01 Deutsche allgemeine Zeitung : 26.07.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510726014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851072601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851072601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-07
- Tag1851-07-26
- Monat1851-07
- Jahr1851
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1557
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- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 26.07.1851
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Erste Ausgabe. Vormittags 11 llhr. Sonnabend. 26. Juli L8S1. Eeipztg. Di« Zeitung er scheint täglich zwei «al und wird au«gegeben inSetPgig Vormittag» l l Uhr, Abend« » Uhr i in Drelde» Abend« 8 Uhr, Vormittag« 8 Uhr. »rei« für da« Vierteljahr > Thlr.; jede einzelne Rüm mer l Ngr —. Nr. 37». -— Deutsche Allgemeine Zeitung. -Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz I- Lu beziehen durch all« Post ämter de« In- und Äuilandt«, sowie durch die Erpeditionen in iveipjig (Querstraße Nr. 8) und lvretde« (bei E. Höckner, Neustadt, An der «rücke, Nr, »j. 3nsertivn«gebühr für den Raum einer Zeile » Ngr. »-«tfchland. Man schreibt der Allgemeinen Zeitung vom Niedermain un- term 22. Juli: In den beiden gestern Nachmittag um 1'/- und um 2 Uhr eröffneten BnndeStagS-AuSschußsttzungen kam der Antrag wegen Er richtung eines BundeSgerichtS und die Beschwerde deö Senats der freien Stadt Hamburg zur Berathung. In Betreff deS erstem soll eine Commission mit Ausarbeitung der nähern Bestimmungen betraut werden; hinsichtlich deS zweiten Punktes ist über denselben weiter zu re- feriren. Man spricht von einer vertrauten Mittheilung der französi schen Regierung, welche in Betreff der RevistonSdebatten und der beabsichtigten Wiedererwählung Ludwig Bonaparte'S zum Präsidenten der Republik an die größern Mächte und an die Deutsche Bundesver sammlung im besondern gerichtet sein sollen. DaS Auftreten Cavaignac'S hat Besorgnisse erregt, doch zweifelt man, daß dieser republikanische Ge neral als Candidat für die Präsidentschaft noch.eine wirklich ernstliche Rolle werde übernehmen können. Der einzige für den bisherigen Prä sidenten gefährliche Mitbewerber dürfte Prinz von Joinville sein, der sich jetzt beinahe ganz in derselben Lage befindet, als Ludwig Bonaparte in dem Augenblicke, wo die beiweitem überwiegende Mehrheit der Wähler stimmen sich für ihn erklärte. — Glaubwürdigem Vernehmen nach ist in Frankfurt die Verwah rung deS englischen und deS französischen CabinetS gegen den Gesammteintritt Oesterreichs in den Deutschen Bund nicht einstimmig zu rückgewiesen worden. Die Bevollmächtigten von Holstein und Luxem burg haben diffentirt. (Corr.-B.) — Die Allgemeine Zeitung bezeichnet die Angaben anderer Blätter, wonach Oesterreich der deutschen Flotte einen Credit bis zu 3,000,000 Fl. eröffnet haben soll, als durchaus unwahr, mit dem Hinzu fügen, daß selbst alle ähnlich lautenden Mittheilungen der Begründung entbehren. — Der Herzog von Augustenburg hat neben der schon mitge- theilten Eingabe an die Bundesversammlung, in welcher er sein von der dänischen Regierung ihm vorenthalteneS Eigenthum zurückfodert, noch eine zweite Eingabe an den Bund gemacht, in der er die Beschuldigung deS Aufruhrs zurückweist, wider die gegen ihn ausgesprochene Proscrip- tion protestirt und um Schutz bittet. Der ReclamationScommission des Bundes sind beide gleichzeitig eingereichte Eingaben zugewiesen worden. — Die Preußische Zeitung schreibt unterm 24. Juli auö Berlin: Wie wir vernehmen, sind von sämmtlichen Negierungen der Zollvereinsstaa ten die Beschlüsse, welche auf der kürzlich beendigten Generalconse- renz in Wiesbaden wegen Abänderung des Zollvereinstarifs gefaßt worden sind, nnnmehr ratifirirt. Die vereinbarten Tarifänderungen be schränken sich in der Hauptsache auf Zollbefreiung roher Fabrikmateria lien und auf Erniedrigung der Durchgangszölle; es ist hierbei insbeson dere auch die Durchfuhr deS auf der Weichsel oder der Warthe einge henden Getreides über Stettin demselben ermäßigten Zollsatz unterwor fen worden, welcher bei der Getreideausfuhr über die Häfen der Pro vinz Preußen zur Anwendung kommt. Die AuögangSabgabe für die zur See erportirten Knochen soll wegfallen. Einer Zollerhöhung sind Cigarren und Schnupftaback, sowie einige unbedeutende Artikel unter worfen worden. AIS Ausführungstermin ist der 1. Oct. d. I. verabredet. Berlin, 25. Juli. Der König ist heute nach Königsberg in Preußen und die Königin nach Bad Ischl abgereist. — Der Staatö- minister v. Rabe ist auf seinen Antrag von der Leitung des Finanz ministeriums entbunden und der Regierungspräsident v. Bo del schwing!) zum Finanzminister ernannt worden. — ES ist nicht unbemerkt geblieben, daß der nunmehr ganz offen als präsumtiver Thronerbe von Dänemark aufgestellte Prinz Christian von Glücksburg bei seiner hiesigen Anwesenheit in diesen Tagen keinerlei Besuche bei irgend einem der hiesigen Minister abstattete oder umgekehrt von denselben empfing. Man will hierin einen Beweis erblicken, daß biSjetzt in den hiesigen leitenden Kreisen die Candidatur deö Prinzen noch nicht mit günstigen Augen angesehen werde, man vielmehr vorläu fig noch für die Rechte des Herzogs von Augustenburg einzutreten ge sonnen sei. Prinz Christian ist übrigen« bereits zu einer gemeinsamen Familienberathung nach Schloß Rumpenheim von hier weiter gereist. (Nat.-Z.) — Die Urwähler-Zeitung vom 22. Juli schreibt: „Die demokratische Presse hat wiederum einen Verlust erlitten. Die bisher im volksthüm- lichen Interesse redigirte Zeitschrift «Der Hahn», früher «Bürger- und Bauernzeitung», ist dem Literarischen Cabinet (im Ministerium deö In nern) zur Verfügung gestellt und sind die freisinnigen Redacteure der selben entlassen." Mit dieser Mittheilung erledigt sich auch der bekannte zwischen der National-Zeitung und der Constitutionellen Zeitung geführte Streit. (Nr. 371.) — Der Schlesischen Zeitung wird auö Berlin geschrieben: In sonst wohlunterrichteten höhern Kreisen der Gesellschaft unterhält man sich viel davon, daß aus unserer Mitte, namentlich auch von hervorragenden und einflußreichen Protestanten an den Cardinal und Fürstbischof von Breölau das dringende Ersuchen gestellt worden sei, auch bei unS die Mitglieder vom Orden deö heiligen JgnatiuS von Loyola im Predigtamte thätig sein zu lassen. Man fügt hinzu, wie man nicht im geringsten zweifle, daß Se. Eminenz dem Verlangen stattgeben und die beabsichtigte Maßregel von dem glücklichsten und segenreichsten Erfolge begleitet sein werde. — Der Markt Murn au in Oberbaiern wurde in der Nacht zum 21. Juli von einem großen Brandunglücke heimgesucht. Abends gegen 10 Uhr brach in dem Hause eines Fuhrmannes auf eine noch nicht ermittelte Art Feuer auö, welches bei einem heftigen Wind so schnell um sich griff, daß in einigen Stunden 48 Haupt- und zehn Nebengebäude ntederbrannten und mehre Gebäude mehr oder weniger beschädigt wurden. Nur mit größter Anstrengung der Hülfeleistenden konnte der übrige sehr bedrohte Theil deS Marktes, gegen welchen der Wind daö verheerende Element furchtbar schleuderte, das hier und da selbst in entferntern Gebäuden zündete (welche Flammen jedoch glück licherweise gelöscht wurden) gerettet werden. Ein Menschenleben ging der großen Verwirrung ungeachtet nicht verloren. P Kassel, 24. Juli. Gestern ist vom kurfürstlichen Kriegsgerichte den Mitgliedern deö CriminalsenatS deö Obergerichts zu Rotenburg daS Erkenntniß in der gegen sie anhängigen Untersuchnngösache eröffnet worden. Zwei ObergerichtSräthe und ein Assessor sind jeder zu sieben Monaten, der StaatSprocurator zu neun Monaten Festungsstrafe ver- urtheilt worden. Sie hatten bekanntlich im Herbst vorigen JahreS eine Anordnung deö damaligen Oberbefehlshabers, wodurch der Verwaltungö- beamte in Rotenburg suspendirt und ein anderer mit Versetzung von dessen Stelle beauftragt worden war, nicht als zu Recht bestehend an erkannt, und den von der Militairgewalt Ernannten, als er deS AmteS sich bemächtigen wollte, in Anklagestand versetzt und zu sechs Wochen Gefängniß verurtheilt. Wegen dieses richterlichen Spruches sind sie jetzt dem kriegsgerichtlichen Strafurtel verfallen. Es ist wol daö erste Bei spiel in deutschen Staaten, daß Richter wegen ihrer rein richterlichen Thätigkeit vor ein Kriegsgericht gestellt und von diesem verurtheilt wer den. Die Verurtheilten haben schon während der Untersuchung jede Aus kunft über ihre richterliche Thätigkeit abgelehnt, auch eine Vertheidigung nicht eingereicht, und gestern auf eine Beschwerde bei dem General- auditorat verzichtet. Die Sache kommt aber vor das letztere ox okkoio, da jedes kriegsgerichtliche Urtel der Revision bei dem Generalauditorat unterliegt. Der Bürgermeister und städtische Polizeivorstand Henkel, der be reits früher zu zwei Jahren Festungsstrafe vom kurfürstlichen Kriegs gerichte verurtheilt worden war, welches Erkenntniß jedoch vom Gene ralauditorat vernichtet wurde, ist von neuem zur Untersuchung gezogen worden wegen seiner. Thätigkeit im Herbste vorigen Jahres. Vorgestern ist das Schlußverhör in dieser neuen Untersuchung gewesen, und die Ver theidigung muß nun in diesen Tagen eingereicht werden. Der Kurfürst hat sich seinem OffiziercorpS in allerhöchster Gnade nun wieder zugewendet. Schon bei der neulichen Tafel hat er als Hoff nung und Ueberzeugung ausgesprochen, daß er sich nun auf seine Äup- pen wieder verlassen könne, und gestern hat er in einer Ordre dies noch besonders zu erkennen gegeben. ' In meiner letzten Mittheilung hatte ich die Einbringung deö Re dacteurs deS „Wacht auf!" von Fulda inS hiesige Kastell gemeldet, aber den Namen falsch angegeben. Der Verhaftete ist Candidat Horn steck, der zweite Redacteur jenes ehemaligen demokratischen Blattes, nicht der erste, Trabert. Ueber die Ursache seiner Verhaftung ist man noch nicht recht im Klaren. Nach der hier umgehenden Erzählung soll Horn steck in einer Gesellschaft mit einem zum Besuche anwesenden pariser Bürger auf die Republik, nämlich die französische, angestoßen haben, worauf der auö dem Jahre 1848 als Polizeidirector in Kassel wohl bekannte StaatSprocurator Morchutt sich miSbilligend erhoben und da durch einen Wortstreit herbetgeführt habe, infolge dessen Hornsteck de- nuncirt worden,
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