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Deutsche allgemeine Zeitung : 02.08.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185408029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18540802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18540802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1854
- Monat1854-08
- Tag1854-08-02
- Monat1854-08
- Jahr1854
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 02.08.1854
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149« sere Hcrrverpflegung schlecht ist, daß unsere Truppen nicht kampfbereit sind, daß/in unserm Rath Lauheit oder Zwiespalt herrscht; daß wir entweder nichts oder etwas sehr Einfältiges thun wollen ic." Das schade gar wenig, nur könne die Regierung solche Anklagen dem Parlament und der Nation gegenüber nicht auf sich sitzen lassen; kein Wunder daher? daß die Minister -wischen zwei Feuer, das der Opposition und das des Feindes, gebracht, in Verlegenheit gerathen und bald zu viel, bald zu wenig enthüllen. Die Times beschäftigt sich in einem ihrer Leiter mit Spanien. Es gebe keine einzige Partei in diesem Lande, die ein Programm habe. Das Volk scheine die frühere Regierung einstimmig zu verabscheuen und ebenso einmüthig die provisorische Regentschaft oder Diktatur Espartero's zu wünschen. Weder Montemolin noch Montpensier, weder Bonaparti- sten noch Republikaner hätten Halt, Wurzel oder Aussicht im Lande. Der einzige positive Gedanke, der hier und da auftauche, sei eine Fu sion Spaniens und Portugals. Man dürfe dabei die traditionelle Anti pathie der beiden stamm- und sprachverwandten Völker gegen diese Ver bindung nicht aus der Rechnung lassen. Wenn auch das portugiesische Haus Braganza auf den spanischen Thron käme, so verstehe sich doch von selbst, daß das kleinere Land in das größere aufgehen müßte, und es frage sich, ob der portugiesische Nationalstolz das Band nicht wieder sprengen würde, wie er dies im Jahre 1640 gethan habe. Falls beide Völker sich deutlich für die Verschmelzung aussprechcn sollten, so werde wol kein europäisches Cabinet dawider Einspruch erheben; die Tage solcher Jnterventionspolitik seien Gott Lob! vorüber. Die Fusion habe ihre großen, aber nicht unüber windlichen Schwierigkeiten, und wenn, wie gesagt, die Völker wollen, werde Europa zu ihrer Verbindung gern den Segen geben. Die Times scheint sich offenbar in dem Gedanken zu gefallen, daß die Fusionsidee auf der Halbinsel populär sei. Soviel man aber in London hört, ist sie eine bloße Ausgeburt dynastischer Speculationen. Hr. Urquhart ruft in einem Briefe an den Advertiser: „Ich habe die Tscherkessen vor England gewarnt. Warum macht mir die Regie rung keinen Proceß, da ich doch mit einer fremden Macht verkehrt habe, um die Operationen von Ihrer Mas. Truppen zu beeinträchtigen? Warum verklagt man mich nicht wegen Verleumdung, da ich doch die Minister der Lüge und des Verraths bezüchtige, außer aus demselben Grunde, der die ministeriellen Organe abhält, ihre Principien mit naturgemäßen Mitteln zu vertheidigen, Mitteln, die dem ehrlichen Mann natürlich sind, nämlich Wi derlegung der gegen ihn erhobenen Anschuldigungen. Die Minister können mich nicht verklagen, weil sie sich nicht vertheidigen können. Sie verlassen sich auf die Apathie des Publicums. Ihr Zweck ist nicht, sich zu reinigen, sondern den Gegenstand zu vermeiden." Die Shipping Gazette schreibt: „Trotz aller gerühmten Befestigun gen glauben wir doch, daß sämmtliche russische Forts in Amerika und Kamtschatka von zwei Fregatten und einigen Dampfern genommen werden können. Sie haben weder genügende Festungswerke noch hinreichende Besatzungen; die Commandanten haben wahrscheinlich nie von einem regel mäßig organisirten Angriff geträumt und sie hielten sich durch ihre Jsoli- rung für geborgen. Die nächste Post aus Californien oder vom Isthmus kann daher schon interessante Berichte aus jenen Gegenden bringen, und zwar nicht nur, daß die Blockade begonnen, sondern daß Sitka gefallen und eine oder zwei russische Fregatten gefangen wurden." Neuyorker Blätter erzählen, England wolle, dem Beispiele Amerikas folgend, einen Freundschaftstractat mit Japan schließen, und der britische Gesandte in China, Sir I. Bowring, habe die Weisung erhalten, sich zu diesem Zweck nach Japan zu begeben. Der Hauptreiz einer Verbindung mit dem japanischen Reiche besteht vorderhand darin, daß der Hafen Samodi auf der Insel sich zu einen, Kohlendepot vortrefflich eignet. Das 46. Regiment hat Befehl erhalten, sich am 2. Aug. auf dem Golden Fleece nach Varna einzuschiffen. Es scheint beschlossen, daß der frühere Gouverneur und Comman- deur-en-Chef, General Cathcart, ein Kommando in der Türkei über nimmt. Einige wollen wissen, er werde eine neu zu bildende Division von 6000 Mann befehligen. Dänemark. * Kopenhagen, 28. Juli. Die Hauptstraßen und Plätze Unsers sehr lebenslustigen Kopenhagen bieten gegenwärtig ein mehr als gewöhnlich be lebtes Bild dar, da wir infolge der Kriegsoperationen in der Ostsee fort während von englischen und französischen Militärs besucht werden, die sich hier harmlos und einträchtig, so gut als es gehen will, zu amüsi- ren versuchen. Es gewährt einen höchst interessanten und freundlichen An blick, den bewaffneten Sohn Frankreichs mit Albions derbem Seejungen in der herzlichsten Einigkeit schäkernd und plaudernd sich ergehen zu sehen. Die entonts ooi cligle der beiden großen Nationen stellt sich hier unter den Reprä sentanten beider Völker recht deutlich heraus, dagegen ist es nicht geeignet, angenehme Betrachtungen zu erwecken, wenn man das dänische Militär, welches hier doch gewissermaßen den Wirch machen sollte, scheu vor den fremden Gästen vorübereilen sieht, ohne einmal den ihnen gebotenen Gruß zu erwidern. Noch auffallender vom militärischen Standpunkt aus muß es erscheinen, daß die nieder» Grade des dänischen Militärs den fremden Of fizieren den militärischen Gruß vorenthalten, wozu der Umstand kaum eine Entschuldigung enthalten kann, daß sich die Fremden bei der hiesigen Com- mandantur nicht melden, was jedenfalls auch wol sehr überflüssig wäre. Die Nachrichten, welche wir soeben aus Schweden erhalten, datiren bis zum 23. Juli und enthalten noch keine entscheidenden Resultate, wol aber einige neuere Operationen der Ostseeflotte, welche auf einen baldigen Ent scheidungskampf schließen lassen. Am 21. Juli erschienen vor dem Leucht- I thurm auf Söderarm, nordöstlich von Elfsnabben, 2 Dampffregatten und I 2 Dampfschooner von Norden sowie 13 Dampffregatten, 4 Dampfschooncr I und 4 große Segelschiffe von Süden, Engländer und Franzosen gemischt. I Diese Escadre nahm am folgenden Tage ihre Richtung nach dem Norden ! und bald folgten ihr in derselben Richtung 8 Linienschiffe und 12 Dampf- I schiffe, wogegen 4 Fregatten eine Seemeile vom Leuchtthurm Anker war- I fen. Von hier aus gehen fortwährend englische und französische Trans- I portschiffe mit französische« Truppen am Bord in die Ostsee ab. Die Stärke I dieser Truppen wird uns von einem französischen Offizier als auf 50,000 I Mann normirt dargestellt. Ihr nächster Bestimmungsort ist nicht, wie in I den Zeitungen irrthümlich angegeben worden, die Älandsinselgruppe allein, I sondern auch das feste Land von Finnland und vorerst namentlich die Orte 1 Eckenäß und Gustavsvärn, von wo aus sic gegen Kronstadt operiren wer- I den und zwar gleichzeitig mit Angriffen der Flotte gegen diese Festung. W Trügt nicht Alles, so wird der Schlag gegen diesen Schlüssel dcS russischen I Reichs nunmehr sehr bald geschehen. Vorgestern verließ der General Ba- I raguay d'Hilliers unsere Stadt, um sich an die Spitze der französischen Land- W truppen zu stellen. Gestern segelte Admiral Corry, der sich hier einige I Tage wegen der Heilung einer leichten Wunde aufhiclt, die er in einem I Gefecht bei Brahestad erhielt, aus unserm Hafen ab, um zu dem Haupt- I geschwader, welches noch bei Bomarsund liegt und die Landtruppen erwar- I tet, zu stoßen. — Vorgestern Abend um 7 Uhr warf die dänische Beob- I achtungsescadre unter dem Admiral Mourier Anker auf hiesiger Rhede. R Der Admiral war nur eine Stunde auf dem Lande und ging dann wieder I an Bord, augenscheinlich mit dem Befehl, wieder in See zu gehen. Heute I lag das Geschwader indessen noch im Hafen, ist aber im gegenwärtigen I Augenblick (6 Uhr Abends) im Begriff, die Anker zu heben. Soviel man I erfährt, wird dasselbe nach dem Süden steuern und den Kriegsschauplatz I aufsuchen, um den dänischen Handelsschiffen wirksamen Beistand zu leisten, I da es sich mehrfach gezeigt hat, daß auch dänische Schiffe unter der stren- I gen Blockade der alliirten Flotten gejagt und als Prisen behandelt worden I sind. Demnach wird also die Thätigkeit des Admirals eine sehr friedliche W sein, die seinem Namen nicht eben sehr entspricht. Hoffen wir wenigstens, I daß die Engländer und Franzosen ihn ungekapert lassen und die dänische V Flotte nicht ebenfalls als gute Prise gegen die festen Mauern Kronstadts I verwenden. Kopenhagen, 30.Juli. Der neucreirte Reichsrath wird bei dem I Finanzgesetz nur eine berathende, bei neuen Steuern jedoch eine beschließende I Stimme haben. Derselbe tritt mindestens alle zwei Jahre in Kopenhagen I zusammen; seine Sitzungen sollen nicht öffentlich sein. Der Präsident wird V durch den König ernannt. Rußland. Von Barösund schreibt man der Times vom 8. Juli: „Aus ei- » nem Privatbriefe von Petersburg ersehen wir, daß kraft eines kaiserlichen I Ukas alle längs der Küste angcsiedelten Engländer sich ins Innere des I Landes begeben müssen; die in der Stadt Lebenden dürfen sich irgendeinen I Wohnort an der Hauptstraße nach Moskau auswählen. Bevor die engli- I sche Flotte am 2. Juli von Kronstadt zurücksegelte, bemühte sie sich auf I jede Weise, eine der vielbesprochenen Höllenmaschinen aufzufinden, konnte I jedoch im Bereich von 3000 AardS der Risbankbatterie keiner einzigen auf » die Spur kommen. Es ist bekannt, daß zu Anfang des Jahres mehre I Hundert Stück in einer bei Moskau gelegenen Regierungsfabrik angefertigt I worden waren. Sie bestehen aus kupfernen, mit 700 Pfd. Pulver gefüll- I ten Hohlkugeln, die entweder durch die bloße Reibung mit einem über sic I weggehenden Schiffe oder vermittelst Leitungsdrähte vom Ufer aus explo- I diren sollen. Eine solche, zur rechten Zeit entzündete unterseeische Mim I würde im Boden eines Fahrzeugs von der Stärke des St.-Jean d'Acre W ein Leck von etwa 25 Fuß im Durchmesser verursachen. Aber, wie gesagt, » bisjeht wurde keine Spur von ihnen gefunden. Die Noth der Küstenbc-1 wohner scheint sehr groß zu sein, namentlich fehlt es ihnen an Salz. Vor I wenigen Tagen erst kam ein Boot an die Flotte herangcfahren; die Leute I darin setzten sich der Gefahr aus, als Gefangene zurückbchalten zu werden, I nur um sich eine Handvoll Salz als Austausch gegen Fische auszubitten. I Der Basilisk ist mit 90 Stück Ochsen von Danzig zurückgekehrt, und sc U hätten wir frisches Fleisch genug; aber der Mangel an Gemüse ist sehr M unangenehm. Die Russen bauen, wie wir hören, eine Batterie, welch-1 den Ankerplatz auf der Insel Sandhaum bei Helsingfors, dem einzigen M Punkte, von dem aus ein Angriff auf ihre Schiffe durch die Flotte mög- D lieh ist, beherrschen soll. Zwischen unsern und den französischen Offizieren I herrscht das herzlichste Einvernehmen. Sie kommen ungeladen oft zusanu I men und lachen sich gegenseitig gemüthlich über ihre Schnitzer aus. Der D Alban ist von Baltischport am 7. Juli zurückgekommen, wo er Sondi- I rungen gemacht hat. Während seines Aufenthalts daselbst schickte er ein- I mal mehre seiner Leute unter einer Waffenstillstandsflagge ans Land; so- W fort kamen mehre Offiziere der kaiserlichen Garde zu ihnen an den Strand, I rauchten mit ihnen Cigarren auf die cordialste Weise und hätten gern I «inen Besuch am Bord des Alban gemacht, wenn es ihnen ihr General I nur gestattet hätte. Die Festungswerke um Reval sind bedeutend verstärk- I worden. Die Leute längs der Küste benehmen sich gegen uns sehr höflich I und freundlich." — Aus Kiel vom 30. Juli schreibt man den Hamburger Nachrichten I „Die vier in unserm Hafen liegenden französischen Dampfschiffe lich- I teten diesen Morgen die Anker und gingen um 5 Uhr hinaus nach den I unter Bellevue stationirten Segelschiffen- Nachdem diese sich zur Reise ge- I rüstet, ih gcln kon Schleppt dem Ort Landung: in Ersah ebenso u Schiffsle- den Adn — A gemeldet, fehlt es - B Ausma M Juli: „ zur Wiel gerischc seine Ge an den ! dingunge fluß entz fache auf die Gescl kolaus h Donaufü trachtet, rung sei« Zustand Müsse d lichen R Wiederau: Donaufü regierend: ist — R liegt in gefahrvol die russis muß die Orient d die Verfc naufürstc tor wech schwierig, fesselung kür ins ! der eine natürlich, Anrecht l human, diese Län Deutschla interessen Westen t fahrt um V Wien vc hat Fürs 30,000 auf der i Verschanz von Giu Len Ang empfindli Lem Sch Ferner si ben und Dannenb kühnen 2 kow selbs über 10l Lracht w Unt mislunge gen bei -oder daß ungeachte ließen: di neuerdins gegensieh Truppen- Donau
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