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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 20.01.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510120018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851012001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851012001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-01
- Tag1851-01-20
- Monat1851-01
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 20.01.1851
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144 ne» Länderbesitz hat. Der wahrscheinlichste AuSweg dürste der seich, daß man die Regierung im Namen deS Königs von Dänemark mrd Her zog- von Schleswig-Holstein-Lauenburg einsetzt, wobei später, wenn nichts Ausdrückliches darüber stipulirt, der alte Streit beginnen wird: ob König oder Herzog. ^AuS Holstein, 18. Jan. (Nachmittags.) Nachdem in der gestri gen Sitzung der Landesversammlung das Budget für 1851 in-sei nen Ausgaben und Einnahmen bewilligt worden war, wurde die Ver sammlung durch den Departementschef des Innern vertagt.— Die österreichischen Truppen sind heute bei Boitzenburg, Lauenburg und Artlenburg über die Elbe gesetzt worden und werden die gestern über gesetzten vorrücken, um diesen Platz zu machen; eS wird so täglich eine halbe Brigade Infanterie übergesetzt werden. Mit der Schlagung der Pontonbrücke ist heute bereits begonnen worden; dieCavalerie geht von Hannover über Celle nach Lüneburg ohne Benutzung der Eisenbahn so fort über die Elbe, zu welcher Zeit die Brücke fertig sein wird. Hamburg, 18. Jan. Die Conferenzen haben gestern wieder begonnen und währten bis Mitternacht. Neber mehre Punkte hat eine Einigung stattgefunden. Friedrichsort soll von den Dänen besetzt wer den; Rendsburg wahrscheinlich von Oesterreichern und Dänen; doch ist darüber noch nichts fest entschieden. Deutschland. Die Nassauische Allgemeine Zeitung berichtet aus Wiesbaden vom 16. Jan.: „ES heißt jetzt, daß Baiern und Sachsen den Zollcongreß in Wiesbaden nicht beschicken wollen. Diese Regierungen würden gegen den gesunden Menschenverstand handeln, wenn sie die einfache Tarisre- viston, die hier beabsichtigt wird, nicht mit anordneten. In Dresden sol len ja nur Besprechungen über allgemeine Handelsprincipien stattfinden, damit Oesterreich, der Zollverein und der Steuerverein einander sich zu nähern vermöchten. Kein Staat deS Zollvereins hat das Recht, sich von der Revisionsconferenz auszuschließen. Die Wühlerei gegen den Zollverein ist sehr groß; man will mit aller Gewalt jeglichen geistigen, politischen nnd materiellen Einfluß Preußens brechen, und wie sich auch die Zustände seit dem November geändert haben mögen, im Interesse der kleinern Staaten kann eS unmöglich liegen, daß eS dazu komme." Berlin, 19. Jan. Die Deutsche Reform berichtet Folgendes: Bei der königlichen Tafel am heutigen Krön ungö feste hat der König fol genden Trinkspruch auSgebracht: Gestatten Sie ein Wort über das heutige Fest. Zunächst wünsche ich allen anwesenden Preußen Glück, daß Sie diese Feier erleben, deren Wiederkehr zu se hen wol sehr Wenigen von Ihnen vergönnt sein wird. Unsere erste Pflicht haben wir erfüllt: wir haben Gott die Ehre gegeben. Jetzt, meine Herren, füllen Sie die Gläser bis zum Rande und leeren Sie sie in drei Zügen. Der erste gilt der Vergangenheit und insonderheit dem Andenken aller Derer, die mit Gut und Blut, N«d ihrem Leben den wankenden Thron gebaut und gestützt haben. Der zweite gilt der Gegenwart. Es ist meines Herzens Bcdürfniß, hier vor allem meines Volkes in Waffen zu gedenken, welches im verflossenen Herbste der ganzen Welt bewiesen hat, daß die schmachvollen Bestrebungen eines Jahres, das wir Gott Lob hinter uns haben, seinen Kern nicht angehaucht habe. Dann aber die Ver dienste der Lebenden und zumal der Männer, welche ich, mit Orden und Ehren zeichen geschmückt, das Vergnügen habe, hier zu bewirthen. Der dritte gelte der Zukunft. Von ihr sage ich nur: Gott gebe ihr sein Gedeihen! Also drei herz hafte Züge auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft! Der König foderte hierauf den Grafen v. Westmoreland, den Feld- marschallieutenant Baron Prokesch v. Osten und die russischen Generale, Generallieutenant v. Grünwald und Generalmajor Grafen v. Bencken- dorf, als die drei Repräsentanten seiner drei mächtigsten und liebsten Freunde, auf, mit ihm anznstoßen. Hierauf wandte sich der König noch an seinen Ministerpräsidenten Frhrn. v. Manteuffel, stieß mit demselben an und trank ihm gnädigst zu. — Die Deutsche Reform sagt: Bei einem Conflict, in welchen mit mehren Personen aus dem Publicum gestern einige von den zur Siche rung der Passage aufgestellten berittenen Schutzmännern gerathen sind, sollen die Letztern angeblich in einer ungebührlichen Weise von ihren Pferden Gebrauch gemacht und dabei mehre Personen erheblich verletzt haben. Wir sind zu der Mittheilung veranlaßt, daß auf die erste Nach richt von diesen Vorfällen höhern Orts die schleunigste und strengste Untersuchung angeordnet ist, und werden seinerzeit das Resultat dersel ben mitzutheilen nicht verfehlen. — DaS von der Regierung por kurzem der I. Kammer vorgelegte Preßgesetz soll in den Berathnngen der dafür niedergesetzten Commis sion eine nicht unerhebliche Verschärfung erfahren haben (!!). (Corr.-B.) — Gestern wurde die von dem Schriftfüher des GewerberatHS herauö- gegebene „Allgemeine-Gewerbe-Zeitung für Preußen" polizeilich mit Be schlag belegt. München, 17. Jan. Der Literat Würzburger (aus Baireuth!) wurde durch Polizeibeschluß von hier ausgewiesen. Derselbe soll Be richterstatter mehrer auswärtiger Blätter gewesen sein und namentlich die Landtagsberichte für die eingegangene Deutsche Zeitung verfaßt haben. (Mg.Z.) Stuttgart, 17. Jan. Gestern Abend sind fünf der in dem näch ster Tage zu Rottweil beginnenden Processe Angeklagten von Hohen- asperg mit der Eisenbahn unter Begleitung von 13 Landjägern hier ein- getroffen und nach Rottweil befördert worden. Unter denselben befanden sich Rau, Cafetier Gustav Werner und Buchhändler Griesinger. Eine weitere Partie dieser Angeklagten wird heute hier durchpasstren. (Württ^Z.) Hannover, 17. Jan. Unter tiefem Schweigen der hannoverschen Bevölkerung zogen eben (1 Uhr Mittags)^ die ersten Oesterreich«*, zwei Schwadronen vöm Windisch-Grätz-ChkvaurleaerS-Regimente, in un sere Stadt ein, das MusikcorvS unserS Garde-du-CorpSregimentS, sowie eine große Menge hannoversche Offiziers, wörnnter auch General Hal kett, an ihrer Spitze. Sie stellten sich auf dem Waterlooplatze auf und marschirten dann vor dem PalaiS vorbei. Die Hildesheimer Allgemeine Zeitung theilt die freilich nicht verbürgte, aber aus guter Quelle stam mende Nachricht mit, daß gestern Abend im Hauptquartier zu Hildes heim eine Depesche eingelaufen sei, welche besage, daß die angeordnete österreichische Reservearmee sich bereits auf dem Marsche befinde und, von^Böhmen kommend, mit der Töte in Hessen eingeruckt sei. Wie eS auch mit der Wahrheit dieser Angabe stehen möge, jedenfalls steht fest, daß seit einigen Tagen bedrohliche Gerüchte über die immer größer wer dende Zahl, sowie über den fernen, Zweck der ErecutionStruppen platz greifen. Eine düstere Besorgniß hat manche sonst nicht leicht furchtsame Gemüther erfaßt; und wenn man auch nicht gerade im Stande ist, an zugeben, welcher Coup von den Truppen auSgefÜhrt oder unterstützt wer den soll, so findet doch diese Besorgniß in der Nachricht der hiesigen Kreuzzeitung (der Niedersächsischen Zeitung), daß Hr. v. Münchhausen mit sehr herabgestimmten Hoffnungen in Beziehung auf die fernere Un abhängigkeit und Selbständigkeit unserS Lande- von Dresden zurückge kehrt sein soll, sowie andererseits in den aflmälig deutlicher werdenden Bestrebungen, an die Stelle der HH. v. Münchhausen und seiner Col lege,, die HH. v. Wedel, Scheie rc. zu setzen, neue und reichliche Nahrung. (Z.f.Nd.) In Uebereinstimmung mit den mitgetheilten Nachrichten über die bedrohte Lage unserS Landes und seiner Institutionen berichtet auch die Neue Bremer Zeitung, daß die Häupter der demokratischen Partei, während sich das Gros derselben nur init der in die Augen fallenden Erscheinung des durchziehenden österreichischen Heeres beschäftige, ihre Blicke weiter in die Ferne richteten. Sie sagt: Verschiedene Zeichen deu ten darauf hin, daß man Stürme von Dresden erwartet; und wie sorg fältig die Leiter auch ihr Geheimniß bewahren, so hat es doch nicht ver borgen bleiben können, .daß Verabredungen stattgefnnden haben, die sich auf den bevorstehenden Landtag beziehen. Namentlich hat auch das Schatzcollegium, wie wir vernehmen, sich in Bewegung gesetzt, und es sollen von dieser Seite Vorbereitungen im Werke sein, welche die Si cherstellung unserer Märzerrungenschaften bezwecken. Die Stellung un serS Ministeriums in der allgemeinen Ständeversammlung wird keine leichte sein. Wien, 17. Jan. Soeben erfahren wir, daß auf telegraphischen, Wege die Nachricht von dem Verscheiden deS österreichischen Gesandten am belgischen Hofe, Frhrn. v. Neumann, hier eingegangen ist. (O.Cz.) — Heute (so schreibt ein wiener Korrespondent deS Constitutionellen Blatts aus Böhmen vom 16. Jan.) sollten die veurtheilten Buch händler ihren Arrest antreten Wenn eS wahr ist, daß alle gestern gemachten Versuche, um ein Walten'der Gnade eintreten zu machen, durchaus erfolglos blieben, so werden sie ihn auch Mgetreten haben. Der Fall macht hier aus verschiedenen Gründen einiges Aufsehen. Erst lich sind die Umstände, die diese Verurtheilung herbeigeführt haben, so ungewöhnlicher Art, daß eö nicht fehlen konnte, sie theilweise in die Oeffentlichkeit dringen zu sehen. Man erzählt nämlich, es. habe der „Lumpensammler" sich in Kreise, in denen er allerdings eine durchaus nicht zutrittsberechtigte Erscheinung genannt werden muß, !den Weg zu bahnen gewußt, und erst auf diese Weise mittelbar die Aufmerksamkeit deö Gouvernements auf sich gezogen. Ferner fällt eS auf, daß ein und dasselbe Buch, welches vor kurzer Zeit Anlaß zu einer öffentlichen Rüge und Drohung gegen die Buchhändler gab, ohne neuerlichen BetretunaS- fall gleich unmittelbar Anlaß zur Ahndung werden konnte, da eine Strafe nur für sich erneuern sollende Fälle und dann auch nur e ne Geldstrafe festgesetzt war. DaS verpönte Buch ist übrigens, wie ch Ihnen auö guter Quelle mittheilen kann, hier nichts weniger als in die Kanäle der Verbreitung gedrungen. Erst jetzt wurde es zu einer Tages- celebrität und es wird danach um jeden Preis gefragt; eS bewährt sich also neuerdings, daß Dinge von durchaus keiner Bedeutung erst durch das Aufsehen, das man von ihnen macht, zu eine Bedeutung gelangen; es beweist Dies ferner, fügen wir hinzu, daß man abermals nichts ge lernt und nichts vergessen hat. — Der österreichische Korrespondent steht in der aufrichtigen Annahme des Schutzsystems daö tauglichste Mittel, sich die Sympathien der deutschen Staaten zu sichern, und die Hegemonie Preußens unmöglich zu machen. - , Die vielfach verbreitete Nachricht, daß das Decret bezüglich der Einberufung der Landtage der Sanktion deS Kaisers vorliege, bezeichnet ein wiener Brief deö Constitutionellen Blattes aus.Böh men als grundlos. „Wenn Idie Umstände es gestatten", fügt der Korrespondent bei, „wird die Einberufung in jenen Kronländern, für welche bereits die Landesverfassungen erfloffen sind, wol erst im Laufe des Sommers ihren Anfang nehmen, und dazu bedarf es der Sanctio- nirung im gegenwärtigen Augenblicke nicht." Prag, 18. Jan. Die Prager Zeitung theilt folgendes Ergebniß der Wirksamkeit deö böhmischen Gendarmerieregimentö im Mo-
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