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Deutsche allgemeine Zeitung : 26.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185709263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18570926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18570926
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-26
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 26.09.1857
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1930 schen Großmacht« werde« die Erklärung de« dänischen Cabinets abwarten. Ist dieselbe unbefriedigend, so ist eine Vorlage an die Bundesversammlung unvermeidlich. Die Beschwerden der Herzogthümcr werden von letzterer ge prüft werden. Sind dieselben als gerecht anerkannt, so werden vom Bunde Schritte zur Vermittelung geschehen, und es dürste ein Bundescommlssar zur Herbeiführung dieser Vermittelung ernannt werden. Haben diese Schritte keinen Erfolg, so zweifelt man hier nicht daran, daß der Bund schließlich zur Durchführung des von der Bundesversammlung gefaßten Beschlusses Truppen »ach den deutschen Herzogthümern senden werde, welche daselbst bis zur Ausgleichung der Sache verbleiben werden. Von einem Angriff auf Dänemark und einem Eingriff in Angelegenheiten des Königreich« kann dabei gar keine Rede sein, indem, wie man andeutrn hört, der Bund die strengt Grenze seiner Befugnisse nicht im mindesten überschreiten werde. —Der Leipziger Zeitung schreibt man au« Berlin vom 23. Sept.: „Der heute früh über Weimar an den großherzoglichcn Hof nach Karls ruhe abgereistc Prinz von Preußen hat, wie verlautet, den Auftrag erhalten, im Namen unsers König« den Kaiser Napoleon auf desse Reise nach Deutschland zu begrüßen. Ob diese Begrüßung vor dem Bcsue des Kaiser« in Stuttgart auf badischem Gebiet oder erst später bei dessen Rückreise erfolgen werd«, läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit sagen." — Die Neue Preußische Zeitung schreibt: „Die holsteinische Angele genheit wird in der Presse wieder in verschiedener Weise erwähnt. Wir unsererseits sprechen wiederholt den Wunsch aus, daß dieselbe zur bundes mäßigen Erledigung von den Großmächten nun baldigst an den Bundes tag gebracht werden möge; auch glauben wir, daß dies ohne weitere Zwi- schenvcrhandlungen erfolgen wird. Es scheint uns nach den letzten Ereig nissen in Itzehoe doch in der That gar kein Grund mehr vorhanden zu sein, die Bundesvorlage zu verschieben. Wollten die deutschen Großmächte warten, bis das kopenhagener Cabinet seine Antwort an die holsteinischen Stände, deren Verfahren gewiß Niemand in Deutschland anders denn als loyal und ehrenhaft bezeichnen wird, crtheilt hat, ja dann könnte die Sache unendlich lange dauern. Denn Dänemark hat gar kein Interesse, sie zu beschleunigen." — Die Neue Preußische Zeitung sagt: „Wir können nach eingezogcnrn Erkundigungen versichern, daß Hr. v. Niebuhr nicht daran denkt, sich zu- rückzuzichen, sondern nach vollendeter Herstellung von seiner allerdings schwe ren Krankheit in die Arbeiten der Finanzcommission wie in seinen übrigen Dienst eintreten wird. —Verschiedene Blätter hatten gemeldet, der Ober- consistorialrath vr. Stahl habe als Mitglied des Evangelischen Oberkirchcn- raths seine Entlassung nachgesuchl. Darauf erwidert die «Zeit» heute, Hr. Stahl habe «kein Entlassungsgesuch bei dem Oberkirchenrath eingegcben». DaS wird unzweifelhaft richtig sein; aber wir glauben auch, daß solch ein Gesuch eben nicht bei dem Oberkirchenrath selbst einzureichen ist, wie cs denn andererseits unzweifelhaft feststeht, daß das Gesuch wirklich eingereicht war, aber nicht angenommen worden ist." — Das königliche Kammergericht hat, wie die Berliner Börscn-Zci- tung meldet, in einem in der AppellationSinstanz zur Entscheidung gekom menen Preßproceß gegen eine Zeitung das freisprechende Urtheil unter Anderm durch folgende für die gesammtc Presse wichtige Aufstellung be gründet: „Es ist der Beruf und das Recht der Presse, die öffentlichen Zu- ^stände und die Maßnahme der diese Zustände leitenden Behörden einer die Form deS Anstandes und der Gesetzmäßigkeit nicht überschreitenden Kritik zu unterwerfen, und wenn die Kritik dergleichen Maßnahmen angreift und tadelt, so darf darin eine Schmähung und Verhöhnung derselben an und für sich noch nicht gefunden werden, wenn nicht die gesetzliche Freiheit der Presse und der Zweck dieser Freiheit illusorisch werden soll." — Gestern Nachmittag fand die Einweihung des dem verewigten Gcnc- ralpolizeidirector v. Hinckeldey errichteten Denkmals zu NummelSburg statt. Das Denkmal besteht auS einer auf einem Fußgestell ruhenden Säule von schlesischem Marmor, worauf sich die Bronzcbüste des Verstör- denen befindet. Die vier Seiten des Fußgestells enthalten auf Platten von carrarischem Marmor auf den Verewigten bezügliche Inschriften. Württemberg. Stuttgart, 22. Sept. Heute früh wurde dcr Kir- chentag in der HoSpitalkirche eröffnet. Der Präsident des Kirchentags, Hr. v. Bethmann-Hollweg, erstattete den Geschäftsbericht deS Engern Ausschus ses, in welchem vorzugsweise auf die Verbindung mit der deutschen evan gelischen Kirche in Nordamerika, die sich immer lebhafter zu gestalten be ginnt, hingewiesen wurde. Auf den Geschäftsbericht des Präsidiums folgte eine Reihe von Ansprachen und Begrüßungen: Pastor Valette aus Paris sprach für die Deutsch-Evangelischen in der Hauptstadt Frankreichs; Superin- tendent Göthe aus Melbourne in Australien schilderte kurz die Entstehung dcr dortigen deutschcn Gemeinden und bat, ihrer im Gebet zu gedenken; Pastor v. Schwcbs aus Reval grüßte von den dortigen Brüdern, die ihn, dcn Direktor der Esthländischen Bibelgesellschaft, abgcordnet hatten; Pfarrer Schiller auS Westheim in der Pfalz entwarf in kurzen Zügen ein Bild der kirchlichen Zustände seiner Heimat. Wegen Abwesenheit des Gencralsupcrin- tendenten Hoffmann aus Berlin, der durch Gesundheitsrücksichten zu kom men verhindert worden, war die Tagesordnung insofern geändert, als sein Referat über die Hcidcnmission, vom Standpunkt der heimatliche» Kirche betrachtet, welches er schriftlich eingesandt hatte, bereits für heute bestimmt wurde. Zuvor aber trug Prälat v. Kapff ein von ihm, im Auftrage des Engern Ausschusses, verfaßtes Trostschreiben an die Deutsch-Evangelischen in Oesterreich vor. Die Versammlung folgte diesem Vortrage mit großer Aufmerksamkeit; dann eignete sie sich den Inhalt des Schreibens durch all ¬ gemeine Zustimmung an. Darauf laS Hr. Christ-Sarasin auS Basel daS Referat deS Generalsuperintendenten Hoffmann vor, in welchem di« bei der Hcidenmission zu beachtenden Grundsätze entwickelt und die Hoffnungen für diese Arbeit beleuchtet wurden. Nach einigen geschäftlichen Anzeigen von Seiten des Vorsitzenden schloß der Generalsuperintendent WieSmann au« Münster die Verhandlung mit Gebets (N. Pr. Z.) — Aus Stuttgart vom 23. Sept, wird der Jnde'pendance belge gemeldet, daß daselbst der Kaiser Alexander II. von Rußland am 2-1. Sept., und dcr Kaiser der Franzosen am Morgen deS 25. Sept, erwartet werde. An demselben Tage findet beim König von Württemberg großes Diner und beim Kronprinzen in dessen Lustschlvsse zu Cannffadt Soiree statt. Am 26. Sept, werden die hohen Gäste daS Gestüt in Hohenheim besu chen und dann im Wilhelmsschlossc, dessen Gärten erleuchtet werden, einer Soiree beiwohnen. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten wird für denselben Abend die Mitglieder deS diplomatischen CorpS einläden. Die Festlichkeiten werden am 27. Sept, mit einem großen Diner bei Hofe und einer Fcstvorstellung im Theater enden. An, 28. Sept. Morgens werden die Kaiser Stuttgart wieder verlassen. > Baden. Aus dem Badischen vom 2Ü. Sept, schreibt man dem Frankfurter Journal: „Juristen, welche infolge der Ereignisse der Jahre 1848 und 1849 aus der Liste der RcchtSpraktikanten und Rechtsanwalt« gestrichen sind, dürfte es interessircn, zu erfahren, daß daS Amnestlede- cret vom 9. Juli d. I. auf sie keine Anwendung findet, ungeachtet nur Militärs hiervon ausgeschlossen sind. Das Justizministerium hat sich näm lich für ermächtigt erachtet, in diesem Sinne in allen ihm vorgelegtcn Fäl len zu entscheiden, welche Entscheidung gegen den klaren Buchstaben und überdies entschieden gegen den Sinn dieses Decrcts ist." Die Rtdaclion des Frankfurter Journal fügt hinzu: „In dieser Allgemeinheit scheint unS die Mittheilung des Herrn Einsenders auf einem offenbaren Jrrthum zu beruhen; wir übergeben sie der Oeffentlichkeit aber dennoch, um eben von kompetenter Seite das Genauere zu erfahren." - Thüringische Staaten. Aus Weimar vom 23. Sept, schreibt man der «Zeit» über die (wie gestern bereits von uns telegraphisch gemeldet) beabsich tigte Zusammenkunft der Kaiser von Rußland und Oesterreich: „Ich beeile mich, Sie zu benachrichtigen, daß auf Vie Entrevuc in Stuttgart eine ähnliche in unserer Stadt erfolgen wird. Soeben kommt mir aus durchaus zuverlässiger Quelle die Nachricht zu, daß eine feste Verabredung über die Zusammenkunft des Kaisers Alexander mit dem Kaiser Franz Joseph zum 1. Oct. in Weimar stattgcfunden hat. Kaiser Franz Joseph wird am 29. Sept. Wien verlassen und über Dresden nach Weimar kommen. Auf der Rückreise wird derselbe einen mehrstündigen Aufenthalt in Pillnitz nehmen." Freie Städte. Frankfurt a. M. Während der Session de« in ternationalen Wohlthätigkeitscongrcsses sand bekanntlich eine Besprechung deutscher Mitglieder des Congrcsscs über die Bildung volkswirthschaftlichcr Vereine statt. Als Ergebniß dieser Besprechung ist nachfolgender „Aufruf zur Bildung von volkswirthschaftlichen Vereinen, eventuell im Anschluß an die gewerblichen und landwirthschaftlichen Vereine" hervor» gegangen: Eine große Anzahl deutscher Mitglieder des Wohlthätigkeitscongrcsses hat cS für ihre Pflicht gehalten, über den internationalen Bestrebungen die Interessen ihres eigenen Vaterlandes nicht zu vergessen. Sie konnten sich nicht verhehlen, daß der Zweck des Kongresses, die Entfernung und Linderung der Armuth, am wirk samsten durch Beseitigung der Ursachen derselben zu erreichen sei. Die mächtigste dieser Ursachen ist die Unkcnnlniß der Gesetze dcr Volköwirthschaft. Es wurde da her in einer besondeik abgehaltenen Versammlung die Bildung von volkswirth schaftlichen Vereinen in größern und kleinern Städten Deutschlands selbständig oder im Anschluß an die bereits bestehenden gewerblichen und landwirthschaftlichen Ver eine vorgeschlagen, welche bemüht sein sollen, zur Verbreitung richtiger volkswirth- schaftlicher Begriffe und zur Anregung besserer wirthschaftlichcr Einrichtungen bei zutragen. Damit erklärten sich die Anwesenden, namentlich die unten verzeichneten Mitglieder, einverstanden. Es trat hierauf ein nach Bedürfniß zu verstärkender Redactionsausschuß zusammen- welcher bis zur definitiven Organisation der Sache durch einen künftigen Kongreß cs sich zur Aufgabe machen wird, ein Zusammen wirken der in jener Richtung thätigen Kräfte anzubahnen. Dieser Ausschuß be-, steht vorläufig aus den Herren Vr. Pickford in Heidelberg, Mar Wirth, Heraus geber des »Arbeitgeber» in Frankfurt, und vr. V. Böhmert, RedacteUr des Bre mer Handelsblatt in Bremen. Zum provisorischen Vorort wurde Bremen gewählt und zum Geschäftsführer dcs RedactionSaukschuffeS bis auf weiteres vr. V. Böh mert ernannt. Anfragen, Vorschläge, Anmeldungen gebildeter Vereine ic. sind an den Geschäftsführer cinzusenden. Frankfurt a. M., 16. Sept. 1857. Geheimrath Mittermaier, aus Heidelberg. Präsident vr. Lette, auS Berlin. Geheimrath Pro- cssor Schubert, aus Königsberg. Hofrath Welcker, aus Heidelberg. Staatsrath Friedländer, aus Heidelberg. Director Hoyer, auS Vchla in Oldenburg H. Schulze, von Delitzsch. Professor vr. Makowizka , aus Erlangen. Geheimrath R. Rau, aus Heidelberg, vr. Asher, aus Hamburg. Director A. Varrentr-pp, aus Frankfurt. Regierungspräsident Francke, aus Koburg. Consul Adolf Reinach, aus Frankfurt. H. S. Hertz, aus Hamburg. Afar Wirth, auS Frankfurt, vr. Pickford, aus Heidelberg, vr. C. Dietzel, auS Heidelberg. v>. Böhmert, aus Bremen, vr. K. Sirnbaum, aus Gießen. Professor Stubenrauch, aus Wien. vr. Professor A. Ah rens, aus Grätz, vr. S. Neumann, aus Berlin. Oesterreich. Salzburg, 21. Sept. Gestern Abends fand in der Aula die Begrüßung dcr Abgeordneten und Gäste zur neunten Generalversamm lung derKatholischcn Vereine Dcutschands durch den hiesigen Ru° pcrtusvercin statt. Professor Licnbacher sprach den Gruß aus. Essei, sagte er, kein Köln hier und kein Wien, auch kein geschulter Verein; aber auf richtigen Willen fänden die Herren hier, und ein herzlich Willkomm. Sic eien so hoch und so lebhaft gegrüßt, al« die Berge rings ihre Giebel er leben und als der Salzachstrom frisch dahinrausche, als Männer, die Be geisterung einflößen, als Vertreter der katholischen Gemeinde, einig nach Einem Ziele mit vereinter Kraft ringend, vr. Gruscha aus Wien betrat
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