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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 03.04.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510403010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851040301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851040301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-04
- Tag1851-04-03
- Monat1851-04
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 03.04.1851
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durch die für Preußens Ehre erlittene MobilmachungSkrankhtit eine fa tale Schärfe in seinen Organismus ausgenommen) davon ist aber nbr die Folge, daß diese Leute bet vorkommenden Wahlhandlungen pasftv bleiben wie di« Demokraten; mithin behalten die diSripltnarfähigen Be amten, die mit Aushungern- bedrohten Gewerbtreibenden und das ge horchende Militair noch unbeschränkter wie bisher ihr Monopol, und wit wissen kein Beispiel von einer neuerdings gegen das Ministerium ausgefallenen Wahl. WaS die l. Kammer betrifft, so ist deren Rege neration durch oppositionelle Kräfte ebenso wenig zu erwarten. Zum Beleg dafür dient beispielsweise jene Wahl in der Rheinprovtnz, bei welcher vier Urwähler erschienen, einer durch Akklamation zum Vorsitzen den, ein anderer zum Schriftführer und hierauf einstimmig einer dieser Vier zum Wahlmann ernannt wurde; oder auch die unlängst in der Gegend von Elbing stattgehabte Wiederwahl des UnterstaatSsecretairS Lecoq, den kein einziger der Wahlmänner kannte, der jedoch auf Em pfehlung des Regierungspräsidenten v. Blumenthal fast eiüstimmig ge wählt wurde. Bet solchem Stande der Dinge mußte die preußische Volksvertretung nothwendig zu jener Vollkommenheit gedeihen, welche der Abgeordnete Stahl so unbefangen würdigte, alS er unsere Kammern eine Landplage nannte. Köln, 1. April. Ueber die gestrige Erplosiost in dem Artillerie laboratorium geht uns von zuverlässiger Seite folgende Mittheilung zu: Durch das Einfallen der Wand zwischen dem Arbeitszimmer und der Materialienkammer sind der Lieutenant Hene, ein Feuerwerker, ein Un teroffizier und sieben Gemeine des 30. und 34. Infanterieregiments um gekommen. BtSjetzt hat die Ursache der Entzündung nicht ermittelt wer den können. Von den Verwundeten und Verbrannten ist blSjetzt (1'/» Uhr Nachmittags) keiner gestorben. (Köln. Z.) — Man schreibt uns auö Magdeburg: In dem nahen, gleichsam eine Vorstadt von Magdeburg bildenden Dotfe Buckau hatte eine Mutter ihr kleines, vierjähriges Töchterchen drei Jahre lang bei Wasser und Brot in eine Tonne eingesperrt und das Kind im gräßlichsten Schmlije und Unrath« körperlich und geistig darin verkümmern lassen. Endlich wurde die Sache ruchbar, das jetzt siebenjährige Kind, zu einem Skelett ab gemergelt, aus dem scheußlichen Käfig hervorgezogen und einem hiessen Frauenvereine zur Pflege und Erziehung übergeben, während die Ra benmutter, welche übrigens des verbrecherischen Zweckes ihrer Gräüel- that gar kein Hehl hat, gefänglich eingezogen ist und der nachdrücklich sten Bestrafung entgegensteht. (Köln. Z.) — Der Tygodnik CieszynSki meldet, daß der berüchtigte Pseudo- Altieri am 15. März durch Cieszyn tranSportirt worden sei, um von Warschau aus nach Rom abgeliefert zu werden, wo er über verschiedene Einzelheiten seines geheimnißvollen Auftretens Aufklärung und Rechen schaft geben soll. , - — Der bekannte, vor den Assisen zu Rottweil verhandelte Rau'sche Proceß ist nun bis zum Spruch beendet. Am 29. März wur den den Geschworenen 159 Fragen vorgelegt, mit denen sie sich ge gen 6 Uhr Abends in ihr BerathungSzimmer zurückzogen. Der Ge- richtSsaal wurde, da die Geschworenen natürlich diese Masse von Fragen nicht noch am Abend erledigen konnten, nach dem Schluffe der öffent lichen Sitzung zum Schlafsaale hergerichtet und jede Communicatidn der Geschworenen nach außen durch außerordentliche Wachtposten sowol im Innern des Hauses als in seiner Umgebung unmöglich gemacht. Darmstadt, 31. März. DaS StaatSmtnisterium hat, wie man hört, eine Vorlage an die Stände beschlossen, wodurch die Zuständigkeit der Geschworenen bedeutend beschränkt und die Zusammensetzung der Jury in ähnlicher Weise festgestellt wird, wie es in Rheinhessen bis zum Jahre 1848 der Fall war. Man bezweifelt nicht, daß zu gleicher Zeit ein Gesetz über Einführung des mündlich-öffentlichen Verfahrens für Zuchtpoliztifälle vorgel^t werde. Weiterm sicherm Vernehmen nach wird die Regierung den Kam mern einen Gesetzentwurf vorlegen, der die Todesstrafe wieder etn- führt. Zwei heute erlassene Verordnungen, wodurch die proviso rischen Preß- und Vereinsgesetze ohne ständische Einwilligung er neuert werden, dürften zu stürmischen Erörterungen in der II. Kammer führen, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Negierung in der Minderheit bleibt. , Frankfurt a. M., 1. April. Der Contreadmiral der deutschen Flotte, Hr. Bromme, befindet sich gegenwärtig hier. *Die Erbprinzessin Charlotte von Sachsen-Meiningen, geborene Prinzessin von Preußen, wurde am Abend des 1. April von einem Sohne glücklich entbunden. Hanüover, 1. April. Den Kammern ist heute ein Schreiben der Regierung über die Vertagung der Stände zugegangen. Die Re gierung erklärt darin, daß sie bei der gegenwärtigen Lage der Geschäfte geneigt sei, dem Könige eine Vertagung der Kammern zu empfehlen, den Kammern dagegen eS überlasse, das Zusammenbleiben des Finanz ausschusses und emeö etwa für die Regelung der provinziallandschaft- lichen Verhältnisse zu wählenden Ausschusses während der Vertagung zu beschließen. — AuS Kiel erhalten wir die Mittheilung, daß Professor Ravit nun Wirklich zum GrenzregulirungSkommissar ernannt worden sei. — Bei der dänischen Partei im Herzogthum Schleswig hat der von Kopenhagen aus ihr gemachte Vorwurf des NatlonalhasseS gegen Deutsch gen, die dringend nöthig find, um viele der Offiziere nothdürftig zu unterstützen, biß sich ein neuer WirkuNgSkeiS für dieselben gefunden haben wird, und ihnen den Eintritt in denselben zu ermöglichen. Da der hierzu^ erfoderliche Zeitraum fein ganz geringer sein kann, so werden bei der großen Zahl der zu Berücksichtigenden auch die pecuniairen Anfoderungen jedenfalls sehr bedeutend werden. Die bitten aber ferner, durch angemessene Placirung der Offiziere, denen die Rückkehr in ihre frühem Verhältnisse fast durchgängig abgeschuirten ist, denselben eine dauernde und nachhaltige Hülfe gewähren zu wollen, auf die sie gewiß einigen Anspruch erheben dürfen. Deutsche Mitbrüder! wer von euch «in« Stell« zu vergeben hat, zu deren Bekleidung ein Offizier mit bescheidenen Ansprüchen geeignet erscheint, sei sie im kaufmännischen, im landwirthschaftlichen, im Forstfache, im Kabrikwesen, im Zn- genieurwesen, im Lehrfach rc., der beeile sich, dieselbe nebst Angabe der erfoderliche» Qualificationen und der sonstigen Bedingungen, hierher zu melden, wonach wir ihm ungesäumt einen oder mehre Kandidaten äuS der Zahl der angemeldeten Of fiziere Vorschlägen und dabei Sorge tragen werden, nur brauchbare Männer zu empfehlen. Es bedarf einer großen umfassenden HülfSleistung, denn die Roth jst groß und der HülfSbedürftigen sind sehr Biele, aber sie wird dennoch gewährt und in vollem Maße gewährt werden können, wenn dar deutsche Volk sie ernstlich ge währen will. Und das deutsche Volk wird sie gewähren wollen. ES wird eS als eine Ehrensache und heilige Pflicht ansehen, diejenigen seiner Söhne, die als Führer deS Kampfes für deutsche Ehre auf dem Schlachtfelde sich bewährt haben, nicht zu verlassen; eS wird ihnen in seiner Mitte neue, ihren Fähigkeiten ange- messene Wirkungskreise für ihre Thätigkeit eröffnen und sie vor dem Elende be wahren, das sie infolge ihrer Lheilnahme an dem Kampfe für deutsches Recht be droht, denn auf diese Weise kann eS am zuverlässigsten den Beweis liefern, daß es der Gesinnung, die die jetzt inS Elend hinausgestoßenen Offiziere Hintrieb auf die Schlachtfelder Schleswig-Holsteins, seine Anerkennung nicht versagt. Zudem wir bitten, Gelder und Anmeldungen zu Stellen an die Adresse des unterzeichneten vr. jur. E. v. Bönninghausen in Hamburg zu richten, sagen wir im voraus allen Förderern und Unterstützern unsere Unternehmens unsern wärmsten und aufrichtig' gefühltesten Dank. Wien, 30. März. Es dürste nicht uninteressant sein, die Par teien in Oesterreich in Bezug auf die deutschen Angelegenheiten kennen zu lernen. Die Föderalisten, Czechen, Ungarn, Kroaten >c. wollen nichts von dem Anschluß an Deutschland wissen. Ihnen widerstrebt schon die Centralisation der Charte vom 4. März, wodurch das deutsche Wien zum Knotenpunkte der Verwaltung gemacht wird. Die Centralisten wollen aber von der Verbindung mit Deutschland auch nicht viel hören. Sie wollen ein abgeschlossenes, auf sich selbst gestelltes Oesterreich. Zu dieser Partei gehört ein großer Theil der Beamten und vor dem März zur Opulenz gelangten Männer. Sie ist zu konservativ, sich offen gegen die Regierung zu erklären und brummt nur im Stillen. Nun käme die soge nannte „deutsche Partei". Aber sie ist kein Ganzes. Sie spaltet sich wleder in zwei Theile, wovon der eine fürchtet, der Einfluß Oesterreichs in Deutsch land werde dort das konstitutionelle Prinkip untergraben und den Zustand der RestaurationSprriode von 1815—48 wiederherstellen. Diese Partei wünscht daher das Wegbleiben Oesterreichs aus demDeutschen Bunde und schließt sich deshalb größtentheilS den Gesinnungen der Föderalisten, und zum geringem Theil den Centralisten an, die beide in dem Punkte sich be rühren, daß sie bloS ein völkerrechtliches Verhältniß zu Deutschland ver langen. Die ändere Fraktion der „deutschen Partei" ist mit dkr Regie rung über die Nothweüdigkeit einer innigen Verbindung mit Deutschland vollkommen einverstanden, daß Oestetreich eine deutsche Grundlage ha ben müsse, wenn nicht daS ganze StaatSgebäude zuletzt in Nationale Atome sich auflösen soll. Sie fürchtet zu sehr bei einer Trennung Oester reichs von Deutschland unter den Hufschlag der slawischen Eroberung zu gerathen und ihre deutsche Nationalität immer mehr gedrückt Und geknechret zu sehen. Aber diese Fraktion will die konstitutionelle Freiheit hier wie dort gesichert wissen. Sie wünscht nicht, daß dir Erecutive in Deutschland mit Hinweisung auf die österreichischen Verhältnisse daS konstitu tionelle Princip schwäche und in Oesterreich mit Hinweisung auf die Pflichten gegen Deutschland den Reichstag zu einem Schatten mache. (Lich. Rachr.) land, der Abhängigkeit von den Ultranationalen in Dänemark! ^rlki^t- kMeft, in der sie mehr schade als nütze, neben den Weisungen der St«ät«regierlMg an die dänisch-schleSwigsche Presse, große BeMWAg hervorgerufen. (Hamb. Rachr.) — Map schreibt der Preußischen Zeitung auS Kiel vom 1. April: DLm hier anwesendey dänischen MarinecaMin Dircking-Holmfeldt soll im landesherrlichen RegierungSrommissMat die Leitung über dir hol steinischen Marlneangelegenhriten übertragen werden, und bat zu diesem - Zwecke daS Kriegsdepartement über den Bestand der diesseitigen Kriegs schiffe und Kanonenboote bereits Bericht erstattet. Ich mrbeJhyen hAse Mittheilung, wie sie mir von durchaus glaubwürdiger Seite geworden, ohne sie jedoch für heute ihrem ganze» Inhalte nach verbürgen zu wollen. Hamburg, 27. März. ES hat sich hier ein Centralkomite zur Unterstützung hülfSbehürftiger, entlassener Offiziere der chleSwig-holsteinlscheu Armee gebildet, da-auS den HH. Oberst- ieütenant v. Springborn, vr. jur. E. v. Bönninghausen, Hauptmann G. G. Brinckmann, Premierlieutenant v, DAgalSki, Secondelieutenapt Gjese, Hauptmann Jeß, Oberstlieutenant Koch, Premierlieutenant v. La- bunSky, vr. moä. I. H. Lessina, vr. jur. M- Adi Stockfleth, Deputir- temdes ersten schleSwig-holstejnWenHülfSE I. F. Ä. Wüp- permann, besteht und einen Aufruf an daS deutsche Volk erlassen, in welchem eS unter Anderm heißt; Die Unterzeichneten sind zu einem Eomkte zusammengetreten, Um Vit den HülfSbedürftigen OWeten zu. gewährende Unterstützung zu vermitteln,' und ver sprechen dieser Verpflichtung nach besten Kräften treu und gewissenhaft sich ent ledigen zu wollen. Sie bitten vor alle» Dinget» um Einsendung von Geldbeiträ
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