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Sächsische Staatszeitung : 10.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191606100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160610
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-10
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 10.06.1916
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Im Interesse des sommerlichen Reiseverkehrs nach bei Friedrich August. mit den Mir ee nn ,24 M gedeihlichen Entwicklung unseres Volks- und StaatSlebens tragen wird. Gern erfülle Ich daher die Mir vom Stiftungsvorstand dem Direktorium vorgetragene Bitte, den Ehrenschutz über Heimatdank zu übernehmen und freue Mich, damit zwischen und der Arbeit ein engeres Band geknüpft zu sehen, das Mir auch erneute Gelegenheit gibt, der tiefen Dankbarkeit Ausdruck zu geben, die Ich persönlich gegenüber Meiner Armee, den helden haften Verteidigern der Heimat und nicht zuletzt gegenüber denen empfinde, die das Leben ihrer teuren Angehörigem dem Vater- lande geopfert haben. Ich ersuche Sie, hiervon alle Organe des Heimatbank in Kenntnis zu setzen. einander angewiesen sind, wird meiuschaftlichen KrieaSernährungSamteS für ' Kötzschenbroda und Nrederlößnitz befürwortet. Der Verkauf der Waren möchte, wenn cS irgend möglich zu machen ist, durch die Gewerbetreibenden geschehen, welche auch bisher diese Lebensmittel verkauften. Es wird vorgeschlagen, daß die Einwohner beider Orte sich in Kundeulist u bei ihren bisherigen Lieferanten ein tragen lassen möchten, und nach diesen Kundsnlisten die durch die Gemeinden beschafften Lebensmittel an die Gewerbetreibenden, und von diesen zu den ihnen vorge schriebenen Bedingungen gegen Bescheinigung auf Waren bezugskarten an die Bewohner abgegeben werden. Die Ver käufer könnten von den Gemeinden fürdieBescheinigung kleine Datumstempel erhalten. Reicht die zur Verfügung stehende Menge eines Nahrungsmittels für alle Bewohner nicht aus, so solle» der Reihe nach nach den Nummern der etzungen sür die Gewährung eines Passes erfüllt siid. ?on der Vorlage besonderer Zeugnisse oder ärztlicher Be ch, inigungen kann bei völlig unverdächtigen Personen abg scheu werden. Die Paßbehörden sollen ferner er mächtigt werden, durch einen Vermerk auf dem Reise rasse den Paßinhaber für die Rückkehr nach Deutschland von der Einholung ein s Sicherheitsvermerks (Visum) bei einem deutschen konsularischen Vertreter in Osterreich- Ingarn zu befreien. Die militärischen Behörden, ins- »esondere die stellvertretenden GeneialkommandoS der Arenzkorps und die Kriegsministerien von Bayern und Sachsen sind ersucht worden, diesen Paßvermerk beim Grenzübertritt für die Hin- und Rückreise anzuerkennen. Warenbezugskarten die Bewohner versorgt werden. Be sonders sei auch bei den Verkäufen auf eine ausreichende und rechtzeitige Benachrichtiguvg der Einwohner zu sehen, welche zurzeit ungenügend sei. Nicht nur durch die Zeitung, sondern auch durch öffentliche Anschläge an verschiedenen Stellen m den Orten möchte, womöglich täglich rind zu bestimmter Zeit, bekannt gemacht werden, was, wann, wo, wieviel für jede Person (nicht nach Familien) und zu welchem Preise die Lebensmittel ver kauft werden. Streng müßte verlangt werden, daß die Verkäufer die ihnen erteilten Vorschriften einhalten, auf schnelle Bedienung ihrer Kunden sehen, und das in sie gesetzte Vertrauen in keiner Weise mißbrauchen. Überhaupt müßte alles getan werden, um eine schnelle und gerechte Verteilung der Lebensmittel zu möglichst billigen Preisen herbeizusühren. v. Kötzschenbroda, den 10. Juni. Der Erdbeer versand betiug gestern 52 Korbe mit 1869 Kilo. r. Langebrück. An Liebesgaben sür unter- stü tzu n asb edürstige Familien, deren Ernährer zu den Fahnen einberufen sind, sowje sür sonstige durch den Krieg in Not geratene Einwohner wurden hier bis jetzt im ganzen 11145 M. 18 Pf. gespendet. Aus Sachsen. Se. Majestät der König hat an den Vorstand der Ctistung Heimatdank das folgende Allerhöchste Hand schreiben gerichtet: Wachwitz, am 1. Juni 1916. An den Vorstand der Stiftung Heimatdank. Aus dem Schreiben des Stiftungsvorstandes von» 27. v. M. habe Ich mit Befriedigung ersehen, daß der Heimatdank den Aus- bau seiner Organisation in einer Weise vollendet hat, die Mir wohb geeignet erscheint, der große»» Aufgabe gerecht zu werden, die er sich zum Ziele gesetzt hat. Allen, die sich opferwillig und hilfsbereit in den Dienst dieses Werkes gestellt haben, spreche Ich dafür Meinen Königlichen Dank aus. Ich sehe mit Befriedigung, daß alle Bolkskreise ohne Unter schied des Standes, der Partei und des Bekenntnisses sich zu der gemeinsame»» Arbeit zusammengeschwssen haben und in den Organen des Heimatdankes vertrete»» sind. Ich hoffe daher, daß die Tätigkeit des HeiinatdankeS sich immer »nehr als eine Arbeit des ganzen Volkes auswächst und durch die Erfolge nie er müdender Opferwilligkeit und ausdauernder Tatkraft zu einer Der KriegSausschuß für Kaffee, Tee und deren Ersatzmittel, G.m.b.H., Berlin, macht bekannt: Erstens: Coffelnfreier Kaffee darf wie anderer Bohnenkaffee an den Verbraucher nur in geröstetem Zustande unter gleich zeitiger Abgabe von mindestens derselben GewichtSmenge Kaffee-Ersatzmittel verkauft werden: Zweitens: De Preis für ein Paket (1 bi- 5 kg) coffelnfreier Kaff, 1 bis b kx Kaffee - Ersatzmittel darf zusammen 2, nicht übersteigen. Im übrigen regelt sich der Berkau »Kn coffelnkreiem Kaffee nach den von uns unter dem >2. Mai 1916 bekanntgegebenen Bedingungen. * Für die nach Dresden zurückreisenden Militärurlauber läßt die Staatseisenbahnverwaltung om 12. Juni ab bis auf weiteres an Sonn- und Fest- agen von Flöha bis Dresden Hbf. einen sogenannten „Militärurlauberzug" verkehren, der, wie schon »er Naine besagt, in erster Linie sür Militärpersone» »estimmt ist. Soweit indessen Pläb.' frei bleiben, önneu auch gewöhnliche Reis nde mit diesem Zuge, der ibrigcns nur die 3. Wagenklasse führt, befördert werden. Ter Zug v rkehrt in folgenden» Fahrplane: ab ^löba 8 Uhr 51 Min. nachm., ab Falkenau 8 Uhr ,7 Min. nachm., ab Oederan 9 Uhr 11 Min. nach»»., ab Fra»ke»ste'» 9 Uhr 21 Min. nach»»., ab Kleinschirma 9 Uhr 28 Min. »ach»»., an Freiberg 9 Uhr 35 Min. nach»»., ab Freibe g 9 Uhr 42 Mi», nachm., ab Klingen berg-Colmnitz 10 Uhr 4 Min. nachm., ab Tharandt 10 Uhr 20 Min. nachm., an Dresden Hbf. 10 Uhr 35 Min. nachm. Auf den Stationen Muldenhütten, Niederbobritzsch, Edle Krone, sowie auf den Unterwegs- statioue» hinter Tharandt bis Dresden Hbf. hält der Zug nicht. Durch diese» uc»e» Zug ist namentlich den aus dem Erzgebirge zurückkehrenden Urlaubern eine wesen- lich frühere Ankunft in Dresden als bisher möglich, ins besondere kommen die von Oberwiesenthal 6 Uhr 3 Min. nachm., von Cranzahl 7 Uhr 12 Mi», nach»»., vor» Buchholz 7 Uhr 26 Min. nachm., von Aunaberg 7 Uhr 36 Mi», nachm., von Jöhstadt 5 Uhr 30 Min. nachm., von Wolkenstein 8 Uhr 2 Min. »ach»»., von Zschopau 8 Uhr 24 Min. nachm. und von Erdmannsdorf-A. 8 Uhr 12 Min. nachm. ruckreisenden Soldaten in Frage. Be- sonders sei noch darauf hingewiesen, daß der neue Zug auch am Pfingstdienstag, 13. Juni, abgelasseu wird. . * In einer am Souutag, dei» 4. Juni d. I., im Drei-Kaiser-Hof, Dresden-Löbtau, abgchaltenen Sitzung des Kartellverbandes deutscher Werkvereine wurde der Zusammenschluß der sächsischen Werk vereine zu einem Landesverband einstimmig be schlossen. Der Verband führt den Namen „Kartell verband deutscher Werkvereiue — Landes verband Königreich Sachsen" und hat seinen Sitz in Dresden. Dem Landesverbände gehöre»» bereits 22 einzelne Vereine an. * Die Juni-Nummer der „Zeitschrift für Jugeud- hilfe" des Verbandes sür Jugcndhilfe i» Dresden, Loth ringer Straße 2, bringt unter Beschränkung auf die schul entlassene Jugend eine überaus interessante Wanderung-. Statistik der Großstädte Dresden und Leipzig sowie des Königreichs Sachsen. Es liegen ihr zugrunde die bahnbrechenden Arbeiten des dermaligen Leiters des Königlich Sächsischen statistische»» Amtes. An der Hand der jeweiligen Volkszählungen und ans je 5jährigen Zeit raum handelt »S sich insoweit um das Crg bnis einer Vergleichung dcS Standes der Bevölkerung, wie er vor handel» gewesen wäre, wen»» die Zu- und Wegzüge der nach Altersklassen geordneten Bevölkerung sich ausgeglichen hätte»» (Soll-Zahl) und wie er wirklich, gezählt worden ist (Jst'Zahl). Eine derartige Statistik ist bisher noch in keinen» Bundesstaat versucht worden. Nur für die Stadt Berlin ist etwas Ähnliches unternommen worden. Es handelt s»ch daher hier um Untersuchungen, die zum ersten Male die Binnenwanderung, wenigstens in ihre»» End ergebnis, zahlenmäßig zu fassen suchen. In der Juni- Nummer der „Zeitschrift für Jugcndhilfe" findet sich wie gesagt erstmalig ein zusammenfassender Ausschnitt dessen für die schulentlassene Jugend Sachsens. Damit erlangt die Veröffentlichung weittragende Bedeutung für ein be deutsames Problem alles Jugendschutzes. Die Juni- Nummer des Blattes steht jedem Interessenten gegen Einsendung dcS Portos zur Verfügung. Auch wird der Nachdruck unter Quellenangabe gen» gestattet. - -- Die 105. Ziehungsliste der Königl. LandeS- kulrurrentenbank und Liste der fälligen, aber noch »»ich» einaelösten Landrentenbriefe ist der heutigen Ausgabe veigelegt »vorden. * str. Leipzig, 9. Juni. Bei einem Einbrüche in eine Apotheke in Dresden, den zwei Burschen, 18 und 19 Jahre alt, am Donnerstag früh ausgeführt hatten, waren mehrere hundert Mark gestohlen worden. Nach einer Vergnügungsfahrt auf Kosten dcS Geschädigten landeten die beiden noch an de,»selben Tage in Leipzig. Hier fiel eS auf, daß die Leute nicht in die neue, gute Kleidung paßten, ir» die sie sich von Kopf bis Fuß geworfen hatten, auch ihr reichlicher Geldbesitz hatte Verdacht erregt. Zwei Kriminalbeamte führte»» deshalb die Verdächtigen aus einer Gastwirtschaft der innere»» Stadt, ti» der sie sich vergnüglich niedergelassen hatten, dem Polizeiamte zu. Hier beichteten sie ohne Leugnen ihre Tat. - ck Chemnitz. Eine den Zwecken der Wohltätigkeit dienende Ausstellung von kunstgewerblichen Gegen stände»» aus Privatbesitz ist am gestrigen Freitag im hiesige»» König Albert-Museum in Gegenwart einer Anzah geladener Gäste, unter denen man zahlreiche Mitglieder Deutscher Eisenbahn-Güterverkehr. Bei der Abfertigung von Ausfuhrgütern, die zunächst nach einer im deutschen Zollgebiet gelegenen Station oder nacheinander »ach mehreren Binnenstanonen aufgcgeben und von dort entweder sofort oder nack Zwischenlagerung mit der Eisenbahn oder zu Wasser nach dem Zollauslande weiter verfrachtet werden, wird be kanntlich die Fracht für den Jnlandsverkehr berechnet und der Unterschied zwischen dieser und der Ausfuhr- frachi auf Antrag erstattet. Nach 8 16 Ziffer 5 deS Deutschen Eisenbahn-Gütertarifs Teil I Abt. L hat der Erstattungsantrag die Sendungen mindestens je eines vollen Kalendermonats zu umfasse»» und ist für die Dauer des Krieges binnen zwölf Monaten nach Ablauf des Monats, in dem die Sendung bei der Binnenstation ein gegangen ist, bei der Verwaltung der Empfangsbahl» anzubringen. Wie uns jetzt von unterrichteter Seite mitgeteilt worden ist, hat für die vor Beginn deS Krieges (vor dem 1. August 1914) und für die während des Krieges aufgegebenen Sendungen der Lauf der Frist für die Dauer deS Krieges künftig zu ruben. Näheres hier über können die beteiligten Kreise bei den Güterabfert gungen oder bei de»»» Verkehrsbureau der Sächs, Staats cisenbahnen in Dresden erfahren. Zum Verkehr mit Kaffee, Dee usw. deS AateS und deS Stadtverordnetenkollegiums mit Ober bürgermeister vr. Sturm an der Spitze bemerkte, er öffnet worden. Der Ertrag aus de»» Eintrittsgeldern wird nach Abzug der geringen Unkosten der städtischen KriegSfüäorge zusließen. «Ir. Plauen i. Bogtl. Auf dem Aschberge, dem schönste»» AtlSsichtsberge des Bogtlandes, dicht an der böhmischen Grenze gelegen, soll eine Bogtlandwarte errichtet werden. Der Vogtländische Touristenverein erwarb die Mitgliedschaft im Turmbauverein und spendete de» ersten Baustein. Hainichen. DerMarkthelfer Ernst Louis Krumbiegel in Cunnersdorf, der seit 25 Jahre»» bei der Firma H. K. Richter hier beschäftigt ist, erhielt die städtische Ehrenurkunde für Treue i>» der Arbeit. Herr Bürgermeister Schulz überreichte in Gegenwart des Arbeitgebers dein Jubilar diese Urkunde mit ent sprechender Ansprache. — Herr Tuchmachermeister Friedrich Gottlob Kretzschmar feierte sei»» 60jähriges Bürgerjubiläum. Durch die Herren Bürgermeister Schulz und Stadtrat Breyer wurde er namens der Stadtgemcinde be glückwünscht. Bunte Chronik. * Das Pfingstwun-er im Bolksbrauch. Jean Paul erzählt uns in seinen» Roman „Hespcrus", es sei in alten Kirche»» üblich gewesen, die Ausgießung des Heilige»» Geiste) beim Pfingstfeste durch das Hinunter werfei» von Blumen auf die Häupter der Gläubigen darzustellen. In manche» französischen Kirche,» herrschte bis vor noch nicht langer Zeit der Brauch, am e» ste» Pfingstfeiertage von dem Kirchengewölbe herab kleine brennende Wergbäuschchen zu »verfen. Auch in verschie denen Gegendei» Deutschlands bestand vor Jahrhunderten diese seltsame Gepflogenheit. Mai» kann sich denken, daß dadurch in den dichtgesüllten Kirchen mancherlei Unglücks fälle he»vorger»ifen wurden; die gefährliche Sitte wurde daher bald aufgegeben, und man ersetzte die Wergbäusch- chen durch rote Rosenblätter, durch Blumen oder durch ein eigenartiges kleines Pfingstgebäck. Das geschieht noch heute in den Kirchen einiger französischer G genden. Die brennenden Wergbäuschchen sollten den Gläubigen >ie Ausgießung des Heiligen Geistes und insbesondere )ie sogenannte Feuertaufe versinnbildlichen. In einigen katholische» Gegende» De»tschlands brachte ma» früher das Psiugstwunder in besonders anschaulicher Weise zur Darstellung. Tas geschah durch den sogenannten Psingst- kranz. Dieser bestand ganz ans Eisen; in seiner Mitte befand sich ebenfalls aus Eisen gefertigt das Abbild einer Taube, das Symbol des Heiligen Geistes. D^r äußere Rand des Kranzes war mit Tannenzweigcn be steckt. Der ganze eiserne Apparat wurde nun am ersten Pfingstfeiertage am Deckengewölbe der Kirche befestigt und mit Ol übergossen. Dieses wurde während des Gottesdienstes, als der Geistliche am Altäre das „Veni erestor Spiritus" intonierte, angezündet, und der bren nende Pfingstkranz wurde langsam an Stricker» ungefähr bis zur Höhe der Häupter der Gläubigen hcrabgelassen. Mancherlei Unfälle, die diese wörtliche Versinnbildlichung der Ausgießung des Heiligen Geistes und des Niedergehens der feurige» Zunge,» auf die gläubige Pfingstgemeinde mit sich brachte, führten dazu, den Pfmgstkranz durch eine» Laubkranz zu ersetzen. Ma» kann daher noch heute in manche»» katholische»» Kirche» am ersten Pfingstfeiertage de»» Brauch beobachten, daß während des Hauptgottes dienstes ii» ganz derselbe» Weise, wie dies früher mit dem eiserne»» Pfingstkranz geschah, ein mächtiger, mit farbigen, insbesondere feuerrote»» Bänder»» geschmückter Kranz aus jungen, Laub auf die andächtige Gemeinde herabgelassen w»rd. Auch dieser Kranz weist in seiner Mitte das Abbild des Heilige»» Geistes in Gestalt einer Taube auf. Was die farbige»» Bänder und Goldflitter des Kranzes darstellen sollen, ist klar: sie bilden den Ersatz für das einstige wirkliche Pfingstfeuer des Pfingst - kranzes. Oft entfällt den» Kranze ein Goldflitter oder ein Band; es entwickelt sich dann ei»» reger Wetteifer, ein solches in seinen Besitz zu bringen. Derjenige, der es erhascht hat, verwahrt es dam» als be sonders glückbringend Zeit seines Lebens ii» seinem Gebetbuche. In der mittelalterliche» Kirche ging ma»» sogar so weit, daß man den Heilige» Geist, der i» dem Pfingstkranz durch das Abbild einer Taube dar gestellt wird, durch eine wirkliche Taube agiere,» ließ. Auf einer Empore wurde der Glöckner oder ein Ministrant postiert, der beim „Veni vi-oator «piritus" eine weiße Taube auffliegen lasse« mußte. Es wird uns erzählt, daß ein Pfarrer mit dem Intonieren der Botschaft vom Komme»» des Heiligen Geistes gezögert habe, weil der auf der Empore befindliche Ministrant keine Miene machte, die Taube hernieder- oder vielmehr anfgehen zu lassen. Unwillig habe er zu den» Chorknabe» heraufgerufen: „Wann kommt der Heilige Geist endlich?" Darauf habe der Knabe er widert: „Hr. Pfarrer, der Marder hat ihn gefressen. .." Diese Pfingstbräuche liefern uns interessante Belege dafür, wie sehr man früher bestrebt war, gewisse Stelle»» der Heiligen Schrift und der kirchlichen Überlieferung wortwörtlich zu befolgen und sie dementsprechend zur Ausführung -»» bringen. Wir können dies noch heute an einen» anderen Pfiligstbrauche beobachten. I,» vielen Kirche»» ist es Sitte, daß der Organist am erste»» Psingst- feiertage, gewöhnlich bei Begin», des Gottesdienstes, alle Register der Orgel zieht und sei», Instrument donner artig erbrausen läßt. Ohne dieses Orgelgebraus gäbe es sür ,na,»chen kein richtiges Pfingstfest. Auch am Schlüsse deS Gottesdienstes ertönt wieder das donner artige Rauschen der Orgel. ES soll dadurch die bekannte Stelle der Apostelgeschichte veranschaulicht werden, wo nach sich bei der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Apostel in Jerusalem ein mächtiges Brausen an» Himmel „als eines gewaltigen Windes" erhob und daS ganze HauS erfüllte, in dem die Apostel saßen. In den mittelalterlichen Kirchen lag eS vielfach den Chorknaben ob, durch di: Bearbeitung metallner Gefäße und in-- besondere von Becke»» das gewaltige Windesbrausen des Pfingstevangelium) zu versinnbildlichen. Man kann eS sich lebhaft denken, daß die Knaben für eine recht kräftige und deutliche Bersinnblldlichung Sovge trugen. mehr ihr Ergebnis den Gemeindeverwaltm»ge„ mitge-sPaßerleilhlerrmgen bei Lommerreife „ach Österreich-Ungarn, teilt. Da schon in Friedenszeiten die Gemeinden Kötzschen- Im Interesse des sommerlichen Reiseverkehrs nach broda und Niederlößnitz beim LebenSnnttelemkauf auf österreichischen Bade-, Kur-und Som,neraufentl altsorten einander angewiesen sind, wird dw Bildung eines ge- sollen nunmehr im Einvernehmen mit den zuständigen mili- tärischen Behörde» gewiss: Erleichterungen für Paßbe- chafsuug eintret n. Die Paßbehörden sind angewiesen norden, bei Erteilung von Reisepässen für diesen Zweck >ie Begründung einer sommerlichen Erholungsreise al- ausreichend anzusche», wenn im übrigen d e Voraus-
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