Suche löschen...
01 Deutsche allgemeine Zeitung : 29.04.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510429012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851042901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851042901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-04
- Tag1851-04-29
- Monat1851-04
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 29.04.1851
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Stimmen bewilligt. Die Commission der parlamentarischen Initiative hat den Antrag, daS Petitio nS recht zu regeln, in Beacht gezogen. — In dem Conferenzsaale der Nattonalversammlimg erzählte man gestern, daS Gesetz über Ausweisung der nicht Zuständigen und Be- w>aftIg«ngSlösen von Paris durch den Pollzeipräfecten nach dessen allei nigem Ermessen solle infolge einer Volksbewegung, die man für den 4. Mai erwarte, eingebracht werden. ES ist indeß nicht der geringste Grund vprhaUden, eine solche Bewegung vorauSzusehen. — General d'Hautpoul verkündet in einem TagSbefehl, daß der Oberst d'Aurelle neulich daS Dorf Selloum in Algerien gegen den ihm er- theilten bestimmte» Befehl angegriffen habe und deswegen in Arrest ge setzt wurde. — Man schreibt der Kölnischen Zeitung aus Paris vom 25. April: Schon länger war von bedeutenden Rückständen die Rede, welche die Famille^Bonaparte infolge der von der Restauration gegen sie ver fügten Maßregeln an daS Budget zu fodern habe und zu fodern Wil- i lenS sei. Der KrirgSminister ist endlich mit einer derartigen Foderung ! zu Gunsten deS Exkönigs von Westfalen aufgetreten. Jerome Bona- pgrse beansprucht den Gehalt eines außer Dienst gesetzten DivistonSgene- rälS vom 1. Jan. 18l6 an bis zu seiner Wiederaufnahme in dle Ar mee, die durch Dekret Cavaignac'S vom 11. Oct. 18-18 stattfand. Die ser Gehalt, mit 7500 Fr. jährlich berechnet, macht für den Zeitraum von beinahe 33 Jahren die bedeutende Summe von 245,833 Fr. auS. Der Kriegsminister hat diese Foderung als einen Ergänzungscredit, ver mischt mit mehren andern derartigen Foderungen seines Departements, der Nationalversammlung eingereicht und Folgendes zur nähern Begrün dung angegeben: „Der Marschall Jerome Bonaparte, der im Jahre 1816, als er DivistonSgeneral war, durch daS Gesetz vom 20. Jan., auf rechterhalten durch das Gesetz vom 10. April 1832, verbannt worden war, ist infolge deS DecretS vom 11. Oct. 1848 wieder in den vollen Besitz seiner Rechte gelangt. Er hat daher Anspruch auf Nachzah lung deS HalbfoldeS als Divisionsgeneral vom 1. Jan. 1816 an bis auf den Tag, wo er im Jahre 1848 wieder in die Armee eingereiht wurde."' — Die Creditfoderung von 245,000 Fr. als rückständigem Sold des Marschalls Hieronymus Bonaparte hat in der Versammlung allge meinen Unwillen erregt. Man erinnerte sich, daß die Gesammtansprüche der Familie Bonaparte für Apanagen und Domainen sich auf 120 — 130 Mill. Fr. belaufen. Man glaubt allgemein, die Versammlung werde den Credit verwerfen. Großvritannien. London, 26. April. Zur Ausstellung. Die Presse hat wieder gesiegt; die Season- karten sind wieder auf ihren ursprünglich festgesetzten Preis (3 und 2 ^-qlneen) reducirt worden, wie eS heißt, auf Prinz Albert's Bemerkung, ,aß die Presse ganz Recht habe, wenn sie behaupte, man wolle die An wesenheit der Königin benutzen, um durch sie Geld zu gewinnen. Der Zudrang um die theuern Karten ist seit heute Morgen nur noch größer geworden, und Tausende von loyalen Engländern drängen sich stunden lang an den VerkaufSbureaur und zahlen mit Freuden oft 12 und 20 Guineen für sich, Weib und Kinder, um ihre Königin sehen zu können. Bei diesem Ungeheuern Andrange beschäftigt sich die königliche Commis sion schon heute mit der Frage: Wie weit man mit der Ausgabe von Eintrittskarten gehen dürfe, nm das Gebäude nicht zu überfüllen und die Person der Königin nicht zu gefährden? Es ist darüber noch kein Entschluß gefaßt worden. Wir bemerken indessen, daß schon in den letz ten Tagen an den Eingängen die sinnreiche Vorrichtung getroffen wurde, daß jeder Ein- und Ausgehende beim Oeffnen der Thür eine Feder in Bewegung setzt, welche mit einem Telegraphendrahte in Verbindung steht, dessen Ende in das Hauptbureau reicht und einen Zeiger in Be wegung setzt, sodaß man im Bureau jederzeit genau wissen wird, wie viel Personen sich im Gebäude befinden und ob eS räthlich sei, deren noch mehr zuzulassen. Jn Betreffder Eröffnungsfeier ist von der Commission beschlossen worden, daß längs des Hauptmittelganges 5000 Stühle gestellt werden sollen, auf welchen die Eintretenden Platz nehmen werden. Die be kannte Galanterie der Engländer wird die Sitzplätze jedenfalls der Da menwelt überlassen, und da diese im vollen Glanze erscheinen wird, dürfte der Anblick des Mittelgangeö allein ein feenhafter sein. Von reservirten oder numerirten Sitzen ist natürlich keine Rede, nnd da die Königin selbst fein bürgerlich ihre Eintrittskarte mit 2 Guineen gelöst hat, kön nen sich die Damen nicht wegen Uebervorthellung beklagen. Desto lauter werden die Klagen der Aussteller selbst, daß sie erst drei Guineen zahlen müssen, um eines Anblicks theilhaftig zu werden, den sie mit so viel Kosten, Mühe und Zeitopfern vorbereitet hatten. Ein großes Meeting, bei dem über 300 Aussteller zugegen waren, fand ge stern Abend statt, um der königlichen Commission deshalb ihre Vorstel lungen zu machen. (Wir bemerken hier, daß den Ausstellern wol der Eintritt frei steht, sie aber dann bemüssigt sind, neben ihren resp. Aus stellungsartikeln zu stehen, wo eS, vermöge der Einrichtung der Abthei- lungen, nur den wenigsten gegönnt wäre, die Feierlichkeit und den Um zug der Königin zu sehen.) Der Präsident des Meetings, an welchem auch deutsche Aussteller theilnahmcn, war Hr. Henry Elliot Hoole von Sheffield. Er bezeichnete das Recht der Aussteller, bet der Eröffnung ge genwärtig zu sein, nicht als eine Belohnung für ihre Bemühungen, son derst als «ine Achtungsbezeigung, die ihnen gebühre. ES wäre eine Schände für England, wollte d«e Commission diese Pflicht außer Acht lassen. In keinem andern Staate würde daS Volk eine ähnliche Unge- büyrlichkeit dulden. Und mit Recht habe ein Amerikaner bemerkt: Ein solcher Vorschlag bei einer ähnlichen Gelegenheit in Neuyork würde mit Erröthen von einem Ende der Vereinigten Staaten bis zum andern aus genommen werden. Mehre der Anwesenden, darunter Hr. Richard Scharff aus Preußisch-Schlesien, äußerten sich in gleicher Weise. Es wurde geschlossen, eine Deputation zu ernennen, um der königlichen Com mission deshalb Vorschläge zu machen. Und da es sich hier uni die Ehre Englands handelt, wurden bloS Engländer auf ihre Bitte zu Mit gliedern der Deputation gewählt. — Der preußische Kriegsdampfer Schwarzer Adler befindet sich gegenwärtig in der Ausrüstung auf der Rhede zu Woolwich, zu dem ausdrücklich angegebenen Zwecke, den Kaiser von Rußland und den König von Preußen nach England zu bringen. ES ist jedoch noch nichr bestimmt, welchen der beiden erlauchten Gäste wir zuerst zu erwar ten haben. Türkei. Man schreibt auS Konstantinopel von» 14. April: Die Schwester des jetzigen Vicekönigö von Aegypten, Tochter Mohammed-Ali'S, Zak- nep Harum, war mit Kiamil-Pascha, einem Mitglieds des StaatS- raihS, verheirathet. Nachdem dieser den ägyptischen Staatsdienst ver lassen hatte und in die Dienste der Pforte getreten war, mußte diese Ehe auS politischen Gründen aufgelöst werden. Nunmehr hat die Wie dervermählung beider Theile stattgefunden und es dürfte dieser Umstand mehr als ein Zeichen gelten, daß das friedliche Einvernehmen zwischen der Pforte und Aegypten auf dem Wege der Herstellung begriffen ist. Agram, 26. April. Skanderbeg versuchte über die Unna ei nen Brückenschlag, der jedoch von den Insurgenten vereitelt ward, worauf er sich zurückzog, um Verstärkung abzuwarten. Skanderbeg hatte früher die Ortschaften Golubitz und RipaS eingenommen; die Insurgen ten haben einen Zuzug von 500 M. erhalten. ^tünigreich Sachsen. * Leipzig, 29. April. Wir haben seinerzeit mitgetheilt, daß der hiesige deutsch-katholische Prediger Rauch wegen gewisser theils münd lich, theilS schriftlich ausgesprochener Urtheile über religiöse Dinge kn Untersuchung gezogen und für die Dauer derselben vom Amte suSpen- dirt wurde. Wie wir auS sicherer Quelle erfahren, ist Pfarrer Rauch kürzlich in einem mehrstündigen ermüdenden Verhör über seine Ansichten in Betreff der wichtigsten und geheimnißvollsten Dogmen unserer Reli gion ausführlich befragt worden und hat den Inquirenten seine Ansich ten und Meinungen über jene Dinge rückhaltlos und offen dargelegt, namentlich sich zu allen von ihm früher in Predigten und Schriften ge- thanen Aeußerungen bekannt. Diese jedenfalls auf der Basts sehr ge nauer Instructionen geführte Untersuchung dürfte bei der unleugbar ge genwärtig höchst einflußreichen Stellung der strenggläubigen Partei für Rauch sehr gefährlich werden und die Frage, ob derselbe noch ferner in seiner amtlichen Stellung verbleiben könne, zu seinem Nachtheile ent scheiden. Bautzen, 27. April. Gestern Nachmittag 4 Uhr ging die unweit Singwitz gelegene Pulvermühle mit angeblich einem Mehlpulvervor rath von 2000 Pfd. in die Lust. Salpetersiederei und Trockenhauö blie ben unversehrt. Menschenleben sind dabei nicht zu beklagen, nur ein Arbeiter ist dabei nicht unbedeutend verbrannt. Die Ursachen der Erplo- ston haben noch nicht ermittelt werden können. Rochlitz, 25. April. Heute Abend verlassen unsere Gegend, in der Hoffnung, um im fernen Nordamerika für sich und ihre Familie ihr Glück zu begründen, 10 Familien, aus 38 Köpsen bestehend. Wissenschaft und «Kunst. Königsberg, 24. April. Vor einigen Lagen ist der Professor Dropsen aus Kiel hier eingetroffen. Derselbe soll hierher berufen sein, um die Memoiren des Ministers v. Schön zu schreiben, zu welchem Ende er sich bereits nach Aarnau, dem Gute des Hrn. v. Schön, begeben hat, um dort die bezüglichen Materialien in Empfang zu nehmen. Handel nnd Industrie. Kerlin, 28. April. Frciw. Anl. 105°/«; St.-Sch.-S. 86; Seehdl.-Pr.-Sch. 129; Bankanth. 96'/, Br.; FrdrichSdr. 113'/,,; Lsdor. 108°/,; Berl. Anh. I.it. u. 8. 109'/-, Pr.-Act. 97'/-, Berl.-Hamb. 98; Pr.-Act. 102 Br.; Köln-Mind. 103'/,; Pr.-Act. 102; Fr.-W.-Nordb. 38'/„ Pr.-Act. 97'/,; Halle-Lhüring. 70'/,, Pr.-Act. 100°/,; Magd.-Wittenb. 54, Pr.-Act. 1007«; Krak.-Oberschl. 74'/,, Pr.-Act. Oberschl. l.it. ä. 118,8.110'/, Br.; Poln. Schatz-Obl. 81°/« Br.; Poln. Pfdbr. alte —; Poln. Pfdbr. neue-; Part. 500 Fl. 83'/,, 300 Fl. 145'/. Br.; Poln. Bankcert. Lit. -1. 300 Fl. 94V,; 8. 200 Fl 187,; Amsterd. k. 149°/« Br., 2 M. 141-/,; Hambg. k. 150'/,, 2 M. 149°/«; Lond. 3M. 6. 197«; Pari« 2 M. 80; Wien 2 M. 76'/,; Augsb. 2 M. 101'/,; Brest. 2 M. 99'/«; Leipzig 8 Tg. 99'/,; Frankf. a. M. 2 M. 56. 16; Pctcrsb. 3 W. 104'/,. Die bevorstehende Ultimoregulirung drückte heute die Cursc der meisten Eisenbahn- actien, doch stellten sich dieselben nach deren Beendigung meist wieder etwas fester. Wien, 26. April. 5pc. Met. 957«! 4'/,pc. Met. 84'/«; Bankacticn 1263; Nordb. 131'/,; 1839er Loose 119'/,; lomb. Anl. 96 /«; Fond« flau; Lond. 12,59; Amsterd. 185; AugSb. 133; Hamb. 195; Paris 156°/«; Gold 37'/,; Silber 32'/«. Paris, 26. April. 3pc. 56, 75. 5pc. 91, 70.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder