erhalten geblieben, So Übergaben im Jahre 1^80 der Aurfürst Ernst und Herzog Albert „ihren, Jägermeister zu Schellenberg, Herrn vonReinsberg, das Schloß „Zschopa" auf sein Leben, und die Zinsen zu Gele- nau und Hermsdorf (Aiumheimersdorf), so lange er in ihrem Dienst steht". Die Herren von Reinsberg waren nicht weniger denn 80 Zahre auf dem Zschopaucr Schlosse, das nun als kurfürstliches Jagd- schloß diente, mit dein Posten eines Land jägermeisters betraut. Aurfürst Friedrich der Weise bestätigte im Zahre 1^98 den Jägermeister Reichert von Reins- Bergzu Zschopau, l5l6 den Jägermei ster Hannß von Reinsberg, f522 den Jägermeister Reinhard von Reinsberg, der bis s552 amtierte. Während dieser Zeit ließ Aurfürst Moritz von Sachsen imKIahre 15^5 das Schloß völlig umbauen. Nicht nur die drei äußeren Türme wurden abgebrochen, sondern auch das Schloß wurde von Grund aus neu aufgcbaut und um ein Stockwerk erhöht. Den dicken runden Turm nach der Stadt seite zu, unseren „Dicken Heinrich", ließ man stehen und nahm nur Ausbesserungsar beiten an ihm vor. Vom Jahre s552 bis s55H wird nochmals ein Reichert von Reinsberg als Jägermeister genannt. Am 30. Juli s5V und folgende Tage fanden in Freiberg große Festlichkeiten an läßlich eines Fürstenbesuches statt. Aur- fürst Moritz von Sachsen und als dessen Gäste Aönig Ferdinand I. von Böhmen mit seinen zwei Söhnen, Aurfürst Joachim von Brandenburg und der- Bischof .von Gran waren hierzu eingetroffen. Auf dem Nntermarkt wurden öffentliche Turniere abgehalten, auch Zagden in den ausge dehnten Wäldern fanden statt. Bei der Rückreise besuchte der Aönig von Böhme n^mit seinen zwei'jungen Prinzen am 6.August söd das Schloß Zschopau. Es war ein glanzvoller Zug, der, sich hier den Zschopaucr Bürgern bot, das ganze Gefolge, zu'pferd und zu Wagen, brauchte über 500 Pferde. Nach kmzem Verweilen wurde noch am selben Tage die. Rückreise über Marienberg nach Böhmen angetreten. Der Nachfolger der Herren von Reins berg war der Obcifoist und Landjäger- meister Lornelius von Rür leben. Er war der besondere Günstling des Aur- fü,stcn August I., der unter dem Namen „Vater August" in der sächsischen Ge- scbichte bekannt ist. Glanzvolle Zeiten sah Zschopau unter Loinelius von Rürlebcn. Der Auifüist war oft zu Gaste auf Schloß Wildeck, unfair den Zagdfestlicbkerlen teil- zumbnun, die reiches buntes Leben auch für das Volk mit sich brachten. An diesen Zagden nahmenkauch oft fremde Fürst lichkeiten teil, sodaß dertRaum ^in dem kurz vorher erst durch Aussetzung eines weiteren Stockwerkes wesentlich vergrößer ten Schlosses Wildeck nicht mehr zulangen wollte. Rürleben, der auf dem Schlosse seine Amtswohnung hatte, mußte für sich und ferne Familie neue Räume schaffen, da er, w.nn der Am fürst mit sein.ni großen Gefolge kam, ohne Wohnung gewesen wäre, da derselbe „der gemache nicht ent- ralhenn" konnte. Rüxleben kaufte deshalb ein Haus am Markl, der Familie von Reinsberg, seinen Vorgängern, gehörig, ließ es wegreißen und baute f565 ein neues schloßähnliches Gebäude an dieser Stelle auf. Es^ist dies.H.das sogenannte „ Ede l h aus",l unser jetziges Rathaus. Alan kann sich aus all dem Angeführten eine schwache Vorstellung machen, welche Glanzzeiten Schloß Wildeck und mit ihm die Stadt Zschopau.im; sb, Zabrhundert erlebte. Neber dieses höfische^ Leben und Treiben sind nur wenig Aufzeichnungen vorhanden, sodaß nähere Daten und Bc- gebenheiten.nicht geschildert werden können. Tornclius von Rürleben wurde als sie benter Sohn des Aaspar von Rürleben im Jahre. s525^auf dem Stammgut der Familie bei Sondershausen in Thüringen geboren. Als junger Mann trat er in die Dienste des'gleichaltrigen Herzogs August von Sachsen. Zwischen den beiden jungen Leuten entspann sich ein Freundschaftsver hältnis, das später für Rürleben von hoher Bedeutung werden sollte. Als HerzogAugust mit seiner jungen Frau, einer Prinzessin Anna von Dänemark, im Schlosse zu Wol-