Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» n-v--vrrs. Deutschland. VLtipsia. Der Hülstvcrein. ^Echemnitp Das Anwei- sungSwesen. * Frankfurt a. M Graf v. Münch-Vellinghausen. — Die gesetzgebende Versammlung in Frankfurt a. M. MeeuHen. »»Berlin. Der Polmproceß. (-^) Berlin. Hr. Constant über den LejaSverein. — Hr. v. Bardeleben. — Wechsler und Sauter. Die Stadtverordneten in Königsberg. — Die UHUch'sche Sache. Portugal. Gerüchte von Unruhen in Oporto. Die Wahlen. Spanien. Niederschlagung der Preßprocesse. Empfang bei der Königin Christine. Geburtstag der Herzogin v. Sesa. Don Francisco de Paula. Die Organisationen Salamancas. Der Espectador. tzKratzVeitannte». Dir Eisenbahnen. Der Repealverein. Irische Ge- waltthätigkeiten- Da» Pächterrecht. Statistik von Liverpool. Selbstmord. Ibrahim-Pascha in Malta. Die Rani von Lahore. Srankretch. Die neue Anleihe. Beschlagnahme de» Rational. Die schwei zer Frage. Depeschen nach der Schweiz. Die Eisenbahn von Ereil nach St.-Quentin. Der Kaiser yon Marokko. Dem. d» Luzy. Der Colonial- rath von Guiana. ** Parrs. Spaltungen unter den Radikalen. Schweiz. Lern- DieLagsahung.—- Rüstungen. Lusern. Fremdenpolizei.— „ Gefechte. «Zürich. Die Kriegsfrage. MWUei». *Nom. Der Papst. Die Bürgergarde. La Pallade. Neapel. Falschmünzer. Toscana. Messina. Nom. Die StaatSconsulta. Nea pel. Sicilien. — Padre Latini. fkürkei. l. Konstantinopel. Die Cholera. Die Festlichkeiten. Feuer. «Lmyrnch. Räubereien. Mordawertka. Das Postdampfschiff Hermann. Atz erfouctlnacü ricbten. Misfeufchaft und Sun«. Professor Schaumann. GUNdel und Bndu-tkie. »Frankfurt a. 4N Die spanischen Fonds. Die Börse. »Leipstg- Börsenbericht. London- Die Börsen. Die Zah lungseinstellungen. — Der neu« Tarif von Haiti. — Frequenz der Leip zig- Dresdner Eisenbahn. — Berlin. «kmUndtgungen. LV e»rt schlank. VLeimig, 26. Oct. Unser Hülfsverein hat jetzt einen ResultatS- bericht seines Wirkens seit dem 8. Dee. v. I. bis A Aüg. d. I., an welchem Lage die Verkäufe des Vereins beendigt wurden, veröffentlicht. Trotz d»r umfänglichst gewährten Unterstützungen hat er von den ihm bewil ligten Summen 75 Proc. zurückgeben können. Seit dem Beginn seines Wirkens bis zum Schluffe desselben hat der Verein 1,514,141 Pfd. Brot, 46,7l0 Kannen Hirse, I6,6lv Kannen Erbsen, 6263 Kannen Linsen und 23,1tzl Metzen Kartoffeln zu bedeutend ermäßigten Preisen verkauft, in dem er mit dem Pfund Brot nicht über 12, mit der Kanne Hirse nicht Wer 25 Pfennige gegangen ist. A CHtMMH , 25. Oct. Mit Freuden hat gewiß jeder Geschäftsmann d«k Nachricht von der bevorstehenden Berathung einer gemeinsamen Wech selordnung für ganz Deutschland begrüßt, an deren günstigen, längst er sehnten Resultaten wo! nicht länger zu zweifeln ist. Bei dieser Gele- genheit erlaube man uns, auf die in Sachsen so allgemein überhand- genommenen Anweisungen aufmerksam zu machen, welche sich nament lich in den Fabrikdistricten zu einem wahren Unwesen gesteigert haben und gewiß zur Verschlechterung des Geschäfts, zum allgemeinen Druck der Arbeitslöhne bisher mehr beigetragen haben als alle ungünstigen Con- juncturen. Manchem wird unsere Behauptung sehr gewagt erscheinen, weil sich noch so wenig Stimmen dagegen vernehmen ließen; allein dies rührt wol daher, weil drei Viertel der Fabrikation dieses AnweisungS- MseN zur Basis haben und man sich fürchtet, eine Aenderung darin herbei- Mührt zu sehen. Wir verkennen durchaus nicht dieVörtheile eines sol- Wn Papiers, eS vermehrt die CirculationSmittel, schafft einen wir möch te sagen anonyme« Credit, hat aber «inen so enormen MiSbrauch in feinem Gefolge, däß'wir eine Beschränkung desselben unbedingt für nöthig halten, wenn die Verschlechterung des Geschäfts und mit ihr der Druck der Arbeitslöhne nicht noch fortdauern soll. Am empfindlichsten wirkt die ses Papierunwesen auf die Gtrumpffabrikation und Weberei, und von Hirsen beiden Branchen ist «S wiederum die erstere, die dadurch, wir wol- Dm Nicht sagen ihrem gänzlichen Rui«, wohl aber einer entsetzlichen Ver- herbniß «ntgegtngeht. Wir sehen hier Leute ohne alle Mittel, ohne jede htteürkiutve Befähigung Tausende mittels dieser Anweisungen in Bewe gung setzen, Und wenn einmal begonnen, können sie nicht wieder zurück^ die Verfavzeiten nahen, es müssen neue Geschäfte unter allen Umständen gemacht «erden, daS Rad mutz fortgedreht werden, bis am Ende Alles »Machet ist, «Nd dann bezahlen Factore und Arbeiter den Leichtsinn und Hie Gewissenlosigkeit des Berlegrr». Beweis dafür die häufigen und traurigen Fallissements. Der7natürliche Drang, sich empor zu schwingen, hat auf diese Weise eine Concurrenz erzeugt, die gar nicht im Verhält nisse zum ganzen Geschäft ist, Jeder will und muß viel Geschäfte machen, Einer überbietet den Andern an Wohlfeilheit, und ein Steigen der so bei spiellos billigen Arbeitslöhne wird dadurch verhindert. Der bedeutende Bedarf von Strumpfwaaren gibt dieses Jahr den schlagendsten Beweis für diese Behauptung, die Arbeitslöhne sind trotzdem nicht gestiegen, ob schon man auf den überseeischen Märkten ein« Erhöhung der Preise ver- muthete und sie auch gem bewilligt hätte. Man beschränke dieses Un wesen, das Geschäft muß dann wieder in solidere Hände kommen, die wirklichen Capitalien, welche dasselbe verlassen haben, werden ihm bei bes serer Rentabilität wieder zustießen, di« Concurrenz wird vernünftiger, eben weil sie soliden Grund haben muß, und der Verdienst der Arbeiter wird besser werden. Nicht nur auf di« Arbeitslöhne wirkt dieses Papierunwe sen, es befördert auch die so sehr zu beklagende Verschlechterung des Fa brikats , es wird nämlich dadurch auch ganz unbemittelten Leuten leicht, Consignationen nach fremden Märkten zu machen, und daß eS dem Con signatair einerlei ist, gute oder schlechte Waare zu erhalten, braucht wol nicht erwähnt zu werden, ihm ist «S nur um die Verkaufsprovision zu thun. Dieses Unwesen befördert ferner den Wucher und hat Gebahrungen in sich, die trotz ihrer Übeln Tendenz der Arm des Gesetzes nicht erlan gen kann. Der Factor oder größer« Meister erhält in der Regel ein sol ches vier - bis sechsmonatlicheS Papier mit 2, 4, ja 5 Proc. Agio, Ra batt oder wie man eS sonst »innen will. Dagegen ist nun zwar nichts zu sagen, weil es ein gegenseitiges Abkommen ist; allein er Muß nun mit diesem Papier, das vielleicht nicht ganz sicher ist, zum Wechsler, der ge meiniglich auch Garnhändler ist, dieser sucht sich nun für sein Risico ganz gehörig bei den zu liefernden Garne» zu erholen, der Factor seinerseits sucht diesen Abzügen wieder durch Verausgabung von schlechten und gu ten Dukaten a S'/„ 3'/, Thlr., Preußisch Courant zu 1 Gr. Agio pr. Thlr. beizukomme», und so gehen diese Manoeuvras fort, die am Ende doch nur auf Ueberlistung und Bevortheilung des Einen oder Andern ab- zielcn. Wie viel Schaden dadurch geschieht, läßt sich daraus abnehmen, wie viel es Leute gibt, die diese combinirtcn Abzüge nicht zu berechnen verstehen, und wir könnten manche sonst wohlhabende Leute anführen, welche nach und nach bei allem Fleiß und Sparsamkeit zurückgekommen sind und nicht wissen, wie es zugegangen ist. Wir erkennen in diesem Papier unwesen einen Hauptgrund der schlechten Lage unserer Arbeiter, der De moralisation, die mit jedem Tage weiter um sich greift, deS Geschreis nach höherm Twistzoll von Capitalisten, welche mit dem fingirten Capital der Anweisungen nicht mehr concurriren können und nun die Spule mit der Spindel vertausche« möchten. Möchte daher doch ja eine behutsame, allmälige Beschränkung diese» Unwesens statkfinden! Wir sagen behütsam und allmälig, denn eine plötzliche Aenderung würde, da Alles von diesen Anweisungen lebt, webt und spinnt, eine furchtbare Krise Herbeifähren. Daß Bankiers einer Beschränkung nicht das Wort reden, glauben wir gern, denn «inmal verringert dieselbe den Umsatz, anverntheilS würde man wol auch mehr directen Credit geben müssen, als es bisher der Fall war. * Frankfurt a. M., 23. Oct. Die am 2l. Oct. erfolgte Ab reise des Bundespräsidialgesandten Grafen v. Münch-Bellinghausen nach Wien hat das Gerücht widerlegt, daß die längere Anwesenheit die ses Staatsmannes in Frankfurt nach dem Schlüsse der diesjährigen Ses sion des Bundestages durch die schweizerischen Vorgänge motivirt sei, die gerade erst seht in ihre bedenklichste Phase zu treten beginnen. Wenn man in einigen Kreisen dem Umstande, daß der Graf v. Münch-Bellinghause« sich auf dem Umweg über Karlsruhe, Stuttgart und München nach der österreichischen Hauptstadt begibt, die Bedrutung unterstellen will, daß er diese Richtung deshalb gewählt haben möchte, um mit den dortigen Höfen Rücksprache wegen eventueller Maßnahmen in Bezug auf die Schweiz zu treffen, so kann auch diese Muthmaßung als irrig angesehen werden. Es handelt sich, wie man vernimmt, bei der Wahl dieser Reise route lediglich um Höflichkeitsbesuche, und zudem sind alle eventuellen Maßnahmen, welche im Fall «ineö Bürgerkriegs in der Schweiz von deutscher Seite zu verfügen sei« würden, schon seit geraum« Zeit ver einbart; sie beschränken sich, wie versichert wird, auf eine Cernirung des schweizerischen Gebiets, zu d« bereits Mes angeordnet ist. Eine bewaffnete Einmischung in die schweizerischen Wine« wird von kein« Seit« erfolgen.
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