02 Deutsche allgemeine Zeitung : 01.09.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510901021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851090102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851090102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-09
- Tag1851-09-01
- Monat1851-09
- Jahr1851
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Zweite Ausgabe. Ateubk k W 1. September 18S1 i p Nr. 448 DeuWc Mgmkinc Zeitung gnsertion«g«bühr für de« »Wahrheit und Recht, Freiheit «>d Gesetz I» Raum einer Zeile I Ngr. <bet «n Zu beziehen durch all« Post ämter de» Zn- und Auilande«, sowie durch die Ärpedttionen in Leipzig (Querstraße Nr. 8) und »»«»»«« 8. Höckner, Neustadt, der Brückt, Nr. I). ' Pir da» Dierteljahr H Lhlr.I jede einzelne Num mer > Ngr. MelLßi«. »«Rettung er- Wetn« ta«Uch ,«e< mal und i Wch«na,rg«»en In LeiPzt« Vormittag« l l Uhr, Abend« «Uhr; in »,««»«« Abend« t Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Deutschland. Berlin, 26. Mai. Bekanntlich lag eS anfänglich in dem Plane der Regierung, keine Neuwahlen zu den Provinziallandtagen vor- nehttten zu lassen, sondern die erloschenen Mandate zu verlängern. Nach dem indessen in Danzig der konservative GemeiUdevorstand den Beschluß gefaßt hatte, den Abgeordneten zum Provinziallandtäge zu erklären, daß ihr Mandat erloschen und die Uebernahme desselben ungesetzlich sei (die zugleich mit beschlossene Absendung dieses Beschlusses an die Regierung wurde inhibtrt), erschien^das Resrrtpt, in welchem die Vornahme von ErgänzungSwahlen angeordnet wurde. Bei diesen Wahlen haben biS- jetzt folgende MinoritätSwahlen stattgefunden: a) bet der Wahl von Abgeordneten in Potsdam (eS wählten 30 von 60 Stadtverordneten, während das Besetz die Anwesenheit von zwei Dritteln verlangt); Calve (von 17 Erschienene» verweigerten 15 die Wahl und protestirten zu gleich, die übrigen 2 wählten); Glogau (18 anwesend von 36, wäh rend die Gemeindeordnung absolute Mehrheit zur Beschlußfähigkeit ver langt); Stettin (von 63 Stadtverordneten nur 36 anwesend); Branden burg (von 60 Stadtverordneten erschienen 24, von denen 5 die Wahl verweigerten); Danzig (von 47 Gemeindeverordneten verweigerten 30 die Annahme eines Stimmzettels; die Mehrheit ist nur durch die Vor steher verhindert worden, im Gemeinderathe gegen die Wahl zu prote- stiren) ; Stolp (von 31 Erschienenen verweigerten 25 die Annahme eines WahlzettelS, die Minderheit wählte); Memel (von den auSgetheilten Stimmzetteln wurden nur 3 beschrieben gefunden; die Wahl war hier mit vorgenommen); Herford (nicht die Hälfte der Wähler war erschie nen); Görlitz (von 60 Gemeindeverordneten erschienen 27, welche aber im Protokoll hervorhoben, daß die Erschienenen nur die Minderheit aus- machten und deshalb gesetzlich beschlußunfähig waren; die beiden Ge wählten lehnten ab); Tilsit (von 35 erschienenen Stadtverordneten ver ließen 27 den Saal, die Uebrigen wählten), b) Bei der Wahl von Wahlmännern. Im Gemeindebezirk Crombach (Kreis Siegen) wurde die Wahl einstimmig abgelehnt und zugleich ein schriftlicher Protest zu den Acten gegeben. In Elberfeld waren von 463 Stimmberechtigten 93 erschienen, welche 168 Wähler wählten. Zu Hoerde (Kreis Dort mund) fanden sich von 182 Stimmberechtigten 23 ein, von welchen 20 die Wahl ablehnten, währen die Uebrigen wählten. In Remscheid voll zogen von 1239 Wahlberechtigten die 8 Erschienenen die Wahl von 5 Wahlmännern und ebenso viel Stellvertretern, während in Saarburg von 100 Urwählern nur 4 kamen, welche den einen Wahlmann wähl ten. In Wriezen a. d. O., das mit vielen andern kleinern Städten der Provinz Brandenburg einen Abgeordneten zu wählen hatte, beschloß die städtische Vertretung, die Wahl nicht vorzunehmen, wobei es denn auch verblieb. Außerdem ist die Wahl gänzlich unterblieben in den Städten Magdeburg und Kolberg (wo sich vie Stadtverordneten nach Verlesung des MinisterialrescriptS sämmtlich entfernten). Königsberg, 26. Aug. Vor einiger Zeit ist bekanntlich vi-. Fl. Lobeck wegen Betheiligung an der hiesigen Freien Gemeinde seiner Stelle als Custoö der königlichen Bibliothek durch Ministerialrescript ersetzt worden. Dieses Amt ist nunmehr dem vr. Michaelis, Prä sidenten des hiesigen Preußenvereins, übertragen worden. (Köln. Z.) Düsseldorf, 27. Aug. Dieser Tage verweilte hier eine sehr inter essante Persönlichkeit, die nicht unbedeutendes Aufsehen verursachte. Es war ein Schwarzer, Baron de Ramau, HandelSminister des Kaisers Faustin I. von Haiti, der auf einer Geschäftsreise nach Paris und Lon don begriffen ist. Er begibt sich von hier zunächst nach Hamburg, um dort Handelsverbindungen anzuknüpfen. Der Reisende erwies sich als ein durchaus wissenschaftlich gebildeter Mann, der der französischen Sprache vollkommen mächtig und mit den europäischen Verhältnissen vertrauter ist, als man erwarten sollte. An seiner äußern Erscheinung war eS be sonders auffallend, daß er, obgleich zur echten Negerace gehörend, einen starken Bart trug. (O.-P.-A.-Z.) — Die sämmtlichen Gebäude deS preußischen Staats waren nach Ausweis der Feuerkataster im vorigen Jahre in den unter specieller Aufsicht der Regierung stehenden Feuerverstcherungsgesellschaften mit 1,230,324,221 Thlr. gegen Feuerschäden versichert. Da grundsätzlich nicht der volle Werth versichert werden darf, so wird man sür den fehlenden Theil etwa noch '/> hinzurechnen können mit 307,581,055 Thlr., und eS würden also die Gebäude einen Werth gehabt haben von 1,537,905,276 Thlr. Man wird annehmen können, daß der ZinS zu 5 Proc. von dieser Summe mit 76,985,264 Thlrn. etwa dem Miethsbetrag gleich kommt, den die Einwohner deS Staats für Wohnung und Geschäfts gelaß jährlich aufznbringen haben. Die Gebäude in Berlin sind bei der städtischen Feuersocietät mit 128,021,975 Thlrn. versichert und haben einen MiethSwerth von 8'/, Mill. (N. Pr. Z.) Hannover, 27. Aug. Die Reise des Königs nach England ist beschlossen, beschlossen von ihm selbst, von ihm allein, gegen den Rath seiner Freunde und Aerzte; seitdem die schweriner Reise trotz aller Übeln Prophezeiungen so gut abgelaufen ist, fühlt sich der König auch weitern Ercursionen gewachsen. Alle Vermuthungen aber, die man über die po litischen Motive dieser Reise lautwerden läßt, sind grundlos. Das Gerücht, als ob der König seinem Sohne eine Art von Regentschaft übertragen, die AuSführungSdecrete für die Organisationen überlassen wolle, widerspricht der bekannten Denkweise deS Königs so sehr, daß ich kaum die Entstehung eines solchen Gerüchts begreife. Auf das persön liche Verhältniß zwischen Vater und Sohn will ich hier weiter nicht eingehen; das aber ist stadtbekannt, daß für Alles, was Politik angeht, der Kronprinz für seinen Vater so gut wie gar nicht eristirt, daß die Eifersucht, mit der Ernst August über seine königlichen Prärogativen wacht, einen Einfluß deS Kronprinzen auf politische Fragen gar nicht zuläßt, kaum eine Zuziehung desselben zu Regierungsgeschäften. Nein, wenn die Reise deS Königs nach England wirklich vor sich geht, so wird sie auf den Erfolg unserer Reformbestrebungen so nicht einwirken, wie eS in jenem komischen Gerüchte in Aussicht gestellt ist. Man hofft vielmehr, daß der König sie nicht eher wird antreten können, als bis er die Ausführung der Justizorganisation genehmigt und für die Ver- waltungsorganisationen seine Sanktion ertheilt hat. Die höhern Pro- vinzialbehörven — ich hatte Gelegenheit, mich kürzlich davon zu über zeugen, und auffallenderweise weiß man dort gewöhnlich besser Bescheid als hier — glauben ganz bestimmt an die demnächstige Ausführung al ler unserer Reformen. Und auch sonst erhalten sich die Anzeichen bal diger Verwirklichung dieser Aussicht. Im Baudepartement ist man eif rigst beschäftigt- die neuen Gerichts- und AmtSlocale zuzurüsten; von oben herab kommen sehr häufig Rescripte, welche Beschleunigung' der baulichen Arbeiten verlangen.— An unsern Eisenbahnen nach Süd und West wird eifrig gebaut. Die Localblätter auS Ostfrieöland sind ganz voll davon. Hier in der Nähe der Stadt erhebt sich bereits der Erddamm für die künftige Südbahn. Braunschweig, 28. Aug.^ Wenn man die häufigen Artikel der Hannoverschen Zeitung über unser Land, die Hindeutung auf Minister- Wechsel, auf Veränderung in unserer Rusticalgesetzgebung und die Bit terkeit bemerkt, womit alle unsere Zustände durchgenowmen werden, so erklärt sich dies nicht allein auS der Gesinnung der durch Blätter der Art vertretenen Partei, sondern es hat noch einen besondern Grund. Ma» ist auf unser Land erbittert, nicht weil eS hier schlecht, sondern weil es gut geht. Es besteht daS beste Vernehmen zwischen dem Landeöfürsten, seinen verantwortlichen Rächen und der Landesvertretung, die persönliche Ehrenhaftigkeit der Mitglieder des Ministeriums, ihre richtige Auffassung unserer Verhältnisse und besonders die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit ihrer Handlungsweise haben ihnen daS Vertrauen des ganzen Landes gewon nen, und wären nicht die allgemeinen Verhältnisse Deutschlands so trost los, so könnten wir mit den unserigen vollkommen zufrieden sein. Aber gerade der Umstand, daß ein Land, dessen Regierung die Bewegung der neuesten Zeit verstanden und Dasjenige gewährt hat, waö sich ohne Ge fahr nicht versagen ließ, daß ein solches Land ohne Erschütterungen die Zeit seit 1848 überstanden hat und jetzt ruhiger und zufriedener ist als die meisten andern deutschen Länder, ist jener Partei daö bitterste Aer- gerniß. Deshalb sucht sie — am Willen fehlt eS wenigstens nicht — MiStrauen und Besorgnisse auszustreuen und unser Land als beherrscht von der Demokratie darzustellen. Jeder, der die hiesigen Verhältnisse kennt, ist überzeugt, daß unser Herzog nicht daran denkt, seine gegenwärtigen Räche zu entlassen, mit denen er in allen wesentlichen Punkten überein stimmt, und sich mit Männern zu umgeben, die, wie wenigstens jene Partei hofft, und eS theilweise sogar nothwendig wäre, um einen Ministerwech sel wenigstens formell zu motiviren, zu Maßregel greifen müßten, die ohne eine Stütze oder eine Partei im Volke zu finden, die Aufregung, Unruhe und den politischen Kampf Hervorrufen würden, der hier in den letzten Jahren vor 1848 eine so große Verstimmung hervorgebracht hat, von der in solchen Fällen auch der Landeöfürst nicht unberührt blei ben kann. (Wes.-Z.) Oldenburg, 28. Aug. Hinsichtlich deS nunmehr vervollständigten Ministeriums haben wir noch mitzutheilen, daß dem Staatsrach v. Rössing (Justizdepartement) der Vorsitz übertragen ist. — Daö Wieder-
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