775 lebens zum Jägermeister verflossen, da fiel er im November 1576 in Ungnade. Oer Forstmeister Paul Gröbel zu Au gustusburg, der sich selbst den ärgsten Feind des Landjägermeisters nannte und de- auch inZschopau sein Nachfolger wurde, wußte Rüxleben beim Aurfürsten so zu verdächtigen, daß er nicht allein in Un gnade fiel, sondern sogar gefangen gesetzt wurde. Oie Untersuchung ergab, daß er durch Reden die kurfürstliche Familie be leidigt habe Er wurde nun gezwungen, in der Hofstube zu Dresden zu widerrufen und sich dabei auf den Mund zu schlagen. Oen 2. September 1577 wurde er von Dresden nach Leipzig gebracht, wo man ihn 13 Jahre lang in der pleißenburg gefangen hielt. Am 12. November 1590 erlöste ihn im Alter von 65 Jahren der Tod aus der qualvollen Gefangenschaft und am 19- November wurde er „zu St. Johannis christlich und ehrlich" begraben. Rüxleben hinterließ 3 Söhne und 2 Töch. ter. Es wurde ihm von seinen Angehö rigen in der Iohanniskirche ein steinernes Denkmal errichtet, von dem jetzt keine Spur mehr vorhanden ist, auf dem er knieend, in voller Ritterrüstung dargestellt war. Vie Inschrift darauf lautete: „Anno 1590 am s2. November umb 3 Uhr ist in Gott verschieden der Gestrenge, Edle und Ehrenhafte Cornelius von Rüxleben, Lhurfürstlicher Durchlaucht gewesener Jä germeister zu Zschopa, des Seele ruhet in Gott." (Folgt ein Vers.) Bei den im Jahre (883 in der Johannis- kirche in Leipzig zum Zwecke veränderter Heizungsanlagen stattgefundenen Ausgra bungen, bei welchen eine Menge Ueber- reste daselbst beigesetzter hoch angesehener Leute, namentlich solcher Ratsherren, die im 16. und 17. Jahrhundert zugleich Vor steher des Iohannesstiftes waren, wenn sie während dieser Amtsführung mit Tod abgingen, zum Vorschein kamen und wo bei sich insgemein auch mehr oder weniger erhaltene Ueberbleibsel der Bekleidung vor- fanden, wurde auch ein Mann mit noch vollem, braunem Lockenhaar ausgegraben, der die Uleidung eines tandedelmannes aus dem 16. Jahrhundert mit Reiterstiefeln, ledernen Beinkleidern mit bunten Bordüren und ein Wams von braunem Stoff trug. Da nun die dort begrabenen Herren immer nur in ihren Prunkgewändern, und mit Schuh und Strümpfen angetan, beigesetzt wurden, so ist de genannte Fund insofern von Interesse, als man es hier ohne Zweifel mit den Ueberresten des am 19. Novem ber 1590 in der Iohanniskirche beigesetzen Staatsgefangenen Cornelius von Rüxleben, kurfürstlichen Jägermeisters zu Zschopau, zu tun hat. Erst sechs Jahre »ach Rüxlebens Tode erhielten seine Söhne, die sich alle erdenk liche Mühe um Wiedergewinnung ihres Eigentums gaben, nach und nach einzelne Güter zurück. So nahm das von Fürstengunst getra gene und auf die Höhen führende Schick sal Cornelius von Rüxlebens ein tragisches Ende. Er mußte am eigenen Leibe ver spüren, daß auf Fürstengunst nicht im uer zu rechnen ist, denn Intrigen Neid und Verleumdungen spielten an den Höfen da maliger Zeit eine große Rolle. Der Nachfolger von Cornelius von Rüx leben auf dem Schlosse zu Zschopau war sein Todfeind, der Oberforst- und Jäger meister paulGröbelzu Augustusburg, Jägermeister zu Neukirchen. Nur zwei Jahre, von 1576 bis 1578, konnte er sich dieser Stellung erfreuen. Im folgte der Oberforst- und Jäger meister Oswald von Carlowitz und zwar von 1579 bis 1592. Die von Carlo witz entstammten einer angesehenen Va sallenfamilie der ursprüglich reichsunmittel baren Burggrafen von Dohna. Nicht we niger denn sieben derer von Carlowitz waren Oberforstmeister in Zschopau. Sein Nachfolger, der Jägermeister George Ernst von und zu Auers walde, amtierte hier vom Jahre 1593 bis zum Jahre 1598. Nun kam wieder ein Carlowitz an die Reihe und zwar der Oberforst- und Jäger meister George von Carlowitz zu Rabenstein, von 1598 bis 1618.